Benutzer:Roehrensee/Baustelle 1

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Neues Projekt: ÉTAT Z 23700

Z 23700
Dreifachtraktion von Z 3700 der SNCF (1978)
Dreifachtraktion von Z 3700 der SNCF (1978)
Dreifachtraktion von Z 3700 der SNCF (1978)
Nummerierung:

ÉTAT: Z 23701–23720 SNCF: Z 3701–3720

Anzahl: 20
Hersteller: Carel & Fouché, Jeumont-Schneider
Baujahr(e): 1937–1938
Ausmusterung: 1983
Achsformel: Bo’Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 40 710 mm
Drehgestellachsstand: 2800 mm
Leermasse: 65 t
Dienstmasse: 82 t
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
Dauerleistung: 880 kW
Treibraddurchmesser: 950 mm
Stromsystem: 1500 V =
Stromübertragung: Stromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 6 × SW 9273 675 V
Zugheizung: elektrisch
Betriebsart: elektrisch
Sitzplätze: 94 2. Klasse, 28 1. Klasse
Stehplätze: 60 2. Klasse, 24 1. Klasse

Die Fahrzeuge der Baureihe Z 23700 der ehemaligen französischen Staatsbahn Chemins de fer de l’État (ÉTAT) bzw. Z 3700 der SNCF waren zweiteilige elektrische Triebwagen für den erweiterten Vorortverkehr („Automotrices des grandes banlieues“). Wegen ihrer Wagenkästen aus rostfreiem Stahl werden sie auch als Automotrices Budd bezeichnet.[Anm. 1][1]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Auffanggesellschaft wirtschaftlich prekärer Eisenbahnbetriebe war die 1878 gegründete ÉTAT zunächst von geringer wirtschaftlicher Bedeutung. Mit der Verstaatlichung des Netzes der Chemins de fer de l’Ouest (Ouest) wurde sie 1909 eine der großen Eisenbahngesellschaften Frankreichs. Mit den Bahnhöfen Saint-Lazare und Montparnasse der Ouest verfügte sie fortan erstmals über eigene Bahnhöfe in Paris.

Zu den von der Ouest übernommen Strecken gehörte jene von Paris Montparnasse nach Le Mans, die die ÉTAT 1937 elektrifizierte. Um auf dieser stark befahrenen Hauptbahn die Fernzüge möglichst wenig zu behindern, wünschte die État für den Vorort- und Regionalverkehr Triebwagen mit einem hohen Beschleunigunsvermögen und einer adäquaten Höchstgeschwindigkeit.

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Z 3700 in Jouy
Boirault-Kupplungen an zwei Z 3700

Zeitgleich mit den Z 23700 wurden die Fahrzeuge der Baureihe Z 23800 („Automotrices de ramassage“) entwickelt. Letztere waren einteilige Elektrotriebwagen für den Verkehr als Sammler zwischen zwischen zwei Fernzughalten, weshalb sie innerhalb von 28 Sekunden eine Geschwindigkeit von 100 km/h bei einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichten.[2]

Für den schnellen Regionalverkehr konnte auf dieses Konzept zurückgegriffen werden. Zu diesem Zweck entstanden jedoch zweiteilige Triebwagen. die auf drei zweiachsigen Drehgestellen ruhten, wobei das mittlere als Jakobs-Drehgestell beide Wagenkästen verband. Jede Achse wurde von einem Elektromotor mit einer Leistung von 200 PS angetrieben; mit der Gesamtleistung von 1200 PS beschleunigte der Prototyp innerhalb von 122 Sekunden auf 152 km/h. Im Rahmen von Versuchsfahrten wurden wurden Geschwindigkeiten von bis zu 186 km/h erreicht, im regulären Betrieb betrug die Höchstgeschwindigkeit der Züge 130 km/h.[1] Das Steuerungssystem Jeumont-Heidmann (Kennzeichen: von einem Servomotor angetriebene Nockenwelle) trug zu den guten Beschleuigungswerten bei.

Die Wagenkästen waren aus rostfreiem Stahl, der 18 % Chrom und 8 % Nickel beinhaltete, mit unter dem Fensterband gesickten Seitenwänden gefertigt. An den Führerständen waren sie aerodynaisch abgerundet, mit großen Seitenfenstern war ihr Design für die damalige Zeit sehr modern. Der Übergang zwischen den beiden Kästen eines Triebzugs erfolgte mittels Faltenbalg. Das Leergewicht des 40,71 m langen Z 3700 betrug 65 t.[1] Die Fahrzeuge waren klimatisiert und wiesen eine gute Beleuchtung, ausfahrbare Trittstufen, sowie – erstmals im Vorortverkehr – Toiletten auf. Sie hatten keine üblichen Zug- und Stoßeinrichtungen, waren aber mittels automatischer Kupplungen des Typs Boirault untereinander kuppelbar.

Gebaut wurden die 20 Fahrzeuge bei den Etablissements Carel Fouché & Cie, die für die Konstruktion der leichten Wagenkästen ein Patent von Budd nutzten, in Aubevoye. Am 22. Mai 1937 gingen sie anlässlich der Elektrifizierung des Abschnitts Paris-Montparnasse–Le Mans als Z 23701 bis Z 23720 in Betrieb. Nach der Übernahme der ETAT durch die SNCF im Jahr 1938 wurden sie als Baureihe Z 3700 bezeichnet und erhielten die Betriebsnummern Z 3701 bis Z 3720.

Eingesetzt wurden die Triebwagen vom alten Bahnhof Montparnasse aus nach Rambouillet, zum Teil auch weiter bis Maintenon und Chartres.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die US-amerikanische Firma Budd stellte als erste Eisenbahnwagen mit Aufbauten aus rostfreiem Stahl her (→ Pioneer Zephyr)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Clive Lamming: Trains de Légende: Les Réseaux français et la Naissance de la SNCF (1938–1950). 2006, ISBN 2-8302-2147-8, S. 64 f.
  2. Clive Lamming: Trains de Légende: Les Réseaux français et la Naissance de la SNCF (1938–1950), S. 66 f

fr:Z 3700 fr:Z 3800