Benutzer:Urdd15/Taifun (Roman)

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Der dreibändige Roman Taifun - Aufzeichnungen eines Geheimdienstmannes [1] von Harry Thürk [2] wurde im Jahr 1988 veröffentlicht. Er erzählt vom Leben eines US-Geheimdienstmannes, welcher noch vom OSS ab 1943 in China eingesetzt wurde und dort als Verbindungsmann zum Zentralkommittee der Kommunistischen Partei Chinas bis zum Treffen des US-Präsidenten Richard Nixon mit dem Vorsitzenden Mao Zedong im Jahr 1972 verbleibt. Danach will er in den Ruhestand treten und seine Memoiren schreiben...


Vorbemerkungen (1. Band)

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Der Autor erzählt, dass ein mit ihm befreundeter Reporter auf der Suche nach einer Tasche in Hongkong dabei ein Bündel Papiere fand, die ihm einfach mitverkauft wurden. Der Reporter übergibt die Papiere dem Autor. Der erkennt im Text einen Mann, dem er einst selbst begegnete und dessen wahre Geschichte sich nun offenbart.

Inhalt des ersten Bandes

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"Ich sitze in Dinjan und habe einen Tripper." [3] Dies schreibt am 14.6.1943 der US-Amerikaner Sidney B. Robbins in Burma. Im Folgenden wird dem Leser der erste Auftrag für Captain Robbins in Form eines Einweisungsschreibens dargestellt. Er soll in Tschungking Kontakte zu Privatleuten knüpfen und sich dabei auch an den kommunistischen Aktionen in Jenan interessiert zeigen. Robbins erhält den Hinweis, dass es sich um einen viele Jahre andauernden Auftrag handeln könnte. Er wird zu absolutem Stillschweigen verpflichtet. Das erste Ziel in China ist Tschungking, das er aus Kindertagen kennt. Er bekommt Verbindung mit Wen Tsiao-tji, einem Untersuchungsrichter.

Die Vorbemerkung gibt vor, dass die Handlung auf Tatsachen beruhen könnte. Jedoch schreibt selbst Hanjo Hamann als Herausgeber des Buches "Harry Thürk - Sein Leben, seine Bücher, seine Freunde, nichts über einen solchen Umstand. [4]

Veröffentlichung

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Der Verlag Das neue Berlin, Thürks Stammverlag, lehnte eine Veröffentlichung ab. Der Mitteldeutsche Verlag zwigte sich allerdings interessiert. Er bekam aber nicht die in der DDR notwendige Drucklizenz. Der Roman war politisch gerade nicht gewollt. Allerdings war das Ministerium für Staatssicherheit an der Veröffentlichung interessiert. So kam es zu einer Ausgabe im sogeannten Buchclub 65, gedruckt vom nicht genannten Mitteldeutschen Verlag. [5]

(Der Autor des Artikels kann dies aus eigenem Erleben bestätigen. Er las den Roman erstmals 1987 oder 1988. Danach wollte er den Roman im Haus des Buches in Dresden bestellen. Der Roman war dem Personal unbekannt und in der gedruckten Bibliografie der Buchhandlung nicht auffindbar.)

Offiziell gab bis zum Besuch von Nixon keine Beziehungen zur Volksrepublik China. Erst 1971 entsandte Nixon seinen Sicherheitsberater Henry Kissinger nach Beijing.

Er "sollte die Beziehungen mit einem Land wieder herstellen, das in der Geschichte Asiens eine zentrale Rolle spielt und mit dem Amerika damals seit 20 Jahren auf hoher Ebene keine Kontakte mehr gehabt hatte." [6]

So beginnt Kissinger sein Buch CHINA im Vorwort. Eine Seite weiter erklärt er:

"Ein wichtiger Schwerpunkt dieses Buches ist die Interaktion zwischen führenden chinesischen und amerikanischen Politikern seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949. Unabhängig davon, ob ich gerade ein Regierungsamt innehatte oder nicht, habe ich zu meinen Gesprächen mit vier Generationen führender chinesischer Politiker stets Aufzeichnungen gemacht, und ich habe mich beim Schreiben dieses Buches auf Primärquellen gestützt." [7]

Es dürfte also keinesfalls mit Spekulationen zu tun haben, wenn man die geheimdienstliche Begleitung dieser "Interaktion" annimmt. Eine Figur wie Sidney B. Robbins, der in China geboren wurde, Sinologie und Literatur studierte, in der chinesischen Kultur förmlich aufging, könnte also ein genau dafür prädestinierter Mann gewesen sein.

  1. http://d-nb.info/910083843 in der Deutschen Nationabibliothek
  2. http://d-nb.info/gnd/119170671 Harry Thürk in der Deutschen Nationabibliothek
  3. siehe THÜRK, Harry: Taifun 1. Band; Mitteldeutscher Verlag; Halle 1990; ISBN: 3-354-00290-5; Seite 11
  4. siehe HAMANN, Hanjo (Hrsg.) mit VÖLKEL, Ulrich und WOGAWA, Stefan: HARRY THÜRK - Sein Leben, seine Bücher, seine Freunde; Mitteldeutscher Verlag; Halle 2007; ISBN: 978-3-89812-420-1; Seite 110ff
  5. Ebenda, Seite 114
  6. KISSINGER, Henry: China - Zwischen Tradition und Herausforderung, Bertelsmann Verlag, München 2011, S. 11
  7. siehe Ebenda, S. 12