Benutzer:Teeschmid/Dampfzentrum Winterthur

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Dampfzentrum Winterthur
(DZW)
Zweck: Erhalt und Ausstellung von Dampfmaschinen
Vorsitz: Stephan Amacker
Gründungsdatum: 2009-11-25
Mitgliederzahl: ca. 200
Sitz: Winterthur, Schweiz
Website: http://www.dampfzentrum.ch

Das Dampfzentrum Winterthur zeigt eine umfangreiche Sammlung von Dampfmaschinen; die meisten davon wurden von Schweizer Maschinenbauern hergestellt. Der Verein Dampfzentrum erneuert, betreibt und unterhält die Exponate, eine Stiftung gleichen Namens wurde zum formellen Besitz der Objekte gegründet, damit die Sammlung des Vaporamas Thun übernommen werden konnte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit der Rettung des Dampfschiff Blümlisalp, wurde 1982 in Thun die Genossenschaft Vaporama, Schweizerisches Dampfmaschinenmuseum Thun, gegründet.[1] Diese sammelte über die Jahre Dampfmaschinen und rettet sie so vor der Verschrottung. Das Vaporama übernahm mehrere historische Maschinen vom Technorama Winterthur, welches nichts historisches ausstellen will, sondern den Fokus auf Experimente und Demonstrationen ausrichtet.

Grosse Maschinen wurden in der Werkstätte in Thun revidiert und betriebsfähig hergerichtet. 1998 wurde die Sammlung in die Stiftung Vaporama eingebracht. Die Stadt Thun und der Kanton Bern unterstützten die Sammlung mit erheblichen Beträgen.

Schon in Thun wurde die Sammlung von der Fachwelt als historisch wertvoll eingestuft.[2] Als sich 2008 abzeichnet, dass die Sammlung in der Form in Thun nicht erhalten werden kann, mussten Lösungen gesucht werden. Dies führte 2009 zur Gründung des Vereins Dampfzentrum Winterthur.[2] Neben einem Verein wurde 2012 auch eine Stiftung Dampfzentrum Winterthur gegründet.[3] Diese übernahm die Sammlung aus dem Besitz der Stiftung Vaporama. Der Winterthurer Immobilienunternehmer Robert Heuberger stattet die Stiftung mit einem Startkapital von 0,5 Mio Schweizer Franken aus. 2012 wurde die Sammlung von Thun nach Winterthur transportiert.[4] Nochmals einen grossen Beitrag leistete Robert Heuberger Ende 2014.[5]

Standort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Provisorisch ist das Dampfzentrum in der Halle 181 auf dem ehemaligen Sulzerareal Stadtmitte untergebracht. Die Halle 181 ist Teil des 50'000 m² grossen Lagerplatz-Areals, welches die Stiftung Abendrot 2009 gekauft hat[6].

Die Sammlung enthält viele Maschinen, die zwischen 1889 und 1920 von der Firma Gebrüder Sulzer AG in Winterthur entwickelt und hergestellt wurden.

Die Gründer des Dampfzentrums Winterthur, zum Teil selbst ehemalige Sulzer Mitarbeiter, wollten die Maschinen vor der Verschrottung retten und sehen die Stadt Winterthur als das Ort an, wo die dort gebauten Maschinen hingehören. Der Stadtrat von Winterthur versprach 2009 die Initiative des Vereins Dampfzentrum zu unterstützen und bei der Suche eines Grundstück zu helfen, auch bei der Beschaffung der nötigen Mittel.[7] Wiederholt wurden von der Stadt, sowohl vom Parlament in der Budgetberatung 2016[8] als auch vom Stadtrat im Frühjahr 2016 Anträge auf Unterstützung unter Berufung auf den Spardruck abgewiesen.[9]

Die Ausstellung ist zur öffentlichen Besichtigung zugänglich, jeweils am zweiten Samstag jedes Monats kann die Sammlung ohne Voranmeldung besucht werden[10]. Nach Vereinbarung werden für Gruppen Führungen angeboten. Bei Besichtigungen werden Maschinen in Bewegung vorgeführt, angetrieben mit Druckluft oder mit Elektromotoren. Jährlich wird mindestens ein Dampfanlass durchgeführt, bei welchem das Dampfzentrum Maschinen mit Dampf betreibt, ausserdem Besitzer von weiteren historischen Geräten zur Teilnahme einlädt, zum Beispiel Lokomobile mit Sägereien und Modellbahnen (Echtdampfbahnen).

