Benutzer:Swarmlost/Gender Strategies Raw Concept

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Auf gesellschaftlicher Ebene schaufelt die neoliberale Politik der Standortkonkurrenz Gräben zwischen soziale oder ethnische Gruppen, zwischen Geschlechter und sogar zwischen Angehörige einer Genus-Gruppe. Das neoliberale Versprechen, dass persönliche Tüchtigkeit und Leistungsbereitschaft am Markt zum Erfolg führen kann, wird medial durch eine überrepräsentierte Figur der erfolgreichen Frau verstärkt und dieses Karrieremodell und die dahinterliegenden neoliberalen Umbauten werden so für viele Frauen zustimmungsfähig gemacht, was auf dem Arbeitsmarkt aber gleichzeitig zu neuen Disparitäten zwischen Mann und Frau führt, aber vor allem zwischen Frauen selbst.

Angelo Maiolino: Politische Kultur in Zeiten des Neoliberalismus. Eine Hegemonieanalyse. Bielefeld 2014, S. 395 ff.

„Ich solidarisiere mich lieber mit einem Mann of Color, der geschlechterkritisch ist, als mit einer neoliberalen Feministin, die die Auswirkungen eines globalen Kapitalismus nicht mitdenkt.“

„Aber mit ihrem Ruf nach reproduktiven Rechten verlangen die weißen Mittelschichtsfrauen der kapitalistischen Länder genau das eben nicht. Die Forderung negiert die Rolle der Frau in der Reproduktion der Menschheit; sie beabsichtigt, die Frauen von der Reproduktion zu befreien. Es geht dabei nicht um das Recht, Kinder zu haben oder keine zu haben. Die Forderung umfasst bloß, keine Kinder haben zu dürfen.“

Farida Akther: Zitiert durch Ingrid Spiller in Die feministische Diskussion zur Bevölkerungspolitik. In: Forschungsjournal. Neue Soziale Bewegungen. Heft 3/1994, S. 95 f.

„Die Einführung von Bevölkerungsprogrammen erfolgt häufig über den äußeren Druck ausländischer und internationaler Geberorganisationen. Entsprechend der Interpretation, daß das Bevölkerungswachstum ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt, drängen der UN-Bevölkerungsfonds und die Weltbank darauf, Bevölkerungspolitik zum integralen Bestandteil der nationalen Entwicklungsstrategien zu machen. In der Bevölkerungspolitik schlägt sich infolgedessen auch das internationale Machtungleichgewicht zwischen Industrie- und Entwicklungsländern nieder, indem die jeweils nationale Bevölkerungspolitik einem äußeren Druck folgt. Dieser Druck kann sich beispielsweise in den von internationalen Finanzagenturen aufgezwungenen Darlehenskonditionen manifestieren. [...] Der Charakter von Bevölkerungsprogrammen und die Praxis von Familienplanung ist immer das Resultat von den jeweiligen politischen Prozessen, an denen sehr heterogene Akteure beteiligt sind wie internationale Geber, verschiedene Gruppierungen innerhalb der nationalen Elite, aber auch gesellschaftliche Kräfte wie religiöse Gruppen oder Frauenbewegungen. [...] Bereits seit Mitte der siebziger Jahre entwickelten Bevölkerungsagenturen für Frauen als neue Zielgruppe spezielle Programme. Diese neue Ausrichtung auf Frauen geht nicht unwesentlich auf das Engagement der in den Institutionen wie Rockefeller Foundation oder Population Council arbeitenden Feministinnen zurück. [...] Familienplanung sollte eingebunden sein in ein breites Maßnahmenbündel, das neben umfassenden Gesundheitsdiensten den Zugang zu Bildung und Geldeinkommen umfaßt. Diesem Verständnis liegt die Annahme zugrunde, daß Frauen unter diesen Voraussetzungen auch eher den Geburtenkontrollprogrammen zustimmen würden.“

Diana Hummel: Der Bevölkerungsdiskurs. Demographisches Wissen und politische Macht. Wiesbaden 2000, S. 106 f.

Marcuse insisted that a ‚new standard of living, adaptet to the pacification of existence, also presupposes reduction in the future population‘ (Marcuse 1964: 243). Firestone agreed. Like other early second-wave feminists she identified women´s liberation with their escape from the tyranny of reproduction and the nuclear family (Firestone 1970: 158). This would help defuse the menace of overpopulation, she argued, by dismantling the stubborn patriarchy that sustains it. The assumption was that once they achieved reproductive autonomy, women would choose small families or childlessness. [...] The concept limits to growth was popularized by the title of the book published by scientists at MIT and commissioned by the Club of Rome.“

Diana Coole: Population, Environmental Discourse, and Sustainability. In: The Oxford Handbook of Environmental Political Theory. Oxford University Press, Oxford 2016, p. 278.

„Die Zusammenhänge von Bevölkerungs-, Familienplanungs- und Klimapolitik sind weder selbsterklärend noch nachweisbar. Im Gegenteil, alle empirischen Daten zeigen deutlich, dass die Menschen, die nach Ecopop «zu viel» sind, deutlich weniger Energie (ver-)brauchen als die anderen. Die Ecopop-Initiative verschleiert unter dem Deckmantel einer humanistischen Umweltpolitik, der auch das Wohl der ärmsten Frauen nicht gleichgültig ist, dass sie eine knallharte und selektive Familien- und Zuwanderungspolitik anstrebt. Über Jahre machte das population establishment eine politische Praxis salonfähig, die ein fremdenfeindliches Paradigma hinter einer humanistischen und frauenrechtlichen Maske versteckt.

Jedes Projekt zur Unterstützung der reproduktiven Gesundheit von Frauen im globalen Süden kann instrumentalisiert werden, um in neokolonialer Manier die Definitionsmacht über die «richtige Familienform» bzw. Lebensgestaltung festzulegen. Die Bevölkerungslobby nutzt diese Definitionsmacht nicht nur für eine irreführende Bevölkerungspolitik, sondern auch um marktwirtschaftlich vorgegebenen Wachstumszielen gerecht zu werden. Indem Ecopop und das population establishment neoliberale Ansätze verfolgen, untermauern sie damit genau die Ausdifferenzierung in zwei hierarchisierte Gruppen von «erwünscht» und «unerwünscht».“

„Abgetrennt voneinander und von der Gesellschaftskritik, die sie miteinander verbunden hatte, wurde so manche Hoffnung der Neuen Frauenbewegung in den Dienst eines Projekts gestellt, dass unserer größeren, ganzheitlichen Vision der gerechten Gesellschaft zutiefst widersprach. Utopische Wünsche entwickelten eine Art Doppelleben, als Stimmungslagen, die den Übergang zu einer neuen Kapitalismusform legitimieren halfen: zu einem postfordistischen, transnationalen, neoliberalen Kapitalismus.“

