Benutzer:WikiAnika/Beschreibung der SYCAT Organisations-prozessdarstellung (OPD)

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Beschreibung der SYCAT Organisationsprozessdarstellung (OPD)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autor: Prof. Dr.-Ing. Hartmut F. Binner

Die von Professor Binner Anfang der achtziger Jahre im 20. Jahrhundert in Hannover entwickelte Or-ganisationsprozessdarstellung (OPD) wird über das integrierte Prozessmanagementinstrumentarium SYCAT für die Prozessanalyse und –modellierung und –dokumentation eingesetzt. SYCAT wurde 1988 als Prototyp das erste Mal auf dem Hochschulstand von Niedersachsen auf der CeBIT präsentiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Inzwischen wurden die unterschiedlichen Modul-Lizenzen mit Stand 2009 circa 15.000 mal an mehr als 1.500 Kunden verkauft. Die Organisationsprozessdarstellung (OPD) findet gleichzeitig als Meta-Wissensstruktur für den strukturierten Aufbau einer organisationalen Wissensbasis Verwendung. Eine organisationale Wissensbasis entsteht durch die kontinuierliche Wissenshinterlegung der Mitarbeiter anhand der vorgegebenen Meta-Wissensstruktur mit Unterstützung unterschiedlicher Prozessbeschreibungsmodelle und deren Verknüpfungen, um auf diese Weise kontextbezogen die Wissensbestände, -inhalte, -träger, -bereiche, -arten sowie Wechselwirkungen, Beziehungen und Anforderungen mit weiteren Prozesszusammenhängen strukturiert darzustellen. Das verwendete OPD-Meta-Wissensstruktur-Modell hat seit Anfang der 90er Jahre unter der Bezeichnung „Swimlane“ viele Nachahmer gefunden. Die meisten am Markt angebotenen Softwaretools, bilden inzwischen dieses OPD-Modell grafisch ab. Bei der Prozessmanagement Software SYCAT wird die charakteristische Swimlane-Darstellung, das heißt die Abbildung des funktionsübergreifenden sachlich-logischen und zeitlichen Prozessablaufes im Grafiktool MS VISIO mit der Beschreibung des Arbeits-, Informations- und Ressourcenflusses in einer SQL- oder Access-Datenbank verknüpft. Abbildung 1 zeigt den Gesamtzusammenhang mit weiteren Beschreibungsmodellen.

Abb.1 Verknüpfung des gemeinsamen Prozessbildes mit der Prozessbearbeitung in der Datenbank

Für jede im Prozess sachlich-logisch und zeitlich fixierte Prozessfunktion kann ein definierter Input und Output sowie eine ganze Anzahl Prozessparameter in der Datenbank exakt zugeordnet werden, z. B.: • Ereignisse • Kosten/Zeiten • Anweisungen • Dokumente/Daten • Mitarbeiter • Betriebsanleitungen • Aufgaben/Rollen • Schwachstellen • Vorschriften • Anforderungsprofile • Maßnahmen • Mengen/Häufigkeiten • Kennzahlen • Qualitätsstandards • Clusterungen Über eine im Programm hinterlegte Prozessbaumstruktur werden dann über alle Hierarchieebenen die dem betrachteten Prozess zugeordneten Prozessbeschreibungen, Verfahrensbeschreibungen, Qualitäts- und Zeitparameter abgerufen bzw. ausgewertet. Auf diese Weise sind die Grundlagen für eine systematische und strukturierte Organisationsentwicklung geschaffen. Gleichzeitig werden alle notwendigen Dokumentationen für die Einführung von Managementsystemen, wie z.B. Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitsschutzmanagement, Gesundheitsschutzmanagement u.v.a. oder für softwaregestützte Audits und Selbstbewertungen bereitgestellt. Weitere verwendete Beschreibungsmodelle bei der Organisations- und Prozessgestaltung sind neben dem Prozessebenenmodell, das Prozessmodell, die Prozesslandkarte und das Organigramm. Mithilfe der Prozesslandkarte werden die Verknüpfungen der Prozesse innerhalb der einzelnen Ebenen übergreifend herausgestellt. Diese Prozesslandkarte zeigt: • welche Prozesse im Unternehmen vorhanden sind, • wie sie logisch zusammenwirken, • wie sie untereinander in internen Kunden/Lieferanten-Beziehungen verknüpft sind und • wie sie auch mit externen Kunden und Lieferanten kommunizieren.

Damit hat diese Prozesslandkarte die gleiche Bedeutung in der Darstellung wie das Organigramm für die Aufbauorganisation. Auch das Organigramm zeigt: • wie die Funktionsbereiche und Abteilungen des Unternehmens heißen, • in welchen Beziehungen sie zueinander stehen und • wer die Stelleninhaber in den einzelnen Hauptabteilungen und Abteilungen sind.

Die Hauptprozesse im Unternehmen sind in einem organisationsspezifischen Prozessmodell mit der Einteilung der Geschäftsprozesse in Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse zusammengefasst. Das Prozessebenenmodell soll in Form vernetzter horizontaler und vertikaler Wissensregelkreise eine Differenzierung der Prozessanforderungen, -ziele und -maßnahmen innerhalb der Unternehmensebenen ermöglichen. Über die dazugehörende Prozessbaumstruktur werden alle Wissensinhalte strukturiert zugeordnet. Diese Beschreibungsmodelle bilden zusammen mit der vorgegebenen Meta-Wissensstruktur den Organisationsrahmen des Unternehmens, das heißt die prozessorientierte Aufbau-, Ablauf- und Führungsorganisation, ab. Ferner ermöglicht diese Meta-Wissensstruktur die Berücksichtigung aller betriebswirtschaftlichen, informationstechnischen und humanbezogenen Aspekte, aber auch Gestaltungs-, Steuerungs- und Dokumentationsanforderungen unterschiedlicher Managementansätze und wissenschaftlicher Teildisziplinen wie beispielsweise Change-, Logistik-, Compliance- oder auch Risikomanagement. Die SYCAT-OPD war auch die Vorlage für die 2002 von einem IBM-Mitarbeiter entwickelte BPM-Notation (BPMN). Dass die BPM-Notation von einem IBM-Mitarbeiter entwickelt wurde, ist sicherlich kein Zufall, da Prof. Binner ab 1987 mehrere CIM-Projekte mit IBM durchgeführt hat und dabei in sehr engen Kontakt mit IBM -Entwicklungszentrum in Mainz stand. Bereits 1994 hat IBM in einer Veröffentlichung diese Swimlane dargestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Binner, H.F.: Handbuch der prozessorientierten Arbeitsorganisation. 3. Auflage. Carl Hanser Verlag München Wien 2008. Copyright REFA Bundesverband e. V. Darmstadt. 1035 Seiten (broschiert, Preis: 49,90 Euro). ISBN 3-446-40395-7.
  • Binner, Hartmut F.: Managementleitfaden „Auf dem Weg zur Spitzenleistung“, 1. Auflage, Carl Hanser-Verlag, München Wien. November 2005. Copyright REFA Bundesverband e. V. Darmstadt. 267 Seiten (broschiert, Preis: 42,90 Euro). ISBN 3-446-40481-3
  • Binner, H. F.: Pragmatisches Wissensmanagement - Systematische Steigerung des intellektuellen Ka-pitals. 1. Auflage, Carl Hanser Verlag 2007. 896 Seiten (broschiert, Preis: 49,90 Euro). ISBN 978-3-446-41377-1
  • Binner, H. F.: Prozessmanagement von A bis Z. 1. Auflage, Carl Hanser Verlag München. Erschei-nungsdatum Mai 2009, ca 500 Seiten (broschiert, Preis: 39,90 Euro). ISBN 978-3-446-41795-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]