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über zweihundert Objekte zählt das Inventar des Dampfzentrum. Allein schon die Sammlung von Miniaturmaschinen, gebaut von Hans Kläy, umfasst über hundert Modelle von Dampfmaschinen, Stirlingmotoren über die Dampforgel zum Modellschiff mit Dampfantrieb.

Viele Maschinen sind aufgearbeitet, können in Bewegung vorgeführt werden.

Objekte in der Sammlung des Dampfzentrums (unvollständige Liste).
  Betrieb mit

(ja - möglich, JA - bevorzugt)

Inven-

tar-Nr.

Objekt Besitzer bzw. Leihgeber Hersteller Baujahr erster Einsatz Zustand Dampf Pressluft Elektromotor
002 Schiffsdampf­maschine, DS Giessbach III vaporama Escher-Wyss 1900 Brienzersee gut ja ja JA
002a,b Laval-Turbine und Generator DS Giessbach III vaporama Brienzersee gut JA ja
003 S.W. 9 Tandem-Dampf­maschine, Strengelbach vaporama Sulzer zerlegt
003a Wechsel­strom­generator vaporama MFO zerlegt
003b Riemen u. Scheibe zu S.W. 9, Strengelbach vaporama zerlegt
004 1-Zylinder Dampfmaschine Gerberei Pünter vaporama Sulzer Arnold Pünter Gerberei, Uerikon (ZH)  gut ja
005 2-Zylinder Dampfmaschine, Technikum Biel vaporama Assmann & Stockder 1920 Technikum Biel gut JA JA
006 Dampfturbine, Technikum Biel vaporama Technikum Biel
006a Generator Oerlikon 7c plus Detail vaporama MFO Technikum Biel
010 1-Zylinder Dampfmaschine vaporama Sulzer Landwirtschaftliche Schule, Molkerei Rütti (bei Zollikofen, BE) gut JA
011 Dampfwalze, Frutiger AG, Thun vaporama Frutiger AG gut JA
012 S.W. 12 Tandem-Dampfmaschine vaporama Sulzer Strassenbahn Basel renovierbar nur Ventile
012a Wechselstromgenerator Oerlikon, vaporama
012b Schwungrad zu Dampfmaschine vaporama zerlegt
013 Labormaschine, ETH Zürich[2] vaporama Maschinenlaboratorium ETH Zürich zerlegt
013a Drehstromgenerator, ETH Zürich vaporama zerlegt
013b Gleichstromgenerator, ETH Zürich[2] vaporama zerlegt
014 3-Zylinder­maschine Weltausstellung T.V.M. 1[2] vaporama Sulzer 1889 Weltausstellung Paris renovierbar
014a Duplex-Pumpe Weltausstellung vaporama renovierbar
014b Generator Weltausstellung vaporama renovierbar
015 Halblokomobil, GruyéŽria vaporama King Möbelfabrik, Greyerz schlecht
016 Dampfturbine, Technikum Burgdorf vaporama Technikum Burgdorf gut
028, 029 Dampfmaschine und Generator, Kanderkies Dampfmaschine vaporama, Generator Leihgabe Technorama gut ja
035 Raketentriebwerk, Viking Schweizerische Eidgenossenschaft
036 Eimerkettenbagger, BLS[2].[11] vaporama Thunersee gut ja JA
039 Dampfhammer, SBB vaporama Hauptwerkstätte Olten renovierbar
040, 040a Dampfmaschine und Generator, DS Beatus vaporama
041 Dampfkessel Ygnis, mobil vaporama gut JA
043
Zweizylinderschiffsdampfmaschine Escher-Wyss 1910, Vaporama Thun
Zweizylinderschiffsdampfmaschine Escher-Wyss 1910, Vaporama Thun
Schiffsdampf­maschine, DS Lützelau
Leihgabe, Technorama ZSG gut JA
051 Sulzer Ventilsteuerung III, in Vitrine Leihgabe, Technorama gut
055 Balancier-Dampfmaschine[2] Leihgabe, Technorama Charlottenburg 1859 Berlin? gut JA
056 Dampfturbine, ETH Zürich vaporama Maschinenlaboratorium ETH Zürich
057 Dampfmotor Spilling, DS Lötschberg vaporama Brienzersee
057a Generator, DS Lötschberg vaporama Brienzersee
071 Steinbrecher vaporama gut
072 2-Zylinder Modell­dampf­maschine + Duromatic vaporama gut JA
101 Dampflokomotive E 2/2 Nr. 3 Dampfzentrum SLM Sulzer-Werkareal schlecht