Sex- und Gender-Unterscheidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit den 1980ern werden in den deutschen „Gender-Studies“ (soziologische Geschlechterforschung) das biologische Geschlecht (sex) und das „soziale“ Geschlecht (Gender) unterschieden.[1] Sex bezeichnet in den Gender Studies das biologische Geschlecht, während Gender das auf Basis jeweiliger sexueller Identität unabhängige (soziale) Geschlecht bezeichnet. Die jeweilige Gender-Identität eines bestimmten Individuums kann mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmen oder auch nicht. Wird von beispielsweise weiblicher Gender-Identität gesprochen, kann es sich dabei um eine heterosexuelle Frau handeln aber genauso um einen biologischen Mann, der sich als „weiblich“ definiert (sowie umgekehrt). Den Gender Studies geht es jedoch um eine Aufhebung von (diskriminierenden) Mann-/Frau-Differenzierungen, insbesondere im Bereich von Inter-, Trans-, Homosexualität. Der gleichstellende Versuch sämtlicher Identitätskategorien wird in den Gender-Studies primär mit soziokulturell geprägter „Zwangsheterosexualität“ (aufgrund so genannter Heteronormativität)[2] theoretisch begründet, die aus einer feministisch-lesbischen Betrachtungsposition stammt.[3]

Theoretische Fundierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gender Studies (soziologische Geschlechterforschung) postuliert das auf Adrienne Rich (1980) basierende Konzept soziokulturell geprägter Zwangsheterosexualität[4][5] Dabei wird unterstellt, dass die heterosexuelle Identität (von heterosexuellen Männern wie Frauen) in primär kausalem Zusammenhang zur kulturellen Sozialprägung (zwangs-)entwickelt würde bzw., dass eine Differenz zwischen der sexuellen Identität unter heterosexuellem Mann zu heterosexueller Frau höchstens daraus resultiere, dass diese unterschiedlich sozialisiert/geprägt werden/wurden (was es lt. den „Studies“ aufzuheben gilt).

Durch Judith Butler (1990) fand das Konzept (soziokultureller) „Zwangsheterosexualität“ Eingang in die soziologische Geschlechterforschung.[6][7]

Abgeleitete Postulate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soziokulturell geprägte Heterosexualität basiere nach dem übernommenen Konzept „Zwangsheterosexualität“ auf hegemonialen Machtverhältnissen, die ein Interesse daran hatten/haben, soziale Hierarchien, die wiederum „negative“ Macht reproduzieren, in Gesellschaften und Mann-/Frau-Partnerschaften sowie in Familien, zu eigenen Interessen zu begründen und aufrecht zu erhalten.

Ferner wird in den „Studies“ die aufzuhebende Hetero-/Homo-Dichotomie u. A. mit der Bezeichnung „Heteropatriarchat“ gekennzeichnet.[8]

„Hierachie“ und „Patriarchat“ werden in der soziologischen Geschlechterforschung („Gender Studies“) grundsätzlich negativ, also abwertend verstanden. Eine Differenzierung zwischen funktionaler/dysfunktionaler Hierarchie (vgl. Politisierungsdilemma in Organisationssystemen, vgl. Parentifizierung in Familiensystemen) erfolgt grundsätzlich nicht. Eine negative Konnotation (Bedeutungszuschreibung) des Begriffs der „Dominanz“ erfolgt in den „Studies“ mit grundsätzlich „männlich“.

Dekonstruierende Argumentation (These/Antithese-Theoriefundierung)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wird dem von den „Gender Studies“ postulierten soziokulturell geprägten Identitätskategorien (heterosexuelle) Männer/Frauen die eigene (subjektiv erfahrene) Wirklichkeit heterosexueller Identität (Mann oder Frau) entgegengehalten, wird dem beispielsweise (nach Judith Butler) in Form dekonstruierender Antithese wie folgt widersprochen: „Da diese [heterosexuellen Identitäten] sich als ‚Wahrheit‘ etabliert haben, sind Menschen nicht nur gezwungen, sich entsprechend zu verhalten, sondern sich auch selbst gemäß dieser Diskurse wahrzunehmen. […]“[9]

Mit dem Konzept der „heterosexuellen Matrix“ wird nachzuweisen versucht, dass soziale Diskriminierungen (sexueller Identitätskategorien) nicht auf natürlich-biologischen Ursprüngen beruhen, sondern einzig auf Sozialisierungsprozessen.[10]

Kulturvergleichende Studien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gender Studies berufen sich u. A. auf kulturvergleichende Studien, deren Deutung ist allerdings von einem objektiven Standpunkt schwer möglich, da abgesehen vom Problem der Antworttendenz die jeweiligen Werte, die in der beruteilenden Kultur gegenüber der untersuchten stark divergieren können.[11][12][13][14] Selbst die moderne Globe-Studie (siehe auch Humanorientierung) gilt insbesondere hinsichtlich Kulturdimensionen als umstritten.[15][16]

Ina Kerner kritisiert in diesem Zusammenhang rezipierend: „Mohanty lehnt Studien über die Lebensbedingungen von Frauen im Süden nicht grundsätzlich ab, denn für eine internationale Vernetzung feministischer Kämpfe hält sie sie für notwendig. Gegenstand ihrer Kritik sind vielmehr Tendenzen eines neokolonialen feministischen Denksystems. Dieses sei durch einen ethnozentrischen Universalismus geprägt und sei sich den Effekten westlicher Wissenschaft auf die ‘Dritte Welt’ im Kontext eines westlich dominierten Weltsystems nur unzulänglich bewusst (vgl. ebd. 53). Der ethnozentrische Universalismus konkretisiere sich vor allem in der Verwendung von Analysekategorien, die westliche Feministinnen aus ihren persönlichen und kollektiv reflektierten Unterdrückungserfahrungen ableiteten. Geschlechterverhältnisse würden auf dieser Grundlage als Ausdruck einer weltweit herrschenden männlichen Dominanz und eines monolithischen Patriarchats analysiert. Damit einher gehe die Annahme der weltweiten Unterdrückung von Frauen, die ein kontextunabhängiges und daher problematisches Verständnis von Frauen als homogener sozialer Gruppe zu Grunde legt. Frauen im Süden mit ihren komplexen Lebensbedingungen würden auf diese Weise kolonisiert. Durch diesen Prozess der diskursiven Homogenisierung und Systematisierung werde Macht ausgeübt (vgl. ebd. 54). Um diese Machtwirkungen zu vermeiden, sind nach Mohanty kontextspezifische Analysen nötig, die sich von mehreren Analyserastern gleichzeitig leiten lassen und in anderen Kontexten entwickelte Kategorien nicht verallgemeinernd übertragen. Vor diesem Hintergrund kritisiert Mohanty das Modell der global sisterhood, das von einer kulturübergreifenden Korrelation von Erfahrungen und daraus abgeleiteten Interessen, Perspektiven und politischen Zielen von Frauen ausgeht. Sie hält dieses Modell für eine problematische Reduktion; die Erfahrungen von Frauen seien durch mehr Komponenten als nur durch Weiblichkeit geprägt und durch das Zusammenspiel verschiedener Einflüsse und Zugehörigkeiten oft unkontinuierlich und fragmentiert (vgl. Mohanty 1992: 88). Auf Grund dieser Fragmentierungen betrachtet sie die Ableitung feministischer Ziele allein aus weiblichen Unterdrückungserfahrungen als unzureichend für die Schaffung eines globalen feministisches Projekts, das sich überdies nicht auf anti-patriarchale Kämpfe beschränken könne.“[17]

