Benutzer:Sus612/Baustelle

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Johann Eichhorn (*8. Oktober 1906 in Aubing; † 1. Dezember 1939 München) war ein deutscher Serienmörder, der wegen Lustmordes an fünf Frauen im Alter von 16 bis 26 Jahren und weiteren 90 Vergewaltigungen von einem Sondergericht in München zum Tode durch das Fallbeil verurteilt wurde. Seine abscheuliche Taten brachte ihm den Beinamen Die Bestie von Aubing ein.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Eichhorn wurde am 8. Oktober 1906 als Sohn des Hilfsarbeiters Johann Eichhorn (sen.) und dessen Frau Magdalena in Aubing, dem westlichsten Stadtteil Münchens, geboren. Seine ersten Sexualstraftaten beging er im Sommer 1928, als er versuchte, ein Mädchen und kurz darauf eine Erntehelferin zu vergewaltigen. Ab 1931 lebten seine kurzzeitig abgeebbten Gewaltphantasien wieder auf. Unter seinen ersten Opfer waren ebenfalls seine beiden Schwestern, die er ab diesem Zeitpunkt mehrmals vergewaltigte. Sein Sexualleben und sein Verhältnis gegenüber Frauen beschrieb Eichhorn selbst als gestört. Gewaltphantasien, die er später an seinen Opfer auslebte, hegte er von jeher.

Der gelernte Schlosser war seit 1934 bei der Deutschen Reichsbahn als Rangierer beschäftigt. 1935 lernte Eichhorn seine spätere Frau Josefa kennen, mit der er zwei Kinder hatte und die er im Dezember 1937 heiratete. Eichhorn erklärt später vor Gericht, dass er ohne Gewalt sexuell nicht zu erregen ist. Auch die mehrjährige Beziehung und späteren Ehe mit seiner Frau – die laut Eichhorn Brutalität liebte – konnte ihn nicht zügeln. Nach der Verhaftung 1939 sagte er über sich selbst, er sei wie ein wildes Tier gewesen.

Taten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1928 begann im Münchner Westen eine meist ähnlich ablaufende Verbrechensserie: Junge Frauen werden brutal attackiert und meist mit einem Messer oder einer Pistole bedroht, missbraucht und teilweise auch ausgeraubt. In fünf Fällen werden die Opfer getötet und schrecklich verstümmelt.

Am 11.Oktober 1931 lernt Johann Eichhorn, zu dieser Zeit 25 Jahre alt, auf der Wiesn die 16-jährige Katharina Schätzl kennen und begleitet sie auf einer Radtour in Richtung Ebenhausen. Doch während der Fahrt zeigt Eichhorn urplötzlich seine wahren Absichten. Er reißt Katharina von ihrem Rad, vergewaltigt und erwürgt sie. Er beschwerte die Leiche der Jugendlichen mit Steinen und versenkte sie in der Isar. Am 14. Oktober machten Wanderer im Isartal einen grausigen Fund: eine mit Draht zusammengebundene weibliche Leiche, die mit schweren Steinen in der Isar versenkt worden war.

Nach dieser schrecklichen Tat kam es weiterhin zu brutalen Übergriffen auf Frauen, jedoch dauerte es beinahe drei Jahre bis er seinen nächsten Mord beginn:

Am Mittwoch dem 30. Mai 1934 war die 26-jährige Anna Geltl im Forstenrieder Park mit ihrem Fahrrad unterwegs. Eichhorn riss sie hinterrücks vom Rad und zerrte, die sich wild wehrende Frau, in ein Gebüsch. Anna Geltl schlug um sich, doch Eichhorn würgte sie brutal. Abschließend zog er eine Pistole und schoss ihr in den Hinterkopf. Er schleppte sein totes Opfer tiefer in den Wald hinein, entkleidete es und versuchte, die Leiche sexuell zu missbrauchen.

»Soweit ich mich erinnere, kam es aber nicht mehr zum Geschlechtsverkehr, denn stets wenn ich in solchen Fällen das Opfer vor mir hatte, erfolgte schon bei der kleinsten Berührung angesichts des Geschlechtsteils bei mir der Samenerguss«, schilderte der Täter nach seiner Verhaftung am 12. September 1939 die Geschehnisse. Ich war damals wild wie ein Tier und weiß Einzelheiten nicht mehr.

