Benutzer:Vindolicus/1BR

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Film
Titel The Apartment – Willkommen im Albtraum
Originaltitel 1BR
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2019
Altersfreigabe
Besetzung

The Apartment – Willkommen im Albtraum (Originaltitel 1BR) ist ein US-amerikanischer Psycho-Thriller aus dem Jahre 2019. Er handelt von einer jungen Frau, die in Los Angeles ein neues Leben anfangen möchte und in eine scheinbar harmonische Wohnanlage einzieht, die sich jedoch bald als Albtraum herausstellt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die junge Sarah hat eine neue Stelle in Los Angeles angetreten und sucht in der Stadt auch nach einer neuen Wohnung. Sie will damit auch finanziell von ihrem Vater unabhängig werden, zu dem das Verhältnis schlecht ist: Er hat ihre Mutter, als diese im Krankenhaus im Sterben lag, mit der Pflegerin betrogen. Sie will in der neuen Stadt grundsätzlich ein neues Leben anfangen.

Sarah besichtigt eine ausgeschriebene Wohnung in einer Wohnanlage, die sehr idyllisch wirkt, die Leute dort sind sehr freundlich. Obwohl viele Interessenten die Wohnung besichtigt haben, erhält Sarah die Zusage und zieht dort ein.

In der Anlage sind Haustier verboten, Sarah schmuggelt jedoch heimlich ihre Katze rein. Jede Nacht vernimmt sie seltsame Geräusche hinter den Wänden, die klingen, als würde man größere Gegenstände verschieben, was ihr das Schlafen erschwert. Nicht lange nach ihrem Einzug erhält sie eine Kopie der Hausordnung unter der Tür durchgeschoben, wo mit roter Farbe notiert wurde, dass manche Bewohner im Haus Allergien haben, sie wird als „selfish bitch“ beschimpft.

Als sie eines Nachts aufwacht, vernimmt sie einen seltsamen Geruch in ihrer Wohnung und geht diesem nach. Sie sieht, dass der Herd an ist und findet darin ihre tote Katze. Noch unter Schock stehend, wird sie niedergeschlagen und in einen leeren Raum geschleppt. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der scheinbar harmonischen Wohngemeinschaft um eine sektenähnliche Gemeinschaft handelt. Sarahs Kontakt zur Außenwelt wird durch eine Kündigung ihrer Arbeit gänzlich abgeschnitten, sie soll zu einem Teil der Gemeinschaft gemacht werden. Durch Foltermethoden und Androhung schwerer Strafen wird auf die Dauer ihr Wille gebrochen. Sie erfährt, dass sämtliche Räume in der Anlage mittels Kameras überwacht werden und dass keiner vor dem anderen Geheimnisse haben darf. So wird Sarah etwa auch gezwungen, sehr persönliche Details über ihr Privatleben preiszugeben, so etwa auch über ihre erste sexuelle Erfahrung.

Danach gilt sie als Mitglied der Gemeinschaft und muss sich entsprechend einbringen. Sie wird auch mit Lester, dessen Frau Jessica vor kurzem an Krebs gestorben ist, verkuppelt und muss zu diesem ins Apartment ziehen. Dieser meint ihr gegenüber, dass dies für ihn auch nicht leicht sei und erzählt ihr, dass er lange Zeit von hier fliehen wollte, erst durch Jessica aber habe er sich schließlich mit seiner Lage abgefunden. Für einen Fluchtversuch wurde ihm ein Auge genommen, seither trägt er eine Augenklappe.

Plötzlich erscheint Sarah Vater an der Tür zur Anlage, dieser ist eigens mit dem Flugzeug angereist, weil er sich Sorgen um seine Tochter macht. Er wird zu Sarah vorgelassen, diese hat jedoch die Anweisung, ihn abzuwimmeln und den Kontakt auf Dauer abzubrechen. So meint Sarah ihm gegenüber, dass sie ihn nicht mehr sehen will. Als ihr Vater Einsicht zeigt, viel falsch gemacht zu haben und sich wünscht, dass sich das Verhältnis wieder bessert, hat Sarah Mitleid. Als ihr jedoch deutlich gemacht wird, dass ihr Vater sterben wird, wenn sie ihn nicht fortschickt, sagt Sarah schließlich, dass sie ihn für den Betrug an ihrer Mutter zutiefst verachtet und ihn erst wieder auf seinem eigenen Begräbnis wiedersehen möchte. Schließlich verlässt dieser die Anlage wieder.