„Entwicklungsforschung tendiert dazu, Subalternen nicht zuzuhören und postkoloniale Studien tendieren dazu, sich nicht darum zu kümmern, ob die Subalterne zu Essen hat.“ (Christine Sylvester 1999: 703, zitiert durch Aram Ziai [PDF], S. 1.)

„[N]un dient der Kulturessentialismus dazu, die Umgestaltung vermeintlich modernisierungshemmender Kulturen zu legitimieren. Daher ist stets damit zu rechnen, dass ethnographischen Arbeiten über andere Kulturen dazu missbraucht werden, diese Kulturen umzugestalten.“ (Moosmüller 2007)[18].

(Vermeintliche) „Gleichstellungsgerechtigkeit“, PISA-Studien durch die OECD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Postuliert wird in den „Studies“ ein Streben nach einer Gleichstellung der Identitätskategorien Mann/Frau (die genauso bzw. gleichermaßen männliche Interessen berücksichtigen würde). Als im deutschen Sprachraum übliches Argument werden ungleiche Quoten (Quotenregelung) in Unternehmen bzw. ungleiche Verdienstmöglichkeiten (Gender-Gap) angeführt.[19] Damit wird im schulpädagogischen Bereich allerdings eine (Chancen-)Abwertung von männlichen Schülern rechtgefertigt[20] und damit Söhne sowie deren Eltern diskriminiert. Auch Ursula von der Leyen rechtfertigte: „Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen.“[21], wenngleich OECD-Generalsekretär Angel Gurría erklärt: „Wir dürfen aber nicht akzeptieren, dass Vorurteile wie 'Lesen ist nichts für Jungen' oder 'Mathe ist nichts für Mädchen' weiter bestehen. Solche Ansichten führen dazu, dass unseren Gesellschaften wichtiges Bildungspotential verloren geht.“[22] Die von der OECD[23][24] durchgeführten PISA-Studien dienen als Instrument, um subtile Geschlechterinteressen durch die Bildungspolitik durchzusetzen.[25] Ein zwischen Mathematikleistungen der Mädchen und dem Stand der Gleichberechtigung eines Landes gebildeter Kausalzusammenhang[26] rechtfertigt insofern weiteres Gender Mainstreaming.

Gender Mainsteaming der UN in Entwicklungsstaaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Gender Mainstreaming werden alle jene Strategien verstanden, das theoretische Konzept der Gender-Studies in (auch fremden) Gesellschaften, den Verwaltungen des eigenen Staates, in privaten Unternehmensorganisationen,[27][28] Universitäten, Schulen, Kindertageseinrichtungen,[29] Kindergärten[30][31] und damit letztlich innerhalb der Kleinfamilie, in sämtliche soziale Kulturen zu implementieren (Top-Down-Strategien)[32]. Gender Budgeting (Gender Responsitive Budgeting), also die Finanzierung mittels staatlicher Mittel, wurde auf der 4. Weltfrauenkonferenz der UN (Vereinte Nationen) 1995[33] in Peking beschlossen und gilt als Umsetzungsauftakt zu Gender Mainstreaming.[34]

Einerseits wird Gender Mainstreaming von der Frauenbewegung angeregt angenommen, um die durch den IWF auferlegten Strukturanpassungsprogramme gegenüber den Entwicklungsstaaten und deren negative Auswirkungen auf die (weibliche) Bevölkerung (also auch auf die verschärfte Verarmungstendenz von betroffenen Frauen in den Entwicklungsstaaten) abzufedern,[35] andererseits entstand die entwicklungspolitische Variante des Gender Mainstreaming zuvor mit der Initiative der Weltbank „Gender and Development (GAD)“ ab 1994.[36][37]

2010 wurde die Gründung der internen Abteilung UN Women beschlossen.[38]

Mit der entwicklungspolitischen Variante des Gender Mainsteaming wird die Bekämpfung einer Feminisierung der Armut legitimiert.[39] Dabei wird (neben Schulungen)[40] die Aufnahme von Mikrokrediten forciert, die Frauen aus armen Ländern die Finanzierung von Unternehmensgründungen ermöglichen (sowie dazu anregen) sollen.[41][42][43][44] Neben den Vereinten Nationen forcieren auch Weltbank[45], IWF[46] (Poverty Reduction Strategy Papers), OECD[47] und die EU[48] das Projekt der Mikrokreditfinanzierungen. Allerdings kommt es (auch aufgrund der hohen Zinssätze zwischen 20 und 35 %)[49] daraus oftmals zu einer Schuldenfalle bzw. einem finanziellen Teufelskreis bei betroffenenen Kreditnehmerinnen, wodurch deren Armut nur verschärft wird[50][51] (siehe dazu auch Mikrokredit#Kritik).

