Benutzer:Thanepower

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Übersicht über die Präventivkriegsthese 1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Präventivkriegsthese wird die Ansicht bezeichnet, dass es sich beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 um die Abwehr eines drohenden Angriffes auf Deutschland durch die Rote Armee noch im Jahr 1941 gehandelt habe. Mit seinem Angriff soll Hitler dem Angriff durch die Sowjetunion lediglich um eine kurze Zeit zuvorgekommen sein.

Zu Beginn sollte sehr deutlich gesagt werden, dass Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion begonnen hat. Ob Stalin jemals das Dritte Reich angreifen wollte, ist zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation, da sie im wesentlichen auf Indizien beruhen und nicht auf Fakten bzw. Dokumenten.

Dennoch hat diese Annahme ihre Berechtigung. Sofern sie gerechtfertigt gewesen wäre, wäre der Angriff auf die Sowjetunion moralisch und auch kriegsvölkerrechtlich legitimiert gewesen [1]

Im Kern dreht sich die Diskussion um die Frage, ob Hitler im Jahr 1941 einen Angriffskrieg auf die Sowjetunion geführt hat, den er programmatisch bereits in seinem Buch Mein Kampf im Jahr 1922 als politisches Fernziel proklamiert hat, oder ob er durch den Aufmarsch der Roten Armee gezwungen wurde, die Wehrmacht an der Grenze zur Sowjetunion im Rahmen der Operation Barbarossa aufmarschieren zu lassen und am 22.06.1941 die Sowjetunion ohne Kriegserklärung anzugreifen.

Dem Mythos des aufgezwungenen Präventivkriegs, der durch die NS-Propaganda in Szene gesetzt wurde, als Rechtfertigung für den Überfall auf die Sowjetunion begegneten die Machthaber im Kreml mit dem Aufbau eines eigenen Mythos. Die gravierende politische Fehleinschätzung des Aufmarsches der Wehrmacht durch Stalin wurde durch die Behauptung vertuscht, man habe den Aufmarsch nicht erkannt und sei durch den Kriegsbeginn überrascht worden.

Die Rechtfertigung des Angriffs auf die Sowjetunion im Rahmen eines Präventivkrieges durch Hitler wurde in der Phase nach dem nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegriffen und man versuchte, den Angriff politisch und militärisch zu rechtfertigen.[2] Dieser Argumentation wurde z.B. durch Hillgruber [3] heftig widersprochen und sie galt wissenschaftlich als nicht mehr haltbar bzw. seriös.

Aufgrund der Öffnung der sowjetischen Archive im Zuge der Perestroika in den neunziger Jahren wird die Präventivkriegsthese wieder verstärkt diskutiert. Im Zentrum der Kontroverse steht dabei primär der Stand der sowjetischen Angriffsvorbereitungen im Jahr 1941 und die damit verbundenen Absichten der sowjetischen Führung.

Zu den Hauptvertretern der Präventivkriegsthese gehören in Deutschland Joachim Hoffmann, Werner Maser und Stefan Scheil, in Österreich Heinz Magenheimer und Ernst Topitsch. In Russland sind es vor allem Viktor Suworow, W. Danilov und auch Michail Meltjuchow. Für den englischsprachigen Bereich seien die Arbeiten von Fugate [4] und Pleshakov [5] angeführt.


Als Kritiker der Präventivkriegsthese treten in Deutschland vor allem Bianka Pietrow-Ennker, Gerd R. Ueberschär und Wolfram Wette in Erscheinung. Die deutliche Ablehnung der Präventivkriegsthese wird dabei von den Militärhistorikern des Militärgeschichtlichen Forschungsamtesformuliert.

Auf internationaler Ebene haben sich unter anderem Gabriel Gorodetsky unter politischen bzw. diplomatischen Gesichtspunkten und David M. Glantz unter einem militärischen Blickwinkel kritisch mit der These beschäftigt, in Russland treten tendenziell die akademischen Historiker als Gegner der Präventivkriegsthese z.B. Lew Besymenskiy oder auch R.A. Medvedew.[6] in Erscheinung.

Insgesamt kann man aktuell konstatieren, dass die Befürwortung der Präventivkriegsthese im Widerspruch steht zur allgemein akzeptierten Bewertung durch die akademische Geschichtswissenschaft. Aus akademischer Sicht kann man konstatieren, dass es sich weder beim Angriff Hitlers auf die Sowjetunion im Rahmen der "Operation Barbarossa", noch beim Aufmarsch der Roten Armee 1941 um Vorbereitungen für einen Präventivkrieg handelte.[7][8]

Die aktuelle wissenschafltiche Einschätzung der Präventivkriegsthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die allgemeine Einschätzung des Themas schien historisch und politisch bis zum Historikerstreit auf eine weitgehende Bedeutungslosigkeit des Themas hinaus zu laufen. Durch die Thesen, zugespitz formuliert durch Nolte, rückte ebenfalls die Präventivkriegsthese erneut in die Wahrnehmung bzw. Dikussion durch die Öffentlichkeit.

Als erster westlicher Historiker trat Gorodetsky 1986 den Thesen Suworows, die dieser in der Zeitschrift des Royal United Services Institute for Defence Studies (RUSI) geäußert hatte, entgegen.[9] Seine Kritik richtete sich vor allem gegen den Versuch Suworows, unter anderem die militärischen Vorbereitungen der Sowjetunion losgelöst vom politischen Kontext zu betrachten. Im Gegensatz dazu hat Gorodetsky den politischen bzw. diplkomatischen Kontext in seinem Buch „Die Große Illusion“[10], das auch als „Anti-Suworow“ verstanden werden kann, eingehend untersucht.

Den aktuellen Stand der Beurteilung durch die akademischen Historiker kann man dahingehend zusammenfassen:

Von den meisten Historikern wurde die Präventivkriegthese abgelehnt. Ursächlich hierfür dürfte gewesen sein, dass das vorgebrachte Material der Protagonisten dieser These einfach „zu schwach“ bzw. durch langjährige Forschung bereits eindeutig widerlegt war.... Andererseits war aus der Forschung bekannt, dass sich Stalin der Schwäche seiner Armee infolge der „Säuberungsaktionen“ durchaus bewusst war. Zugleich wussten aber auch Hitler und seine Generäle darüber Bescheid und rechneten bei den Kriegsvorbereitungen mit keiner ernsthaften Gegenwehr.[11]

Im Zentrum der Kritik der Befürworter der Präventivkriegthese steht der schuldhafte Begriff „Überfall“. Würde man deren Interpretation folgen, wäre dessen Benutzung nicht mehr zulässig, da dem Überfallenen selbst aggressive Absichten unterstellt werden könnten. Die Kriegschuldfrage würde so neu gestellt, wobei die deutsche Seite von der alleinigen Verantwortung entlastet wäre.[12] Gerd Ueberschär kommt in seiner Untersuchung zur „Präventivkriegthese“ zum Ergebnis, dass diese „nichts mit Geschichtswissenschaft zu tun (hätte), vielmehr gehöre sie zu den jüngsten Verdrehungen unserer historischen Sichtweise’, die aus politischen Gründen“ erfolgten.[13]

Nach Ansicht des Historikers wurde im Zuge diese Prozesses die bis dahin „keineswegs unstrittige“ Präventivkriegsthese widerlegt. Der Krieg gegen die Sowjetunion so Wolfram Wette sei von Beginn an als Vernichtungskrieg geplant gewewesen.[14]

Die Vertreter der Präventivkriegsthese sind mit ihrer Interpretation weitgehend isoliert. Historiker wie etwa Hoffmann oder Maser, welche die These unterstützten, setzten sich damit in Gegensatz zur überwiegenden Forschungsmeinung.[15]

Von einem konservativen Historiker soll die finale Beurteilung des Status der wissenschaftlichen Status quo angeführt werden. Und er macht deutlich, dass die moralische vernichtende Beurteilung von Stalin und von Hitler nichts mit der Einschätzung der Angriffsabsichten im Jahr 1941 zu tun hat und diese Beurteilung nicht den Blick darauf verstellen dürfen, dass keine Dokumente vorliegen, die einen Präventivkrieg von Stalin im Jahr 1941 belegen. [16]


Der historische Kontext für die Präventivkriegsthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die historische Konstellation im Jahr 1940 / 41[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Situation für das NS-Regime / Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Beurteilung der treibenden Motive, die Hitlers politische Entscheidungen beeinflußt haben, dreht sich ein Teil der Kontroverse um die Frage, in welchem Umfang programmatische Überlegungen, die er bereits in den zwanziger Jahren in seinem ersten Buch „Mein Kampf“ formuliert hat, im Vergleich zu situativen Einflüssen, einen Anteil an der Entscheidungen Russland im Jahr 1941 anzugreifen, gehabt hat.

Bereits 1922 hatte Hitler in seiner programmatischen Kampfschrift „Mein Kampf“ einen Krieg gegen Russland als Ziel seiner Politik dargestellt, da er die Gewinnunt neuen „Lebensraum im Osten“ als notwenige Voraussetzung ansah, Deutschland möglichst autark in seiner Rohstoffversorgung zu machen. Darüber hinaus hat er vor und nach 1941 mehrfach geäußert, dass der Krieg gegen die Sowjetunion und den Bolschewismus zu seinen ureigenen politischen Zielen gehörte. Die NS-Propaganda bediente sich daher eines grundsätzlichen Antibolschewismus, der typischerweise mit Antisemitismus und Rassismus zu einer Verschwörungstheorie vermischt wurde, wonach der „jüdische Bolschewismus“ die Ausrottung oder Versklavung der ganzen Welt plane und der deutsche Krieg der Abwehr dieser Gefahr diente.

