Benutzer:Roomsixhu/ana

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Analyse, Uhde und erweitert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Thema (1-9) beginnt in Sechzehnteln abwechselnd e - dis, die folgenden Hauptöne a h c[1] der Melodie sind kreisend [1]unbestimmt, da sie uncharakteristische Töne, Grundtöne, Quinten und Septimen der Harmonien[2] sind. Melodik und Harmonik sind ambivalent und teilweise ineinander verwoben. Die Arpeggios laufen in zweimal Gruppen von drei Sechzehntelnoten [1], was beim 3/8 Takt irritieren könnte. Die Melodie wird mit der authentischen Kadenz in a- Moll, a-Moll E-Dur a-Moll, harmonisiert.[3] Der zweite Teil des Themas (10-23), der nur beim ersten Mal wiederholt wird, bringt die Melodiehaupttöne e d c h[1], und bringt eine Ausweichung[3] in die parallele Durtonart C-Dur.

Das lange Pendeln lässt das Thema unbestimmt, der Hörer könnte meinen das Stück fängt in Takt zwei[1] an. Der Ton dis hebt sich nicht zu a-Moll gehörig leittonartig[2] ab. Das durch beide Hände teils abwechselnd springende e in Takt 13/14 bricht den ruhigen Gang der Melodie auf, indem es die Wiederholung hinauszögert[1]. Der aufgebauten Spannung folgt eine identische Wiederholung[3].

Der B- Teil wird durch eine auftaktige (23) dissonante Modulation[3] erreicht. Durch die Harmonisierung dort auf jeder der drei Sechzehntel ergeben sich andere Gewichtungen im harmonischen Geschehen. Die erste Vollkadenz bringt die Dominante nur auf der zweiten Sechzehntel (26) dann wieder als Akkord mit Quartvorhalt[3] mit dichter Stimmführung, danach wird durch das dis (28) ein Quartsextakkord über e erreicht (29), die Auflösung wird nicht gebracht, sondern der dazu subdominantische Akkord über d, der auf der letzten Sechzehntel wieder mit f Sextakkord ist, diesmal aber die Subdominante von C bedeutet, sozusagen über d-Moll oder einen G-Dur Akkord mit Quartvorhalt wieder C erreicht (30)[2]. Das wird durch die folgenden Läufe einmal bestätigt (31-34), beim zweiten mal chromatisch über das gis (35) nach a-Moll moduliert[3], und die Takte 34 bis 34 bringen wieder eine Verzögerung vor der Themawiederholung[1], am Anfang bezeichnenderweise mit dem f (35) aus der harmonischen Molltonleiter[2].

Das Thema wiederholt nicht den Teil in C-Dur, endet im codaartigen[1] Orgelpunkt a (60), beginnend mit einem verminderten Vierklang[3] mit Halbtonreibung b-a (61), unter zuerst harmonisch A-Dur, dann nach subdominantischem d-Moll erst a-Moll, der ab der Hälfte zweistimmig wird (65), und den Ton a nur die letzten zwei Sechzehntel für die Dominantterz verlässt (67), auch hier trügt die Wiederholung[1], die die Mehrdeutigkeit von d f (71/72) als Grundton und Terz von der Mollsubdominante und Terz und Quinte von dem tatsächlich erscheinenden Bb-Dur ausnutzt, das kurz (73) (vielleicht denken wir noch das a, das die letzte Sechzehntel für F7 fehlt) bestätigt wird, um dann chromatisch auf dem h (75) die Dominante von A-Moll wieder zuerst mit dem f aus harmonisch Moll, zu erreichen, und nach der Molltonika mit der Dominante E-Dur (77) den Triolenlauf vorbereitet[3]. Der seltsam spannungslose[1] Triolenlauf (78--80) gleichbleibend a-Moll in der Begleitung obwohl die dritte Triole d c h (3x) dominantisch wirkt[2] und verzögernd nach einer solchen letzten Triole über die chromatische Tonleiter abwärts (81-82), bezeichnenderweise wieder über das f[2] in das Thema schwebt und gleitet, das der Hörer schon kennt.

