Benutzer:Wilhelm hedwig/Artikelwerkstatt

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Zürcher Schule/F. Liebling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Friedrich Liebling gegründete „Zürcher Schule“ zeigte schon ab seinem Tod 28.2.1982 Auflösungserscheinungen. So stellte die Behandlung eines Arztes eine Art "Pilotfall" für das Kommende dar, da wenige Wochen nach Lieblings Tod bereits die "Ungeheuerlichkeit verbreitet" wurde, "ein langjähriger Teilnehmer habe mit den Tonbändern Missbrauch betrieben, indem er andere zu erpressen versucht habe."[1]

  1. Marianne Schuler Die Zürcher Schule Und der Kampf um Friedrich Lieblings Vermächtnis, 2019, S. 170

Das aktuelle Buch von Marianne Schuler "Die Zürcher Schule Und der Kampf um Friedrich Lieblings Vermächtnis", 2019, dokumentiert u.a. auch über die direkten Nachfolger F. Lieblings (Tod 28.2.82) - Dr.phil. Annemarie Buchholz-Kaiser, Lic.phil. Antonio Cho, Dr. Ernst Frei - und den VPM (Verein für psychologische Menschenkenntnis). Der VPM wurde erst 1986 von Dr.phil. A. Buchholz-Kaiser gegründet. Dazu gehört äußerst Auffälliges wie Exemplarisches für den weiteren Verlauf der von Liebling gegründeten "Zürcher Schule": ab Frühjahr 1982 die Behandlung eines Arztes, eine Art "Pilotfall" für das Kommende: Z.B. wenige Wochen nach Lieblings Tod bereits "Ungeheuerlichkeit verbreitet", nämlich "ein langjähriger Teilnehmer habe mit den Tonbändern Missbrauch betrieben, indem er andere zu erpressen versucht habe." (Schuler, 2019, S. 170; Erläuterung: Mit Tonbändern sind Aufnahmen von Psychotherapie-Sitzungen gemeint, also vergleichbar Krankengeschichten). In Schulers (damals Truttmann) "Weissbuch", 1983, war "Ungeheuerlichkeit" einem "deutschen Arzt" zugeordnet, womit "eine Panik ausgelöst" wurde und "künstlich erzeugte Angst vor Persönlichkeitsverletzungen" (S. 35). "Es durfte nicht mehr aufgenommen werden, was vorher üblich war, und die Archive wurden nicht geöffnet" (S. 228). Die auf S. 137 verlangte "genaue Abklärung" (Brief Frau M. und Dr. P. Truttmann 17.4.83 an den Stiftungsrat im "Weissbuch", Name des deutschen Arztes auf S. 136 anonymisiert) fand nie statt. Die Tonbandmißbrauch-Behauptungen, s.o., wurden in einem Anwaltsbrief der neuen Leitung an den Arzt vom 18.3.82 auch beschrieben, jedoch der Brief nirgends zitiert, obwohl anonymisiert mit korrektem Absender an x "Lieblingianer" verschickt. Am 4.4.1982 klagte der Arzt am Bezirksgericht Zürich gegen die neue Leitung, Proz.-Nr. 1769/1982, mit Erfolg 4-83; auch dies wurde nirgendwo erwähnt.- 1986 berichtete der frühere Stiftungsrat-Protokollführer P. Fuchs: "es sei zu Streit unter den 3 Leitern der AG und zu einer Spaltung gekommen. ... Ehen, Freundschaften und Familien würden zerbrechen. Er berichtete auch von Todesfällen, die sich jetzt oder schon früher, seit unserm Ausschluß, ereignet hätten." (Schuler, S. 325 f; Anmerkung: Der Ausschluß Truttmanns erfogte 2-1983); "Todesfälle": eine Umschreibung für zu vermutende Suizide. 1986 wurde der VPM gegründet, von Dr. A. Buchholz-Kaiser (Personalidentität seit Lieblings Tod 1982 bis 5-2014, Tod A. Buchholz-Kaiser)

Das "Weissbuch" 1983 (Sammlung der Veränderungs-Aktivitäten), s.o.: dies waren Zeichen neuer "Machtstrukturen" ab 1982 und "Machtpolitik" (Boller, 2007, S. 185, 187). Dr.phil. A. Buchholz-Kaiser errang direkt nach Lieblings Tod am 4.3.82 in Lieblings "Zürcher Schule" eine Führungsposition durch Lieblings Erbinnen (2 Töchter), die sie (A. B.-K.) mit Lic.phil. A. Cho und Dr. E. Frei zu Nachfolgern Lieblings bestimmten, unter Mißachtung von Lieblings "5-er Ausschuss"-Wunsch (Stiftungsrats-Prot. 5.1.79: A. Buchholz-Kaiser mit 4 andern: L. König, Prof.Dr. Th. Marthaler, Frau M. Beringer, Dr. P. Ott; Boller, 2007, S. 182). D.h. sie hatten "keine Legitimation" (Schuler, S. 142); und B.-Kaiser in eine "Führungsposition kam, die von Liebling so nicht vorgesehen war." (Boller, S. 183) Die Einführung der "Machtstrukturen", 1982, s.o., geschah ohne effektiven  Widerstand, "Gehorsam und Gefolgschaft" wurden "in grosse(r) Mehrheit" nicht verweigert (Boller, 185, 188). Die Nachfolgeorganisation VPM (Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis) wurde 1986 gegründet und geleitet von Dr.phil. A. Buchholz-Kaiser, die nach dem Tod von Lieblings Frau (1972) seine enge Vertraute wurde (Boller, S. 162). U.a. für Schuler, 2019, lebt Liebling noch in einer wohlwollenden Tabuzone, obwohl über ihn auch anderes - keineswegs Wohlwollendes - dokumentiert wurde: "Der Bericht von Peter Ott legt nahe, dass Liebling mit Hügeli und dessen Umfeld ab 1977 in einer Art und Weise umging, wie es jeder psychologischen Ethik widerspricht." (Boller, S. 161; Ott und Hügeli: Pseudonyme); und "viele Gruppenbesucher sich in solchen Situationen verhielten, als ob sie gleichgeschaltet wären und auf Lieblings Kommando hörten. ... so wurde an Hügeli doch ein höchst umstrittenes Exempel statuiert." ... "wer genauer hinsah, konnte nicht umhin, die Gruppe zu verlassen." (Boller, S. 162).

Hier muß, wie bei andern psychopathologischen Auffälligkeiten Lieblings, u.a. "Züge eines Verfolgungswahns" (Boller, S. 161 etc.: Boller S. 156-162), auf seine Lebensgeschichte verwiesen werden: Jüdisch durch Gewordensein, 4 Jahre Soldat im 1. Weltkrieg mit Wandel zum Pazifisten, Kz.-Ermordung seiner Mutter und zweier Geschwister, vielfach sehr unwürdige Behandlung - z.T. Protektion durch einen Nationalrat - als Flüchtling 1938-1950 in Schaffhausen/Schweiz (Sorg, 1991, S. 109-145); von einer therapeutischen Korrektur der Traumatisierungen bei Liebling ist nichts bekannt, gab es damals wahrscheinlich nicht. Evtl. "stattdessen" erzeugte Liebling für sich eine "Utopie als Verleugnung des Unerträglichen." (Sorg, 1991, S. 143 f). Diese These könnte hilfreich sein für die Erklärung der zahlreichen Widersprüchlichkeiten Lieblings, die Dr. X über Lieblings Realitätsverbiegungen - "gibt es bei uns nicht" - erhellen möchte.