Als rivalisierende Erklärungsmuster für seinen "festen Willen" Russland anzugreifen, werden alternativ situative Einflüsse herangezogen. Eine zentrale Erklärung konzentriert sich auf die Verschiebung der Invasion Englands und der damit zusammenhängenden Operation Seelöwe[17]. Die Wendung Hitlers nach Osten wird mit der Begründung erklärt, dass die Hoffnung Englands auf seinem "Festlandsdegen" in der Gestalt der Roten Armee liegen würde und deshalb ein Angriff notwendig sei. Die vorläufige Wendung gegen die Sowjetunion fiel somit auf den Herbst 1940 [18]

- drohender aktiver Eintritt der USA in den Krieg - drohender Zweifrontenkrieg - Verlust des relativen Rüstungsvorsprungs der Wehrmacht


Die Situation für Stalin / Sowjetunion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Situation für Stalin war 1940 vor allem durch den schnellen Zusammenbruch der fanzösichen Armee (Fall Gelb) und der hastigen Evakuierung des Britischen Expeditionskorps in Dünkirchen im Rahmen der Operation Dynamo gekennzeichnet. Seine Hoffnung, dass durch einen relativ lang anhaltenden Konflikt die Wehrmacht im Westen gebunden war und sich abnutze, erwies sich als nicht haltbar.

Aus der Sicht von Stalin ergaben sich daraus eine Reihe von Annahmen und Folgerungen: - Stalin hielt die Situation zwar für bedrohlich, aber ging vor der Prämisse aus, dass Hitler in keinem Fall einen Zweifrontenkreig anstreben würde - mit der Niederlage der Westmächte hatte Hitler die Möglichkeit, Teile der Wehrmacht als poltisches Druckmittel zu benutzen und neue Konfliktherde zu etablieren - die Veränderungen führten zu einem labilen europäischen diplomatischen Gleichgewicht und hätten dazu führen können, dass die Neutralität der Sowjetunion war in Frage gestellt, z.B. durch den Beitritt zum Komintern-Pakt - der schnelle Zusammenbruch im Westen beschleunigte die Notwendigkeit, die beabsichtigte Landnahme möglichst schnell durchzuführen und die Bereiche in die Sowjetunion zu integrieren, die als Aufmarschgebiete für die Rote Armee die angestrebte "strategische Verteidigung" optimal ermöglichen sollten. Der subjektiv erhoffte Zuwachs an Sicherheit, wird konterkariert durch die geringen infrastrukturellen Voraussetzungen der besetzten Gebiete (vgl. Erickson:....., S. ).

Die Situation für Chruchill / GB[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Faktische alleine im Krieg mit Deutschland - Überdehnung in Fern-Ost, Naher Osten und in Europa - klare Unterstützung durch die Roosevelt - Bereitschaft, die USSR - ohne wenn und aber - im Kampf gegen Hitler zu unterstützen

Die Situation für Roosevelt / USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- starke isolationistische Tendenzen weiterhin vorhanden - Wahrnehmung Deutschlands als Bedrohung der wirtschaftlichen Position der USA - lediglich indirekte Anstrenungen zur Mobilisierung der amerikanischen Wirtschaft auf den kommendnen Krieg -

Die Situation für Japan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- starker Machtkampf zwischen pro Deutschen und Anti-Deutschen-Fraktionen - Nichtangriffspakt zwischen beiden Ländern im Jahr 1940, den beide im Jahr 40/41 respektierten und die Gefahr einer zusätzlichen militärischen Belastung für die USSR bzw. Japan reduzierten


Zur Verwendung des Präventivkriegsbegriffs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Interpretation aus der Sicht von Hitler und des deutschen Generalstabs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diskussion über die Präventivkriegsthese ist unterlegt durch eine unterschiedliche Verwendung des Begriffs. Hitler orientierte sich dabei, so Messerschmidt, an der Vorstellung des preußischen Generalstabs des 19 Jahrhunderts und wollte einen Präventivkrieg führen, "der in Wirklichkeit kein Präventivkrieg war, sondern ein Angriffskrieg ohne Vorliegen einer direkten Bedrohung, nähmlich ein Unternehmen zwecks Sicherstellung künftiger Operationen oder zur Verhinderung des Aufbaus militärischer Überlegenheit der Nachbargrossmächte. Gedacht war vor allem an ein praeveniere (Anmerkung: bei Messerschmidt kursiv gedruckt, vermutlich weil Halder diesen Begriff in seinem Kriegstagebuch des öfteren verwendet und in diesem Sinn verwendet) zur Vermeidung eines später möglichen Zweifrontenkriegs." [19] Dieses Gedankenmuster war den deutschen Generalen weitgehend vertraut, sodass sie bei der Beurteilung der "Operation Barbarossa" sehr stark auf diese Interpretation abstellten.

Diese Verwendung eines eher strategischen Präventivkriegsbegriffs wird kontrastiert durch eine eher situative Interpretation von revisionistischen Autoren wie Suworow. In diesem Verständnis sind die Handlungsoptionen von Hitler und Stalin unmittelbar aufeinander bezogen und es stellt sich eher als Rüstungswettlauf dar mit dem Ziel zuerst anzugreifen.

Diese Überlegungen für Angriffsoperationen durch die Wehrmacht werden besonders deutlich, wenn man sich die Bedohungsszenarien ansieht und erstaunt feststellt, in welch geringem Ausmass der Aufmarsch der Roten Armee im Jahr 1941 als bedrohlich von der Wehrmacht angesehen angesehen wurden.

So notiert Halder am 06.04 1941 in sein Tagebuch: "Russische Gliederung: Auffallend die Zusammendrängung in der Ukraine. Ein Angriff gegen Ungarn und Bukowina wäre nicht unmöglich. Ich halte sie aber für völlig unwahrscheinlich." [20], allerdings ist auch anzumerken, dass er sein Urteil bereits am 07.04.1941 relativiert.

und Fremde Heere Ost, Aussage von Marcks

Die sowjetische Sichtweise auf Präventivkriege und "gerechte Kriege"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Interpretation der Kriegsbegriffs von Schaposchnikow in Anlehnung an Lenin


Besondere Faktoren, die die Situation der Roten Armee in 1940/41 stark geprägt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 und Stalins Geheimdienstinformationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stalin wurde nach seinen Tod durch Chrutschow und auch durch die Publikationen von Nekritch heftig attakiert wegen seiner Haltung zum Dritten Reich und der daraus folgenden Tatenlosigkeit während des Aufmarsches der Wehrmacht.

Dieser Aspekt ist auch deswegen in der Auseinandersetzung so wichtig, weil er deutlich macht, dass Stalin nur sehr zögerlich der Mobilisierung der Roten Armee zugestimmt hat und nahezu alle Hinweise, die auf eine deutlich zunehmende Kriegsgefahr hindeuteten, nicht angemessen bewertet hat.


Dieser Aspekt erscheint von besonderer Bedeutung und soll deswegen ausführlicher dargestellt werde. Es soll gezeigt werden, welche Informationen Stalin erhalten hat und wie er auf diese Informationen reagiert hat.

Aus seinen Reaktionen wird ersichtlich, dass Stalin die Rote Armee in einem Schwebezustand zwischen erzungener Inaktivität hielt und einer schleppenden Teilmobilisierung.

In der Regel wird die Haltung von Stalin im Jahr 1941 als ausgesprochen deeskalierend bezeichnet. Im Rahmen seines Appeasementstategie wurden sämliche Lieferverpflichtungen gegenüber dem Dritten Reich eingehalten und die Rote Armee wurde angehalten, Grenzverletzungen zu akzeptieren, die im Zuge der Höhen-Luftaufklärung durch die Luftwaffe besonders häufig stattfanden.

Eine plausible Erklärung für die Haltung Stalins könnte die Sichtweise von Schaposchnikows anbieten und seiner Interpretation der Bedeutung von Mobilisierungsmaßnahmen.


Im Vorfeld zum 22.06.1941 gab es zwischen den rivalisierenden politischen und militärischen Machtzentren offensichtlich eine heftige Auseinandersetzung über die Bewertung der Informationen über den Aufmarsch der Wehrmacht. Dieser Konflikt war deswegen so bedeutsam, weil er die Grundlage bildete für die relative Inaktivität Stalins im ersten Halbjahr 1941.

Durch eine "eigenmächtige" Aktion eines Offiziers des militärischen Geheimdienstes wurde im Frühjahr 1941 die drohende Kriegsgefahr, "Intelligence summary number 8 reports an attack group (gemeint ist der Aufmarsch der Wehrmacht)in take-off position"..."War is imminent" Grigorenko, S. 115, an die Stäbe der Militär-Distrikte, der Fronten und der Armeen übermittelt Grigorenko, S.116. Dieser Geheimdiesntreport basierte auf der korrekten Einschätzung durch den militärischen Geheimdienst und widersprach dem "Yugoslavscheme", das der Geheimdienst des NKWD erstellt hatte und Beriya gegenüber Stalin vertreten hatte.

Das "Yugoslavschema" ging, so Grigorenko, von keinem kriegsmäßigen Aufmarsch der Wehrmacht gegenüber der USSR aus. Diese Haltung Stalins, die auch von Schukow geteilt wurde, war die Grundlage für die politische und militärische Bewertung der Aktionen im Frühjahr 1941.

Die Auswirkungen dieser offiziellen Sichtweise passt zu dem der Vorgang, dass der Bericht der Berliner Residentur, in dem sehr präzise Angaben über die Ziele und Pläne des deutschen Aufmarsches gemacht wurden, von dem zuständigen Geheimdienstoffizier nicht unterschrieben wurden und nicht an Stalin weiter geleitet wurde (Weger & Besymenski, S. 199ff).

Es sind unzähliche Versuche unternommen worden, das Verhalten von Stalin bei der Bewertung von Geheimdienstinformationen im Jahr 1940/41 einer Erklärung zu unterziehen, allerdings bisher ohne überzeugenden Beweis.

