Benutzer:SRahn1988/N8C (Kassel)

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N8C (DUEWAG Stadtbahnwagen Typ N)
Tw401 am Bf. Wilhelmshöhe
Tw401 am Bf. Wilhelmshöhe
Tw401 am Bf. Wilhelmshöhe
Nummerierung: 401-422
Anzahl: 22
Hersteller: DUEWAG
Baujahr(e): 1981(Tw 401-416)
1986(Tw 417-422)
Ausmusterung: vorraussichtlich Dez. 2013
Achsformel: B'2'2'B'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 25,88 m
Breite: 2,3 m
Dienstmasse: 35,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Stromsystem: 600 Volt Gleichstrom
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 2xABS 3322
Bauart Fahrstufenschalter: Siematic, mit Chopper- Steuerung
Bremse: Generatorenbremse
Federspeicherbremse
(Magnet-)Schienenbremse
Betriebsart: BOStrab
Kupplungstyp: Albertkupplung
Sitzplätze: 54
Stehplätze: 86

Die Straßenbahnwagen mit der Bezeichnung N8C sind Stadtbahnwagen der Firma DUEWAG vom Typ N. Der Stadtbahnwagen von Typ N ist eine Abwandlung des Types M in Normalspurausführung, während der Typ M für die Meterspur ausgelegt ist. Der Stadtbahnwagen Typ M wurde 1975 von DUEWAG, sowie den Verkehrsbetrieben Essen, Mühlheim a.d. Ruhr, Bochum und Bielefeld entwickelt.

Nachdem in Kassel zehn Jahre lang keine neuen Straßenbahntriebwagen bestellt worden sind und es heftige Diskussionen über die Kürzung des Straßenbahnnetzes gab(Abschnitte Hessenschanze und Wolfsanger), beschloss der KVG- Aufsichtsrat 1979 die Bestellung von 16 neuen Triebwagen, welche rechtzeitig zur Bundesgartenschau 1981 zum Einsatz kommen sollten. Da der bisherigen Hersteller von Straßenbahntriebwagen in Kassel, die Firmen Credé und Wegmann nicht mehr exsistierten oder ihre Produktion umgestellt hatten, fiel die Wahl auf die standardisierten Stadtbahnwagen Typ N der Firma DUEWAG[1].

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Kassel eingesetzten Fahrzeuge sind Zweirichtungsfahrzeuge und haben ein Länge von 25,88 Metern sowie eine, damals erstmalige, Breite von 2,3 Metern. Die Dienstmasse der Fahrzeuge beträgt 35,5 Tonnen.
In Kassel wählte man eine achtachsige Ausführung, deren drei Wagenteile über faltenbalglose Gelenke miteinander verbunden sind. Auf jeder Seite befinden sich drei 1,6m breite Doppelfalttüren und jeweils eine 0,8m breite Einzelfalttüre. Gesichert werden die Türen durch übereinander angeordnete Lichtschranken, durch Druckwellenschalter in den Fingerschutzleisten und durch eine mechanische Ausrastfunktion in den Türen. Die Türen befinden sich in den vorderen und hinteren Wagenteil, der mittlere Wagenteil ist ohne Türen versehen[1].

Innenraum eines N8C- Triebwagens

Antrieb und elektrische Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angebtrieben werden die Fahrzeuge der Reihe N8C durch zwei, einzeln oder gruppiert ansteuerbaren, vierpolige Reihenschluss- Motoren ABS 3322 mit je 217kW Stundenleistung.
Die elektronische Ausstattung wurde von den Firmen AEG und Siemens konzepiert. Der Stadtbahnwagen besitzt zwei, über den Triebdrehgestellen angeordneten, Einholm- Scherenstromabnehmern vom Typ BS 80. Hauptbestandteile des Antriebes sind die Leistungselektronik mit Chopper und die elektronische Wagensteuerung. Die Starkstromschaltung wurde so ausgeführt, dass der bei der Bremsung entstehende Strom von den Motoren, die bei der Bremsung als Generatoren arbeiten, in die Fahrleitung zurück gespeist werden kann, wenn diese aufnahmefähig ist, ansonsten wird dieser in Wiederständen verbraucht.

Bremsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrzeuge der Serie N8C besitzen drei Bremssysteme. Diese sind:

  • generatorische Bremse
  • Federspeicherbremse
  • (Magnet-)Schienenbremse

generatorische Bremse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die generatorische Bremse wird auch als Betriebsbremse bezeichnet und auch als solche verwendet. Ihre Wirkung ist von der Drehbewegung der Räder abhängig. Daher kann sie das Fahrzeug auch nur auf etwa 5 km/h abbremsen. Bestandteil der generatorischen Bremse sind die Motoren, welche beim Bremsvorgang durch Umpolung des Magnetfeldes zu Generatoren werden. Die Wirkung der generatorischen Bremse ist von dem Kraftschluss zwischen den Rädern und der Schiene abhängig. Bei schlechten Witterungs- verhältnissen, beispielsweise bei Laub auf den Schienen, kann der Kraftschluss verloren gehen und somit die Bremswirkung. Deswegen ist bei den Fahrzeugen ein Gleitschutz vorhanden, der im Bedarfsfall Sand unter die Räder sprüht, welcher den Kraftschluss verbessert.

