Benutzer:Swissjoker/Stellwerk (Beleuchtung)

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Stellwerk (häufig auch Lichtregie genannt) bezeichnet in weiten Teilen des deutschsprachigen Raumes das Lichtpult in einem Theater oder den Raum in einem Theater, in dem sich das Lichtpult befindet. Die Berufsgruppe der Verantwortlichen für die Lichtsteuerung nennt sich dem entsprechend Stellwerker. In Österreich ist der Begriff Regulierung bzw. Regulierer gebräuchlich

Geschichte und Bezeichnungsherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Anfängen der Europäischen Theatergeschichte bestand eine durchschnittliche Theaterbeleuchtung aus einigen hundert Kerzen, die meist an Leuchtern über den Zuschauern hingen. Der Wunsch nach Regulierungsmöglichkeiten führte danach zu Gasbeleuchtungen, deren Helligkeit mit Ventilen in der Gasversorgung gesteuert werden konnten. Erste einfache Steuerungen wurden entwickelt, die mittels Seilzügen von einem zentralen Ort aus die Ventile öffneten und schlossen. Auch die frühen elektrischen Systeme bedienten sich des Seilzug-Systems. Mit Umlenkrollen wurden die Seile in den Dimmerraum geleitet, wo die Seile Eisenkerne in Transformatorspulen absenkten und so die Spannung und damit die Helligkeit der entsprechenden Scheinwerfer regulierten.

Die Lichtpulte des Systems Bordoni waren in jedem Theater anzutreffen. Sie erinnerten in ihrer Bauform an Weichensteuerungssysteme, die in Eisenbahnstellwerken zu finden waren. Diese Geräte findet man noch heute in Theatermuseen oder immer seltener noch in kleineren Sälen.

Funktion und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 18. und 19. Jahrhundert, als noch überall seilbasierte Systeme vorhanden waren, brauchte die Lichtsteuerung einen Raum, der möglichst nah und zentral bei den Gaszuleitungen bzw. beim Dimmerraum lag, um die Seilsysteme kurz und die Anzahl der Umlenkungen möglichst gering zu halten. Der Dimmerraum lag und liegt häufig noch immer möglichst nahe an den Scheinwerfern um die verlustbehaftete Zuleitungslänge möglichst kurz zu halten. In vielen Theatern finden sich heute noch entsprechend ausgebaute, ehemalige Beleuchtungspodeste in den Portaltürmen.

Im heutigen Zeitalter der digitalen Steuerungssignale ist die Lage der Lichtsteuerung nicht mehr durch technische Vorgaben eingeschränkt. Daher kann nun vermehrt auf andere Aspekte Rücksicht genommen werden, so z.B. die direkte Sicht auf die Bühne.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als wichtigstes und namensgebendes Gerät verfügt der Stellwerkraum über ein Lichtpult, häufig auch über ein zweites baugleiches oder zumindest kompatibles Steuerpult (sog. Havariepult), das in Störungsfällen die Funktion des Hauptpultes übernehmen kann. Diese Pulte benötigen zur Bedienung typischerweise zwei oder mehr Bildschirme sowie computertypische Peripheriegeräte wie Maus und Tastatur. Ein analoges Nebenpult kann das Schalten und Sperren von Allgemeinbeleuchtung, wie z.B. des Arbeitslichts, des Blaulichts (Arbeitsbeleuchtung hinter der Bühne während einer Vorstellung), der Putzbeleuchtung oder der Zuschauerraumbeleuchtung steuern. Desweiteren gehören zur Grundausstattung üblicherweise Kommunikationsmöglichkeiten wie Funk, Interkom, Telefon und ein Anschluss an die Inspizientenanlage. Je nach Arbeitsweise des Theaters findet man auch Lichtzeichen.