Der englische Generalstab kam im Juni 1941 zu einer abschließenden Beurteilung der Angriffspläne von Hitler. Und Churchill berichtet über das Urteil seines: "Fresh evidence is now at hand that Hitler has made up his mind to have done with Soviet obstruction an to attack."




Vor dem Hintergrund der Leugnung von eindeutigen Geheimdienstinformationen durch Stalin wirkt die Unterstellung eines Angriffskrieges bzw. Präventivkrieges auf die Wehrmacht verwundertlich. Die normale generalstabsmäßige Vorbereitung von Angriffskriegen konzentriert sich auf Informationsbeschaffung, der Analyse und der Planung der Angriffshandlungen. Offensichtlich wollen die Befürworter der Präventivkriegsthese Stalin und seinem Generalstab diese Form von grundlegender militärischer nicht zugestehen.

Bereits im ersten Schritt, der Informationsbeschaffung über die Dislozierung, die Stärke und die Absichten der Wehrmacht zeigt sich Stalin als nicht belehrbar und komplett beratungsresistent. Und nicht nur das, differenzierte Informationen werden als Fehlinformationen abgetan. Auf dieser völlig unvollständigen und teilweise bewußt gefälschten Informationsgrudlage hätte, vor allem auch aufgrund der der Erfahrungen in Finnland und dem kompletten Versagen der sowjetischen Aufklärung, weder Stalin, noch Timoschenkow oder Schukow einen Angriffs- bzw. Präventivkrieg im Jahr 1941 initiiert.

Der Aufmarsch der Roten Armee an der Grenze / Molotow-Linie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Aufmarsch in den Vorsprüngen bzw. "Balkonen" - Grundlagen & Konzept - Probleme: - objektive Grössen - subjektive Sicht


- Gründe für den Aufmarsch - Politische, Ideologische und operative Prämissen für den Aufmarsch

- Telegramm von Stalin an Churchill über die negativen Folgen des Aufmarsches / Juli 41

Die historische Entwicklung der Präventivkriegsthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliche Formulierung der Präventivkriegsthese im Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unterschiedlichen deutschen Sichtweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Form der Überlegenheit gegen die Sowjetunion findet auch seinen Niederschlag bei Goebbels und er notiert am 4. Dezember 1940 in sein Tagebuch:Auf dem Balkan tritt Moskau unter der panslawischen Fahne auf: das ist wieder nicht ganz ungeschickt. Allerdings wird es nie etwas gegen uns unternehmen: aus Angst.[21] Und unter dem Datum des 6. April 1941 heißt es sogar:Vor Russland hat der Führer keine Angst. Er hat sich ausreichend abgeschirmt. Und wenn es eben angreifen will: Je eher, desto besser.[22]

Die starke Bedeutung der Propaganda, auch um die interne Legitimation des Angriffs in den NS-Organisationen zu verankern, kann an einem Gespräch verdeutlich werden, dass Schellenberg im Rahmen einer Einladung durch Heydrich im Mai 1940 hatte. "Selbst im Falle einer Kriegsbeteiligung der Vereinigten Staaten brauche aber mit einer Invasion auf dem europäischen Festland nicht vor anderthalb Jahren gerechnet zu werden. Diese Zeit erscheine Hitler ausreichend, einen Angriff auf Russland zu wagen, ohne damit praktisch in die Gefahr eines Zweifrontenkreigs zu geraten. Werde diese Zeit nicht ausgenützt, dann stünde man nicht nur einer Invasionsfront, sondern auch einem so starken Russland gegenüber, dass wir kaum in der Lage sei dürften, einen Stoß aus dem Osten abzufangen. Die Vorbereitungen in Russland seien so drohend, dass alsdann mit einem Angriff der Sowjets gerechnet werden müsse. [23]

Neben der internen Sicht der NS-Entscheidungsträger im Umfeld des Zemtrums der Macht kommt jedoch auch der Bedeutung des Präventivkriegs als offizielle Legitimation einen sehr hohen Stellenwert zu. So rechtfertigte Heinrich Himmler zum Beispiel in seiner bekannten Posener Rede vom 4. Oktober 1943 den Angriff damit, dass Stalin sonst „vielleicht ein viertel bis ein halbes Jahr“ später „zu seinem großen Einbruch nach Mittel- und Westeuropa“ ausgeholt hätte.[24] Diese Form der Propaganda diente der Rechtfertigung des Angriffs auf die Sowjetunion gegenüber der eigenen Bevölkerung, aber auch gegenüber der Wehrmacht. Gleichzeitig war sie außenpolitisch wichtig, um die Verbündeten und die Neutralen in einer wohlwollenden Haltung gegenüber dem Dritten Reich zu halten.

Die Formulierung und die Glaubwürdigkeit der Präventivkriegsthese trifft im Umfeld des Offizier-Korps der Wehrmacht auf eine skeptische Beurteilung.

Eine durchaus typische Position für die Generalität im Frühjahr 1941 formuliert [Erich von Manstein]]. Manstein bewertet die sowjetische Truppenaufstellung als einen „Aufmarsch für alle Fälle“. Auf der Grundlage der ihm vorliegenden Informationen hielt er einen Angriff der Roten Armee kurzfristig für unwahrscheinlich. Mittelfristig sah er jedoch eine Bedrohung der Position des Dritten Reichs durch die Sowjetunion und hält die Behauptun der Notwendigkeit eines Präventivkriegs unter dem langfristigen Aspekt für gerechtfertigt.[25]. In ähnlicher Weise äußert sich Blumentritt [26].

Bei Kesselring findet sich eine ähnliche Einschätzung der damaligen Situation und beruft sich auf Hierl, dem Leiter des Reichsarbeitsdienst und hält fest: "Objektive gesehen hat Hierl recht, wenn er feststellt, dass zu einem vorbeugenden Angriff auf die Sowjetunion aufgrudn der Kriegslage kein Zwang bestand." [27]. Er unterstellt jedoch auch Stalin durchauas aggressive Pläne. "Stalin verfolgte den entgegengesetzten Plan und wollte Deutschland und die Westmächte in gegenseitigem Ringen ausbluten lassen, um dann ohne Gefahr die Beute, also Westeuropa, an sich zu reißen."[28].

In ihrer Sichtweise bewegen sie sich sehr nahe an dem oben beschriebenen Vorstellungen zum preußischen Präventivkriegsgedankens. Auch wenn die Argumentation von Hitler für das Jahr 1941 die Militärs nicht überzeugte, dennoch akzeptierten sie sein Argument auf der Basis der längerfristigen Perspektive.

Deutlich skeptischer äußerte sich GFM Rundstedt. Er berichtetet gegenüber Liddel Hart, dass Hitler ihm gegenüber die unmittelbare Bedrohung durch die Rote Armee als Grund für den Präventiv angeführt hat. Allerdings hatte ihn diese Argumentation wenig überzeugt und nach dem Einmarsch in Russland hatte er auch keinerlei Bestätigung für die Behauptungen Hitlers gefunden hat [29].

Ähnlich skeptisch war Guderian, der wenig überzeugt von der Argumentation einer Notwenigkeit eines Präventivkriegs als er von der Informationsveranstaltung am 14.Juni 1941 kam, auf der die beteiligten Stäbe durch Hitler gebrieft worden sind [30].

Ähnlich fundamental ablehnende Haltung gegenüber den Angriffsabsichten von Hitler, und seiner Begründung im Rahmen der Notwendigkeiten eines Präventivkrieges, zeigte sich Canaris. Gerade weil er den ungeheuren Zeit- bzw. Erfolgsdruck, unter dem Hitler bei der Realisierung seines Blitzfeldzuges in Russland stand, deutlicher erkannt [31]

Dieser skeptischen Bewertung schließt sich v. Weizsäcker aus der Sicht des Außen-Amtes an und hält die offizielle Version der Rechtfertigung des "Prävenivkrieges" für sehr problematisch, angesichts der Schwere der Folgen eines Angriffs auf die Sowjetunion [32] und stellt sich damit zum wiederholten Male in einen deutlichen Gegensatz bei der Frage von Krieg und Frieden zur befürwortenden Position von Ribbentrop.

Diese Sammlung von Stimmen wichtiger Funktionsträger des Dritten Reichs, die nicht als überzeugte Nationalsozialisten bekannt waren, belegt sehr deutlich, dass es für die NS-Propaganda sehr wichtig war, die Notwendigkeit eines von Stalin erzwungenen Präventivkrieges in der Öffentlichkeit zu erzeugen.


Die Sichtweise der Roten Armee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zu den deutschen Militärs setzen sich die Feldmarschälle bzw. Generäle der Roten Armee mit der Frage des Präventivkrieges nahezu nicht auseinander. Ihre Sichtweise soll dennoch dargestellt werden, um deutlich zu machen, wie unterschiedliche beide Seiten im Jahr 1940/41 die Situation bewertet haben.

Derzeit als Darstellung unbrauchbar.

