Benutzer:Rustikal/Riedforst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Riedforst im engeren Sinne ist eine großflächige und von bedeutenden Verkehrswegen wenig zerschnittene Landschaft in Nordost-Hessen, südsüdöstlich von Kassel. Er ist geographisch weitgehend identisch mit dem Melsunger Bergland in Nordost-Hessen, östlich des Laufs der Fulda, zwischen Kaufunger Wald im Norden und Spangenberger Senke im Süden.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Riedforst wird grob umgrenzt durch die jeweils außerhalb liegenden Orte Melsungen, Körle, Söhrewald, Hessisch Lichtenau und Spangenberg. Er liegt auf den genannten Gemeindegebieten, in den Landkreisen Kassel, Schwalm-Eder-Kreis und Werra-Meißner-Kreis.

Nutzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Riedforst ist gekennzeichnet durch ausgedehnte Forst- und Waldgebiete. Nutzungen sind entsprechend überwiegend Forstwirtschaft, Jagd (Beleg: früheres Jagdschloss Kehrenbach, heute Rotwaldring Riedforst, mit einem deutlich größeren Gebiet) und, in geringem Ausmaß und vor allem in den Wiesentälern, Landwirtschaft, meist Grünland. Nur wenige kleine Siedlungen sind eingestreut in die großflächigen Waldgebiete, so Kehrenbach, Günsterode, Kirchhof, Eiterhagen. Der Riedforst wird durch- bzw. überwiegend in Tunneln unterquert von der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg, mit der Breitenbach-Talbrücke.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Riedforst ist eines der von größeren Verkehrswegen unzerschnittenen Gebiete mit mehr als 100 qkm Ausdehnung in Deutschland[1]. Ein großer Teil des Riedforsts im engeren Sinne gehört zum 6975 Hektar großen Vogelschutzgebiet Riedforst bei Melsungen, Nummer 4823-401[2]. Das Vogelschutzgebiet enthält drei Inseln um die Ortschaften Kehrenbach, Günsterode und Kirchhof. Im zentralen Teil des Vogelschutzgebietes zwischen Kehrenbach und Günsterode überlappt es sich mit dem mit 1991 Hektar deutlich kleineren FFH-Gebiet gleichen Namens, Nummer 4823-301[3]. Für das FFH-Gebiet besteht ein Maßnahmenplan mit umfangreichen Bestandsdarstellungen, der auch weitere Teile des Vogelschutzgebietes betrifft.

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Bewuchs werden für das umfassendere Vogelschutzgebiet überwiegend Hainsimsen-Buchenwald, zu einem geringen Anteil Waldmeister-Buchenwald und entlang der Bachläufe Bach-Eschen-Erlenwald angegeben.

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Riedforst ist neben der jadglichen Nutzung mit Rotwild Lebensraum unter anderem für die Wildkatze und war zumindest zeitweise auch Lebenraum für den Luchs[4]. Das Vogelschutzgebiet wurde eingerichtet wegen Brutvorkommen, unter anderen von Rotmilan, Wespenbussard, Rauhfußkauz, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Grauspecht, Sperlingskauz, Eisvogel ,Wanderfalke, Hohltaube, Waldschnepfe] und Baumfalke.

Riedforst im weiteren Sinne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riedforst im weiteren Sinne ist das Rotwildgebiet Riedforst, das zusätzliche Flächen in der Nachbarschaft umfasst: Teile von Rotenburger Bergland, Kaufunger Wald, Söhre, Lichtenauer Hochfläc]] und Niederhessische Senke. Dessen Größe wird mit 56700 Hektar Größe angegeben[5].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesamt für Naturschutz: Karte der unzerschnittenen verkehrsarmen Räume in Deutschland
  2. Vogelschutzgebiet Riedforst bei Melsungen auf den Seiten des Regierungspräsidiums Kassel]
  3. RP Kassel, Obere Naturschutzbehörde: Maßnahmenplan...im Planraum FFH Riedforst bei Melsungen, Kassel 2016, Karte dort auf Seite 6, Größe Seite 9
  4. Arbeitskreis Hessenluchs: Der Luchs in Hessen, Landkreis Schwalm-Eder]
  5. Rotwild Riedforst, S. 16

Kategorie:Waldgebiet in Hessen Kategorie:Waldgebiet in Europa Kategorie:Geographie (Hessen) Kategorie:Nordhessen