Etwas später zieht eine frühere Arbeitskollegin von Sarah in die Anlage ein, nicht wissend, was sie erwartet. Da sie sehr widerspenstig gegenüber den Methoden ist, soll Sarah ihr als Freundin zur Seite stehen. Sie lässt sich durch diese schließlich aber zum Widerstand bewegen. Ihre frühere Kollegin wird erschossen, Sarah kann jedoch den Verwalter überwältigen und dessen Pistole an sich nehmen. Mit dieser bahnt sie sich den Weg zum Ausgang. Man versucht sie aufzuhalten, Sarah widersetzt sich jedoch den Versuchen, sie zu überreden. Am Ausgang angekommen kann man ihr die Waffe jedoch wegnehmen und sie von der Türe wegziehen. Überraschend kommt ihr Lester zur Hilfe, der die Anderen aufhält und sie auffordert, nach draußen zu laufen. Bevor sich die Türe schließt, sieht Sarah noch, wie Lester sich die angeeignete Waffe an den Kopf legt und sich damit erschießt.

Draußen angekommen läuft Sarah die Straße entlang und bliebt nach einem gewissen Abstand schließlich stehen. Sie bemerkt eines der Grundstücke, vor dem sich ein Schild mit einem Logo ist, das sie aus der Wohnanlage kennt. Sie erinnert sich daran, dass ihr auffiel, dass auch der Kontrollraum überwacht wurde, auf ihre Frage, wer diesen überwacht, wurde ihr nur gesagt, dass dies nicht zu interessieren habe. Plötzlich ertönt eine Art Alarmsignal und von dem Anwesen, vor dem Sarah steht, beginnt ein rotes Licht zu blicken. Es folgen rasch weitere Anlagen um sie herum, wo ebenfalls ein solches Licht erscheint. Sarah beginnt schließlich wieder zu laufen.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee zum Film stammte aus dem eigenen Erleben des Regisseurs, der auch das Drehbuch verfasst hatte: Mit Anfang Zwanzig war dieser aus einer ländlichen Umgebung in die Großstadt gezogen, wo ihn die vorherrschende Anonymität ängstigte. Seine Gedanken, was die vielen freundlichen, ihm aber doch fremden Nachbarn, hinter verschlossenen Türen machen könnten, bildete den ersten Entwurf für den späteren Film. Inspiriert wurde er zudem von Gemeinschaften und Randreligionen, die sich im Untergrund von Los Angeles befinden sollten.[1]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jana Klotz gab auf der Seite 100 Years of Terror dem Film 4 von 5 Punkten. Er „erfasst sehr gut ein Ersticken an erzwungener Integration eines freien Individuums in eine untrennbar soziale Einheit.“ Die dargestellte Prozess einer Gehirnwäsche, „durch den die Menschen abgebaut und in konformer Manier wieder aufgebaut werden, ist erschreckend glaubwürdig, da die Waffen hierfür in jedem Zuhause zu finden sind.“ Der Stil von Kameramann David Bolen sei ein „schwermütiger, klaustrophobischer“, durch den es gelingt, „auch in den sonnigsten Minuten ein beklemmendes Gefühl zu vermitteln“. Neben der Hauptdarstellerin lobte Klotz auch die Nebenrollen. Susan Davis in der Rolle als vergessener Star aus B-Movies sei „besonders denkwürdig“, hervorzuheben sei Taylor Nichols, „der mit Glaubwürdigkeit den Spagat zwischen liebevoller Vaterfigur und starrem Anführer meistert“ und „eine unheimliche Ausstrahlung“ besitzt. „Auf eine verstörende Weise bleibt er selbst in seinen dunkelsten Momenten erschreckend charismatisch.“ Insgesamt, so das Fazit, biete der Film „keine aufwendigen Versatzstücke oder verrückten Wendungen, niemals versucht der Film etwas zu sein, was er nicht ist.“ Bestehende Themen würden von David Marmor als Regisseur erneuert, indem Fiktion und Realität miteinander verknüpft werden, wodurch The Apartment auch „ eine interessante Sicht auf das moderne Gesellschaftsleben“ biete: „Er impliziert, dass Menschen diese alarmierende Alternative der isolierenden Realität vorziehen könnten“, somit stelle der Film „eine erschreckende Geschichte über Einsamkeit, Paranoia, Unabhängigkeit und Identität in einer bedrohlichen Umgebung“ dar.[2]