  • Auswirkungen der Säuberungen auf die Rote Armee

"schwerwiegende Fehler" Ende der 30er Jahre und gravierende Auswirkungen auf die Organisation der Truppen [33]

  • Einschätzung der politischen Situation

In der Roten Armee gab es eine allgemeine Einschätzung, dass der Krieg mit Deutschland sich nähert. Der Hitler-Stalin Pakt wurde als Instrument angesehen, Zeit zu gewinnen und die Verteidigung zu stärken. Es finden sich keine Hinweise auf offensive Operationen oder Präventivkriegsszenarien [34]

  • Mobilisierung der Truppen

Im Vorfeld des 22.06.1941 konstatierte Rokossowski, dass unsinige Befehle vorhanden waren und keine kriegsmäßige Mobilisierung der Streitkräfte vorgenommen worden sind. Als Beispiele führt er an, dass die Artillerie auf die Übungsplätze abkommandiert werden sollte und der Ausbau des befestigten Raumes gerade erst begonnen hatte [35]


Die Aussstattung des 9. Mech-Korps (gehörte zur 5. Armee der Süd-West-Front) mit Fahrzeugen im Rahmen der Mobilisierung erfolgte nicht [36]


  • Dislozierung der Truppen

"drehte sich unser Gespräch vorwiegend um die sträfliche Sorglosigkeit" [37]


  • Einschätzung der Kampfbereitschaft

Der Zustand der Kampfmittel des 9. Mech-Korps war katastrophal [38]


[39] - [40] - [41] - [42] - [43] - [44] - [45] - [46] - [47]

Fortbestand und Ablehnung der Präventivkriegsthese während des "Kalten Kriegs" nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fortbestand der Päventivkriegsthese nach dem Zweiten Weltkrieg speiste sich aus zwei sehr unterschiedlichen Quellen.

Zum einen waren es die Soldaten der ehemaligen Wehrmacht, die aus der Kriegsgefangeschaft kommend nach dem Sinn ihres Handelns in Russland fragten. Die Präventivkriegsthese bot die Möglichkeit, den Jahren an der Ostfront einen Sinn zu verleihen und ihnen die Legitimation zu verleihen, das Vaterland vor Stalin und der Roten Armee gerettet zu haben.

Die individuelle Selbsttäuschung wäre relativ schnell an die Grenzen der sozialen Toleranz in einer entnazifizierten Gesellschaft gestoßen und wäre zu einer Randerscheinung geworden, wenn nicht in der Zwischenzeit im Rahmen des Kalten Krieges und in einem Klima eines veritablen Antikommunismus bzw. Antistalinismus die politischen Rahmenbedingen auf eine gewisse Duldung dieser historischen Interpretation abzielten.

Nach dem Krieg wurde dieser politische Mythos der ideologisch überhöhten und stilisierten „Abwehr der asiatischen Bedrohung“ in besonderer Weise von Alt-Nazis und ehemaligen Angehörigen der SS (z.B. Paul Karl Schmidt, bekannt als Paul Carell) durch Publikationen gepflegt. Den Mythos des Präventivkriegs ließ er beispielsweise im Namen Ribbentrops publizistisch aufbereiten. Am 21.06.1941 soll Ribbentrop - Carrell hält es nicht für nötig das folgende Zitat durch eine Quelle auszuweisen - seine engsten Mitarbeiter informiert haben und Ribbentrop führte aus: "Der Führer hat Nachrichten, daß Stalin gegen uns aufmarschiert, um uns in einem güstigen Zeitpunkt zu überfallen". [48]

Unterstützung fanden diese Apologeten der Präventivkriegsthese in der nachkriegszeit teilweise auch durch einzelne Historiker. Von Dahms wird die Situation im Jahr 1940/41 durch eine beidseitige Angriffsplanung gekennzeichnet und folgt in der Tendenz der Linie von Mannstein.

Gleichzeitig unterstellt er der Hitlerschen Planung für die Operation Barbarossa keine langfristige Planung. Er erklärt den Angriff auf die Sowjetunion aus der Logik der Situation und der potentiellen Bedrohung durch die Rote Armee bei einer Eskalation des Krieges im Westen. Seine Argumtation zielt auf die Vermeideung des Zweifrontenkriegs und die Gefahr einer Erpressbarkeit des Drittes Reich durch Stalin [49].

Dieser Sichtweise widerspricht die Interpretation der Vorgänge durch Tippelskirch. [50]. Er hält es für unwahrscheinlich, dass die Sowjetunion im Jahr 1941 an einem Konflikt mit dem Dritten Reich interessiert war, geschweige denn selber einen Angriffskrieg geplant hätte. Die Anstrenungen der Sowjetunion zur Mobilisierung der Streitkräfte interpretiert er als Reaktion auf den Aufmarsch der Wehrmacht an der Grenze zur Sowjetunion.

Sehr ähnlich interpretieren Philippi und Heim die Situation im Jahr 1940/41. [51]. Sie unterstellen Hitler sowohl operative Zielsetzungen, aber auch die ideologische Ziele. Aus Ihrer Sicht griff Hitler die USSR an, um sie als potentiellen Bündnispartner für England zu eleminieren und um seine langfristig angelegte Eroberung von Lebensraum im Osten zu realisieren. Zur Präventivkriegsfrage äußern Sie: "Die Auffassung zur Notwendigkeit eines Präventivkrieges gegen Russalnd teilte das OKH jedenfalls nicht." [52]


Im Gegensatz zur eher halbherigen Auseinandersetzung mit dem Mythos des gerechtfertigten Präventivkriegs in Deutschland, räumte Chrutschow im Rahmen der Enstalinisieurng

Entstalinisierung mit dem Mythos der "überraschten" Sowjetunion auf.


Chrutschow und Nekritch

Die Befürworter der Präventivkriegsthese im Anschluss an die Perestroika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den zwischenzeitlich freieren Zugang zu sowjetischen, dann russischen Archiven wurde eine Vielzahl von Dokumenten über die Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges und des Deutsch-Sowjetischen Krieges bekannt, die zu einer Neubewertung der Vorgänge führten. In dieser Phase, Mitte der 1980er Jahre trat in Großbritannien der sowjetische Überläufer Viktor Suworow[53] in Erscheinung, der die provokante These aufstellte, der deutsche Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 sei einem sowjetischen Angriff tatsächlich nur um wenige Tage zuvorgekommen. In seinem Buch Der Eisbrecher vertritt Suworow die These, dass Stalin mit dem Aufmarsch der Roten Armee an der Westgrenze nur das Ziel gehabt habe, Europa zu erobern.

Suworows These, die er in mehreren Büchern ausbreitet stießen in Deutschland und in den 1990er Jahren in Russland auf Widerhall. In dieser Zeit erfuhr die Präventivkriegsthese kurzzeitig neuen Auftrieb, als Historiker wie Werner Maser diese bis dahin unbekannten Dokumente aus sowjetischen Archiven veröffentlichten. Der neueste Darstellung dieser These basiert auf der Arbeit von Stefan Scheil [54].

Einige Historiker, wie z.b. Michail Meltjuchow[55], W. Neweschin (en: Vladimir Nevezhin)[56][57], W. Danilow [58] und Boris Sokolow[59], vertreten die Ansicht, dass sowohl Adolf Hitler als auch Josef Stalin Angriffspläne hatten. Obwohl sie sich in der Einschätzun der Hitlerschen Angriffspläne gegen die Sowjetunion von Suworow deutlich abgrenzen, unerstützen sie ihn in der Einschätzung der Angriffsplane von Stalin.

Von den Befürwortern der Präventivkriegsthese, wie z. B. Werner Maser[60], der – im Gegensatz zu Suworow – die These vertritt, dass sowohl Hitler als auch Stalin Präventivkriege gegen den jeweils anderen planten und Hitler dabei Stalin lediglich zuvorkam, und feststellte:

„Dass Stalin nicht nur einmal einen Krieg gegen Hitler führen wollte, ist zweifelsfrei belegbar. Nachgewiesen werden kann aber auch, dass er die sowjetischen Vorbereitungen für den Krieg gegen Deutschland zumindest seit Ende Dezember 1940 als notwendige Maßnahme zur Auslösung eines Präventivkrieges bezeichnen konnte, wie es auf deutscher Seite 1941 ebenfalls eindeutig der Fall war.“ (Maser, VIII)[60],


Die Argumentationslinie der Präventivkriegsbefürworter ist nicht monokausal, sondern es werden eine Reihe von Argumentationsebenen herangezogen, um ihre Position zu untermauern. Im einzelnen werden folgende Argumente angeführt:


  1. aggressive Ideologie: Die grundlegende Prämisse, die alle Befürworter teilen ist, dass sie von einer aggressiven Grundhaltung des Marxismzs-Leninismus ausgehen. Sie unterstellen, dass die Sowjetunion mit Hilfe der Komintern die Weltrevolution nach Westeuropa tragen wollte.


  1. Diese Position wird dahingehend im Kontext des Zweiten Weltkriegs konkretisiert, dass die Befürworter der Präventivkriegsthese davon ausgehen, dass Stalin, quasi als lachender Dritter, erst in den Krieg eintritt, wenn sich die kriegsführenden Mächte bereits relativ erschöpft haben und das militärische Risiko für Stalin gering war. Sie unterstellen dabei, dass Stalin`s Kalkül darauf abzielte, sich mit den angelsächsischen Mächte zu verbünden, nachdem Hitler sich bereits in einem Krieg mit ihnen befand. Beispielsweise behauptet Suworow, dass Stalin sich zu dem Pakt entschloss, um Hitler zu einem Krieg gegen die Britisch-Französische Allianz aufzustacheln, damit die kapitalistischen Länder „aufeinander einschlagen und sich schwächen“ würden.[61]


  1. kriegerische Landnahme: Als weiterer Hinweis auf die aggressive Haltung der Sowjetmacht wird die Inszenierung von begrenzten lokalen Konflikten angeführt. Als Beispiele führen die Befürworter der Präventivkriegsthese beispielsweise Finnland (1940), das Teile des Baltikums (1940), die östlichen Teile von Polen (1939) sowie Bessarabien und Teile der Bukowina 1941 an.


