Benutzer:SaEfgUA/Anaerobe Glykolyse

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Unter der anaeroben Glykolyse versteht man im allgemeinen physiologischen, insbesondere sportphysiologischen Sprachgebrauch die Verstoffwechselung von Glukose zu Pyruvat beziehungsweise Laktat. Damit entspricht der Begriff dem enger gefaßten biochemischen Begriff der Glykolyse.[1][2]

Es wird also hier von Sportwissenschaftlern, Trainern, Sportphysiologen und vergleichbaren Berufsgruppen eine von der biochemischen abweichende Terminologie verwendet, entsprechend findet neben dem Begriff der anaeroben Glykolyse auch der der „aeroben Glykolyse“ für die weiteren Reaktionen bis zum vollständigen Abbau der Glukose Anwendung.[3] Biochemisch sind beide Begriffe überflüssig – die Glykolyse ist immer anaerob.[4][5] Die Reaktionsschritte, die zur weiteren Verstoffwechselung von Glukose bis hin zu den Endprodukten Wasser und Kohlenstoffdioxid führen, sind für alle aeroben, energieliefernden Stoffwechselvorgänge gleich und werden in der Biochemie unter den Begriffen Citratzyklus[6], Atmungskette und Oxidative Phosphorylierung[7] behandelt.

Dennoch ist es sinnvoll, das Begriffspaar anaerobe/aerobe Glykolyse im Bereich der Physiologie zu verwenden: Man unterscheidet dadurch im Zusammenhang mit der Energiebereitstellung in Abhängigkeit von der Intensität z.B. innerhalb des aeroben Bereitstellungsweges Herkunft, Verfügbarkeit und Schnelligkeit der Bereitstellung der Energiesubstrate[8]. Dabei geht es in erster Linie darum, ob und inwieweit es auch bei höheren Intensitäten möglich ist, Fette zu verstoffwechseln und damit die sehr begrenzten Kohlenhydratreserven zu schonen.[9] Fette sind auch bei geringem Körperfettanteil des Athleten praktisch unbegrenzt vorhanden, ihre Bereitstellung ist aber sehr viel langsamer als die von Glukose, beispielsweise aus dem Muskel- oder Leber-Glykogen.

Zur Beschreibung der chemischen Reaktionen siehe die angeführte Litatur.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Glykolyse auf Doccheck.com
  2. CHRISTEN • JAUSSI: Biochemie, Lerneinheit 15
  3. Zum Beispiel in diesem Veranstaltungsskriptum der Universität Hamburg, Folie 8
  4. Was allerdings auch Biochemiker nicht hindert, zur Betonung des anaeroben Charakters der Glykolyse den Terminus „anaerobe Glycolyse“ zu verwenden, vgl. LÖFFLER, Basiswissen Biochemie – mit Pathobiochemie, Heidelberg (Springer) 2005, S. 107
  5. Unterdessen ist im gleichen Hauptabschnitt dieses Lehrbuches die Klarstellung zu lesen: "In der als Glycolyse (Milchsäuregärung) bezeichneten Reaktionsfolge wird Glucose anaerob unter ATP-Gewinn zu Lactat abgebaut." LÖFFLER, a.a.O., S. 102
  6. LÖFFLER, a.a.O., S. 252ff
  7. LÖFFLER, a.a.O., S. 267ff
  8. Veranstaltungsskriptum der Universität Düsseldorf zur Energiebereitstellung
  9. Vgl. etwa „Wettkampfverpflegung“ auf www.riso.ch

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg LÖFFLER, Petro E. PETRIDES, Peter C. HEINRICH: Biochemie und Pathobiochemie („Der Löffler“), Heidelberg (Springer) 2007
  • Georg LÖFFLER: Basiswissen Biochemie – mit Pathobiochemie („Der kleine Löffler“), Heidelberg (Springer) 2005
  • Philipp CHRISTEN, Rolf JAUSSI: Biochemie, Heidelberg (Springer) 2004