Benutzer:Trainspotter/Schreibtisch

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Der Aufbau Ost, auch bekannt als Aufschwung Ost, ist ein kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands wieder geprägtes Schlagwort, das den wirtschaftlichen Aufholprozess der am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland beigetretenen fünf neuen Bundesländer und Ost-Berlins bezeichnet.

Ausgangsposition und damit verbundene Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte ungekannte Probleme mit sich, für deren Lösung es keine Patenrezepte gab. Binnen kürzester Zeit

Planwirtschaft marode Industrie wenige konkurrenzfähige UN anderes System Abwicklung fehlender tragfähiger Mittelstand fehlendes Privateigentum überstürzte Veräußerung/Abwicklung der Betriebe (Teilweise wurden konkurrenzfähige Betriebe von westdeutschen Unternehmern aufgekauft und "plattgemacht") --> das wenige verbliebene wirtschaftliche Potenzial hat zu wenig Wirtschaftskraft, damit von ihm selbst eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung getragen werden könnte


Ziel und Erreichtes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel des Aufbaus Ost ist es, im Osten Deutschlands ähnliche wirtschaftliche, soziale und infrastrukturelle Verhältnisse wie in den alten Bundesländern zu erreichen und damit der im Grundgesetz verankterten Annäherungen der Lebensbedingungen in Ost und West zu entsprechen. Positive Beispiele sind das hochmoderne Glasfaser-basierte Telefonnetz, die Aufwertung der Innenstädte, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (Straßen, Bahn) und die Umweltsanierung (welche allerdings auch maßgeblich auf das generelle Industriesterben nach der Wende zurückgeht). Aufgrund der tatsächlichen Schwierigkeiten bei der Angleichung - die ca. 1997 zum Stillstand kam und heute (2004) nach Ansicht einiger Wirtschaftsexperten sogar rückläufig ist - ist der Begriff ähnlich wie die blühenden Landschaften teilweise in Misskredit gekommen.

Förderpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gießkanne vs. Leuchtturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis in die 2000er Jahre wurde für den Aufbau Ost ausschließlich ein sogenanntes Gießkannenprinzip zur Förderung angewendet. Dieses Prinzip ergab sich unter anderem an der strikten Orientierung am Ziel der Angleichung der Lebensverhältnisse. Somit wurden lange Zeit für alle Regionen Fördermittel in vergleichbarer Höhe bereitgestellt. Aus einem Fördermitteltopf, unabhängig von vorhandenen Förderprojekten, wurden jedem neuen Bundesland pro Periode ein gewisser Betrag an Mitteln zugestanden, der am Ende der Förderperiode verfiel, wenn er nicht abgerufen wurde.

Dies Praxis führte zu mangelnhaftem zielorientierten Einsatz mit Versäumnissen in der Prüfung der Voraussetzungen und der Sinnhaftigkeit einer Förderung. (Bsp.: Bau von Gewerbegebieten und Zufahrtsstraßen ohne Ansiedlungszusagen von Unternehmen; Nach Berechnungen des SPIEGEL flossen seit der Wiedervereinigung ca. 1.250 Milliarden Euro an Fördermitteln nach Ostdeutschland (Stand: Sommer 2004). Diese Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da auch die Förderung strukturschwacher Regionen in Westdeutschland allgemein üblich ist. Beispielsweise erhielt das heute reiche Land Bayern jahrzehntelang Transferleistungen aus dem Bundesfinanzausgleich. Ferner ist zu bedenken, dass ein Teil der Förderung auch vom ostdeutschen Steuerzahler, der ebenfalls den Solidaritätszuschlag zu zahlen hat, finanziert wird. Negative Seiten zeigte das Gießkannenprinzip auch durch das Fördergefälle im grenznahen Bereich zu den alten Bundesländer.

Das bis in die 2000er Jahre angewandte Gießkannenprinzip zur Förderung führten neben einzelnen zu einer enormen Fehlleitung von Steuergeldern. Dafür


und die teilweise Fremdverwendung der Gelder zur Sanierung maroder Landeshaushalte mangelnde Zweckgebundenheit

die negativen Seiten dieses globalen Ansatzes der Strukturpolitik auf. Mittlerweile ist man dazu übergegangen, einzelne Regionen zu fördern und so zum Motor ganzer Regionen zu machen, statt Fördergelder großflächig auszuschütten. In diesem Zusammenhang wird auch der Begriff Leuchttürme gebraucht. Beispiele für solche, sich positiv entwickelnde Gebiete sind die Regionen Chemnitz und Zwickau mit Automobilbau, Leipzig mit Automobilbau und Messe, Dresden mit Halbleiterindustrie, Jena mit Technologieunternehmen und die touristisch geprägte Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Diese Wachstumskerne befinden sich vornehmlich im Süden der neuen Bundesländer, in Sachsen und Thüringen. Andere Teile Ostdeutschlands müssen sich nach wie vor den Herausforderungen einer völligen Deindustrialisierung stellen und die Nachteile einer Leuchtturmförderung (Leerzug, zunehmende Alterung der Bevölkerung, Stagnation des Lebensstandards, Verschlechterung der Infrastruktur in Bezug auf gesundheitliche Versorgung usw.) hinnehmen.

heute andere Auslegung

Sonderwirtschaftszone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Probleme des Aufbau Ost führten wiederholt zu Diskussionen über die die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone für die neuen Bundesländer. in der es auch angedacht war, neue Modelle (Flexibilisierung des Arbeitsmarktes etc.) mit Relevanz für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Bundesrepublik zu testen. Jedoch sind solche Modelle fraglich, das insbesondere Sachsen 2004 bereits

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Zuständigkeit in der Bundesregierung (immer wieder gewechselt, fehlende Kontinuität)

Allgemein nachwirkende Probleme sind nicht gelöst, die Deutschland.

Aufbau Ost im Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Zweiten Weltkriegs wurden die deutschen Pläne zur "Neuordnung" Osteuropas, u. a. auch mittels groß angelegter Deportationen und Massenmord sowie durch technischen Hunger, unter dem euphemistischen Begriff vom Aufbau Ost subsumiert (u. a. der Generalplan Ost).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • zum "Aufbau Ost" des Dritten Reiches: Götz Aly / Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung - Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung. Fischer, Frankfurt a. M., 1993, ISBN 3-596-11268-0

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