  1. offensive Dislozierung: Die frontnahe Aufstellung bzw. Dislozierung der Streikräfte der Roten Armee im Jahr 1941 im Rahmen der Aufmarschanweisung "MP 41" wird als Indiz für eine Angriffsabsicht gewertet. Insbesondere die Aufstellung im

Das Thema wird deutlich intensiver und offener seit der Perestroika auch in Russland diskutiert, wo die Bücher Suworows das Interesse weckten, und Zeitzeugen, Literatur und Dokumentenfunde Hinweise lieferten, die das einschlägige stalinistische Geschichtsbild ins Wanken brachten. Im Mittelpunkt des Interesses der Forscher stehen zurzeit die operativen Planungen des sowjetischen Generalstabes in den Jahren 1940/41. Diesbezüglich wurden in der russischen „Kriegsgeschichtlichen Zeitschrift“ (Ausgaben 12/1991, 1/1992;2/1992) sowie teilweise auch in Alexander Jakowlew[62] vier Aufmarsch- und Angriffspläne veröffentlicht, die den Stand der operativen Planungen der Roten Armee im Juli 1940, vom 18. September 1940 und vom 11. März 1941 widerspiegeln, bzw. offensichtlich den Endentwurf des Aufmarsch- und Angriffsbefehles (Mitte Mai 1941) darstellen.

Obwohl der sowjetische Nachrichtendienst umfassend über die deutschen Pläne informiert war, hielt Stalin diese Informationen für gefälscht, was ihn dazu veranlasste die Truppe nur friedensmäßig zu organisieren, die deshalb vom Alarm völlig überrascht wurde. Gleichzeitig wollte Stalin seinen Gegner nicht provozieren, weshalb die Verteidiger keine vorgeschobenen Verteidigungspositionen, zum Beispiel am Bug einnehmen konnten.

werden im Wesentlichen drei Argumente für die Richtigkeit ihrer Ansicht eines unmittelbar bevorstehenden sowjetischen Angriffs vorgebracht:


  1. Am 22. Juni standen […] die sowjetischen Kriegsflugzeuge, die für den Offensivaufmarsch der Roten Armee […] bereitgestellt worden waren, nicht auf Horsten in rückwärtigen Gebieten der UdSSR, was im Falle von Verteidigungsabsichten selbstverständlich gewesen wäre, sondern – wie zum Appell – Tragfläche an Tragfläche auf Flugfeldern und an deren Rändern in der Nähe der Grenze.(Maser, S. 377)[60]
  2. […] die ursprünglich für Verteidigungszwecke angelegten Minenfelder [waren] seit dem 20. Juni 1941 ebenso geräumt worden,wie die in Brücken, Bahnhofanlagen und anderen wichtigen Gebäuden eingebauten Sprengladungen entfernt worden waren. Tausende Kilometer Stacheldrahtverhaue, die einen angreifenden Feind behindern sollen, existierten am 22. Juni nicht mehr, weil sie eine eigene Offensive erschwert hätten. (Maser, S.378) [60]


Gegenposition: in Müller: Canaris. S. 355 Sicherung der Brücken durch Lehrregiment Brandeburg


  1. Kriegsspiele Anfang 41: Die Anfang 1941 im Kreml durchgeführten "Kriegs-Szenarien" des Generalstabs der Roten Armee werden als konkrete Vorbereitung der politischen bzw. militärischen Spitze interpretiert, einen Angriff auf die Wehrmacht - noch im Jahr 1941 !!! - durchzuführen.


  1. Kriegsabsicht als Rede 05.05.1941: Als konkrete politische Äußerung, die den Angriffswillen der Sowjetunion untermauert, wird in den Regel die Rede von Stalin vom 05.Mai 1941 angeführt.

„Nachdem wir die Verteidigung unseres Landes durchgeführt haben, sind wir verpflichtet, angriffsweise zu handeln, von der Verteidigung zur Kriegspolitik der Angriffsoperationen überzugehen. Es ist notwendig, unsere Erziehung, unsere Propaganda, unsere Agitation, unsere Presse auf den Angriffsgedanken hin umzustellen. Die Rote Armee ist eine neuzeitliche Armee, und eine neuzeitliche Armee – ist eine Angriffsarmee.“

Josef Stalin am 5. Mai 1941.[63]

Wie Walerij Danilow zeigt, wird die Rede Stalins auch von dem Schriftsteller V.V.Višnevskij bestätigt: dieser hat in seinem Tagebuch (unter dem 13. Mai 1941) vermerkt: „Die Rede hat eine ungeheure Bedeutung. Wir öffnen den ideologischen und tatsächlichen Angriff… Aber ich erinnere mich klar der Prognose darüber, daß wir den Kampf mit Deutschland beginnen – wir werden einen grandiosen Kampf gegen den Faschismus führen… Es kommt unser Feldzug im Westen, es kommt die Möglichkeit, von der wir lange träumten.“[64]


  1. Präventivkriegsplanungen vom 15.05.1941:

Als finalen Beleg, der die konkreten Präventivkriegsabsichten der Roten Armee auf die Wehrmacht im Jahr 1941, dokumentiert, werden die Generalstabsplanungen von Shukow und Timoshenkow Semjon_Timoschenko vom 15. Mai 1941


Die russischen Militärhistoriker W. D. Danilow[65][58] und Juri Gorkow[66] publizierten das Dokument von Mitte Mai mit der Überschrift „Überlegungen zum Plan eines strategischen Aufmarschs der Streitkräfte der UdSSR für den Fall eines Krieges gegen Deutschland und seine Verbündeten“. Ein Auszug:

„Wenn man in Betracht zieht, daß Deutschland sein gesamtes Heer einschließlich rückwärtiger Dienste mobilisiert hat, so besteht die Möglichkeit, daß es uns beim Aufmarsch zuvorkommt und einen Überraschungsschlag führt. Um das zu verhindern und die deutsche Armee zu zerschlagen, halte ich es für notwendig, dem deutschen Oberkommando unter keinen Umständen die Initiative zu überlassen, dem Gegner beim Aufmarsch zuvorzukommen und das deutsche Heer schon dann anzugreifen, wenn es sich im Aufmarschstadium befindet und noch keine Front aufbauen sowie den Kampf der verbundenen Waffen noch nicht organisieren kann.[67]

Während die Mehrheit der westlichen Historiker, die diese Dokumente und insbesondere den „Endentwurf“ untersucht haben, davon ausgehen, dass es sich um in aller Eile und ohne Wissen Stalins erstellte Entwürfe handelte, sieht es eine Mehrheit der russischen Forscher anders. Sie weisen darauf hin, dass alle vier Dokumente vom Verteidigungsminister und vom jeweiligen Generalstabschef unterzeichnet sind und den Vermerk: „Besonders wichtig-Streng geheim-Nur persönlich“ tragen. Danilow und Neweschin halten es überdies für ausgeschlossen, dass es die sowjetische Militärspitze gewagt hätte, einen derart detaillierten Entwurf ohne Stalins Auftrag in Teamarbeit vorzubereiten. Als weiterer Nachweis für die Authentizität dieser Dokumente wird von Neweschin[68] das Faktum angeführt, dass die Dislokation der Truppen im „Endentwurf“ weitgehend deckungsgleich mit der Dislokation der Truppen zu Kriegsbeginn ist. Danilow zufolge werde diese Behauptung auch von einem Interview Wasiljewskijs bestätigt.[69]

Zu ähnlichen Schlüssen kommt Michail I. Meltjuchow.[70] Meltjuchow argumentiert in seinem Buch Die verlorene Chance Stalins, dass der Plan Deutschland anzugreifen, bereits vor dem Mai 1941 gefasst worden war und die Grundlage der sowjetischen Militärplanung von 1940 bis 1941 war. Meltjuchow behauptet, dass fast keine echten bedeutenden sowjetischen Verteidigungspläne gefunden wurden, während es jedoch verschiedene Versionen des Angriffsplanes gibt. (Meltjuchow, S.375)[70]. Laut Meltjuchow wurde die erste Version bald nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 aufgesetzt, die letzte Version um den 1. Mai 1941 (Meltjuchow, S. 370-372)[70]. Laut dieses Angriffsplans wurde auch die Aufstellung der Truppen gewählt, so Meltjuchow.

Bei Boris Sokolow ist Ähnliches zu finden. Auch vergleicht Sokolow die behaupteten ‚Gegenschlagpläne‘ der Sowjetunion mit dem sowjetischen Aggressionplan gegen Finnland 1939, der auch offiziell als ein Entwurf zur Sicherung der Staatsgrenze und eines Gegenschlags im Falle einer finnischen Aggression vorbereitet wurde, obwohl kaum jemand vermuten konnte, dass Finnland in der Lage gewesen wäre, die Sowjetunion anzugreifen. [59]


  1. Der deutsche Angriff stieß in die sowjetischen Vorbereitungen hinein, die spätestens Mitte Juli 1941 abgeschlossen sein sollten. Er vereitelte nicht nur ihre Vollendung, sondern zwang der UdSSR zugleich auch das Dilemma auf, zu der Zeit über eine Armee zu verfügen, die auf die Verteidigung nahezu gar nicht und auf die Offensive noch nicht ausreichend vorbereitet war. (Maser, S.376f.) [60]


Besymenski weist die These von Viktor Suworow zurück, dass Hitler Stalin mit dem Angriff am 22. Juni 1941 nur um wenige Tage zuvor gekommen sei. Er räumt allerdings durchaus ein, dass der Schukow-Plan existierte und die Absichten Stalins nicht etwa auf Frieden, sondern auf Zeitgewinn abzielten, und, so spekuliert er: „… und damit letztendlich auf mögliche Aggression abzielten.“


Die Ablehnung der Präventivkriegsthese nach der Perestroika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Argumentationslinien der Gegner der Präventivkriegsthese können ebenfalls auf eine Reihe von zentralen Punkten reduziert werden.