Verein und Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zukunft und Standortproblem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Halle 181 ist nicht im Besitz des Dampfzentrum. Daher können dort keine Fundamente und keine Gruben gebaut werden, wie sie für den Betrieb der Dampfmaschinen mit ihren Schwungräder nötig wären. Auch übersteigen die Mietkosten die Möglichkeiten der Dampfzentrums.

Zur Reduktion der Mietkosten hat das Dampfzentrum 2016 zehn überzählige Eisenbahnwagen der Schweizer Post gekauft. Was nicht für die Ausstellung benötigt wird, wird derzeit in die Wagen verladen [veraltet]. Diese werden auf einem günstig gemieteten Abstellgleis im Rangierbahnhof Schaffhausen abgestellt.[12][13]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.moneyhouse.ch/u/pub/genossenschaft_vaporama_CH-092.5.008.234-5.htm. In: www.moneyhouse.ch. Abgerufen am 18. März 2016.
  2. a b c d e f g Dr. Hans-Peter Bärtschi: Vaporama – eine einzigartige Dampfmaschinensammlung. In: Industriekultur 58 IN.KU. Schweizerische Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur, Februar 2010, abgerufen am 24. März 2016.
  3. http://www.moneyhouse.ch/u/stiftung_dampfzentrum_winterthur_CH-020.7.001.809-3.htm. In: www.moneyhouse.ch. Abgerufen am 18. März 2016.
  4. Dr. Hans-Peter Bärtschi: 35 Jahre Engagement für Industriekultur. In: Industriekultur 64 IN.KU. Schweizerische Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur, Mai 2012, abgerufen am 24. Februar 2016.
  5. webmaster@win.ch: News - Portal Winterthur. In: stadt.winterthur.ch. Abgerufen am 15. April 2016.
  6. Anlagebeispiel: „Lagerplatz“ Winterthur. In: www.abendrot.ch. Stiftung Abendrot, 19. April 2014, abgerufen am 18. März 2016.
  7. Brief des Stadtrates an den Verein Dampfzentrum Winterthur vom 9. Dezember 2009, Aktenzeichen SR.09.1627-1, unterschrieben von Stadtpräsident E. Wohlwend
  8. Steuern rauf oder noch mehr sparen? In: landbote.ch/. Abgerufen am 15. April 2016.
  9. webmaster@win.ch: News - Portal Winterthur. In: stadt.winterthur.ch. Abgerufen am 15. April 2016.
  10. öffentliche Führungen. In: www.dampfzentrum.ch. Abgerufen am 18. März 2016.
  11. Dr. Hans-Peter Bärtschi: Vaporama – eine einzigartige Dampfmaschinensammlung. In: Industriekultur am Zürichsee 73 IN.KU. Schweizerische Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur, März 2015, abgerufen am 24. März 2016.
  12. Thomas Schmid: Auslagerung in Bahnwagen. In: www.dampfzentrum.ch. Abgerufen am 18. März 2016.
  13. Winterthurer Zeitung: Dampfzentrum: Auslagerung reduziert die Mietkosten. In: Winterthurer Zeitung. Abgerufen am 18. März 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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