Benutzer:Uranus95/Splitter

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Splitter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrich de Maizière berichtet:

„Ein Absolvent der wiedererrichteten Kriegsakademie in Berlin, Werner Reerink, berichtet, daß der damalige Major i.G. Graf Stauffenberg im Jahre 1941 in einem Vortrag vor einem Generalstabslehrgang bissig bemerkt habe: »Unsere Kriegsspitzengliederung während des Zweiten Weltkrieges ist noch blöder, als die befähigtsten Generalstabsoffiziere sie erfinden könnten, wenn sie den Auftrag bekämen, die unsinnigste Kriegsspitzengliederung zu erfinden.«“[1]

General Heinz Gaedcke äußerte 1979 gegenüber einem amerikanischen Interviewer:

„Wenn ich mir den ungeheuren Stabsapparat ansehe, den wir jetzt aufgebaut haben, teilweise unter amerikanischem Einfluß, frage ich mich oft: ‚Mein Gott, wie soll das nur funktionieren?’ Im Zweiten Weltkrieg führten wir unsere Divisionen im Westen wie im Osten folgendermaßen: Ein Divisionskommandeur und ich saßen zusammen in einem Schützenpanzerwagen mit der Karte auf dem Schoß und besprachen uns: Sollen wir nach links oder nach rechts gehen, sollen wir heute abend oder morgen bei Tagesanbruch starten? Dann kritzelten wir unsere Anweisungen hin, gaben den Zettel dem Fahrer neben uns, und er reichte die Befehle an ein paar Funker weiter, die hinten im Fahrzeug hockten.
Heute haben wir den Divisionsstab zu einer kleinen Stadt ausgebaut mit Operationszentren, Kommunikationszentren und was weiß ich... Ich muß hinzufügen, daß das, was wir heute unter der täglichen Einsatzbesprechung verstehen - diese Versammlung von zehn, zwölf oder fünfzehn Experten für alles mögliche, vom Wetter bis zur Religion -, daß es das im Zweiten Weltkrieg einfach nicht gab. Diese aufgeblähten Stäbe bringen noch viele andere Nachteile mit sich: Man hat viel zu viele Fahrzeuge, die schwerfällig sind und die Aufmerksamkeit feindlicher Flugzeuge auf sich ziehen. Der ganze Apparat wird unbeweglich und träge.“[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich de Maizière: In der Pflicht. Herford 1989, S. 74.
  2. Andrew Cockburn: Die sowjetische Herausforderung. Gütersloh 1983, S. 192.