Ihre zentralen Argumente, die die Fähigkeit der Roten Armee im Jahr 1941 einen Krieg erfolgreich zu führen, in Frage stellen sind:

  • Stalins politische Zielsetzungen: Es sind keine konsistenten Dokumente bzw. Planungen vorhanden, die auf eine systematische Eroberung westlicher Territorien abzielen als Stalins politischer Wille abzielten. Am ehesten eigenen sich die 14 Punkte, die Stalin an Molotow als Katalog für seinen Novemberbesuch in Berlin gegeben hat, um die außenpolitischen Ziele Stalins im Jahr 1940/41 zu bewerten.


  • außenpolitische Konstellation:



  • Nichtumstellung der Tiefenrüstung auf Kriegsproduktion:


  • Säuberungen im Offiziers-Kops 1937-1941:

Die Säuberungen des Offizierskorps 1937 beraubten die Armee um Marschall Tuchatschewski fast seines gesamten Führungsstabes bis hinunter zu den Brigadekommandeuren. Derartig führungslos, war die Kampfkraft entscheidend geschwächt, was sich schon im Winterkrieg dramatisch zeigte. In der entscheidenden Phase der Operation, vor Moskau, wurden die überlebenden Militärs aus den Straflagern geholt und auf Bewährung eingesetzt. Dies steigerte im entschiedenen Moment die Kampfkraft gegen einen geschwächten Gegner. Hinzukommt, dass wie z. B. David M. Glantz in seinem Buch Stumbling Colossus argumentiert, dass die Rote Armee im Sommer 1941 weder vom Ausbildungs- noch vom Ausrüstungsstand her einsatzbereit und sowohl Führung als auch Nachrichtenwesen völlig unzureichend gewesen seien.[71]


  • Mangelhafte Ausstattung: In einer ausführlichen Analyse der unterschiedlichen Aspekte der Leistungsfähigkeit der Rote Armee weist Kirsin[72] auf die gravierenden Defizite bei der Ausrüstung und dem allgemeinen Ausbildungsniveau im Jahr 1941 hin. Er zeigt damit auf, in welchem geringem Umfang die Rote Armee zu einer aktiven Kriegsführung bereit war.
  • Neuausrüstung der Roten Armee: Die Ausrüstung der Roten Armee mit neuem Material, um die alten Panzertypen und die antiquierten Flugzeugmuster zu ersetzen, war 1941 gerade erst angelaufen. Der Zulauf hatte erst eingesetzt und es bestanden gravierende Ausbildungsmängel bei Panzerbesatzungen und bei den Geschwadern SSW der Roten Armee.


  • Reorganisation der Roten Armee:


  • Mangel


  • Mangelhafte Logistik
  1. Ressosurcen
  2. Eisenbahn- und Straßennetz


  • Mangelhafte Infrastruktur: "Peasant Rear"
  1. Befestigte Plätze
  2. Flughäfen


  • Aufmarschplanung der Roten Armee: Timing für MP 41


Ein Aspekt bei der Bewertung der Mobilisierung ist die zunehmende Eskalation der Beziehungen beider Länder auf dem Balkan zu nennen und in geringerem Umfang auch die Kenntnis des Angriffstermins auf die Sowjetunion und. Vor diesem Hintergrund sind die Beziehungen beider Länder durch einen sich beschleunigenden [[Rüstungswettlauf gekennzeichnet. Beide, sowohl Hitler als auch Stalin, haben dabei verscuht jeweils ihre Mobilmachung bzw. die Aufmarschpläne möglichst zu verschleiern.

Ablauf der Ereignisse auf deutscher und sowjetischer Seite von Juli 1940 bis zum 22.06.1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den vorhandenen Quellen lässt sich folgender Ablauf rekonstruieren:


  • Auflösung der Mech-Korps aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Einsatz von Panzern in Spanischen Bürgerkrieg


  • 31 Juli 1940: Konferenz auf dem Berghof. Hitlers strategische Wendung nach Osten. Weisung, die Wehrmacht auf 180 Divisionen auszuweiten und Bereitstellung im Frühjahr 1941
  • Neubildung der ersten 9 Mechkorps in der Roten Armee aufgrund der Erfahrung der Wehrmacht im Westfeldzug
  • 18. September 1940: Die Landung in England Operation Seelöwe wird auf ungewisse Zeit verschoben
  • September 1940: Aufmarschplanung der Roten Armee


  • 10 November: Molotow ist zu einem Besuch in Berlin, um die weitere Zusammenarbeit mit dem Dritten Reich zu diskutieren.
  • 18. Dezember 1940: Der Barbarossabefehl geht an die deutschen Stäbe
  • 23.-31. Dezember 1940: Strategiekonferenz im Kreml (Teilnehmer: Politbüro, Militärspitzen), in dessen Kontext eine Bestandsaufnahme der aktuellen Trends der Kriegsführung vorgenommen wird. Insbesondere werden die vorliegenden Erkenntnisse der "Blitzkriegsführung der Wehrmacht in Frankreich ausgewertet und auf ihre Anwendung im Rahmen der Roten Armee sehr kontrovers diskutiert und bewertet.

Die Hauptstoßrichtung für Aktionen der Roten Armee soll in Planspielen ermittelt werden.[73]

  • 29. Dezember 1940: Rudolf von Scheliha unterrichtet den sowjetischen Militärattaché in Berlin General Tupikow über Hitlers Weisung Nr. 21, die den Befehl zur Vorbereitung des Überfalls auf die Sowjetunion enthielt.[74]
  • 2.-4. Januar 1941: Planspiel Nr 1.; Ablauf: General Pawlow greift General Schukow in Ostpreußen mit geringem Erfolg an.
  • 8.-10. Januar 1941: Planspiel Nr 2.; Ablauf: GO Schukow greift GO Pawlow erfolgreich südlich des Prypjat an.[75]

Diese Planspiele werden teilweise als konkrete Planungen für einen Angriff auf die Wehrmacht interpretiert. [76] [77]

  • 11. März 1941: Überarbeitung der Aufmarschplanung eginn (oder Fortsetzung) der Umsetzung logistischer Maßnahmen.<
  • 05.05.1941: Rede von Stalin im Kreml vor Absolventen der Militärakademien. Er analysiert das deutsch-russiche Kräfteverhältnis, bewertet die deutschen Zielsetzungen und nimmt eine Anpassung der politischen Ziele gegenüber dem Dritten Reich vor. Diese Rede kann als Indiz bewertet werden, dass Stalin die Partei und die Rote Armee auf ein Ende des Appeasement-Kurses gegenüber Deutschland einstimmen wollte.
  • 15.05 1941: Erstellung eines Vorschlages für einen Präventivkrieg gegen den erkannten Aufmarsch der Wehrmacht an der Westgrenze der Sowjetunion. Der Aufmarschplan wurde durch Stalin abgelehnt. Eine abweichende Beurteilung wird von den Befürwortern der Präventivkriegsthese vorgenommen, z.B. bei Maser vor[78]
  • 11.06.1941: Tass-Meldung zum Deutsch-Sowjetischen Verhältnis, die die gute Beziehung zwischen beiden Ländern unterstreicht.
  • 22.06.1941: Die Wehrmacht greift die Sowjetunion ohne formale Kriegserklärung an und erzielt eine strategische, operative und taktische Überraschung der Roten Armee, die erst in den frühen Morgenstunden des 22.06.1941 vor einem bevorstehenden Angriff durch die Wehrmacht gewarnt wurde.

Im Rahmen der Grenzschlachten zeigt sich die geringe Leistungsfähigkeit der Roten Armee, einen modernen mobilen Krieg zu führen [79]


Aktuelle Quellenlage und Ausblick auf die Diskussion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschließend sollen eine Reihe von Punkten beleuchtet werden, die nicht abschließend beantwortet werden können bzw. offen sind für eine weitere Klärung:

  • Keine Dokumente vorhanden, die Vorbereitungen für einen Präventivkrieg von Stalin für das Jahr 1941 belegen

Die Dokumente, die im Zuge der Öffnung der Perestroika veröffentlichen werden konnten, haben die Existenz eines konkreten sowjetischen Angriffsplans für den Sommer 1941 nicht schlüssig belegen können. Zudem sind keine systematischen Äußerungen von Stalin oder aus dem politischen Umfeld belegt, dass es eine Diskussion über einen Angriff im Jahr 1941 auf Deutschland bzw. Westeuropa gegeben hat. Nach weitgehend anerkanntem Forschungsstand scheute Stalin seit 1940, nach den raschen Siegen Hitler-Deutschlands in Westeuropa, vor einem Kriegseintritt auf Seiten Großbritanniens zurück, obwohl er deutliche Angebote erhalten hatte. Da sich an der militärisch ungünstigen Lage seines Landes bis Sommer 1941 nichts Wesentliches geändert hatte, halten die meisten Historiker einen sowjetischen Angriffsplan zumindest für diesen Zeitpunkt für äußerst unwahrscheinlich.

  • Kriegsabsichten zu einem anderen Zeitpunkt

Einen abweichenden Standpunkt vertritt Musial [80], der von einem späteren Zeipunkt eines sowjetischen Angriffs ausgeht. Sein Ansatz trägt eher den organisatorischen Veränderungen der Umgestaltung der Roten Armee und der Neuausrüstung mit modernen Panzern und Kampfflugzeugen der Planung im Rahmen des 1942 auslaufenden dritten Fünfjahresplans Rechnung. In dieser Hinsicht deckt sich seine Analyse mit der Einschätzung der meisten Militärhistoriker. Dennoch bewegt auch er sich, mangels eindeutiger Quellen bzw. Dokumente, ebenfalls im Bereich der Spekulationen über die politischen Ziele von Stalin in der Phase bis 1945.


