Benutzer:Wieder Allein/Dialog of Civilizations

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Forschungsinstitut „Dialog of Civilizations“ ist ein unabhängiges Analytikzentrum. Sein Hauptquartier befindet sich in Berlin, es gibt ebenfalls Standorte in Moskau und Wien. 2017 sollte ein weiterer Standort in Indien eröffnet werden.[1] Gegründet wurde das Institut Mitte 2016 von Walter Schwimmer, dem Generalsekretär des Europarats (1999–2004), dem stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats des Forschungsinstitutes „Dialog of Civilizations“, Peter W. Schulze, dem Professor für Politikwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und Wladimir Jakunin, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats des Forschungsinstituts „Dialog of Civilizations“, dem Leitenden des Instituts für Staatspolitik an der Fakultät für Politikwissenschaften an der Lomonossow-Universität Moskau, Doktor für Politikwissenschaften.

Das Institut widmet sich den Forschungen in Bereichen internationale Beziehungen sowie internationale Sicherheit. Die Forschungsschwerpunkte des Institutes sind Ost-West-Beziehungen, Terrorismusbekämpfung, Entwicklung der Infrastruktur und der Suche nach anderen Modellen für den Wirtschaftswachstum sowie Erhaltung der universell gültigen Werte. Als eine der Forschungsmethoden am Institut wird sogenannter Dialogindex angewendet, der ermöglicht es, in einem Ort sein Konfliktpotenzial sowie das Risiko für die mögliche Eskalierung der Lage zu bemessen. Den Aussagen der Zeitung The Financial Times zufolge ist das Institut „ein Brain-Trust im Besitz von einem amerikanischen Senior Redakteur sowie mitarbeitern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9.November 2001 wurde die Allgemeine Erklärung zur kulturellen Vielfalt, deren Idee vom damaligen Staatschef des Irans Mohammad Chātami stammte, von den Mitgliedstaaten der UNESCO einstimmig angenommen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete „Die Globale Agenda für den Dialog zwischen den Kulturen“, in der die Grundprinzipien des internationalen Dialogs, für die sich man einsetzen muss, sowie die zu erreichenden Ziele verankert wurden. Um dies in die Praxis tatsächlich umsetzen zu können wurde das Forum „Dialog of Civilizations“ gegründet. 2002 riefen die Öffentlichkeitsvertreter aus drei Ländern – Russland, Indien, Griechenland – das internationale Programm „Dialog of Civilizations“ ins Leben. Co-Gründer des Forums „Dialog of Civilizations“ waren ein indischer Unternehmer und Futurist Jagdish Kapoor (1920-2010), ein amerikanischer Unternehmer griechischer Abstammung Nicholas F.S. Papanicolaou und Wladimir Jakunin.

Die erste Sitzung des Forums fand im September 2003 auf der griechischen Insel Rhodos statt. Den politischen Hintergrund dieses Treffens bildete der Krieg in Irak, der von vielen als Krieg zwischen Christen und Muslimen empfunden wurde. Die Teilnehmer des Forums haben die Schlussfolgerung gezogen, dass gegenseitiges Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen in der Welt viel zu wünschen übrig ließ. Es wurde Rhodos Erklärung unter dem Titel „Dialog zwischen Kulturen für menschliche Ordnung“ angenommen. Diese beinhaltete den Aufruf zur Fortführung der Diskussion über die Zukunft der Menschheit sowie setzte das bestrebte Ziel fest, den Dialog zwischen Kulturen als wesentlichen Faktor der internationalen Zusammenarbeit zu anerkennen. Nach der Annahme der Erklärung bildete sich ein Netz von Unterstützern des Dialogs. Seit 2003 finden die Konferenzen im Rahmen des Dialogs zwischen den Kulturen regelmäßig auf Rhodos statt. Diese Treffen bewirkten die Bildung von einem Netz der Expertengruppen auf internationaler Ebene.

