Benutzer:Torana/Zähne und Hände

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Kunsthand

Pierre Baliff oder Ballif (* 1775 in Lausanne, † 13. Januar 1831 in Berlin) war der Hofzahnarzt des preußischen Königs, Mechaniker und Erfinder der Eigenkraftprothese.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moabiter Brücke

Inhaber d. allg. Ehrenzeichen 1. Kl. seit 1826 Hofrat, Leibarzt des Königs, Mechaniker Mitglied der Akademie der schönen Künste in Berlin

Handprothese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Künstlerische Abbildung der Ballifschen Kunsthand.
Die Finger konnten in Wirklichkeit nur gemeinsam bewegt werden.

erste willkürlich bewegliche Hand, außerordentlicher Fortschritt der Medizintechnik – Radike 1920 b, S. 199-200

Alle späteren Konstruktionen aktiver Handprothesen basieren darauf 1912 Hand aus Messingblech, 500 g in permanenter Beugestellung Fritze (1842) kritisiert Ballifs Konstruktion, da das Beugen der Finger aktiv, das Strecken die passive Bewegung sei, also verkehrt herum, Hand sei "kraftlos und nur zum Halten leichter Gegenstände geeignet" DISS S. 22

Die Götzhand diente Ballif auch in der Formgebung als Vorbild, sodass sich die beiden Prothesen äußerlich sehr ähneln.[1] 88f.

Um das Jahr 1812 Zahnarzt und chirurgischer Techniker (Instrumentenmacher?) Hofrat bedienbar ohne Unterstützung der gesunden Handwurzel sollte nur ein Drittel des Gewichts haben: 1 Pfund Messingblech Handgelenk starr zusätzlich Brustgürtel und Achselgurt zur Befestigung und Steuerung Fingerglieder aus hohlen Metallzylindern Darmsaiten und Messing- Spiralfedern Finger „ständig in gebeugter Stellung“ 89

Bei angewinkelten Arm sind also auch die Finger in ihrer geschlossenen Ausgangsstellung. Sie können durch Ausstrecken des Arms geöffnet werden. Ebenso der Daumen, der sich aber durch die Einstellungd er Darmseiten etwas früher streckt und später schließt, um nicht mit dem Zeigefinger zu kollidieren 91

„Nach Fritze [Arthroplastik] hielten die Chirurgen Henkel und Stark diesen Apparat für unbequem und kostspielig“ dennoch neue Idee (Fritze), aktive Bewegung „durch das verstümmelte Glied“, aber „ganz verkehrt und ohne Modifikation für das Bewegen einzelner Finger“ bemängelt: mangelnde Haltekraft und Einstellbarkeit, allenfalls zum Halten leichter Gegenstände geeignet 91

Hand von Ballif: S. 89–91


Die erste aktive Handprothese hatte der Berliner Zahnarzt Piere Baliff 1818 entwickelt. Seine Konstruktion war jedoch wenig ausgereift und nicht praxistauglich. Die Finger der Kunsthand wurden dabei durch die Verbliebene Muskulatur in Rumpf, Schulter und Armstumpf bewegt werden.

„1812 erdachte der Berliner Zahnarzt Peter Baliff nach dem Vorbild der Götz Hand eine Prothese für einen Vorderarmamputierten. Hierbei sollte nun nicht mehr, wie bei allen Vorgängerprothesen, die gesunde Hand zur Bedienung der Prothese dienen, sondern die Finger der Prothese allein durch den Gebrauch der Rumpf- und Schultermuskulatur über einen Zugmechanismus bewegt werden.“ „Darmsaiten verbanden Finger und einen Brust- und Achselgurt so, dass bei gebeugtem Ellbogen die Finger ebenfalls gebeugt, bei gestrecktem Ellbogen die Finger gestreckt waren [42, 53].“ [2]

Arm aus Blech, Finger bewegt durch verborgene Spiralfedern und Darmsaiten. Durch Strecken des Arms wird die Hand geöffnet, der Daumen separat durch Bewegen des Arms nach außen. Diese Konstruktion war wenig ausgereift, aber dennoch die erste aktive Handprothese (bei der die gesunde Hand nicht zur Hilfe genommen werden musste). – Über künstliche Gliedmaßen, O. Martini

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pierre Baliff: Déscription d’une main et d’une jambe artificielles par Pierre Ballif à Berlin. Berlin 1818.
  • Guide journalier pour servir à l’embellissement etc. des dents (nebst deutsch. Uebers.) Berlin 1819.
  • Déscription de plusieurs obturateurs inventés par P. Ballif. Berlin 1825
  • Description d’un nez artificiel et de plusieurs obturaterus. 1826

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Egon Streletz: Der Berliner Zahnarzt Pierre Ballif als Konstrukteur medizinische Apparate.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Löffler.
  2. Wiebke Ada de Boer: Klinisches Bild erworbener Amputationen im Kindesalter – retrospektive Analyse von 124 Patienten aus der Klinik und Poliklinik für technische Orthopadie und Rehabilitation in Münster von 1986 – 2003. Münster 2008, S. 3 (Digitalisat PDF).