Tove Soiland weist auf Ebene der EU auf eine Verstrickung zwischen Neoliberalismus und Gender Mainstreaming („Gleichstellungspolitik“) hin.[52]

„Aus der Sicht kritischer Feministen und Menschenrechtler greift das gender mainstreaming ohnehin in dem Maße ins Leere, wie es sich als Erfüllungsgehilfe einer marktförmigen Handhabung von Geschlechterfragen und Lebensvorstellungen präsentiert (Thürmer-Rohr 2006). Wenn es also existierende Machtstrukturen akzeptiert und internalisiert, sie jedoch nicht mehr hinterfragt. Sie kritisieren die dem gegenwärtigen Genderdiskurs in der internationalen Politik inhärente betriebswirtschaftliche Logik und Rechtfertigungsstrategie, die etwa die Gleichstellung der Geschlechter im Sinne von Effizienzsteigerung und besserer Nutzung der Humanressourcen fordert und ‚gender equality as smart economics‘ preist (World Bank 2006).“[53]

Blinde Flecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während blind[54] an bestehenden (Mann-/Frau-)Geschlechterverhältnissen Kritik (und damit an postulierten Machthierarchien) geübt wird,[55] wird (weil der Blick zu eng fokussiert) nicht erkannt, dass beispielsweise im Bereich der internationalen Entwicklungspolitik, hegemoniale Machtverhältnisse (auf höherer Institutions- bzw. finanzsektoraler Ebene) nicht nur reproduziert,[56] sondern sogar ausgebaut werden. So wundert es nicht, wenn dem Gender-Mainstreaming-Ansatz (insbesondere aus abhängigen bzw. als zu reformierenden angesehenen Kulturen und Staaten) vorgeworfen wird, „dass er von ethnozentrischen weißen Feminismen geprägt sei.“,[57] und auch nicht, dass sich aus den (anmaßenden) Einmischungsversuchen gegenüber traditionell geprägten Kulturen, diese sich abwehrend verhalten (siehe auch Gegenerklärung zu UN-Resolutionen hinsichtlich sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität).

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Zuordnung zu dem einen oder anderen Geschlecht beantwortet nicht immer die Frage, ob ein Individuum ein Mann oder eine Frau ist. Da während der normalen Expression der beiden Chromosomen verschiedene Störungen auftreten können, ergibt sich eine Vielfalt von Möglichkeiten, durch die eine Person ‚weiblicher‘ oder ‚männlicher‘ wird. Wenn eine Person z. B. XY männlich ist, aber keine Androgenrezeptoren besitzt, wird sie einen ‚weiblichen‘ Phänotyp entwickeln. Bei weiblichen Individuen spielt es eine große Rolle, welches der X-Chromosomen aktiv ist, das väterliche oder das mütterliche, denn es ist immer nur ein X-Chromosom aktiv, während das andere deaktiviert wird. [...] Zusätzlich zu einem männlichen oder weiblichen Genotyp hat die Entwicklung von männlichen oder weiblichen Fortpflanzungsorgangen zur Folge, dass Hormone produziert werden, die typisch für weibliche oder männliche Lebewesen sind. Obwohl Gene die Geschlechtsdifferenzierung initiieren, spielen die von den Gonaden ausgeschütteten Hormone eine wichtige Rolle für diese Differenzierung.“ (Anna Maria Aloisi 2007)[58].

„Neue Erkenntnisse, die nicht nur den Einfluss der Geschlechtshormone bei allen Krankheiten belegen, sondern auch eine geschlechtsspezifische Prägung jeder Körperzelle durch die jeweilige Chromosomen-Kombination, relativieren die in der Geschlechterforschung teilweise vertretene Auffassung einer primär oder ausschließlich soziokulturell geprägten Unterschiedlichkeit der Geschlechter.“ (A. Moré 2008)[59].

„Es gibt genetische Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die Verhaltenswahrscheinlichkeiten betreffen (z. B.) Aggressivität. Sowohl bei Primaten als auch bei Menschen wurden positive Zusammenhänge zwischen der Menge des Hormons Testosteron und der Aggressivität festgestellt. Doch es handelt sich nicht um eine einseitige Kausalbeziehung. Wird die Dominanz auf sozialem Weg erhöht, wenn z.B. ein Tier oder ein Mann Chef der Gruppe wird, dann erhöht sich auch die Testosteronmenge in diesem Tier oder Mann.“ (Klaus Feldmann 2013)[60].

„Testosteron, so viel ist bekannt, hat es in sich: Das Hormon steigert Aggressivität, Dominanzverhalten und sexuelles Verlangen und gilt deshalb auch als Männlichkeitshormon. Allerdings war es auch schon für Überraschungen gut: Es macht Männer ehrlicher und Frauen egoistischer [...]. Frauen, die im Mutterleib eine besonders hohe Dosis des Hormons abbekommen haben, fällt es im späteren Leben offenbar schwerer, anderen Menschen zu vertrauen. Obendrein halten die Forscher um Wim De Neys von der Université Paris Descartes eine weitere schlechte Nachricht parat: Das größere Misstrauen steigert nicht die Fähigkeit, Betrug oder wenig vertrauenswürdige Personen zu erkennen.“ (Spiegel Online 2013)[61].

„Gleichzeitig können weiße Siedlerfrauen die Unterdrückung schwarzer Frauen und Männer betreiben.“[62]

„Die Gender Differentiation stellt [...] die soziale Rechtfertigung und Bestätigung für die soziale Position des Mannes dar, mit der Begründung, dass die Geschlechter verschiedene soziale funktionale Rollen erfüllen würden. Die Ambivalenz wird durch die positivere Einstellung einer ‚complementary gender differentiation‘ Frauen gegenüber zum Ausdruck gebracht, da diese die Frau als die begehrte und auch komplementäre Partnerin für den Mann betrachtet.“ (Petia Genkova 2010)[63].

„Wenn der Mann nicht genug verdient oder als nicht durchsetzungsfähig genug erscheint, dann ist dies, so die Konstruktion der Paare, kein Problem für das alltägliche Zusammenleben, es könnte daraus aber ein Problem für die sexuelle Praxis und die sexuelle Attraktivität resultieren.“ (Koppetsch/Speck 2015)[64].

Dominante Alphas können (insbesondere in unsicheren Kontexten) ihrer Gruppe Schutz und Sicherheit bieten.[65] Manche (heterosexuelle) Frau fühle sich insofern von „starken“ Männern angezogen.[66] In den Gender Studies wird davon ausgegangen, dass Geschlechtsrollenverhalten wie jedes andere soziale Rollenverhalten erlernt wird. Nancy Chodorow stellt fest, dass über Geburt und Schwangerschaft etc. komplexe emotionale und körperliche Erfahrungen verknüpf werden, die für die weibliche Identität von zentraler Bedeutung sind. Bestimmte Geschlechtsrollen sind zum Teil tiefer verankert als Konditionierungserklärungen nahelegen.[67] Sofern eine Frau einen Mann sucht, um gemeinsam eine Familie zu gründen, wäre es naheliegend (vorsichtshalber) dazu den Typ „zuverlässiger Versorger“ zu wählen[68] (um den Wert Sicherheit zu bedienen). Von den Gender Studies wird die männliche Position „Versorger“ vehement abgelehnt. Zu sehr werde damit hegemoniale Männlichkeit befördert: „Dass etwa aus der Gebärfähigkeit von Frauen gesellschaftliche Formen der Kleinfamilie und der Zwangsheterosexualität abgeleitet werden ist keineswegs zwangsläufig, sondern bereits ein Resultat bestehender Machtstrukturen.“, erklärt Nina Degele.[69]

„Wer aber glaubt, dass wir alle dem gleichen Normgeschlecht angehören und deshalb überall in der Gesellschaft ein Verhältnis von 50 zu 50 herrschen muss, der kann dies, laut Susan Pinker, nur mit staatlichen Zwangsmaßnahmen erreichen.“ (Harald Martenstein 2013)[70].

