Benutzer:Yotwen/Geostrategie

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Der Artikel war in der QS Geowissenschaften eingetragen, dort gehört er aber nicht hin. Ist seit einem Hilferuf im Portal Politikwissenschaft vor zwei Jahren nicht weiter überarbeitet worden, war sogar mal ohne wesentliches Echo in der QS (siehe hier). Im jetzigen Zustand nicht zu gebrauchen, besser ganz neu anfangen. -- Jo 18:44, 7. Dez. 2008 (CET)


Übersetzung In der Sprache der Geostrategen ähnelt Geostrategie allen anderen Strategien in dem Ziel angemessenen Einsatz von Mitteln"[1][2][3]. "Öl-Geostrategie" (engl. Oil geostrategy) und "globale Energiestrategie" (eng. global energy policy) sind beispielsweise weitestgehnd synonym mit "Ölpolitik" (eng. petroleum politics)

Geostrategen, im unterschied zu Geopolitikern, befürworten proaktive Strategien, und gehen an Geopolitik mit einem nationalistischen Blickwinkel an. Wie die gesamte politische Theorie ist die Geostrategie prinzipiell nur in dem Zusammenhang relevant, in dem sie erfunden wurde &mdash die Nationalität des Strategen, die Stärke der Ressourcen ihres Heimatlandes, die Zielsetzungen des Landes, die politische Geographie und geschichtliche Periode, die technologischen Faktoren die das Militär, die Politik, die Ökonomie und das kulturlle engagement beeinflussen.

Viele Geostrategen sind auch Geografen, die sich auf Fachbereiche der Geografie konzentrieren, so wie Humangeografie, politische Geografie und strategische Geografie.

Kritiker von Geostrategie behaupten, dass es sich um die pseudowissenschaftliche Politur der dominanten Nationen handelt, mit dem sie ihre imperialistschen und hegemonischen Interessen vertreten oder dass die essentialistische Konzentration auf die Geografie die Geostrategen zu unzulässigen Schlüssen über das aussenpolitische Verhalten führen.

Definition von Geostrategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademiker, Theoretiker und Praktiker der Geopolitik haben sich auf keine allgemeine Definition für Geostrategie geeinigt. Die meisten Definitionen betonen die Verschmelzung von strategischen Betrachtungen mit geopolitischen Faktoren. Während Geopolitik sich ausdrücklich um Neutralität bemüht, wenn sie die geografischen und politischen Merkmale verschiedener Regionen untersucht - insbesondere bei der Betrachtung des Einflusses der Geografie auf die Politik, befasst sich die Geostrategie mit der sachgerechten Planung und dem Mitteleinsatz zur Erreichung nationaler Ziele oder zur Sicherung von Ressourcen mit militärischer oder politischer Wichtigkeit.

„Die Worte "geopolitisch, strategisch" und "geostrategisch" werden verwendet, umd die folgenden Bedeutungen zu vermitteln: "geopolitisch" zeigt die bestimmenden Kombination von geografischen und politischen Faktoren in einer Region auf und betonen den Einfluss der Geografie auf die Politik; "strategisch" bezieht sich auf die umfassende und geplante Anwendung von Mitteln zur Erreichung zentraler Ziele oder lebenswichtiger Mittel mit militärischer Bedeutung; und "geostrategisch" verschmilzt strategische Betrachtungen mit geopolitischen. - "[T]he words geopolitical, strategic, and geostrategic are used to convey the following meanings: geopolitical reflects the combination of geographic and political factors determining the condition of a state or region, and emphasizing the impact of geography on politics; strategic refers to the comprehensive and planned application of measures to achieve a central goal or to vital assets of military significance; and geostrategic merges strategic consideration with geopolitical ones.“

Für die Vereinigten Staaten bedeutet eurasische Geostrategie das zielgerichtete Management geostrategischer dynamischer Zustände und das vorsichtige Behandeln von geopolitisch katalytischen Zuständen durch das Beachten der Doppelinteressen Amerikas durch kurzfristige Erhaltung seiner einzigartigen globalen Macht und in der langfristigen Transformation seiner zunehmend institutionalisierten globalen Kooperation. In der Sprache einer Terminologie, die in die brutaleren Zeitalter großer Imperien zurückreicht, sind die drei großen Imperative der imperialen Geostrategie die Verhinderung der Verwirrung und Erhalt einer gemeinsamen Verteidigung unter den Vasallen, Erhalt und Schutz der Tributzahlungen und Verhinderung, dass sich die Barbaren organisieren. - "For the United States, Eurasian geostrategy involves the purposeful management of geostrategically dynamic states and the careful handling of geopolitically catalytic states, in keeping with the twin interests of America in the short-term preservation of its unique global power and in the long-run transformation of it into increasingly institutionalized global cooperation. To put it in a terminology that hearkens back to the more brutal age of ancient empires, the three grand imperatives of imperial geostrategy are to prevent collusion and maintain security dependence among the vassals, to keep tributaries pliant and protected, and to keep the barbarians from coming together."