Am 10.November 2008 fand das Gipfeltreffen im Rahmen des Forums „Dialog of Civilizations“ unter der UNESCO-Schirmherrschaft und unter Beteiligung des österreichischen Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer in der Wiener Hofburg statt. Zum Treffpunkt kamen etwa 40 Experten, Politiker und Personen des öffentlichen Lebens aus der ganzen Welt. Auf der Agenda waren die Probleme der soziokulturellen Entwicklung in der modernen Welt, Russlands Rolle in der multipolaren Weltordnung und die Möglichkeit einer langfristigen Kooperation zwischen der EU und Russland. Die Teilnehmer diskutierten über die durch Globalisierung entstandenen Probleme, insbesondere diejenigen, die von der wachsenden Weltwirtschaftskrise ausgelöst wurden.

Rhodos Forum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhodos Forum ist eine Veranstaltung, die seit 2016 vom Forschungsinstitut „Dialog of Civilizations“ jährlich organisiert wird. Derzeit sind die Vertreter der internationalen NGO, globalen Maßmedien, Forschungsinstituten aus Süd- und Nordamerika, Europa und Asien an den Aktivitäten des Forums beteiligt. Die Zeitung The Financial Times betont, dass es sich beim Rhodos Forum, trotz der Erwartungen, um eine durchschnittliche internationale Konferenz und nicht um ein Fest für Kreml-Propaganda handelt. Vielmehr hat die Veranstaltung etwaige Gemeinsamkeiten mit dem Forum in Davos.[2] „Chaos der multipolaren Weltordnung: ein dringender Aufruf zum Dialog“ war das Thema des Forums im Jahre 2016. Damals wurde das Forum von etwa 300 Analytikern, Geschäftsleuten und Politikern besucht. Unter Teilnehmern waren die Euroskeptiker Miloš Zeman, der amtierende tschechische Präsident (mindestens 9 Mal war er als Redner bei den Konferenzen des Forums beteiligt) sowie Ex-Präsident Wazlaw Klaus, Ex-Leiter des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn . Die Probleme der Massenmigration, islamistisches Terrorismus sowie Verschärfung der globalen sozialen Ungleichheit[2][10] waren im Zentrum der Diskussion. Während der Konferenz 2016 auf Rhodos wurde auch die Aussage getätigt, dass das Ziel des Institutes „die Herrschaft von angelsächsischen Analytikerzentren in Frage zu stellen“ ist.[3]

2017 feierte das Forum sein 15.Geburtstag. Das Thema der damaligen Zeit lautete „Multipolare Weltordnung und Dialog auf regionaler und globaler Entwicklungsebenen: mögliche Szenarien für die Zukunft“. Der wesentliche Teil des Forumsprogramms war dem Thema von Afrika gewidmet. Dioncounda Traoré, Präsident der Republik Mali im Zeitraum 2012-2013 und Goodluck Ebele Jonathan, nigerianischer Präsident im Zeitraum 2010-2015, waren die Teilnehmer des Forums und hielten die Reden.[4] Der nigerianische Präsident erwähnte in seiner Rede die Notwendigkeit von Änderungen in den Vereinten Nationen.

„Um nachhaltigen Friede in der Welt zu erreichen wird eine effiziente Leitung seitens der Vereinten Nationen als wichtigster internationaler Organisation erfordert. Die Vereinten Nationen, die diese Leitung durchführen wird, soll gleichberechtigte Teilnahme für die führenden Länder und Machtzentren in verschiedenen Regionen der Welt als ständige Mitglieder des Sicherheitsrats gewährleisten. Daher ist es notwendig, dass die Vereinten Nationen ihre Vorgehensweise bei der Dialogführung ändern. Im Interessen des Friedens erfordert der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mehr Freiheit und er soll an die neuen globalen Realitäten angepasst werden“[5]

Ein weiteres Thema für Diskussionen bildeten die Entwicklungen im IT-Bereich und Digitalisierung der Wirtschaft. Die Diskussionsbeiträge dazu leisteten die bekannten Experten wie CEO bei InfoWatch Natalja Kasperskaja und Rob van Kranenburg, Co-Gründer bei Bricolabs und Gründer des Rats beim größten unabhängigen Analytikerzentrum „#IoT“.[6] Zu diesem Zeitpunkt umfasst die Geschichte des Rhodos Forums mehr als 16 Jahre.