  • Keine Dokumente über einen Sowjetischen Angriffskrieg 1941 aus westlichen Quellen

Betrachtet man die erfolgreiche geheimdienstliche Aufklärung der Angloamerikaner und der Sowjets dann fällt die hohe Präzision und die Genauigkeit auf, mit der die Ziele von Hitler und die Planungen zur Operation Barbarossa erkannt worden sind.

In der post-WW2-Periode, zur heißesten Zeit des Kalten Krieges bzw. der McCarthy-Ära, wurden keine Informationen durch die US-Administration, die Biten oder die Franzosen publiziert, die auf eine Angriffsabsicht von Stalin im Jahr 1941 hinweisen.

Derartige Informationen, sofern sie vorhanden gewesen wären, hätten hervorragend in das ideologische Weltbild des Kalten Krieges gepasst. Diese Vermutungen legen den Schluss nahe, dass es keine Aufklärungsergebnisse gab, die die auf einen Angriffs- bzw. Präventivkrieg von Stalin hätten schließen können

  • Wahl des Zeitpunkts: Warum sollte Stalin 1941 angreifen?

Ein weiterer Punkt in der Argumentation von Suworow und andern ist die Wahl des Zeitpunkts. Es ist dargestellt worden, dass Stalin über die Anwesenheit deutscher Truppen im Osten informiert war. Er hat die Erklärung akzeptiert, dass sie sich dort befinden würden, um sich für einen Angriff auf England vorzubereiten.

Das Vorhandensein deutscher Truppen soll ihn dennoch nicht gehindert haben, einen Präventivkrieg im Jahr 1941 gegen die erfolgreichste Militärmaschinerie, die Wehrmacht, die sich auf dem Höhepunkt ihrer militärischen Potenz befand, zu befehlen.

Und dieses, obwohl die Reformen der Roten Armee frühesten im Jahr 1942 sich auswirken konnten und der Zulauf neuen Materials ebenfalls frühesten 1942 sich auf der Ebene der militärischen Einsatzfähgigkeit auswirkten konnte.

  • Struktur des Diskurses zwischen den beteiligten Seiten

Betrachtet man abschließend die Diskussion der Befürworter und der Ablehner der Präventivkriegsthese dann fällt auf, wie einseitig die Referenzierung ist. Die Ablehner der These, vorwiegend akademischen Historiker, haben sich mit den vorgebrachten Dokumenten und Argumenten der Befürworter intensiv und kritisch auseinandergesetzt, vl. z.B. die Arbeiten von Gorodetzky, Glantz, Hill, Wette, Besymensky, Pietrow-Ennker, Messerschmidt oder Gorkov um nur einige zu nennen.

Eine ähnliche kritsche Würdigung erfolgt durch die Befürworter der Präventivkriegsthese nicht. Grundlegende Studien zur Roten Armee wie sie beispielsweise von Glantz [81] oder Erickson [82] vorgelegt wurden, werden beispielsweise von Autoren wie Hoffmann, Post oder Scheill ignoriert.

Das Ausblenden mißliebiger Argumente oder die Verweigerng der Diskussion durch die Befürworter der Präventivkiregsthese darf man vermutlich abschließend als Indiz der anhaltenden relativen Schwäche der historischen Argumentation der Geschichtsrevisionisten werten.

Link zu anderen Wiki-Seiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wigbert Benz: „Die Lüge vom deutschen Präventivkrieg 1941.“ In: Geschichte lernen: Legenden – Mythen – Lügen. H.52 (1996). Friedrich-Verlag in Zusammenarbeit mit Klett, S.54-59
  • Wigbert Benz: Die Präventivkriegsthese. Zu Ursachen und Charakter des „Unternehmens Barbarossa“ 1941.
  • Lew Besymenski: Stalin und Hitler. Das Pokerspiel der Diktatoren. Aufbau-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-351-02539-4.
  • David M. Glantz: Stumbling Colossus. The Red Army on the Eve of World War. University Press of Kansas, Lawrence 1998, ISBN 0-7006-0879-6 .
  • David M. Glantz: "The Initial Period of War on the Eastern Front. 22 June-August1941. Proceedings of the Fourth Art of War Symposium. Garmisch, FRG, October 1987, Frank Cass, London, 1987.
  • David M. Glantz: Soviet Military Operational Art. In Pursuit of Deep Battle. Frank Cass, London, 1990, besonders S. 88 ff.
  • David M. Glantz: The Military Strategy of the Soviet Union. A History. Frank Cass, London, 1992, besonders S. 55-131.
  • Gabriel Gorodetsky: Die große Täuschung. Hitler, Stalin und das Unternehmen „Barbarossa“. Siedler, Berlin 2001, ISBN 3-88680-709-6 .
  • Joachim Hoffmann: Die Sowjetunion bis zum Vorabend des deutschen Angriffs. In: Horst Boog et. al. Der Angriff auf die Sowjetunion, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1987, ISBN 3-421-06098-3, S.38-97 („Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg“, Band 4, Hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt)
  • Joachim Hoffmann: Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945. Planung, Ausführung und Dokumentation. 6. Auflage, Herbig, München 2000, ISBN 3-7766-2079-X
  • Martin Kunde: Der Präventivkrieg. Geschichtliche Entwicklung und gegenwärtige Bedeutung. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2007. (Rezension des Buches: [3])
  • Werner Maser: Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg. Olzog Verlag, München 1994, ISBN 3-7892-8260-X
  • Werner Maser: Fälschung, Dichtung und Wahrheit über Hitler und Stalin, Olzog Verag, München 2004, ISBN 3-7892-8134-4
  • David E. Murphy: What Stalin Knew. The Enigma of Barbarossa. Yale University Press: New Haven, London 2005, ISBN 0-300-10780-3.
  • Bianka Pietrow-Ennker (Hrsg.): Präventivkrieg? Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-596-14497-3.
  • Constantine Pleshakov: Stalin's Folly: The Tragic First Ten Days of World War Two on the Eastern Front, 2005, ISBN 0-618-36701-2
  • Walter Post: Unternehmen Barbarossa. Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940/41, Mittler E.S. + Sohn 1995, ISBN 3-8132-0481-2
  • R. C. Raack: Stalin's Role in the Coming of World War II In: World Affairs Vol. 158, No. 4.
  • Stefan Scheil: 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs Olzog Verlag, München 2005, ISBN 3-7892-8151-4
  • B. Sokolow: Собирался ли Сталин напасть на Гитлера?
  • Viktor Suworow: Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül. Klett-Cotta, Stuttgart 1989, ISBN 3-608-91511-7
  • Ernst Topitsch: Stalins Krieg. Moskaus Griff nach der Weltherrschaft. Strategie und Scheitern. Herford 1993, ISBN 3-512-03112-9
  • Gerd R. Ueberschär, Lev A. Bezymenskij (Hrsg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese Primus-Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-084-0. (der Band enthält alle wichtigen Dokumente)
  • Barton Whaley: Codeword Barbarossa Cambridge, Massachusetts 1974, ISBN 0-262-73038-3, S. 174.
  • Oleg Wischljow: Zu militärischen Absichten und Plänen der UdSSR im Sommer 1941. In: Babette Quinkert (Hrsg.): „Wir sind die Herren dieses Landes“. Ursachen, Verlauf und Folgen des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. VSA-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-87975-876-X, S.44-54.
  • Bernd Wegner: Präventivkrieg 1941? Zur Kontroverse um ein militärhistorisches Scheinproblem. In: Jürgen Elvert, Susanne Krauß (Hrsg.): Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, Essen 2001 (Jubiläumstagung der Rankegesellchaft), ISBN 3-515-08253-0, S. 206-219