„Charakteristisch ist nach wie vor, dass die Vertreter/innen der jeweiligen Theorien auf ihren jeweils linearen Erklärungskonzepten und Dichotomien, Biologie contra Erziehung und Natur contra Kultur, verharren und Wechselwirkungen nicht oder kaum diskutiert werden.“ (Sigrid Schmitz 2006)[71].

„Die Genderfrauen ziehen daraus den Schluss, dass biologische Forschung insgesamt ein Herrschaftsinstrument der Männer sein muss. Deshalb sagen sie: Es gibt keine Unterschiede, basta. Warum? Weil es einfach keine geben darf. Genderforschung ist wirklich eine Antiwissenschaft. Sie beruht auf einem unbeweisbaren Glauben, der nicht in Zweifel gezogen werden darf.“ (Harald Martenstein 2013)[72].

„Die Frage, ob es Geschlechtsunterschiede in der Neigung zu aggressivem Verhalten gibt, lässt sich nicht kategorisch beantworten, sondern fällt anders aus, je nachdem, welche Form der Aggression man betrachtet und welche Methoden man zur Erfassung von Geschlechtsunterschieden heranzieht.“ (Barbara Krahé 2015)[73].

„So erscheint für Jungen die Orientierung in Scheidungskonflikten oft schwieriger als für Mädchen. Mit einer ganzen Reihe anderer Autoren fanden auch wir, daß sie in der Regel mehr und stärkere Symptome aufwiesen als Mädchen. Insbesondere die Dosierung und Balancierung traditionell männlicher Eigenschaften (zum Beispiel der Aggressivität) erscheint schwieriger. [...] Und auch erfolgreich und unabhängig zu sein, ‚seinen Mann zu stehen‘, wie es traditionell heißt, kann dann schwieriger werden.“ (Massing, Reich, Sperling 2006)[74].

