Benutzer:Vindolicus/Schauseil

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Sebastian Schauseil (Pseudonyme Dark Mark Doom und Schatten) ist ein deutscher Erzieher und Musiker (Absurd, Halgadom, Wolfsmond). Bekannt wurde er durch seine Beteiligung am Mordfall von Sondershausen 1993 sowie seiner Aktivitäten im rechtsextremen Teil der Metal-Szene.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauseil wuchs in Sondershausen, einen Kleinstadt im Norden Thüringens auf und erlebte als Jugendlicher die Wende mit.

Schauseil hatte mit der Katechistin der Sondershauser Trinitatiskirche – in der Literatur mit dem Pseudonym Kirsten F. versehen – eine Beziehung. Die junge Christin fand Schauseil interessant und ging davon aus, dass der Satanismus nur oberflächlich sei. Sie hoffte zudem, ihn davon und auch dem Konsum von Horrorfilmen, von denen sie davon ausging, dass sie das Unterbewusstsein beeinflussen, abbringen zu können. An einer der Schwarzen Messen nahm sie als Zuschauer teil und betete während den Handlungen für die Teilnehmer. Schauseil und sie kamen sich näher, hatten schließlich, obwohl Kirsten F. verheiratet war, schließlich eine Beziehung miteinander. So waren sie etwa einmal gemeinsam bei einem Zeltausflug. Schauseil unternahm mit ihr auch verschiedene Dinge im Bereich Tierschutz. Kirsten F. wurde schließlich auch schwanger von Schauseil und brachte 19xx einen Sohn namens Darius zur Welt. Dass Schauseil der Vater des Kindes ist, ging in Sondershausen bereits als Gerücht herum, u.a. wusste es auch Schauseils späteres Opfer Sandro Beyer. Kirsten F. stritt es zunächst ab, später stellte es sich aber als richtig heraus. Das Ehepaar trennte sich noch vor dem Prozess gegen Schauseil und seine beiden Freunde. Sie verlobten sich schließlich, beim ersten Verhandlungstag in Mühlhausen war Kirsten F. mit dem gemeinsamen Kind anwesend. Die Beziehung zerbrach jedoch während Schauseils Zeit im Gefängnis.

Nach seiner Haftentlassung studierte er in Dresden und Jena Jura und Psychologie.[1] Laut der Aussage von Hendrik Möbus hätte sich Schauseil einer völkischen Gedankenwelt hingegeben und hätte sich einen kleinen Kreis von Freunden und Bekannten aufgebaut, in dem er die selbe Rolle besitze, die er damals auch zu seiner Zeit in Sondershausen besessen hatte.[2]

2017 kam heraus, dass Schauseil mehrere Jahre in einer Saalfelder Grundschule als Horterzieher gearbeitet hat. Das Schulamt Südthüringen hatte auf eine Anfrage des OTZ bestätigt, dass bis zur endgültigen Klärung der Debatte die betreffende Person nicht mehr in der Arbeit mit Kindern eingesetzt wird. Bis 2016, so die Stadt Saalfeld, seien nur Erzieher eingestellt worden, die ein einwandfreies erweitertes Führungszeugnis hatten. Die Mutter des 1993 ermordeten Sandro Beyer äußerte ihr Unverständnis darüber, weshalb trotz dieser Vorgaben Schauseil eine Anstellung erhalten hatte.[3]

Musikalischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauseil gehörte 1992 zu den Gründern von Absurd, wo er Gitarre spielte, den Gesang übernahm und auch die Texte schrieb.

Er beschloss nach der EP Asgardsrei jedoch, Absurd zu verlassen. Damit hörte die Gruppe de facto zu bestehen auf, da nur Hendrik Möbus alleine noch Mitglied in dieser war und der Liedschreiber weggefallen war. Dessen Bruder Ronald Möbus besaß noch einen Hefter mit einer Reihen von Material Schauseils für Absurd. Als dieser schließlich gemeinsam mit Sven Zimper (Luror) Absurd fortführte, fußten das Album Werwolfthron gänzlich und Teile von Totenlieder zum Teil noch auf Schauseils damaliger Arbeit.

Schauseil gründete schließlich mit dem aus dem Rechtsrock stammenden Frank Kraemer (Stahlgewitter) die Gruppe Halgadom. Diese spielte sowohl Pagan Metal als auch Neofolk, wobei Schauseil den Gesang für die Metal-Stücke auf dem Debüt-Album Halgadom (1999) sowie dem dritten Album Sein und Werden (2004) lieferte. Danach beteiligte er sich nicht mehr daran, die Metal-Stücke wurden schließlich von Paul M. (Leichenzug) übernommen.

2003 hatte er zudem unter dem Namen In Acht & Bann ein Neofolk-Album mit dem Titel Auf Runenpfaden zwischen den Welten herausgebracht, das bei Kraemers Vertrieb Sonnenkreuz erschien und die einzige Veröffentlichung des Projekts blieb.

Auch stieg er als Sänger in die bereits bestehende Black-Metal-Gruppe Wolfsmond ein, wo er an den bisher erschienenen drei Alben beteiligt war, das letzte erschien 2010. 2017 wurde bekanntgegeben, dass an den Aufnahmen für ein viertes Album gearbeitet wird, dieses ist bislang allerdings nicht erschienen.

2010 erschien mit Life Beyond the Grave: 1992-1994 auch eine zwei CDs umfassende Kompilation der Absurd-Demos von 1992 bis 1994.

Mit Wicked Toad betreibt Schauseil seit 2016 zudem ein Country-Projekt.

2019/20 nahmen Ronald Möbus und Sven Zimper mit Innenschau und Pure Darkness zwei ältere Stücke aus den Demo-Zeiten von Absurd auf, deren Musik und Text noch von Schauseil geschrieben wurde. Sie erschienen auf der EP Pure Darkness (2020) sowie auf der EP Grabgesang (2021).

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

mit Absurd:

  • 1996: Facta Loquuntur
  • 1999: Asgardsrei
  • 2002: Werwolfthron (indirekte Beteiligung)
  • 2003: Totenlieder (indirekte Beteiligung)
  • 2010: Life Beyond the Grave: 1992-1994

mit Halgadom:

  • 1999: Halgadom
  • 2004: Sein & Werden

mit Wolfsmond:

  • 2002: Des Düsterwalds Reigen
  • 2005: Tollwut
  • 2010: III

mit In Acht & Bann:

  • 2003: Auf Runenpfaden durch die Zeit

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liane v. Billerbeck u. Frank Nordhausen: Satanskinder. Der Mordfall von Sondershausen und die rechte Szene, Ch. Links, 3., erweiterte Auflage, Berlin 2001.

Netzverweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.pressreader.com/germany/ostthuringer-zeitung-stadtroda/20170920/281616715546219
  2. Lords of Chaos (New Edition), S. 293.
  3. https://www.pressreader.com/germany/ostthuringer-zeitung-stadtroda/20170920/281616715546219