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernd Wegner: Präventivkrieg 1941? Zur Kontroverse um eine militärhistorisches Scheinproblem. In: Jürgen Elvert, Susanne Krauß (Hg.): Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 2003. S. 219.
  2. Barton Whaley, Codeword Barbarossa Cambridge, Massachusetts 1974, S. 174.
  3. Andreas Hillgruber, Hitlers Strategie. Politik und Kriegsführung 1940-1941 Bernard & Graefe, Bonn 1965
  4. Bryan I. Fugate: Operation Barbarossa. Stevenage, Presidio Press, 1984
  5. Constantine Pleshakov: Stalin`s Folly. Boston, New York, Mariner Book, 2005
  6. Медведев Рой Александрович Сталин в первые дни Великой Отечественной войны [1]
  7. Rolf-Dieter Müller, wissenschaftlicher Direktor im Militärgeschichtlichen Forschungsamt. In: Der Spiegel, 7.4.2008, S. 50.
  8. Teddy J. Uldricks: The Icebreaker Controversy: Did Stalin Plan to Attack Hitler?, Slavic Review Jg. 1999, H.4, S. 626-643, 634.
  9. Gabriel Gorodetsky: Was Stalin Planning to Attack Hitler in June 1941? In: RUSI Journal, Vol. 131, No. 2 (June 1986)
  10. Gabriel Gorodetsky: Die Große Täuschung. Hitler, Stalin und das Unternehmen „Barbarossa“ Siedler, Berlin 2001
  11. Richard J. Evans: Im Schatten Hitlers? Historikerstreit und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 66-69; Wolfgang Wippermann: Umstrittene Vergangenheit. Fakten und Kontroversen zum Nationalsozialismus Elephanten Press, Berlin 1998, S. 111-112 und 123
  12. vgl. Gerd Wiegel: Die Zukunft der Vergangenheit. Konservativer Geschichtsdiskurs und kulturelle Hegemonie Papy Rossa Verlag, Köln 2001, S. 96; vgl. Richard J. Evans: Im Schatten Hitlers? Historikerstreit und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 66-67.
  13. Gerd R. Ueberschär: „Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Ein neuer Streit über die alte Präventivkriegthese?“. In: Johannes Klotz, Ulrich Schneider (Hg.): Die selbstbewußte Nation und ihr Geschichtsbild. Geschichtslegenden der Neuen Rechten – Faschismus/Holocaust/Wehrmacht Papy Rossa Verlag, Köln 1997, S. 146
  14. Prof. Dr. Wolfram Wette im Gespräch mit Jochen Kölsch, Alpha-Forum, 12. September 2005
  15. Teddy J. Uldricks: The Icebreaker Controversy: Did Stalin Plan to Attack Hitler?, Slavic Review Jg. 1999, H.4, S. 626-643, 634.
  16. Michael Wolffsohn: Die unendlich Debatte über Hitlers Präventivkrieg [2]
  17. Karl Klee: Das Unternehmen "Seelöwe". Die geplante deutsche Landung in England 1940. Göttingen. Musterschmidt, 1958
  18. Gerhard L. Weinberg, Eine Welt in Waffen. Die Geschichte des zweiten Weltkriegs Darmstadt 1995 S. 211 ff.
  19. Manfred Messerschmidt: Präventivkrieg? Zur Kontroverse um die deutsche Außen- und Militärpolitik vor dem Angriff auf die Sowjetunion in: Bianka Pietrow-Enker (HG.) Präventivkrieg? Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Frankfurt a.M. Fischer, 2000, S.29
  20. Generaloberst Halder: Kriegstagebuch, Bd. 2, Stuttgart, Kohlhammer, S. 351
  21. Joseph Goebbels: Tagebücher 1924–1945,herausgegeben von Ralf Georg Reuth, Band 4, Piper Verlag München und Zürich 1992, S. 1504.
  22. ebd., S.1554.
  23. Walter Schellenberg: Hitlers letzter Geheimdienst-Chef. Erinnerungen. Beltheim-Schnellbach, S.171
  24. [http://www.nationalsozialismus.de/dokumente/texte/heinrich-himmler-posener-rede-vom-04-10-1943-volltext.html Text der Posener Rede auf www.nationalsozialismus.de
  25. Erich von Mannstein: Verlorene Siege. Erinnerungen 1939-1944. Bonn, Bernard & Graefe, 179 ff
  26. Günter Blumentritt: Wir Deutsche und die Sowjetarmee, in: Raymond L. Garthoff: Die Sowjetarmee. Wesen und Lehre, Köln, Markus Verlag, S. VIII
  27. Albert Kesselring: Gedanken zum Zweiten Weltkrieg, Schnellbach, Bublis, S.109
  28. Albert Kesselring: Gedanken zum Zweiten Weltkrieg, Schnellbach, Bublis, S.109
  29. Basil Liddel Hart: Deutsche Generale des Zweiten Weltkriegs, München, Heyne, S.145
  30. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten, Neckargemünd, 1976, Vowinkel, S. 136
  31. Michael Mueller: Canaris. Hitlers Abwehrchef. Berlin, Li
  32. Leonida E.Hill (Hg.) Die Weizsäcker-Papiere 1933-1950, Propyläen, Frankfurt a.M., 1974, S. 262
  33. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DDR, 1986, S.8
  34. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DDR, 1986, S. 10
  35. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DDR, 1986, S. 11
  36. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DDR, 1986, S. 13
  37. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DDR, 1986, S. 12
  38. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DDR, 1986, S. 13
  39. Konstantin K. Rokossowski: Soldatenpflicht. Erinnerungen eines Frontoberbefehlshabers, Berlin, Militärverlag der DRD, 1986
  40. Schukow
  41. A.M. Wassilewski: Sache des ganzen Lebens, Berlin, Militärverlag der DDR, 1973
  42. Petro G. Grigorenko: Memoirs, New York, London, Norton, 1982
  43. Watutin
  44. Boris M.Schaposchnikow: Das Hirn der Armee, Berlin, Militärverlag der DDR, 1987
  45. Chrutschow
  46. Stalin in Besymenskii
  47. Dimitroff
  48. Paul Carrel: Untenehmen Barbarossa, Bd. I und II, Frankfurt a.M. Ullstein, 1968, S. 12-13
  49. Dahms: S. 275
  50. Tippelskirch: S. 208/209
  51. Philippi und Heim, S. 21-22
  52. Philippi und Heim, S. 22
  53. Viktor Suworow: Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül. Klett-Cotta, Stuttgart 1989. Viktor Suworow: Der Tag M. 2. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1995. Viktor Suworow: Stalins Verhinderter Erstschlag. Hitler erstickt die Weltrevolution. Pour le Mérite Verlag, Selent 2000.
  54. Stefan Scheil: 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs. München, Olzog, 2005
  55. Mel'tjuchov, M.I.: Ideologičeskie dokumenty maja-ijunja 1941 goda o sobytijach Vtoroj mirovoj vojny. In: Otečestvennaja istorija Jg. 1995, H. 2, S. 70–85.
  56. V. A. Nevezhin: The Pact with Germany and the Idea of an “Offensive War (1939—1941)”. In: The Journal of Slavic Military Studies Bd. 8 (1995), H. 4, S. 809–843. V. A. Nevežin: Reč' Stalina 5 maja 1941 goda i apologija nastupatel'noj vojny. In: Otečestvennaja istorija Jg. 1995, H. 2, S. 54–69. V. A. Nevežin: Stalinskij vybor 1941 goda: oborona ili…„lozung nastupatel'noj vojny“? Po povodu knigi G. Gorodeckogo „Mif Ledokola“. In: Otečestvennaja istorija Jg. 1996, H. 3, S. 55–73.
  57. В. А. Невежин: Синдром наступательной войны. Советская пропаганда в преддверии „священных боев“, 1939–1941 гг. М., 1997.
  58. a b Walerij D. Danilow: Hat der Generalstab der Roten Armee einen Präventivschlag gegen Deutschland vorbereitet? In: Österreichische Militärische Zeitschrift Nr. 1, 1993, S. 41–51.
  59. a b B. V. Sokolov: World War II Revisited: Did Stalin Intend to Attack Hitler? In: Journal of Slavic Military Studies Bd. 11 (1998), H. 2, S. 113–141, Б. В. Соколов: Правда о Великой Отечественной войне (Сборник статей). — СПб.: Алетейя, 1999.
  60. a b c d e Werner Maser Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg Olzog, München 1994
  61. Stalin zitiert in den Tagebücher von Georgi Dimitroff http://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_ru&dokument=0026_dim&object=translation&st=DIMITROFF&l=de
  62. Jakowlew, Alexander (Hauptredakteur): Rußland. 20.Jahrhundert. Dokumente. Das Jahr 1941 in zwei Büchern (Moskau 1998) Dokument Nr.117
  63. Kratkaja Zapis‘ Vystuplenija tov. Stalina na Vypuske Slušatelej Akademii Krasnoj Armii v Kremle 5 Maja 1941 g. Hier zitiert nach Joachim Hoffmann, Stalins Vernichtungskrieg… S.42.
  64. Hier zitiert nach Hoffmann, Stalins Vernichtungskrieg… S.42
  65. В. Д. Данилов: Сталинская стратегия начала войны: планы и реальность -- Другая война. 1939-1945 гг
  66. Ju. A. Gorkow: Gotowil li Stalin upreschajuschtschi udar protiw Gitlera w 1941 g. In: Nowaja i noweischaja istorija Jg. 1993, H.3, S. 29-45 oder Iu. Gorkov: Was Stalin Preparing a Preemptive Strike Against Hitler in 1941? in Russian Studies in History XXXVI, H.3, 1997/98, S. 22-46.
  67. Übersetzung hier nach: Gerd-R. Ueberschär, Lew Bezymenskij (Hg.), Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, S. 187.
  68. Einführung von Vladimir Nevežin
  69. „Im Archiv des Politbüros des ZK der KPdSU befindet sich ein Aktenvermerk Marschall Wassilewskijs vom 20. August 1965. Darin bestätigt Wassilewskij, daß er den obengenannten Plan persönlich in den Kreml geschafft hat, wo er ihn Schukow übergab. Dieser und Timoschenko trugen ihn Stalin vor. Stalin war nach kleineren Änderungen damit einverstanden, gab sein Plazet ‚dobro‘, worauf Schukow und Timoschenko mit der Umsetzung des Planes begannen.“ Bordjugow, Neweschin (Hrg): Plante Stalin einen Angriffskrieg gegen Hitler? (Russisch), Verlag der Vereinigung der Erforscher der russischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert (AIRO XX), Moskau 1995. S.85
  70. a b c М. И. Мельтюхов: Упущенный шанс Сталина
  71. David M. Glantz, Stumbling Colossus. The Red Army on the Eve of World War. Lawrence: University Press of Kansas 1998
  72. Kirsin, Jurij: Die sowjetischen Streitkräfte am Vorabend des Großen Vaterländischen Krieges, in: Wegener, Bernd: Zwei Wege nach Moskau (München 1991) 400 ffr.
  73. Solotarjow, W. A.: Russisches Archiv. Am Vorabend des Krieges. Die Materialien der Tagung der obersten Kommandoführung der Roten Arbeiter- und Bauernarmee vom 23. - 31. Dezember 1940 - Moskau 1993
  74. Gabriel Gorodetsky: Die Große Täuschung‚ Siedler: Berlin 2001, S. 170-1; David E. Murphy, What Stalin Knew. The Enigma of Barbarossa. Yale University Press: New Haven, London 2005, S. 264
  75. Iswestija vom 22. Juni 1993
  76. Bericht im Wojenno-Istoritscheski-Journal -2/1993- Titel: „Im Januar 41 griff die Rote Armee Königsberg an
  77. Bericht im Wojenno-Istoritscheski-Journal -1 und 2/1992-
  78. Maser: Wortbruch, S. 406 bis 427
  79. David R. Glatz: Initial Period of
  80. Musial: Schlachtfeld Deutschland
  81. David R. Glantz: Colossus Reborn und
  82. Erickson: