Benutzer:Uranus95/Hitlers Rede vor dem Deutschen Reichstag am 1. September 1939

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Die Rede Adolf Hitlers vor dem Deutschen Reichstag am 1. September 1939 wurde von Hitler aus Anlass des deutschen Überfalls auf Polen gehalten. In ihr begründete Hitler den Angriff auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg in Europa begann. Aus der Rede stammt auch das bekannte Zitat „Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!“.

Die Rede[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sitzung des Reichstags, der seit Mitte 1933 nur noch ein Scheinparlament war und lediglich aus Abgeordneten der NSDAP bestand,[1] wurde um drei Uhr morgens einberufen und begann um 10 Uhr in der Krolloper. 100 Abgeordnete konnten an der Sitzung nicht teilnehmen.[2] Die Rede wurde im Großdeutschen Rundfunk übertragen. Sie wurde auch über Lautsprecher nach draußen übertragen, wo sich einige hundert Menschen versammelten.[3]

10:10 Uhr halbstündig[4]

Radioübertragung und Übersetzungen für Weltöffentlichkeit Englisch, Niederländisch, Spanisch gedruckt

Sondermeldung über Rundfunk vorher, nahm Argumentation vorweg

Hitler war nach dem hektischen Verhandlungen der letzten Tage erkennbar übermüdet, verhaspelte sich mehrfach und wirkte insgesamt ungewohnt zögerlich.[5] Hitlers Nervosität führt Christoph Raichle darauf zurück, dass die Haltung der Westmächte unklar war, Italien nicht an der Seite Deutschlands kämpfen wollte und es keine Kriegsbegeisterung in Deutschland gab.[6]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel insgesamt : nicht Kriegstreiber dazustehen, als Verteidigung nicht als Angriff dar.


In seiner Ansprache vor den Oberbefehlshabern am 22. August 1939 hatte Hitler angekündigt, dass er für einen propagandistischen Vorwand für den Angriff sorgen werde, so wenig plausibel er auch sein möge, denn der „Der Sieger wird später nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht.“[7]


3 Schritte 1. Polen nicht verhandlungsbereit

Unterhändler ist wie Hacha

Generalmobilmachung am 31. aber Angriff schon am 25. aug

Halder: zerplatzen

In Wirklichkeit hatte Hitler damit nicht die Gefahr bestand das noch irgendwelche Verhandlungen stattfinden die Botschafter aus London und Warschau in den letzten kritischen Wochen zurückgezogen und verbot ihnen auf ihren Posten zurückzukehren.[8]

2. Übergriffe auf deutsche Minderheit und Grenzverletzungen den Einmarsch provoziert

übergriffe in Wirklichkeit durch Agententätigkeit von Volksdeutschen Sabotageakte provoziert worden. 10.000

Hitler sprach von drei „sehr schweren Grenzzwischenfällen“, damit waren nach Lothar Gruchmann offensichtlich der in Wirklichkeit von der SS vorgetäuschte Überfall auf den Sender Gleiwitz und die ebenso fingierten Anschläge auf das Zollhaus Hochlinden (Kreis Ratibor) und das Forsthaus Pitschen (Kreis Kreuzburg in Oberschlesien) gemeint.[9] Hitler sprach von seiner vorgeblichen „Friedensliebe“ und seinem „endlosen Langmut“, die nun zu Ende seien.[3]

3. Deutschland ging es nur um die Sicherung seiner Grenze und die Wiederherstellung friedlicher Beziehungen zu Polen


Es folgte die wohl bekannteste Stelle der Rede:

„Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft.“[10]

Erst nach Kriegsende berühmt "5:45"


nichtangriffsvrtrag beschrieb er als vernunftehe um den gegnern deutschlands und russlands nicht in die hände zu arbeiten.


wielun widerlegt Beschränkung auf militärische Ziele Völkerrechtverletzungen widerlegt


Er beschwor die seiner Darstellung nach am besten ausgerüstete Armee der Welt.[3] Trotz der sonst in Rüstungsfragen geübten strengen Geheimhaltung gab Hitler dabei die für die Aufrüstung der Wehrmacht aufgewandte Summe von 90 Milliarden Reichsmark bekannt.[11] Diese unvorstellbar hohe Summe beindruckte die einfachen „Volksgenossen“ zutiefst.[12]

Ferner ernannte er Hermann Göring und Rudolf Heß zu seinen Nachfolgern, falls ihm etwas zustoßen sollte.[2]

Gegenüber Frankreich und Großbritannien, die im Frühjahr 1939 eine Garantieerklärung für Polen abgegeben hatten, äußerte er nichts ausdrücklich Feindseliges. Hitler blickte mehrmals während der Rede in die Diplomatenloge, wo Vertreter der beiden Länder saßen.[2]

beteuerte grenze zwischen d und fr endgültig um bevölkerung zu beruhigen und westmächte abzuhalten

Nach Abschluss der Rede bekam Hitler stehende Ovationen der Reichstagsabgeordneten.[2]

Im Anschluss an die Rede beschloss der Reichstag einstimmig das vom NSDAP-Fraktionschef und Reichsinnenminister Wilhelm Frick eingebrachte „Gesetz zur Wiedervereinigung der Freien Stadt Danzig mit dem Deutschen Reich“.[2]

Hermann Göring antworte auf Hitlers Rede mit einer Art Gelöbnis und sprach dabei von „dem uns von Polen aufgezwungenen Kampfe“ und vermied damit ebenso das Wort „Krieg“.[13]

In der Pressekonferenz der Reichsregierung am selben Tag, erging an die versammelten Journalisten die Sprachregelung: „Keine Überschriften, in denen das Wort Krieg enthalten ist! Nach der Rede des Führers schlagen wir nur zurück.“[14]

„Krieg“ blieb sowas wie ein Tabuwort für Hitler. Während seiner zweiten öffentlichen Rede nach Kriegsbeginn, am 19. September in Danzig sprach er davon, dass Polen den „Kampf“ gewählt habe und „den Kampf nun erhalten habe“.[13]

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die französische und britische Regierung verkündeten die Mobilmachung und richteten ein Ultimatum an Deutschland. Als sie am 3. September den Krieg erklärten, traf dies den Vabanquespieler Hitler laut Rolf-Dieter Müller unvorbereitet. Hitler hätte fälschlich angenommen, die Westmächte würden den Angriff hinnehmen und ihrer Beistandserklärung nicht nachkommen, wenn er den Überfall als eine Art Polizeiaktion darstellen würde.[15]

Für Jochen Böhler war es aus historischer Distanz betrachtet eine Komödie, die der „Führer“ der Weltöffentlichkeit vorspielte, indem er behauptete er sei bis zum Schluss zum Einlenken bereit gewesen, aber die polnische Seite habe mit Grenzverletzungen geantwortet. Nichtsdestotrotz glaubten ihm viele Reichsbürger, die am Volksempfänger lauschten, jedes Wort.[16]

Böhler eher trotzige Unterstreichung der deutschen Haltung zur Kriegsschuld als ernstgemeinter Versuch die Weltöffentlichkeit schnell von den Tagesereignissen überholt

Hermann Graml verweist darauf, dass Hitler in der mit Lügen und Verdrehungen vollgestopften Rede, in der nicht mal die Uhrzeit 5:45 stimmte, nur seltsam beiläufig den Überfall auf den Sender Gleiwitz und den 16-Punkte-Plan erwähnte.[17]

Nach Willi A. Boelcke ist die Zahl von 90 Milliarden Reichsmark die Hitler für die aufgewandte Summe für die Aufrüstung nannte, nicht völlig aus der Luft gegriffen, wenn man darunter die Gesamtkosten der Militarisierung und Mobilisierung von Wirtschaft und Gesellschaft für den Kriegseinsatz begreift. Nach Hitlers Vorstellungen dienten im Grunde alle Ausgabensteigerungen seit 1933 der Aufrüstung, und dabei kam man tatsächlich rein rechnerisch auf die Summe von 90 Milliarden.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Bundestag: Historische Ausstellung des Deutschen Bundestages. „Scheinparlamentarismus“ in der NS-Zeit.
  2. a b c d e Richard Overy: Die letzten zehn Tage. Europa am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. München 2009, S. 74 ff.
  3. a b c Ralf Georg Reuth: Hitler. Eine politische Biographie. München 2005, S. 457 f.
  4. Jochen Böhler: Einleitung zur Rede auf 1000dokumente.de.
  5. Richard J. Evans: Das Dritte Reich. Band 2: Diktatur. DVA, München 2006, Teilband 2, S. 848.
  6. Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Verlag W. Kohlhammer, ISBN 978-3-17-025191-5, S. 116.
  7. Ian Kershaw: Hitler. 1936-1945. München 2002, S. 295.
  8. Gerhard L. Weinberg: Deutschlands Wille zum Krieg. Die internationalen Beziehungen 1937-1939. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml: Sommer 1939. Die Großmächte und der Europäische Krieg. Stuttgart 1979, S. 30.
  9. Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. Kriegführung und Politik. München 2005, S. 22.
  10. Zit. n. Rolf-Dieter Müller: Hitlers Wehrmacht 1935 bis 1945. München 2012, S. 160.
  11. a b Willi A. Boelcke: Die Kosten von Hitlers Krieg. Kriegsfinanzierung und finanzielles Kriegserbe in Deutschland 1933-1948. Paderborn 1985, S. 26 f.
  12. Fritz Blaich: Wirtschaft und Rüstung im „Dritten Reich“. Düsseldorf 1987, S. 21.
  13. a b Kurt Pätzold: Der uns aufgezwungene Krieg. In: Kurt Pätzold, Manfred Weißbecker (Hrsg.): Schlagwörter und Schlachtrufe. Aus zwei Jahrhunderten deutscher Geschichte. Leipzig 2002, Band 1, S. 120 f.
  14. Wolfram Wette: Ideologien, Propaganda und Innenpolitik als Voraussetzungen der Kriegspolitik des Dritten Reiches. In: Wilhelm Deist, Manfred Messerschmidt, Hans-Erich Volkmann, Wolfram Wette: Ursachen und Voraussetzungen des Zweiten Weltkriegs. Frankfurt am Main 1989, S. 164.
  15. Rolf-Dieter Müller: Hitlers Wehrmacht 1935 bis 1945. Band 4 der Reihe Beiträge zur Militärgeschichte – Militärgeschichte kompakt, Oldenbourg 2012, ISBN 978-3-486-71298-8, S. 159.
  16. Jochen Böhler: Der Überfall. Deutschlands Krieg gegen Polen. Frankfurt am Main 2009, S. 71.
  17. Hermann Graml: Europas Weg in den Krieg. München 1990, S. 303.

Kategorie:Rede Hitlers Kategorie:Polenfeldzug Kategorie:Ereignis 1939 Kategorie:Politik 1939