Oliver Armknecht bewertete auf der Seite film-rezensionen.de The Apartment mit 6 von 10 Punkten. Positiv sei seiner Meinung nach, dass es sich dabei weder um einen klassischen Haunted-Haus-Horror noch einen Paranoia-Thriller handelt, vielmehr habe David Marmor ein Werk geschaffen, in dem der gezeigte Abgrund „von einer sehr irdischen Natur ist“, dabei aber „nicht weniger schrecklich“. Die entscheidende Wendung, ab der ersichtlich ist, in welche Richtung der Film läuft, sei dabei aber viel zu früh geschehen, es fehle im Anschluss daran an wirklicher Spannung. Auch bei den Leistungen der Schauspieler als auch der visuellen Inszenierung werde nichts Nennenswertes geleistet, auch verschenke der Film das Potential der Surrealität, welches ihm der Handlungsort bieten würde. Dass die Figuren die Figuren wie oberflächliche Stereotype wirken, sei kein Mangel im Film, sondern diene wohl dazu, die Austauschbarkeit der Menschen in der Wohnanlage aufzuzeigen und wie schnell es möglich sei, Menschen in bestimmte Rollen zu zwingen. Insgesamt handle es sich bei dem Film daher nur um Mittelmaß, wenngleich er dem Regisseur anrechnet, dass er das gewohnte Genreumfeld anders zu nutzen wusste: „Er zeigt uns eine Welt, die vertraut und fremd in einem ist, die von Einsamkeit und Entfremdung geprägt ist, von der Sehnsucht, einen Platz zu finden. Eine Welt, die so einladend und warm erscheint, bei der am Ende aber alles anders ist, als es nach außen hin den Anschein hat.“ Den auf der Verpackung gezogenen Vergleich mit Midsommar hielt Armknecht für „gewagt“, was die Qualität angehe, inhaltlich gemeinsam sei beiden Titeln aber, „dass sie eher über die Atmosphäre arbeiten als über die Handlung.“[3]

Christian Jürs urteilte auf der Seite Die Medienhuren, dass der Film „ ein kleiner, feiner Psychothriller“ sei und besonders gut wirke, wenn man sich im Vorfeld nicht zu viel über dessen Handlung informiert habe. Aufgrund „ gelungener Drehbuchkniffs“ wisse der Film mehr zu überraschen als der 2017 erschienene Get Out, den Jürs als einen „überbewerteten und etwas bemühten Rassismusgrusler“ bezeichnet. Beiden Filmen sei aber gemein, dass ihre weitgehend unbekannte Besetzung überzeugen könne. Auch die deutsche Synchronisation des Films falle „hochwertig“ aus.[4]

Der Blog Filmchecker vergab 8/10 Punkten und bezeichnete den Film als „ die erste Horror-Überraschung des Filmjahres 2020“ und lobte, dass er „zum wohl spannendsten, was das Horrorgenre derzeit zu bieten hat“, gehöre. Es werde in diesem Erstlingswerk eine Regisseurs Horror mit Originalität, Gesellschaftskritik und verschiedenen Horror-Untergenres gemischt. Der Film biete „ein schockierendes Paralleluniversum, in dessen Mittelpunkt eine scheinfriedliche Gesellschaft ihr Dasein fristet, die nur durch Angst und Terror zusammengehalten wird.“ Es würden sich auch Parallelen zur gegenwärtigen politische Weltlage erkennen lassen, die vielleicht gewollt, dabei aber nicht vordergründig seien. Der Film sei „ beunruhigender Shit, der dort trifft, wo es am meisten wehtut und so ein mulmiges Gefühl beim Publikum hinterlässt“, was man zuletzt bei Werken wie Eden Lake oder Martyrs erlebt habe. Der Film gehöre zu jenen, nach denen man schockiert vor dem Fernseher zurückgelassen werde. Grundlage des Films sei dabei der Twist, auf dem sich alles weitere aufbaut, der bereits früh dem Zuschauer eröffnet werde, dennoch könne der Spannungsbogen mit verschiedenen Wendungen gehalten werden. Was Einfallsreichtum und Spannung angeht, könne der Film „mit Leichtigkeit“ jüngere Eigenproduktionen von Netflix an die Wand spielen. Gesetzt werde statt physischer Gewalt dabei auf psychologischen Horror. Um eine „maximale Schokintensität“ erleben zu können, sollten sich Zuschauer zuvor möglichst wenig über den Film informieren.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Filmkritik: „The Apartment – Willkommen im Alptraum“ (2019), Filmchecker, abgerufen am 4. Februar 2024.
  2. Jana Klotz: THE APARTMENT: WILLKOMMEN IM ALPTRAUM (2019) – REVIEW, 100 Years of Terror (online), 23. Oktober 2020, abgerufen am 8. Mai 2023.
  3. Oliver Armknecht: The Apartment – Willkommen im Alptraum, film-rezensionen.de, 30.November 2020, abgerufen am 4. Februar 2024.
  4. Christian Jürs: The Apartment – Willkommen im Alptraum (2019) – Ab sofort als DVD, Blu-ray und Digital im Handel erhältlich, Die Medienhuren, 24. November 2020, abgerufen am 4. Februar 2024.