Federspeicherbremse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Fahrzeugen wurde eine weitere Bremse basierend auf dem Ferderspeicher- Prinzip verbaut. Sie dient als Halte- und Feststellbremse, sowie als Bremse bei Ausfall eines Motors und beim Abfall der Batteriespannung unter 22V, z.B. bei einer Umformerstörung. Die Federspeicherbremse bremst das Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit von unter 8km/h bis zum Stillstand ab. Die Federspeicherbremse entspannt sich in zwei Stufen; Stufe 1 ist mit 55,5kN die Haltebremse, die Stufe 2 mit 85,5kN die Feststellbremse. Die Feststellbremse ist nur bei Fahrschalterstellung "0" aktiv.

Magnetschienenbremse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als dritte Bremse wurde eine Magnetschienenbremse eingebaut. Sie fungiert als Zusatzbremse und kann vom Fahrer durch einen Druckknop angesteuert werden. Bei einer Fahrgastnotbremsung wird die Magnetschienenbremse ebenfalls bis zur Rücknahme des Notbrems- Befehls aktiviert. Die Magnetschienenbremse fungiert unabhängig von der Drehbewegung der Räder und wirkt auch nicht auf diese, sondern auf die Schiene. Betrieben wird die Magnetschienenbremse mit 24 Volt Gleichstrom.

sonstige Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Auslieferung waren die Fahrzeuge der N8C- Flotte noch mit Zielfilmanzeigen der Firma Krüger ausgestattet. Zünachst als Positiv-, später als Negativfilm. Im Jahr 2002 wurden die Anzeigen durch LCD- Anzeigen ersetzt, welche noch heute verbaut sind.
Im Jahr 2004 wurden alle Straßenbahnen auf das Funk- Bake- System umgerüstet, in diesem Zuge erhielten die N8C ein IBIS- Steuergerät der Firma Siemens, welches die Zugzielanzeigen, Weichen- und Signalstellung sowie die Haltestellenansagen steuert[2].
Planungen sahen vor, dass auch die Linie 9(eingestellt) durch den neuen Hauptbahnhoftunnel in die Haltestelle Hauptbahnhof(tief) fahren und dort enden sollte. Da der Hauptbahnhof- Tunnel mit INDUSI- Signaleinrichtungen und Signalen zum Fahren auf Sicht eingerichtet worden war, wurden einige N8C mit einer PZB- Ausrüstung und mit "begradigten" Trittbrettstufen an der Vordertür umgebaut, jedoch fuhr die Linie 9 nie in den Hauptbahnhoftunnel, sondern über die Rudolf- Schwander- Straße Richtung Am Stern. Gegen Ende der Einsatzzeit im Linienbetrieb werden bei den Fahrzeugen der Serie N8C der zweite Stromabnehmer auf dem B- Teil abgebaut. Dies geschieht um mehr Ersatzteile für die Fahrzeuge zur Verfügung zu haben.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie geplant wurden die N8C- Fahrzeuge rechtzeitig zur Bundesgartenschau 1981 geliefert. Die N8C ersetzten die bis dahin im Einsatz befindlichen Zweiachser- Anhängerzüge(Tw221-Tw244).

Einsatzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N8C Tw421 als Linie 7 am Kirchweg

Die Fahrzeuge von Typ N8C sind Zweirichtungstriebwagen und können somit auf allen Linien verkehren. Sie besitzen eine durchgehende Zulassung im gesamten Stadtgebiet, sowie für die EBO- Strecke nach Baunatal. Fahrzeuge, die für den Hauptbahnhof- Tunnel umgerüstet wurden, dürfen Diesen ebenfalls befahren; einzig allein die Losstal- Strecke dürfen sie nicht befahren.

Einsatz der N8C heute(2012)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Anlieferung der NGT8- Fahrzeuge(Bombardier Flexity Classic) werden die N8C- Fahrzeuge durch die neuen Fahrzeuge ersetzt. Die Stadtbahnwagen sind heute nur noch während der Schulzeit Montags- Freitags auf den Linien 1 und 7 als Verstärker- Fahrzeuge für den Schülerverkehr zu sehen, in Ausnahmefällen, wenn ein Fahrzeug ausgewechselt werden muss, sind sie noch auf den anderen Linien zu finden.

Einsatz als Museums- Fahrzeug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Museumstriebwagen Tw 110(2xZR Hersteller van der Zypen) keine Zulassung mehr bekommen hat, werden Fahrzeuger der Reihe N8C als Museumstriebwagen eingesetzt. Sie verkehren nach einem Sonderfahrplan.

Einsatz als Fahrschulwagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrzeug der Stadtbahnwagen Typ N von DUEWAG sind oft als Fahrschulwagen unterwegs und werden zur Schulung der Grundfertigkeiten eingesetzt und meist auch als Prüfungsfahrzeug.

Einzelnachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b http://www.tram-kassel.de/wp/tram/tw401_f.htm "Artikel über N8C" von der Webseite tram-kassel von Dr. Heribert Menzel. Aufgerufen am 12.09.2012.
  2. http://www.tram-kassel.de/news/ksn2004/ksn2004_f.htm "Bake/Funk- Umrüstung" Ein Artikel auf der Webseite tram-kassel von Dr. Heribert Menzel. Aufgerufen am 12.09.2012

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtbahnwagen Typ M/N Wikipedia- Artikel über die DUEWAG Stadtbahnwagen Typ M/N allgemein