Die Einzelheiten, die der Täter angeblich nicht mehr wusste: Er schnitt seinem Opfer mit einem Messer die Geschlechtsteile heraus und stülpte sie über seinen Penis. Anschließend nahm er die Geschlechtsteile der Ermordeten in den Mund und kaute darauf herum. Zuletzt wollte er die Leiche im Wald vergraben. Weil die Grube, die er mit einem Stilett aushob, nicht groß genug war, trennte er mit einem Messer die Beine vom Rumpf. Er legte erst den Oberkörper in das Loch, darauf dann die Beine und füllte alles mit Laub und Erde auf. Das Fahrrad von Anna Geltl warf er in einen Seitenarm der Isar, nachdem er es fahruntauglich gemacht hatte. Am Fluss wusch er sich die blut- und erdverkrusteten Hände und reinigte den blutbespritzten Anzug notdürftig.

Nur wenige Monate nach dieser grauenhaften Bluttat, in der Nacht auf den 09. September 1934, wird die 25-jährige Berta Sauerbeck sein nächstes Opfer. Die junge Kontoristin war mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg, als Johann Eichhorn sie in Milbertshofen vom Rad riss und attackiert. Da sie sich jedoch vehement wehrt, schießt er ihr kurzerhand in den Hinterkopf und versuchte sie zu vergewaltigen. Anschließend wirft er die schwerstverletzte, aber noch lebende Frau in eine Grube und verscharrt sie unter Abfall.

Sein viertes Opfer wurde die 25-jährige Rosa Eigelein. Die als Näherin arbeitende junge Frau wurde Nahe Germering von ihrem Fahrrad gerissen und in den Hinterkopf geschossen. Auch sie versucht er zu vergewaltigen. Anschließend verstümmelt er, wie zuvor bei Anna Geltl, ihre Genitalien mit einem Messer. Diesmal gibt sich Eichhorn nicht einmal mehr die Mühe, die Leiche zu verstecken. Er lässt sie einfach nahe der Straße mitten auf einer Wiese liegen.

Maria Jörg, die fünfte Frau, die Eichhorn ermordet, ist wie alle zuvor ein Zufallsopfer. Auch die 23-jährige Hausangestellte zerrt er vom Rad, auch sie erschießt und verstümmelt er. Dann verscharrt er sie im Forstenrieder Park. Damit schließt sich der Kreis seiner Sexualmorde. Der Tatort ist nur unweit entfernt von der Stelle seines ersten Mordes – 1931 an Katharina Schätzl.

Nur durch Zufall kam man all den Verbrechen auf die Spur: Als Eichhorn am 29. Januar 1939 versuchte, ein Mädchen zu überfallen, stellten zufällig vorbeikommende Passanten den Täter. Während der Zeit seiner Untersuchungshaft gestand er dann im Verlauf von mehrmonatlichen Verhören zögerlich die einzelnen Morde. Vom Sondergericht München wurde Eichhorn wegen fünf Morden und 90 Vergewaltigungen zum Tod durch das Fallbeil verurteilt. Seine Frau Josefa ließ sich scheiden und wechselte den Familiennamen. Das Urteil wurde am 1. Dezember 1939 in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim vollstreckt.

Verhaftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Verhaftung wurde Eichhorn von Ärzten und Psychologen untersucht. Der 1,73 Meter große Mann ist schlank und kräftig. Laut den Polizeiunterlagen hat er große Hände und einen großen Mund, in dem trotz relativ jungen Alters etliche Zähne fehlen. Die verbliebenen sind dunkel verfärbt, teils schwarz. Sonst ist er körperlich unauffällig. Im Gegensatz zu seiner Psyche. Laut Gutachten ist Eichhorn ein intellektuell nicht unterdurchschnittlich veranlagter Mensch, jedoch handelt es sich bei ihm um einen ethisch und moralisch tiefstehenden, haltlosen, willensschwachen, sexuell außergewöhnlich triebhaften Psychopathen (...).

Beim Verhör zeigte der Ehemann und Vater keinerlei Reue. Entsprechend hart fiel das Urteil aus: Johann Eichhorn wird zum Tode verurteilt und am 1. Dezember 1939 durch ein Fallbeil enthauptet.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fall Eichhorn ist, im Vergleich mit dem "Fall Haarmann", sicherlich weniger bekannt. Vermutlich war er NSDAP-Mitglied und der für die Partei unerfreuliche Fall wurde so schnell der Vergessenheit übergeben. Erwähnenswert ist sicherlich auch, dass sein Großvater der berüchtigte "Maxvorstadt-Würger" Johann Berchtold war, der im Jahr 1896 drei Frauen in der Karlstraße erdrosselt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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