Literaturtipp[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Klas, Philip Mader (Hg.): Rendite machen und Gutes tun? Mikrokredite und die Folgen neoliberaler Entwicklungspolitik. Frankfurt 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brigitte Aulenbacher, Michael Meuser, Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung. Eine Einführung. Wiesbaden 2010, S. 24.
  2. Jutta Hartmann, Christian Klesse: Heteronormativität. Empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht – eine Einführung. In: Heteronormativität. Empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht (Hg. Hartmann, Klesse, Wagenknecht, Fritzsche, Hackmann). Wiesbaden 2007, S. 9: „Der Begriff der Heteronormativität beschreibt Heterosexualität als ein zentrales Machtverhältnis, das alle wesentlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche, ja die Subjekte selbst durchzieht.“
  3. Christine M. Klapeer: Vielfalt ist nicht genug! Heteronormativität als herrschafts- und machtkritisches Konzept zur Intervention in gesellschaftliche Ungleichheiten. In: Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Hg. Schmidt, Schondelmayer, Schröder). Wiesbaden 2015, S. 31.
  4. Christine M. Klapeer: Vielfalt ist nicht genug! Heteronormativität als herrschafts- und machtkritisches Konzept zur Intervention in gesellschaftliche Ungleichheiten. In: Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Hg. Schmidt, Schondelmayer, Schröder). Wiesbaden 2015, S. 31.
  5. “Compulsary Heterosexuality“ nach Adrienne Rich: Compulsary Heterosexuality and Lesbian Existance (PDF).
  6. Brigitte Aulenbacher, Michael Meuser, Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung. Eine Einführung. Wiesbaden 2010, S. 28 f.
  7. Eingang in die Gender-Studies fand das von Adrienne Rich (1980) postulierte Konzept „Zangsheterosexualität“ durch das Werk Gender Trouble von Judith Butler (1990).
  8. Vgl. Christine M. Klapeer: Vielfalt ist nicht genug! Heteronormativität als herrschafts- und machtkritisches Konzept zur Intervention in gesellschaftliche Ungleichheiten. In: Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Hg. Schmidt, Schondelmayer, Schröder). Wiesbaden 2015, S. 32.
  9. Vgl. Regine Gildemeister, Katja Hericks: Geschlechtersoziologie. Theoretische Zugänge zu einer vertrackten Kategorie des Sozialen. München 2012, S. 214: „Da diese [heterosexuellen Identitäten] sich als ‚Wahrheit‘ etabliert haben, sind Menschen nicht nur gezwungen, sich entsprechend zu verhalten, sondern sich auch selbst gemäß dieser Diskurse wahrzunehmen. Dieser Zwang wird häufig nicht einmal als solcher erlebt, denn die Wirkmacht der Diskurse beruht darauf, dass sie als selbstverständlich richtig (‚wahr‘) empfunden werden. Butler sieht Zwangsheterosexualität als die Klammer, die diese Kohärenz aufbaut, die Diskurse prägt und sie hervorgebracht hat. Mit dem Begriff, den sich von Adrienne Rich übernimmt, bezeichnet sie alltägliche soziale Erwartung, dass alle Menschen ihr Begehren auf ein ihnen entgegen gesetztes Geschlecht richten, und dass jede Abweichung negiert und/oder pathologisiert wird. So, wie Foucault es für das Sexualitätsdispositiv allgemein herausgearbeitet hat, suggeriert nach Butler die Zwangsheterosexualität, dass das Subjekt bis ins Innerste - seiner Identität ebenso wie seines Körpers - durch das gegengeschlechtliche sexuelle Begehren gekennzeichnet sei. Dieser Diskurs wird dadurch abgestützt, dass Sexualität in eins gesetzt wird mit reproduktiven Funktionen. Diese privilegieren Heterosexualität nicht nur gegenüber anderen Sexualitäten, sondern suggerieren, dass Sexualität diese eine spezifische ‚natürliche‘ Funktion habe. Reproduktion ist jedoch in den meisten Situationen nicht der Grund, Sexualität auszuleben. Der Verweis auf Reproduktion ist vielmehr eine diskursive Strategie, um Heterosexualität zu naturalisieren und normativ festzuschreiben. Indem Heterosexualität auf diese Weise zur scheinbar einzigen ‚echten‘ Sexualität wird, werden Menschen heterosexuell gemacht[!]. Schon Kindern wird (zukünftige) Heterosexualität [...]“
  10. Brigitte Aulenbacher, Michael Meuser, Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung. Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, S. 31.
  11. Vgl. Teresa Kulawik, 2005: Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterregime im internationalen Vergleich (PDF), S. 16: „Länder unterscheiden sich demnach nicht nur in der Ausgestaltung sozialpolitischer Institutionen, sondern in den jeweiligen Deutungen sozialer Probleme, ihrer Ursachen und als angemessen beurteilter Lösungen. In der Forschung gibt es inzwischen zahlreiche Bemühungen, solche Deutungsprozesse, denen eine eigenständige Relevanz jenseits institutioneller Faktoren und strategischer Interessen zugebilligt wird, in die Analyse einzubeziehen (vgl. Jenson 1989; Behning 1999; Kulawik 1999: 45ff; Kolbe 2002). Im Gegensatz zum kulturalistischen Ansatz Pfau-Effingers, der die Reproduktion von überlieferten Normen ins Zentrum stellt, analysiert die Diskursanalyse politische Prozesse als Herstellung von Bedeutungen, bei der unterschiedliche Wissensarten um Geltung und Legitimität konkurrieren.“
  12. Vgl. Oxana Ivanova-Chessex: Lernen und Differenz in der politischen Jugendbildung. Münster 2012, S. 53: „Zusammenfassend kann angemerkt werden, dass kulturvergleichende Studien einer weiteren methodologischen Verfeinerung und inhaltlichen Präzisierung bedürfen (vgl. Hofer, 2008, S. 16ff.). Ebenso wie im Fall kulturvergleichender Untersuchungen in der Lernkonzeptforschung handelt es sich hier um die auf die Nationalstaaten bezogene Operationalisierung der kulturvergleichenden Fragestellungen.“
  13. Susanne Rippl, Christian Seipel: Methoden kulturvergleichender Sozialforschung. Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbadeb 2008, S. 17: „Es gibt keine klare Festlegung dazu, welche Analyseeinheit tatsächlich die Grundlage einer kulturvergleichenden Studie ist und auch nicht, welche Forschungsziele solche Studien typischerweise verfolgen.“
  14. Susanne Rippl, Christian Seipel: Methoden kulturvergleichender Sozialforschung. Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbadeb 2008, S. 67: „Ähnlich unterscheiden Segall et al. (1990) zwei grundlegende Fragen hinsichtlich des Äquivalenzproblems: What do measure? und How to measure?
  15. Christin Emrich: Interkulturelles Marketing-Management. Erfolgsstrategien – Konzepte – Analysen. Wiesbaden 2014, S. 69.
  16. Felix C. Brodbeck: Das GLOBE-Projekt. Fragestellung und Methoden. In: Internationale Führung. Das GLOBE-Brevier in der Praxis (Hg. Brodbeck, Kirchler, Woschée). Berlin und Heidelberg 2016, S. 74: „Scheins dritte Ebene der Grundüberzeugungen ist im Entwurf der GLOBE-Fragebögen nicht berücksichtigt, da sie als Essenz der Kultur oft unbewusst ist und daher durch direkte Befragungen kaum verlässlich erfasst werden kann.“
  17. Ina Kerner (2004): Empowerment durch Geschlechterplanung? Postkoloniale Kritik am Genderansatz. In: Malestreaming gender? Geschlechterverhältnisse in der Entwicklungspolitik (PDF), S. 10.
