Benutzer:Temdor/Rachel Schoen

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Rachel Schoen, in wissenschaftlichen Veröffentlichungen häufig Mlle R. Schoen oder seltener Mlle Schoen[1] geschrieben, arbeitete auf dem Gebiet der Mikrobiologie und Virologie am Institut Pasteur, Frankreich[2].

Nicht verwechseln mit R. Schoen, Dr. MD (USA), der 40 Jahre später auch an einer Art der Borreliose forschte.

Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1922 und 1938 erforschte Schoen etliche Krankheiten von Tieren und Menschen, die durch Parasiten oder Viren ausgelöst werden.

Sie arbeitete im Team um Constantin Levaditi. Nur wenige Forschungsergebnisse veröffentlichte sie alleine. Die meisten zusammen mit C. Levanditi, aber auch mit etlichen anderen Forschern wie Stefan Nicolau, Pierre Lépine, Aron Vaisman, Jean C. Levaditi und Pierre Grabar. Unbekannt ist die Anzahl an Veröffentlichungen, an denen sie nicht als Autorin arbeitete, sondern als Histologin zuarbeitete.

1923 entdeckte sie zusammen mit C. Levaditi und St. S. Nicolau einen parasitären einzelligen Pilz als Auslöser der Encephalitozoonose bei Kaninchen und gehört damit zu den Erstbeschreibern der Gattung Encephalitozoon und der Art Encephalitozoon cuniculi[3][4][5][6].

1932 war sie zusammen mit C. Levaditi die Erstbeschreiberin der Gattung Hepatocystis und die Art Hepatocystis simiae, einem parasitären Einzeller [7].

Levaditi und Schoen untersuchten auch den Einfluss von Viren auf das Wachstum von Tumoren[8].

Schoen beschäftigte sich häufig mit sexuell übertragbaren Krankheiten. Einige der letzten Artikel veröffentlichte sie zusammen mit R. Jacqueson und anderen über die von Chlamydien ausgelösten Krankheit Lymphogranuloma venereum.

Der französiche Bibliothekskatalog listet 48 Veröffentlichungen mit ihrem Namen, alleine für den Zeitraum von 1932 bis 1937. Artikel in Fachzeitschriften, die vor 1932 datiert sind, wurden bisher (Stand 2013) nicht systematisch mit mit Titel, Autoren und Quelle in den Bibliothekskatalog eingepflegt.

Lücken und Widersprüche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geburtstag und Todestag sind bislang nicht in den Bibliotheken registriert.
  • Die Herkunft, Ausbildung und der Verbleib sind bislang nicht registriert.
  • Das Institut Pasteur, an dem sie arbeitete, erstellte damals keine Biografie über sie. Jedoch wird in der online gestellten Biografie von Moïse Schoen (1884-1938), der auch für das Institut Pasteur arbeitete, eine Schwester namens Rachel erwähnt[9]. Es ist ein Auszug aus der Biografie, die 1939 über ihn erstellt wurde[10]. In den öffentlich zugänglichen Unterlagen zum Stammbaum von Moïse Schoen (Familie emigrierte aus Russland) wird hingegen keine Schwester aufgeführt[11][12][13].
  • Im Jahr 1926 tauchte eine Publikation aus der Klinik Lyon auf, die eine Volontärärztin Mlle Schoen als Autorin nennt. Bisher konnte nicht geprüft werden, ob es sich bei dieser auch um Rachel Schoen handelt. Das Publikationsthema würde zu Schoen passen. Auch wurde der Name Rachel Schoen schon in anderen Publikationen vorher 'Mlle Schoen' abgekürzt[1]. Für die eine Veröffenlichung wurde jedenfalls eine eigene VIAF-Registrierung eingerichtet[14].
  • Im Jahr 1942 wurde eine fünfundsechzigjährige namens Rachel Schoan aus Frankreich nach Auschwitz deportiert (ITS-Daten über USHMM). Sie kam wie Levaditi und Nicolau gebürtig aus Rumänien. Bislang fehlt der Nachweis, dass es sich um die gleiche Person handelt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b C. Levaditi, P. Lépine: L'Encéphalite herpétique expérimentale du Singe. En collaboration avec Mlle Schoen (partie histologique). In: Acta Medica Scandinavica, Vol. 71, Issue 1, Seiten 192–220, Stockholm 1929, DOI: 10.1111/j.0954-6820.1929.tb14104.x, (französisch). Abruf 2013-11-01.
  2. Sandra Legout: Liste des femmes scientifiques pasteuriennes d'hier à aujourd'hui, Médiathèque Scientifique de l'Institut Pasteur, Paris, (französisch). Abgerufen 19. September 2013.
  3. C. Levaditi, S. Nicolau, R. Schoen: L'agent étiologique de l'encéphalite épizootique du lapin (Encephalitozoon cuniculi). In: Comptes Rendus des Séances de la Société de Biologie et de les Filiales, Paris 1923, Vol. 89:984–986, (französisch).
  4. C. Levaditi, S. Nicolau, R. Schoen: L'étiologie de l'éncephalite épizootique du lapin dans ses rapports avec l'étude expérimentale de l'encéphalite léthargique Encephalitozoon cuniculi. N sp. In: Annales de l'Institut Pasteur, Paris 1924; Vol. 38:651-712, (französisch).
  5. International Mycological Association: Encephalitozoon cuniculi, (Artname mit Erstbeschreibern in: MycoBank. Abruf 19. September 2013.
  6. Artname mit Erstbeschreibern in Systema Naturae 2000: Encephalitozoon cuniculi, in: The Taxonomicon. Abruf 23. September 2013.
  7. Artname mit Erstbeschreibern in Systema Naturae 2000: Hepatocystis simiae, in: The Taxonomicon. Abgerufen 23. September 2013.
  8. Alice E. Moore: Effects of Viruses on Tumors. In: Annual Review of Microbiology, Vol. 8: Seiten 393-410, Oktober 1954, DOI: 10.1146/annurev.mi.08.100154.002141, (englisch). Abgerufen 01. November 2013.
  9. Institut Pasteur: Moïse Schoen, Biografie. Abgerufen 19.09.2013.
  10. Institut Pasteur (Hrsg.): Biography - obituary, Moise Schoen. In: Annales de l'Institut Pasteur, Vol.62, p.129, Paris, February 1939.
  11. Geoffrey George Gephart (Hrsg.): Ahnentafel Moise Aron Schoen. In: ComCast. Abgerufen 19.09.2013.
  12. Betsy Thal Gephart (Hrsg.): Ahnentafel Moise Aron Schoen. In: RootsWeb. Abgerufen 19.09.2013.
  13. Betsy Thal Gephart (Hrsg.): Ahnentafel mit Moise Aron Schoen. Abgerufen 19.09.2013.
  14. Möglicher zweiter Eintrag in den Normdaten unter Mademoiselle Schoen VIAF/14453372. Abgerufen 19. Sept. 2013.


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