Benutzer:Timm Weimar/Theaterplatz (Weimar)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Theaterplatz in Weimar ist ein historischer Platz der Stadt. Er liegt im Westen der historischen Altstadt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Theaterplatz ist der Platz vor dem Weimarer Nationaltheater. Auf dem Platz steht seit 1857 das berühmte Goethe-Schiller-Denkmal. Im Südosten münden die Schillerstraße und die Schützengasse auf den Theaterplatz. Gen Norden fürt die Straße als Wielandstraße weiter zum Goetheplatz. Im Südwesten geht die Dingelstedtstraße zum Sophienstiftsplatz. Nördlich am Theater entlang besteht eine Verbindung zur Heinrich-Heine-Straße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtplan Weimars von Franz Ludwig Güssefeld, 1784. Der erste Theaterbau ist westlich des Wittumspalais (G) zu erkennen (auf der Karte oben)

Im Mittelalter lag das Gelände des späteren Platzes an der Stadtgrenze. Seit dem Bau der Stadtbefestigung im 15. Jahrhundert lag der Bereich vor der Stadtmauer. Der Stadtplan von Johannes Wolf von 1569 zeigt dort Gärten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann man mit dem Schleifen der Stadtbefestigung. Zwischen dem bisherigen Frauentor und dem Zeughof wurde an ihrer Stelle die sogenannte Esplanade angelegt, die später zur Schillerstraße wurde. Als erstes Gebäude an der Esplanade wurde zwischen 1767 und 1769 das Wittumspalais als Stadtpalais errichtet, in dem von 1774 bis zu ihrem Tod die Herzogin Anna Amalia wohnte. Vor ihrem Garten und dem Wittumspalais gegenüber wurde 1779 von Anton Georg Hauptmann ein Komödien- und Redoutenhaus errichtet. Hintergrund dafür war der Brand des Stadtschlosses von 1774, bei dem auch das Hoftheater vernichtet worden war. 1791 beschloss Herzog Carl August dort das Weimarer Hoftheater unter Leitung Goethes einzurichten. Die Stadtmauer wurde erst 1793 niedergelegt. Seine heutigen Ausmaße erhielt der Platz, als der Theaterneubau von 1907/08 mit seiner Front zurückverlegt und der Platz somit vergrößert wurde. Im Jahre 1857 wurde vor dem damaligen Theater das Goethe-Schiller-Denkmal von Ernst Rietschel errichtet, das den Platz seitdem zusammen mit der Theaterfront prägt. Seinerzeit gab es auch Kritik an dem damals noch nicht sehr prominenten Standort. Seit 1969 ist der Theaterplatz Teil der Weimarer Fußgängerzone.


Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Deutsche Nationaltheater wurde in seiner heutigen Form 1906 erbaut und bildet die Westseite des Theaterplatzes. Gegenüber steht das Wittumspalais und nördlich davon, getrennt durch den Fußweg am 'Zeughof', die ehemalige Wagenremise, die 1823 von Clemens Wenzeslaus Coudray gebaut wurde. Sie diente dem Theater später als Magazinhaus. Von 1995 bis 2018 war hier das Bauhaus-Museum untergebracht. Seit Juli 2019 ist hier das Haus der Weimarer Republik. Die Bebauung der Ostseite folgt noch heute dem Verlauf der ehemaligen Stadtbefestigung. Die Südseite des Theaterplatzes wird im Wesentlichen von einem eingeschossigen Überrest einer Bebauuung aus dem 19. Jahrhundert gebildet, die gastronomisch genutzt wird. Auf der Nordseite steht heute das Goethekaufhaus, das 1996 von der Konsum Weimar Gruppe als Handelshaus errichtet wurde. Zuvor hatte dort ein Wohn- und Geschäftshaus aus dem später 19. Jahrhundert gestanden[1], das zu DDR-Zeiten, seines Fassadenschmuckes im Wesentlichen beraubt, als Heka bekannt war.


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Weimar 1998, Artikel 'Theaterplatz', S. 444, ISBN 3-7400-0807-5.
  • Friederike Schmidt-Möbus, Frank Möbus: Kleine Kulturgeschichte Weimars. Köln/Weimar/Wien 1998, ISBN 3-412-04198-X.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]