Die Autorin Schuler zieht nach Jahrzehnten noch keine Verbindung von den diktatorischen Verhaltensweisen - Lillian Rattner-Liebling (seine Tochter und Erbin) zu den Schilderungen einer Ärztin/Stiftungsrätin 1986 (Jahr der VPM-Gründung): "Es ist wie eine Diktatur. Eine Diktatur, wo man umgebracht wird, wenn man nicht genau das tut, was von oben gesagt wird. Ein psychologischer Terror." (Schuler, S. 330) - Schuler zieht keine Verbindung zu den Verhaltensweisen ab 1982 nach Lieblings Tod und Liebling selber (1977, s.o., Boller). Im "Spiegel" 43-1992 wird VPM zitiert mit der ("Liebling-)-Redewendung "das gibt es bei uns nicht", d.h. Verleugnung von Tatsachen  und die daraus resultierende "double-bind" (Doppelbindung)-ähnliche Wirkung (Definition s. Paul Watzlawick et al. Menschliche Kommunikation: 1982, S. 196, Huber-Verlag Bern. "double-bind"-Beispiele in Truttmanns (2019 Schuler) et al. "Weissbuch" 1983, S. 8 f. und Boller, S. 160 ohne hinreichende Verbindung zu Lieblings "das gibt es bei uns nicht". "Die Zeit" 43-1993: u.a. mehr als 150 VPM-Prozesse "gegen seine Kritiker", "Folge: Zeitungsredaktionen scheuen das Thema,, Aussteiger haben Angst, sich zu äußern, Informanten verstummen." d.h. effektive Medien-Teilzensur.- Im "Spiegel"-Artikel 43-1992 u.a.: Walter Spiel, Präsident der Internationalen Vereinigung für Individualpsychologie, hält für einem "'kriminellen Tatbestand' gleichkommend", wenn bei Kritikern (des VPM) "Vertrauliches aus der Therapie ans Tageslicht gezerrt" wurde.  Ebenfalls sehr aufschlußreich sind Efler, I./Reile, H., 1995, u.a. Kapitel "Eine Aussteigerin erzählt" (anonymisiert); Interview mit dem VPM-Ex-Vizepräsidenten H. Goldmann "Ein ungebrochener Absolutheitsanspruch"; und "Der Umgang des VPM mit Kritikern", sowie Frank Nordhausen (Autor des "Zeit"-Artikels, s.o.) et al. Psycho-Sekten: 2009, S. 267-306: Der verdeckte Kampf, Fischer TB Frankfurt/M. Bemerkenswert für die Wirkung des doppeldeutig-zwiespältig-widersprüchlichen Kommunikationsstils (dazu Dr. X in ...) ist eine Artikel-Überschrift der Basler Zeitung vom 5.12.81: "Liebling-Anhänger: Staatstreue Anarchisten an Zürcher Schulen" (Boller, S. 433). Wahrscheinlicher Zusammenhang: mit Lieblings Ausländerstatus/Verbot politischer Tätigkeit, die verschleiert stattfand (Beratung von Wehrdienstverweigerern, ähnlich nicht signierten Artikeln in der Schaffhauser Flüchtlingszeit (Sorg, 1991, s. Dr. X .... Ergänzung). Der VPM versuchte nach Wendung zum rechten politischen Spektrum 1997 Einflußnahme im US-Kongreß, und in der BRD-Politik (TA 25.3.98, und Efler et al. 1995 sowie Nordhausen et al. 1999). Die Bundesministerin/spätere Kanzlerin Merkel ist in einem "Spiegel"-Kurzartikel (Nr. 35-1993) neben Lieblings Haus am Zürichberg abgebildet.- "Die libertäre Psychotherapie von Friedrich Liebling", Buchtitel 2005 von Grasenach, Hrsg.,  ...wird auf S. 10 und der Buchrückseite begleitet von "... weg von den elitären Sprechzimmern des gesellschaftlich unfruchtbaren und verkommenen Gewerbes der Psychotherapeuten und Ärzte, ...". In der NZZ-Rezension 16.9.2007 zu Bollers Buch wird u.a.ausgeführt: "Vor allem aber läßt sich aus den grosszügig wiedergegebenen Interviewpassagen ein weitaus zwiespältigeres Bild der PLBS gewinnen, als es der Autor vermitteln möchte ... Vielmehr macht das Buch - öfters unfreiwillig als gewollt - die autoritäre Grundstruktur einer auf ihren charismatischen Anführer fixierten Gruppe sichtbar, die Abgesprungene als Verräter zu schneiden pflegte." Noch viel stärker trifft dies - zwiespältige Vermittlung - auf Schulers Buch, 2019, zu. Frage: Auch Folge von Lieblings "das gibt es bei uns nicht"? bzw. Es kann nicht sein, was nicht sein darf?!







Dieser Abschnitt, s.o. ab "Das aktuelle Buch von M. Schuler..." soll die Biografie F. Lieblings fortsetzen. Darum wird am Anfang des Abschnitts nichts über Liebling gesagt.

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Bei Schuler, 2019, S. 13, ist bemerkt: nach Abschluß des Buchs werden die ausgewerteten Unterlagen dem Archiv für Zeitgeschichte an der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich übergeben.

"Wissenschaftliche Primärquelle" ist die Dissertation (Basel 2006), als Buch publiziert 2007 von Peter Boller: Mit Psychologie die Welt verändern Die "Zürcher Schule" Friedrich Lieblings und die Gesellschaft. Chronos Verlag, Zürich 2007. ISBN 978-3-0340-0853-2.- Rezension dazu von Urs Hafner in der NZZ 16.9.2007, aufzurufen unter Literatur/Wikipedia.-

Zeitungs-"Sekundärquellen" zu VPM sind phasenweise "zahllos", unter VPM/Wikipedia: in 15 Monaten 2.772 (zweitausendsiebenhundert) kritische Artikel 1992/93 nur in der Schweizer Presse.