  18. Alois Moosmüller: Interkulturelle Kommunikation. Münster 2007, S. 25 f.
  19. Rahel Kunz: Frauen als die „Ärmsten der Ärmsten“? Eine kritische Gender-Analyse der sozialen Deutung der Feminisierung der Armut. In: Gender in Motion. Die Konstruktion von Geschlecht in Raum und Erzählung (Hg. Dominique Grisard). Frankfurt und New York 2007, S. 335 f.
  20. Vgl. Spiegel Online, Ralf Neukirch, 25. August 2008: Debatte: Triumph der Schmetterlinge, 2. Teil. Das Prinzip Gender Mainstreaming.
  21. Spiegel Online, Ralf Neukirch, 25. August 2008: Debatte: Triumph der Schmetterlinge, 2. Teil. Das Prinzip Gender Mainstreaming.
  22. OECD: Geschlechtsbezogene Vorurteile beeinflussen die Bildungsergebnisse von Jungen und Mädchen (abgerufen am 11. Februar 2016).
  23. OECD: PISA - Internationale Schulleistungsstudie der OECD (abgerufen am 11. Februar 2016).
  24. OECD: Low-Performing Students. Why They Fall Behind and How To Help Them Succeed (abgerufen am 11. Februar 2016).
  25. Stefanie Bluth: Gender Mainstreaming in der Europäischen Union. Stellt das Konzept ein sinnvolles Verfahren auf einem Weg hin zur Geschlechtergerechtigkeit dar? Münster 2004, S. 40.
  26. Renate Kosuch: Selbstwirktsamkeit und Geschlecht. Impulse für die MINT-Didaktik. In: Gender und MINT. Schlussfolgerungen für Unterricht, Beruf und Studium (Hg. Dorothea Kröll). Kassel 2010, S. 20.
  27. Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Gender Mainstreaming: „Gender Mainstreaming bedeutet, dass die Politik, dass aber auch Organisationen und Institutionen jegliche Maßnahmen, die sie ergreifen möchten, hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frauen und von Männern untersuchen und bewerten sowie gegebenenfalls Maßnahmen zur Gleichstellung ergreifen. Das heißt, in allen Phasen der Planung, Durchführung und Auswertung von Maßnahmen müssen die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen und Männern und die Auswirkungen auf beide Geschlechter berücksichtigt werden.“ (abgerufen am 8. Februar 2016)
  28. Bundeszentrale für politische Bildung: Gender Mainstreaming: überflüssig oder kontraproduktiv? Eine Diskussion, II: „Dabei sind die geschlechtsbezogenen Lebensbedingungen und Rollenerwartungen in den Blick zu nehmen. Wenn die geplante Maßnahme dazu beiträgt, dass diese verstärkt werden oder nicht verändert werden, kann die Maßnahme bei entsprechender Zielsetzung nicht durchgeführt werden oder muss verändert werden.“ (abgerufen am 9. Februar 2016)
  29. Jens Krabel et al. (Verein Dissens): Gender Loops. Gender Mainstreaming in der Aus- und Fortbildung für Erzieher/innen und in Kindertageseinrichtungen (PDF)
  30. Vgl. Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Senioren Baden-Württemberg: Gleichstellung_beginnt_im_Kindergarten_2013.pdf Gleichstellung beginnt im Kindergarten. Eine Arbeitshilfe zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Kindertageseinrichtungen (PDF)
  31. Vgl. (Österreichisches) Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Geschlechtssensible Pädagogik. Leitfaden für Lehrer/innen und Fortbildner/innen im Bereich Kindergartenpädagogik (PDF)
  32. Angelika Wetterer, 2003: Gender Mainstreaming & Managing Diversity. Rhetorische Modernisierung oder Paradigmenwechsel in der Gleichstellungspolitik? (PDF), S. 11: „Es sind die Spitzen von Politik und Verwaltung, von Universitäten oder Unternehmen, die entscheiden, dass und wie Gender Mainstreaming bzw. Managing Diversity implementiert und durchgeführt werden soll. Und das hat – unter anderem – zur Folge, dass sich Definitionsmacht verlagert. Es wird in Zukunft vor allem die Verwaltung und es werden in deren Auftrag die Gender-Expertinnen sein, die ermitteln, was die Belange und Bedürfnisse von Frauen und Männern sind, die es im Verwaltungshandeln stärker zu berücksichtigen gilt. Es wird die Ministerialbürokratie sein, die mit Hilfe interner oder externer Gender-Expertinnen prüft, wie sich welche politische Entscheidung auf Frauen und Männer unterschiedlich auswirken könnte und – nota bene – welche Frauen und Männer dabei als Orientierungsmaßstab zu gelten haben. Es wird das Management sein, das, unterstützt durch Gender-Expertinnen, definiert, welche unterschiedlichen Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Unternehmenskultur in Zukunft stärker berücksichtigt werden sollen, wo ihr Ort im Unternehmen ist und welchen Beitrag sie dort zu leisten haben.“
  33. UN, 1995: Bericht der vierten Weltfrauenkonferenz (Auszüge)
  34. Henrike Müller: Gender Mainstreaming im Mehrebenensystem der EU. Erfolge und Grenzen. Hamburg 2007, S. 57.
  35. Tove Soiland: Gender. Von der Passförmigkeit eines Konzepts mit den Erfordernissen spätkapitalistischer Produktion. In: Interdisziplinäre Dispute um Methoden der Geschlechterforschung (Hg. Nagelschmidt, Wojke, Borrego). Frankfurt 2010, S. 12.
  36. Gülay Caglar: Engendering der Makroökonomie und Handelspolitik. Potenziale transnationaler Wissensnetzwerke. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, S. 155: „[...] durch das Policy Paper Enhancing Women´s Participation in Economic Development (1994) [...] in Vorbereitung zur vierten UN-Weltfrauenkonferenz [...]. Die Weltbank beteiligte sich [...] erstmals an einer UN-Weltfrauenkonferenz. Ziel war es, das Ansehen der Weltbank innerhalb der Frauenbewegung zu verbessern, nachdem die Weltbank für die negativen Auswirkungen der Strukturanpassungsprogramme auf Frauen massiv kritisiert wurde.“
  37. Henrike Müller: Gender Mainstreaming im Mehrebenensystem der EU. Erfolge und Grenzen. Hamburg 2007, S. 57: „Der Einführung der Kategorie Gender in der GAD [Gender and Development] entsprang sodann die Strategie des Gender Mainstreaming.“
  38. Dieter Nohlen, Florian Grotz: Kleines Lexikon der Politik. München 2011, S. 232.
  39. UN Woman, 2011: Empowerment of Women and Gender Mainstreaming in Rural Microfinance (PDF)
  40. OECD, 2013: Gleichstellung der Geschlechter. Zeit zu handeln (PDF), S. 260: „Kredite an Unternehmerinnen sollten durch Schulungsmaßnahmen in den Bereichen Planung, Management und finanzielle Allgemeinbildung unterstützt werden.“
  41. Rahel Kunz: Frauen als die „Ärmsten der Ärmsten“? Eine kritische Gender-Analyse der sozialen Deutung der Feminisierung der Armut. In: Gender in Motion. Die Konstruktion von Geschlecht in Raum und Erzählung (Hg. Dominique Grisard). Frankfurt und New York 2007, S. 335 f.
  42. Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung: Gender and rural microfinance. Reaching and empowering women (PDF).
  43. Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa (UNRIC): Die Rolle von Mikrokrediten im Kampf gegen die Armut, abgerufen am 8. Februar 2016.
  44. KFW Bankengruppe, 2011: Mikrofinanzierung in Entwicklungs- und Transformationsländern. Struktur und Herausforderungen (PDF), S. 3: „Zwar konnten bisher positive Effekte von Mikrokrediten auf das Einkommens- und Konsumniveau armer Haushalte nicht allgemeingültig nachgewiesen werden. Allerdings liegen einzelne Ergebnisse zu positiven Wirkungen auf den Umgang mit Armut vor, z. B. hinsichtlich des Ausgleichs von Einkommens- und Konsumschwankungen oder Genderfragen.“
  45. International Finance Corporation (IFC), World Bank Group:Microfinance. Investing in Women Transforming Lives, abgerufen am 8. Februar 2016.
  46. Guest post by United Nations Capital Development Fund, Lauren Kesner: Microfinance as Key Poverty Reduction Strategy Paper (PRSP) Component. The Majority of PRSPs Include Access to Financial Services, abgerufen am 8. Februar 2016.
  47. OECD, 2014: Achieving stronger growth by promoting a more gender-balanced economy (PDF)
  48. Europäische Kommission, 2014: Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung. Armutsbekämpfung in einer Welt im Wandel (PDF), S. 14, Mikrofinanzierung in Afrika: kleine Darlehen, große Wirkung.
  49. Finance and Development, IMF, Ina Kota: Microfinance. Banking for the Poor, abgerufen am 8. Februar 2016.
  50. Rahel Kunz: Frauen als die „Ärmsten der Ärmsten“? Eine kritische Gender-Analyse der sozialen Deutung der Feminisierung der Armut. In: Gender in Motion. Die Konstruktion von Geschlecht in Raum und Erzählung (Hg. Dominique Grisard). Frankfurt und New York 2007, S. 335 f.
  51. Thorsten Nilges: Zunehmende Verschuldung durch Mikrokredite. Auswertung eines Experiments in Südindien (PDF)
  52. Tove Soiland: Gender. Von der Passförmigkeit eines Konzepts mit den Erfordernissen spätkapitalistischer Produktion. In: Interdisziplinäre Dispute um Methoden der Geschlechterforschung (Hg. Nagelschmidt, Wojke, Borrego). Frankfurt 2010, S. 12: „Während sich dieses Engendering der Makroökonomie sich explizit als Politikinstrument verstand, um die negativen Auswirkungen neoliberaler Restrukturierungsprogramme auf das Geschlechterverhältnis – und hier insbesondere die vom IWF den hochverschuldeten Ländern aufoktroyierten Strukturanpassungsmaßnahmen – zu skandalisieren, ist Gender Mainstreaming auf Ebene der EU heute umgekehrt zu einer Art Nachweis geworden, dass zwischen Neoliberalismus und Gleichstellung nicht nur ein Konflikt besteht, sondern dass beide einander bedürfen.“
  53. Liane Schalatek: Zwischen Geschlechterblindheit und Gender Justice. In: Zivilisierung des Klimaregimes. NGOs und soziale Bewegungen in der nationalen, europäischen und internationalen Klimapolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, S. 139.
  54. Tove Soiland: Gender. Von der Passförmigkeit eines Konzepts mit den Erfordernissen spätkapitalistischer Produktion. In: Interdisziplinäre Dispute um Methoden der Geschlechterforschung (Hg. Nagelschmidt, Wojke, Borrego). Frankfurt 2010, S. 14, Fußnote: „Die Frage, was am Grunde geschlechtlicher Hierarchisierung steht, ist keineswegs entschieden.“
  55. Tove Soiland: Gender. Von der Passförmigkeit eines Konzepts mit den Erfordernissen spätkapitalistischer Produktion. In: Interdisziplinäre Dispute um Methoden der Geschlechterforschung (Hg. Nagelschmidt, Wojke, Borrego). Frankfurt 2010, S. 13: „Eine Veränderung der Geschlechterverhältnisse erhofft man sich folglich von einer konsequent durchgeführten Identitätskritik, worunter eine Kritik an jenen Zuschreibungen und Festschreibungen verstanden wird, die als Identitätsnormierung nicht nur das Rollenverhalten präfigurieren, sondern, so die Annahme, als deren Sedimentierung auch die vermeintliche Evidenz der biologischen Zweigeschlechtlichkeit hervorbringen.“
  56. Rahel Kunz: Frauen als die „Ärmsten der Ärmsten“? Eine kritische Gender-Analyse der sozialen Deutung der Feminisierung der Armut. In: Gender in Motion. Die Konstruktion von Geschlecht in Raum und Erzählung (Hg. Dominique Grisard). Frankfurt und New York 2007, S. 330: „Im Folgenden werden also die Prozesse beleucet, durch die das Narrativ der Feminisierung der Armut entstanden und dominant geworden ist, und die spezifischen Machtverhältnisse, die diesen Prozessen unterliegen und die sie gleichzeitig reproduzieren.“
  57. Silke Schwarz: Gendergerechtigkeit als Universalkonzept? Kritische und kultursensible Analysen von Gendermainstreaming nach einer Katastrophe. Wiesbaden 2014, S. 52.
  58. Anna Maria Aloisi: Geschlecht und Hormone. In: Gehirn und Geschlecht. Neurowissenschaft des kleinen Unterschieds zwischen Mann und Frau. Heidelberg 2007, S. 4.
  59. A. Moré: Zur Geschlechtsspezifik bei (neuro)psychologischen und psychosomatischen Störungen aus der Sicht der pädiatrischen Psychologie. In: Gender Medizin. Geschlechtsspezifische Aspekte für die klinische Praxis (Hg. Anita Rieder, Brigitte Lohff). Wien und New York 2008, S. 90.
  60. Klaus Feldmann: Soziologie kompakt. Eine Einführung. Wiesbaden 2013, S. 160.
  61. Spiegel Online, 27. Februar 2013: Sexualhormon: Testosteron macht Frauen misstrauisch
  62. Joachim Kersten: Gender and Crime. Die Tragweite kulturübergreifender Ansätze. In: Geschlecht, Gewalt, Gesellschaft (Hg. Siegfried Lamnek, Manuela Boatcă) Opladen 2003, S. 75 f.
  63. Petia Genkova: Politische Psychologie. Frau sein – eine Herausforderung? Gender Mainstream und Politische Psychologie. In: Handbuch Psychologie und Geschlechterforschung (Hg. Gisela Steins). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, S. 297.
  64. Cornelia Koppetsch, Sarah Speck: Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist. Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten. Berlin 2015.
  65. Klaus P. Stulle: Zentrale Instrumente im Überblick. In: Executive Assessment: Instrumente, Trends, Herausforderungen (Hg. Stephan Weinert, Klaus Stulle). Berlin und Heidelberg 2015, S. 11.
  66. Vgl. Louann Brizendine: Das männliche Gehirn. Warum Männer anders sind als Frauen. Hamburg 2010.
  67. Agnes Dietzen: Soziales Geschlecht. Soziale, kulturelle und symbolische Dimensionen des Gender-Konzepts. Opladen 1993, S. 26 f.
  68. Vgl. Matthias Glaubrecht: Seitensprünge der Evolution. Machos und andere Mysterien der Biologie. Stuttgart 2005, S. 121.
  69. Nina Degele: Sich schön machen. Zur Soziologie von Geschlecht und Schönheitshandeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, S. 48.
  70. Zeit Online, Harald Martenstein, 6. Juni 2013: Genderforschung. Schlecht, schlechter, Geschlecht, S. 3: )
  71. Sigrid Schmitz: Geschlechtergrenzen. Geschlechtsentwicklung, Intersex und Transsex im Spannungsfeld zwischen biologischer Determination und kultureller Konstruktion. In: Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. Einführung in ein komplexes Wechselspiel (Hg. Ebeling, Schmitz). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 48.
  72. Zeit Online, Harald Martenstein, 6. Juni 2013: Genderforschung. Schlecht, schlechter, Geschlecht, S. 3.
  73. Barbara Krahé: Aggression. Eine sozialpsychologische Perspektive. In: Interdisziplinäre Anthropologie, Jahrbuch 2/2014, Gewalt und Aggression (Hg. Gerald Hartung, Matthias Herrgen). Wiesbaden 2015, S. 30.
  74. Almuth Massing, Günter Reich, Eckhard Sperling: Die Mehrgenerationen-Familientherapie. Göttingen 2006, S. 193 f.