Die folgenden Personen nahmen zu verschiedenen Zeiten an den Aktivitäten des Forums teil:

  • Dioncounda Traoré, Präsident der Republik Mali (2012–2013)
  • Dominique de Villepin, Premierminister Frankreich (2005–2007), Gründer bei Villepin International
  • Miloš Zeman, Präsident der Tschechische Republik
  • Goodluck Jonathan, Präsident der Bundesrepublik Nigeria (2010–2015)
  • Václav Klaus, Präsident der Tschechische Republik (2003–2013)
  • Strobe Talbott, Präsident der Brookings Institution
  • Djoomart Otorbaew, Premierminister der Republik Kirgisistan (2014–2015)
  • Walter Schwimmer, Generalsekretär des Sicherheitsrats Europas (1999–2004)
  • Nassir Abdulaziz al-Nasser, Hoher Repräsentant der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen
  • Alfred Gusenbauer, Bundeskanzler Österreichs (2007–2008)
  • Dominique Strauss-Kahn, Geschäftsführender Partner bei Parnasse International
  • Theresa Okafor, Leiterin der Stiftung der afrikanischen Kulturerbe
  • Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, Premierminister des Landes Brandenburg (2002–2013)
  • Ian Goldin, Professor für Globalisierung und Entwicklung an der Universität Oxford, Vize-Präsident der Weltbank (2003–2006)
  • Noam Chomsky, Amerikanischer Linguist, Philosoph, Forscher im Bereich Kognitionswissenschaften, politischer Kolumnist
  • Ruben Wardanjan, Sozialer Unternehmer und Impact-Investor, Präsident GmbH OOO „WARDANJAN, BREUTMANN UND PARTNER“, Co-Gründer der Familienstiftung RVVZ Foundation
  • Johan Galtung, Gründer bei „Transcend International Network“

Forschungstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schwerpunkte der Forschung des Instituts sind:

Westen und Osten: überwinden von der kluft zwischen postmodern selbstbewusstsein verschiedener kulturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungen in diesem Bereich betreffen die Frage, wie kulturelle und politische Selbstbewusstsein im Kontext der Globalisierung weiter erhalten bleibt und sogar prosperiert. Insbesondere sind Forscher daran interessiert, wie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Zivilisationen und Kulturen vom Osten und Westen für Friede und Gerechtigkeit eigesetzt werden können.

Infrastruktur als grundlage für globale allumfassende entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel dieser Forschungen besteht in Herausfinden der Art und Weise, wie Entwicklung der Infrastruktur zur sozialen bzw, wirtschaftlichen Gerechtigkeit beiträgt. Darüber hinaus wird die Frage untersucht, wie nationale bzw. internationale Infrastrukturprojekte soziale Ungleichheit abbauen und zur nachhaltigen Entwicklung und zum ökologischen Wohlstand beitragen kann.

Wirtschaft des postmodernismus: wenn traditionelle modelle nicht funktionieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Fragen werden in diesem Bereich untersucht. Wie alternative Ansätze könnten das Problem der Nichteffizienz des bestehenden neoliberalistischen Wirtschaftsmodells lösen? Welche Wirtschaftsstrategien sind in der Lage, die Gesellschaft nachhaltiger zu machen sowie Einbeziehung, Gerechtigkeit und Rechtmäßigkeit zu gewährleisten? Wie ist ein neues Wirtschaftssystem, das auf den grundlegenden Werten der Menschlichkeit basieren würde, aufzubauen?

Lebensraum für menschheit: alles menschlich im menschen ist unter schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hierbei werden unterschiedliche Familiensysteme sowie Strukturen verschiedener Zivilisationen in ihrem Zusammenhang mit sozialer Integrität und wirtschaftlicher Entwicklung untersucht. Ein besonderer Wert wird darauf gelegt, wie diese Systeme zum Bilden eines Lebensraums beitragen können, in welchem Mensch sein Wohlergehen beibehalten würde, und wie gemeinsame Bemühungen verschiedener Zivilisationen zur Stärkung familiärer und sozialer Bindungen beitragen können.

Zivilisationen gegen drohung der sozialen wildnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen dieses Forschungsbereiches wird die Frage untersucht, warum soziale Wildnis zum Bestandteil des modernen sozialphilosophischen Diskurses wurde. Ein besonderer Wert wird darauf gelegt, wie neue Formen der sozialen Wildnis im Inneren der Zivilisationen und zwischen ihnen, einschließlich des religiösen Fundamentalismus und des säkularen Extremismus, zur kulturellen Zerstörung und Gewalt führen sowie wie unterschiedliche Zivilisationen und Länder gesellschaftliche Rückforderung und Wildnis gemeinsam bekämpfen können.

Globale allumfassende entwicklung: strategien, formen und fortschritt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie kann globale Gemeinschaft erneut globale allumfassende Entwicklung schaffen und mithilfe von bereits bestehenden und erneut gebildeten internationalen, nationalen, regionalen und subregionalen Organisationen an der Entwicklung arbeiten? Welche politischen Ansätze können soziale Ungleichheit abbauen und allgemeines Wohlergehen gewährleisten? Wie können die Teilnehmer des Bürgerstaats mit staatlichen Behörden und Märkten zusammenarbeiten?

Aufsichtsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fred Dallmayr, Professor für Philosophie und Politikwissenschaften an der Universität Notre Dame
  • Wladimir Fortow, Mitglied bei der Russischen Akademie der Wissenschaften, Präsident der Russischen Akademie der Wissenschaften (2013–2017)
  • Alfred Gusenbauer, Bundeskanzler Österreichs (2007–2008)
  • Václav Klaus, Gründer des Václav Klaus-Instituts, Präsident der Tschechischen Republik (2003–2013)
  • Andrea von Knoop, Ehrenpräsident bei der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer
  • Li Xin, Professor, Leiter am Institut für vergleichende Wirtschaftsforschung, Leiter der Abteilung für die Forschung von Russland und Zentralasien an der Schanghai Akademie für Internationale Forschung
  • Peter W. Schulze, Professor am Institut für Politikwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Walter Schwimmer, Ex-Generalsekretär des Sicherheitsrats Europas (1999–2004)
  • Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, Unternehmerin und Philanthropin, Mitglied des Fürstenhauses Thurn und Taxis
  • Ruben Wardanjan, Sozialer Unternehmer und Impact-Investor, Präsident GmbH OOO „Wardanjan, Breutmann und partner“, Co-Gründer der Familienstiftung RVVZ Foundation
  • Wladimir Jakunin, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Forschungsinstituts „Dialog of Civilizations“, Leitender des Instituts für Staatspolitik an der Fakultät für Politikwissenschaften an der Lomonossow-Universität Moskau, Doktor für Politikwissenschaften, Doktor für Politikwissenschaften.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Диалог цивилизаций" намерен расширяться на восток
  2. Rhodes gathering blames the world’s woes on the west
  3. [1]
  4. Again Ex-President G.E Jonathan Spotted With Former President of Mali Dioncounda Traore
  5. Ex-President Jonathan at Rhodes Forum, calls for reform of UN
  6. WPF: RHODES FORUM: ECONOMICS PANEL #1, ENTITLED “IMPACT OF NEW TECHNOLOGIES AND DIGITALIZATION ON SOCIETY

Kategorie:Stiftung_in_Deutschland Kategorie:Hilfsorganisation_(Deutschland)