Benutzer:Vwgolf/Spielwiese

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Laurentiuskirche Flacht

Die evangelische Laurentiuskirche ist das einzige Kirchengebäude des Weissacher Ortsteils Flacht und Teil der evangelischen Kirchengemeinde Flacht. Erbaut wurde sie in einem Zeitraum, der sich über das 10. und 11. Jahrhundert erstreckt und nach der Fertigstellung wurde sie dem Heiligen Laurentius geweiht. Beim Turmbau fand ein Teilstück eines römischen Grabmals Verwendung.

Geschichte der Laurentiuskirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Erwähnungen der Kirche gehen auf schriftliche Urkunden zurück und sind auf 1337 und 1343 datiert. Damals verkaufte der Ritter Konrad von Stetten (am Heuchelberg) sein Patronatsrecht in Flacht an Guta Rappenherr von Pforzheim. [1] [2]

Die ältesten Teile des heutigen Turms stammen aus dem 14. Jahrhundert. 1439 wird ein Grafstein für vorreformatorischen Pfarrer im Chor nahe der Sakristeitüre gesetzt; im Jahr 1874 wird dieser in die Mitte des Kirchenschiffs verlegt. Die Grabplatte, die mit der Beedigung von Pfarrer Ruff 1492 in der Mitte des Chors unter dem Altar gesetzt wird, dient nach der Reformation als Fundament für den neuen Altar. Dieser Grabstein ist heute in der Kirchenwand in der Nähe des Taufsteins eingesetzt.

Ursprünglich befand sich der Friedhof direkt neben dem Kirchengebäude. Die Ummauerung dessen wurde 1483 mit kaiserlicher Genehmigung durchgeführt. Erst im Jahr 1833 hörte die Nutzung des Kirchhofs als Friedhof auf, weshalb im Gewann "Grund" der noch heute genutzte Friedhof eröffnet wurde.

Durch Fahrlässigkeit des Glöckners und dessen jugendlichen Dieners wurde 1505 ein Brand im Chor der Kirche ausgelöst und selbiger verwüstet. Die daraus resultierenden Rechtsstreit um die Wiederaufbaukosten wurde in Speyer geschlichtet. Vermutlich in diesem Zusammenhang wurde im selben Jahr eine große Glocke, gegossen durch den berühmten Glockengießer Bernhard Lachenmann in Heilbronn, angeschafft.

Im Jahr 1556 wurde die Flachter Kirchengemeinde nach Abschluss des Augsburger Religionsfriedens evangelisch. Der erste Eintrag im Kirchenbuch, welches auf Befehl Herzog Christophs angelegt werden musste, wurde 1563 getätigt.

Kirchenrenovierungen & Reparaturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1736: Verbreiterung des Kirchenschiff bergseits, Erhöhung des Dachs und erweiterung des schmalen Chorbogens.
  • 1855: Einbau eines neuen Taufstein, gestiftet 1855 durch Chr. Bizer
  • 1861: Einbau einer neuen Orgel.
  • 1897: Neuverputzen der Kirche und neue Herstellung von Turmkreuz, Knopf und Turmhahn mit teilweiser vergoldung.
  • 1900: Innenrenovierung und einfache Bemalung. Neuanfertigung einer Kanzeltreppe für 500 Mark. Zu dieser Zeit gab es 400 feste Sitzplätze.
  • 1922: Erneuerung des Kirchendachs für 25.000 Mark
  • 1935: Ein Oktobersturm hat den oberen Teil des Kirchturms stark beschädigt. Der Turmhahn wurde durch einen Neuen ersetzt.
  • 1949: Einbau einer elektrischen Läuteanlage
  • 1960-1964: Umfassende Kirchenrenovierung; u.a. Eindecken des Turms mit Schiefer und Erneuerung der Orgel. Dabei wurde eine Beingruft unterhalb des Kirchenschiffs entdeckt und einige der einstigen zwölf Weihekreuze unter dem Putz freigelegt. Im selben Zug wurden Fresken der Himmelfahrt Christi und eine Sakramentnische entdeckt. Abgeschlossen wurden die Renovierungsarbeiten mit der Kirchen- und Orgeleinweihung 1964.
  • 1976: Renovierung des Kirchturms für ca. 80.000 DM
  • 2019-2021: Umfassende Kirchenrenovierung mit Neubau eines Nebengebäudes. Die Einweihungsfeier fand am Reformationstag 2021 statt. [3]