Riethmüller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riethmüller hebt in einer Analyse [4] weiteres hervor: Das Thema ist instrumental angelegt, die Melodie verschmilzt mit der Begleitung schon in Takt 2. Die Sechzehntel der Begleitung werden modifiziert teils hämmernd im Einklang bis springend in Oktaven. Die Hemiolik der Zeiteinteilung (Wechsel von Dreier- zu Zweiergruppierungen) des Themas, oder der Auftakte, teils als rhythmischer Impuls oder als (penetrant) kreisender Halbtonschritt gemeint, sind konstitutiv. Es finden sich diastematische[Anm. 1] Wiederholungen z.B. Takt 23 von 8, das Thema verwendet dort den gleichen Achtelrhythmus, ist aber sonst völlig unterschiedlich. Riethmüller will den mittleren Beethoven erkennen am manischen Hang zu Repetitionsmustern und dem Versuch kompositorische Komplexität aus Wiederholungsmustern zu gewinnen.

Der B-und C-teil sind für ihn eher unbekannter Beethoven für das Publikum[4].

Bisherige Erklärungen gehen nicht auf den Erfolg, das Rätsel des Stückes, ein. Es ist gleichgültig, ob es für Elise, Therese, Claudia, "die ewige Geliebte" heißt, das Stück bleibt dasselbe, Beethoven ließ es in der Schublade. Die übliche Überlieferungsgeschichte soll Zweifel an Nohl oder der Authentizität des Endproduktes erwecken[4].

Vorschläge zur Diskussion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eventuell könnte man den Gang Takt 34/35 g - d (neuntes und letztes Sechzehntel) zu gis - dis (viertes Sechzehntel), abgesehen von einem ausgeschriebenen Doppelschlag, als verdeckte parallele Quinten ansehen. Da Beethoven keinen Fehler macht, ist das nicht falsch sondern nur nichtfunktional in der Kadenzharmonik. Ein funktionaler E-Dur Septakkord hätte dort ein d, siehe parallele Kadenzstellen. --Room 608

Da das Pendeln nicht unebedingt in Zweiergruppen erfolgen muss, drängt sich die Frage auf, ob es (e - dis - e) - (dis - e -dis) aufgefasst wird. Das Thema würde somit mit einer Sechzehntelpause beginnen und enden, das erste e - h - d gehörte zur Dominante, und nur hier zöge Beethoven die Auflösung auf das letzte Sechzehntel c vor. Er muss etwas tun die kreisende Monotonie des Pendelns aufzubrechen. Es hat etwas Atmendes.

Ebenso ist eine Zweier- (e- dis) gegen Dreierbetonung (Akkordarpeggios) denkbar.

Mit Riethmüller lassen sich die vielen chromatisch erreichten (Zwischen-) Dominanten und extrem vielen Halbtonschritte (Takte 1, 23, 27, 30, 31, 33, 34/35, 35 selbst, 61/62, 63/64, 65-68 besonders, 71/72, 74/75/76 bis die ganzen Takte 81/82) finden[2]. Es ist auffällig, dass im Stück immer wieder neue Töne im Halbtonabstand gebracht werden, bis dies schließlich bis zur chromatischen Tonleiter verdichtet wird und die sich im Thema auflöst. Man findet Töne im Halbtonabstand wie am Anfang der Elise bei Beethoven auch zum Beispiel in der Violinsonate Nr. 5 F-Dur op. 34, 2. Adagio, oder im Klavierkonzert Nr.4 G-Dur, op.58, 1. Allegro moderato.[2]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Jürgen Uhde, Beethovens Klaviermusik, Bd. 1 S. 111 f, Reclam
  2. a b c d e f g h Wertung des Benutzers Room 608
  3. a b c d e f g h Bei Kenntnis der grundlegenden Harmonielhre trivial
  4. a b c Albrecht Riethmüller, Beethoven. Interpretationen seiner Werke, Für Elise WoO 59, Bd. 2 S. 437-440.

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diastematisch heißt, hier dem musikalischen Fachbegriff folgend, im selben Rhythmus, obwohl die Stellen im Klang keinerlei Ähnlichkeit haben.