Benutzer:Vindolicus/Odo-Lupus-4

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Die Witwe ist ein 1996 erschienener Historienroman des deutschen Schriftstellers Robert Gordian und erschien 1996. Es handelt sich um den vierten Band der Reihe Odo und Lupus, Kommissare Karls des Großen. In ihm begeben sich die beiden Königsboten Odo von Reims, ein westfränkischer Adeliger, und der ostfränkische Diakon Lupus ins das Gebiet der Thüringer.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Königsboten Odo und Lupus werden in das Gebiet der Thüringer geschickt. Es handelt sich um ein Randgebiet des Frankenreichs, das an das Gebiet der Sorben grenzt. Sie erfahren, dass einer der dortigen Grafen bislang keine Straßen errichtet hat lassen, um das Gebiet besser zu erschließen. Die beiden wollen ihn deswegen aufsuchen und nahelegen, diese mit oder ohne Absicht erfolgte Verfehlung nachzuholen. Auf dem Weg dorthin geraten sie in ein Unwetter und begegnen einer alten, in ein langes weißes Kleid gehüllte Frau, die im Stile einer Seherin eine Warnung ausspricht, ehe sie wieder verschwindet. Als sich das Wetter bessert, ziehen sie weiter und stoßen in der waldreichen Gegend auf eine verwüstete Stelle. Es hat für sie den Eindruck, als habe jemand dies absichtlich herbeigeführt, um den weiteren Weg zum Sitz des Grafen zu blockieren. Ein Jäger erscheint, der sie einlädt, auf seinem Hof zu nächten. Die Königsboten und ihr Gefolge nehmen die Einladung an. Es wird so getan, als wüsste niemand, dass es sich bei ihnen um Königsboten handelt, dabei ist die Tatsache bereits bekannt. Odo und Lupus vermuten, dass man ihre Gunst gewinnen will, um bei rechtlichen Sachen einen besseren Stand zu haben. Während des Abendmahls erscheinen Gesandte des Grafen, die darum bitten, sie zum Sitz des Grafen zu begleiten. Odo und Lupus müssen ablehnen, weil sie ansonsten ihren Gastgeber beleidigen würden. Es zeigt sich, dass es böses Blut in der Gegend gibt, denn der Bruder des Gastgebers ist gestorben, angeblich durch einen Sohn des Grafen ermordet. Odo und Lupus erleben schließlich eine Auseinandersetzung zwischen beiden Parteien mit, in die sie selbst verwickelt werden.

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Margot Blüthgen urteile in das neue buch / Buchprofile im Februar 1997: Kriminalromane aus der Antike oder dem Mittelalter erfreuen sich wachsender Beliebtheit und die Abenteuer von Odo und Lupus sind geeignet, den Lesern - auch Jugendlichen - auf unterhaltsame Weise geschichtliche Hintergründe zu vermitteln.[1]

Im Ekz-Informationsdienst urteilte Jürgen Seefeldt im März 1997 über den Roman: „Erneut in Form eines Briefes erzählter Mittelalter-Krimi, der in seinem Ablauf den 3 Vorgängerromanen gleicht. Eine leicht zugängliche Sprache, gut recherchierte Details und eine stimmige Atmosphäre sorgen für spannende Kurzweil.“[2]

Die Geschichtszeitschrift Geschichte mit Pfiff urteilte im Dezember 1998 zu den fünf bisher erschienenen Bänden der Reihe, dass die Lösung der Fälle durch die Protagonisten unkoventionell sei und „der Autor, Robert Gordian, öffnet den Blick in die Welt des Frühmittelalters auf unterhaltsam-informative Weise.“[3]

Das Online-Magazin Kulturpfleger.de meinte 2014 zur Neuauflage des Romans als E-Buch, dass der vierte Band „der bislang spannendste und beeindruckendste Fall der beiden Kommissare“ sei. „Der Schauplatz im dicht bewaldeten Thüringer Land ist sehr eindrucksvoll beschrieben, die Diskrepanz zwischen modernen fränkischen Recht und heidnisch archaischen Recht der östlichen Provinz sehr anschaulich dargestellt.“ Nun seien auch die beiden Protagonisten als literarische Figuren ausgereift: Obwohl sie jeweils eigenständige Recherchen betreiben und taktisch verschieden vergehen, „wirken Sie wie ein eingespieltes Team, bei dem auch Platz für Zwischenmenschliches, wie Humor, Smalltalk aber auch Streit ist.“ Spannung und Dramatik seien zudem etwas stärker ausgeprägt, der Roman könne „durchaus auch als historischer Politthriller bezeichnet werden“.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Margot Blüthgen: [Titel?], in: das neue buch / Buchprofile, Februar 1997.
  2. Jürgen Seefeldt: [Titel?], in: ekz-Informationsdienst 3/1997.
  3. Geschichte mit Pfiff, Dezember 1998.
  4. Rezension: Die Witwe von Robert Gordian (Ebook), kulturpfleger.de vom 4. März 2014, abgerufen am 27. Februar 2023.