Dabei wurden mit einem Gesamtbudget von 1,76 Mio. € die folgenden Arbeiten umgesetzt:

    • Dachsanierung Kirchenschiff inkl. Neueindecken
    • Neuverputzen und Renovierung der teils maroden Wände
    • Turmsanierung inkl. Freilegen der ursprünglichen, roten Farbe des Fachwerk-Gebälks und Wiederherstellen dieses ursprünglichen Zustandes.
    • Innenrenovierung inkl. Entsorgung aller Kirchenbänke und Neubeschaffung eines kombinierten Bank-/Stuhlsystems
    • Komplettsanierung der elektrischen Anlagen, Tontechnik und Beleuchtungen
    • Renovierung der Turmzier
    • Abbau der Pfeifenorgel und Weitergabe als Spende an eine Musikschule in Krolojow bei Moskau. Ersetzt wurde sie durch eine elektronische Orgel, die hinter dem nach vorne gerückten Taufstein aufgestellt wurde.
    • Neugestaltung der Außenanlagen inkl. der Möglichkeit eines barrierefreien Zugangs
    • Erstellung eines Nebengebäudes in Holzständer-Bauweise inkl. Küchenzeile, sanitären Anlagen und der Möglichkeit, den Gottesdienst zu übertragen.

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

x

Nr. Name Bild Gussjahr Gießer, Gussort Ø (cm) Masse (kg) Schlagton Anmerkungen
1 Glocke 1
(xx-Glocke)
1974 Glockengießerei XY ??? 1.015 c0 größte Glocke
2 Glocke 2
(xx-Glocke)
1505 Glockengießerei XY ??? 9.999 c0 Repariert 1974
3 Glocke 3
(xx-Glocke)
???? Glockengießerei XY 999 9.999 c0 Erklärung

Geplanter Umbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der letzte größere Umbau der Kirche fand in den 1960er-Jahren statt, weshalb der Verputz, teilweise die Bausubstanz und die technischen Installationen in die Jahre gekommen sind und Sanierungsbedarf besteht. Im Rahmen dessen soll ein barrierefreier Zugangs zur Kirche und sanitäre Anlagen, auch für Behinderte, geschaffen werden. An der Stelle des heutigen Westeingangs soll ein Anbau samt Windfang entstehen.[4] Die Anzahl an Sitzplätzen soll trotz einer nutzerfreundlicheren Sitzanlage gehalten oder sogar leicht erhöht werden. Renovierungsbedürftig ist auch das Dachgebälk der Laurentiuskirche, dessen Reparatur sich aufgrund des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes als aufwändig gestaltet - sowohl in technischer, als auch in finanzieller Hinsicht.[5] Abbau Orgel ab 02.09.2019

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willy Schray: Ortsgeschichte Flacht. Vaas-Verlag, 1980
  • Ev. Kirchengemeidne Flacht: Festschrift zur Wiedereinweihung der Laurentiuskirche Flacht am 31. Oktober 2021, 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kirchenbau, Laurentiuskirche Flacht
  2. Festschrift zur Wiedereinweihung der Laurentiuskirche Flacht am 31. Oktober 2021
  3. Leonberger Kreiszeitung am 02.11.2021
  4. Stuttgarter Zeitung am 23.05.2016
  5. Evang. Kirchengemeinde Flacht, Kirchenumbau

Koordinaten: 48° 50′ 3″ N, 8° 54′ 46″ O


[[Kategorie:Kirche in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg]]