Benutzer:Uhrvieh/Heinrich Budde

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Heinrich Budde geb. 28.01.1887 in Dorstfeld bei Dortmund, hingerichtet 27.11.1944 in Berlin-Plötzensee.

Heinrich Budde war das 2. von 8 Kindern eines Monteurs. Er lernte Zeichner und bildete sich zum Techniker weiter. 1909 arbeitete er mehrere Monate bei der Transportanlagenfabrik Adolf Bleichert Co. in Leipzig und ging anschließend zum Militär. 1914 heiratete er, siedelte nach Duisburg über und mußte dann von 1914-1918 Kriegsdienst leisten. Er wurde verwundet und erhielt zwei Kriegsauszeichnungen - EK II und Frontkämpferkreuz mit Schwertern. Nach 1918 schlug er sich mit seiner Familie (Frau und 2 Kinder) als selbständiger Transportunternehmer durch. Vom Dezember 1922 bis zum Konkurs der Firma im April 1932 war er nochmals bei Bleichert in Leipzig als Eisenkonstrukteur und Ingenieur tätig. 1930 wurde er Mitglied der Betriebsvertretung der Arbeitnehmer (Betriebsrat). Später wurde er bei Mannesmann in Leipzig angestellt.

Während einer Luftschutzwache im April 1943 äußerte er sich kritisch zum Kriegsverlauf, der Krieg sei durch Deutschland nicht zu gewinnen. Budde wurde von Kollegen bei der Gestapo denunziert und am 25.5.1943 inhaftiert. Zwar gelang ihm während eines Luftangriffs die Flucht, der sofortige Zugriff der Gestapo auf seine Familie veranlaßte ihn zur Rückkehr in die Haft. Das Oberlandesgericht in Dresden verurteilte ihn am 16.5.1944 wegen "Wehrkraftzersetzung und Vorbereitung zum Hochverrat" zu 7 Jahren Zuchthaus und "Ehrverlust". Am 13.6.1944 wurde Budde in das Zuchthaus Waldheim/Sachsen eingeliefert. Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof erhob gegen das Urteil Einspruch und Budde wurde am 21.9.1944 in das berüchtigte Gefängnis Berlin-Plötzensee gebracht. Am 27.10.1944 wurde seine Strafe vom Volksgerichtshof in die Todesstrafe umgewandelt. Am 27.11.1944 wurde Heinrich Budde in der Haftanstalt Brandenburg-Görden hingerichtet. Zu seinem Gedenken als Opfer des Nazi-Regimes wurde 1945 die Beaumontstraße in Leipzig-Gohlis in Heinrich-Budde-Straße umbenannt. 1956 wurde der ehemaligen Bleichert'sche Fabrikantenvilla "Hilda" der Name „Klubhaus Heinrich-Budde“ gegeben. Den Namen Budde-Haus trägt das Haus als soziokulturelles Zentrum heute noch. Von 1971 bis 1990 trug eine Kleingartensparte in Leipzig-Eutritzsch, in der Budde ein aktives und bekanntes Mitglied gewesen war, seinen Namen. Warum sein Name seit 1990 dort entfallen ist, ist unbekannt.

Quellen:Referenzfehler: Ungültige <ref>-Verwendung: „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben. - Chronik des Kleingartenvereins Thaerstr. Leipzig - Webseite des Budde-Hauses Leipzig - Gohliser Historische Hefte Nr.4, daraus "Biografie von Heinrich Budde" von Wolfgang Grundmann+