Zbigniew Brzezinski, The Grand Chessboard[5]

Man erkennt, dass der Terminus „Geostrategie“ heute in zeitgenössischer Literatur öfter im globalen Kontext, als Beschreibung von Sichtweisen globaler Land-See-Verteilung, Entfernungen und Zugänglichkeit unter anderen geografischen Faktoren in strategischen Plänen und Aktivitäten verwendet wird.... Hier wird die Definition von Geostrategie in einem eingeschränkteren, regionaleren Rahmen verwendet, in dem die „Summe der geografischen Faktoren wechselwirken, um Vorteile gegenüber seinen Gegnern zu erzeugen oder zu beeinflussen, oder in die strategische Planung, politische und militärische Aktivitäten einzugreifen oder diese zu verändern.“ - It is recognized that the term 'geo-strategy' is more often used, in current writing, in a global context, denoting the consideration of global land-sea distribution, distances, and accessibility among other geographical factors in strategic planning and action... Here the definition of geo-strategy is used in a more limited regional frame wherein the "sum of geographic factors interact to influence or to give advantage to one adversary, or intervene to modify strategic planning as well as political and military venture."

Lim Joo-Jock, Geo-Strategy and the South China Sea Basin. (emphasis in original)[6]

„"Geostrategie - ein Wort mit unklarer Bedeutung - wurde ... vermieden / 'Geostrategy,'—a word of uncertain meaning—has... been avoided."

Stephen B. Jones, "The Power Inventory and National Strategy"[7]

Geschichte der Geostrategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon zu Zeiten Herodots betrachtete man Strategie unter dem Einfluss der geografischen Gegebenheiten der Akteure. In [Geschichte] beschreibt Herodot einen Zivilisationsstreit zwischen den Ägyptern, Persern, Skythen und den Griechen, die seiner Meinung nach, alle stark durch ihre geografische Umwelt beeinflußt wurden.[8]

Adam Heinrich Dietrich von Bülow schlug schon 1799 eine geometrische Wissenschaft der Strategie vor The Spirit of the Modern System of War. Sein System sagt voraus, dass die größeren Staaten die kleineren schlucken würden, und dies zu elf großen Staaten führen würde. Mackubin Thomas Owens wies auf die Ähnlichkeiten zwischen von Bülows vorhersagen und der Landkarte Europas nach der Vereinigung Deutschlands und der Einigung Italiens[9]

Das Goldene Zeitalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1890 und 1919 wurde die Welt zu einem Paradies für Geostrategen, was zur Formulierung der klassischen, geostrategischen Theorien führte. Im internationalen Zusammenhang stiegen Großmächte auf und stürtzen wieder ab, viele mit weltweiten Auswirkungen. Es gab keine "neuen Länder" für die Großmächte zu erforschen oder kolonisieren - die ganze Welt war unter den Reichen und Kolonialmächten aufgeteilt. Von diesem Punkt an bedeutete internationale Politik den Kampf Staat gegen Staat.[9]

Zwei geopolitische Denk-Richtungen traten heror: eine anglo-amerikanische und eine deutsche Schule. Alfred Thayer Mahan und Halford J. Mackinder beschrieben jeweils die amerikanischen und britischen Standpunkte in ihren Werken The Problem of Asia and Heartland. Friedrich Ratzel und Rudolf Kjellén entwickelten eine organische Staatstheorie [Achtung! Keine Fach-Übersetzung - Das ist vermutlich nicht der richtige Fachausdruck] in der sie die Grundlagen für die deutsche Schule der Geostrategie legten.[9]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fr. Edmund A. Walsh, SJ

Der bekannteste deutsche Geopolitiker war General Karl Haushofer. Nach dem zweiten Weltkrieg und während der alliierten Besatzung Deutschlands untersuchten die Vereinigten Staaten viele Regierungsbeamte und Figuren des öffentlichen Lebens, um zu entscheiden, ob sie wegen Kriegsverbrechen in den Nürnberger Prozessen angeklagt werden sollten. Haushofer, der an erster Stelle Akademiker war, wurde von Vater Edmund A. Walsh, einem Professor für Geopolitk an der Georgetown School of Foreign Service, auf Wunsch der US-Militärregierung befragt. Trotz seiner Verwicklung in die Fabrikation eines der Begründungen der Nazis zur Aggression entschied Fr. Walsh, dass Haushofer nicht angeklagt werden solle.[10]

Kalter Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Begriff Geopolitik wegen der Assoziation mit den Nazis in Verruf. Praktisch kein Buch, das zwischen Kriegsende und Mitte der 1970er veröffentlicht wurde verwendete das Wort Geopolitik oder Geostrategie im Titel, und Geopolitiker hätten sich selbst so nie bezeichnet. Deutsche Theorien erzeugten eine Anzahl kritischer Untersuchungen von Geopolitik durch Amerikanische Geopolitiker, beispielsweise Robert Strausz-Hupé, Derwent Whittlesey, und Andrew Gyorgy.[9]

Als der Kalte Krieg anfing, legten N.J. Spykman und George F. Kennan die Grundlagen für die US-amerikanische Politik des "Containment", die die westlichen geostrategischen Gedanken für die nächsten 40 Jahre beherrschte.[9]

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Alexander de Seversky

Alexander de Seversky schlug vor, dass Lufthoheit die geostrategischen Überlegungen grundsätzlich verändert hätte und sprach von einer Geopolitk der Lufthoheit. Seine Ideen hatten einigen Einfluss auf die Eisenhower-Administration, aber die Ideen von Spykman und Kennan hatten weit mehr Gewicht.[9] Später während des Kalten Kriegs wies Colin Gray die Idee, das Lufthoheit geostrategische Überlegungen grundlegend verändert hatte, entschieden zurück. Gleichzeitig untersuchte Saul B. Cohen die Idee des "Shatterbelt" (zerstreuter Gürtel), welche sich später zur Domino-Theorie weiterentwickelte.[9]

Nach dem Kalten Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

steht noch aus...

Erwähnenswerte Geostrategen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im folgenden aufgeführten Geostrategen wirkten in der Begründung und Entwicklung der wichtigsten geostrategischen Doktrinen der Geschichte der Disziplin mit. Wenn es auch noch viele Geostrategen mehr gab, so waren diese doch die einflussreichsten in der Formung und Entwicklung des Feldes als Ganzes.

Alfred Thayer Mahan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Alfred Thayer Mahan

Alfred Thayer Mahan

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Halford J. Mackinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halford J. Mackinder

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Friedrich Ratzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Ratzel

Unter dem Einfluß der Arbeiten von Alfred thayer Mahan und den deutschen Geographen Karl Ritter und Alexander von Humboldt legte Friedrich Ratzel die Grundlagen der Geopolitik, Deutschlands eigenen Strang der Geopolitik. [der englische Autor verwendet hierr 1 Geopolitik in Deutscher und später in Englischer Schreibweise, wohl auf eine spezifische Ausprägung hinweisend]

Ratzel schrieb über die natürliche Unterscheidung zwischen Landmächten und Seemächten, wobei er mit Mahan insofern übereinstimmte, dass Seemächte sich selbst behaupten könnten, weil der internationale Handel zum Aufbau einer Handelsmarine führen würde.[11] Allerdings waren seine Schlüsselbeiträge die Entwicklung der Konzepte "Lebensraum" und "Theorie des Organischen Staates". In seiner Darstellung waren Staaten "organisch" und wuchsen, wobei die Grenzen nur temporäre seien, eine Pause im natürlichen Prozess ihrer Veränderungen.[11] Raum war das Land, welches spirituell mit der Nation (in diesem Fall der Deutschen Nation) verbunden war, aus dem diese Leute ihren Lebensunterhalt bezogen, unterlegene Nachbarvölker zu finden wären, welche sie unterhalten würden[11] und welche durch die Kultur befruchtet würden.[12]

Ratzels Ideen beeinflussten die Arbeiten seines Studenten Rudolf Kjellén, und auch die von General Karl Haushofer.[11]

Rudolf Kjellén[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Kjellén

Rudolf Kjellén war ein schwedischer Politologe und Student von Friedrich Ratzel. Auf ihn geht der Begriff "Geopolitik" zurück[12]. Seine Schriften beeinflussten Karl Haushofers "Geopolitik" erheblich und indirekt auch die Aussenpolitik des Nazi-Regimes in Deutschland.[12]

Seine Schriften konzentrierten sich auf fünf zentrale Konzepte, die einer deutsche Geopolitik zu Grunde liegen:

  1. Reich war das territoriale Konzept, welches sich aus Raum (Lebensraum) und der militärisch-strategischen Form zusammensetzt
  2. Volk war eine rassische Konzeption des Staates
  3. Haushalt war der Ruf nach Autarkie auf der Grundlage des Landes, als Reaktion auf die Veränderungen der internationalen Märkte
  4. Gesellschaft war der soziale Aspekt der Organisation der Nation und der kulturelle Anspruch. Kjellén vermenschlichte zwischenstaatliche Beziehungen mehr als Ratzel
  5. Regierung war die Form der politischen Führung, deren Bürokratie und Armee zur Befriedung und Koordination der Bevölkerung Einfluss nahm.[12]

General Karl Haushofer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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General Haushofer

Karl Haushofers Geopolitik baute auf den Ergebnissen von Ratzel und Kjellén auf. Während diese Geopolik als ein Staat-als-Organismus-im-Raum im Dienste eines Führers sahen, untersuchte Haushofer mit seiner Münchener Schule besonders die Geografie, ihren Einfluss auf Kriege und als Entwurf für Imperien.[11] Die Verhaltensregeln früherer Geopolitiker wurden so in dynamische, normative Doktrinen für die Aktivitäten um den Lebensraum und Weltmacht.[11]

Haushofer definierte Geopolitik 1935 als "die Pflicht, das Recht auf Erde zu gewährleisten, auf Land im weitesten Sinne, nichtnur das Land innerhalb der Grenzen des Reiches, sonder das Recht der Volksdeutschen und kulturell verbundenen Länder"[10] [kein Zitat, sondern eine Rückübersetzung aus dem Englischen]. Kultur selbst wurde als das einer dynamischen Ausdehnung zuträglichste Element betrachtet. Kultur diente als Führer zu den besten Ausdehnungsmöglichkeiten und konnte Ausdehnung sicherer machen, während rein militärische oder wirtschaftliche Macht dies nicht konnte.[11]

Für Haushofer beruhte die Existenz eines Staates auf dem Lebensraum, dessen Erlangung die Grundlage aller Politik sein musste. Deutschland hatte eine hohe Bevölkerungsdichte, während die alten Kolonialmächte eine viel niedrigere Dichte aufwiesen. Dies stellte für ihn das Mandat zur Verfolgung einer deutschen Ausdehnung in ressourcen-reiche Gebiete dar.[11] Eine Pufferzone von Gebieten oder unwesentlichen Staaten an der direkten Grenze würden als Schutz Deutschlands dienen.[11] Eng mit dieser Notwendigkeit verknüpft war Haushofers Bekräftigung, dass die Existenz kleinerer Staaten ein Anzeichen für politische Regression war und Unordnung im internationalen System aufzeigte. Die kleinen Staaten, die Deutschland umringten sollten der vitalen Ordnung Deutschlands eingereiht werden.[11] Diese Staaten betrachtete man als zu klein um praktische Autonomie erhalten zu können (selbst, wenn sie große koloniale Besitzungen unterhielten) und man glaubte, dass ihnen besser gedient sein, wenn sie innerhalb Deutschlands Schutz und Organisation erhielten. Ein Europa betrachtete e Belgien, die Niederlande, Protugal, Dänemark, die Schweiz, Griechenland und die "verstümmelte Allianz" von Österreich-Ungarn als Bestätigung seiner Thesen.[11]

Haushofer und die Münchener Schule der Geopolitik erweiterten ihre Konzepte des Lebensraums und der Autarkie weit über die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1914 und "einem Platz an der Sonne". Sie stellten Ziele für eine Neue Europäische Ordnung auf, dann eine Neue Afro-Europäische Ordnung, und schließlich eine Eurasische Ordnung[12]. Das Konzept wurde als Pan-Region bekannt, on der Amerikanischen Monroe-Doktrin, und der Idee der nationalen und kontinentalen Selbstgenügsamkeit.[12] Das war eine vorwärts schauende Neuordnung eines Drangs zu Kolonialen, etwas, was Geopolitiker nicht als wirtschaftliche Notwendigkeit betrachteten, sondern als Sache des Prestiges, und ein Druckmittel für die alten Kolonialmächte. Die grundlegende Motivation war nicht wirtschaftlich, sondern kulturell und spirituell.[11]

Jenseits eines reinen ökonomischen Konzepts waren Pan-Regionen auch ein Strategisches Konzept des Heartlands, welches von Halford Mackinder[11] vertreten wurde. Wenn Deutschland in der Lage wäre, Osteuropa und in der Folge Russland zu kontrollieren, dann hätte man ein Territorium, welches vor feindlichen Seemächten geschützt wäre.[13] Das Bündnis mit Italien und Japan würde Deutschlands strategische Kontrolle über Eurasien weiter verstärken, wobei diesen Staaten die Aufgabe der Seeverteidigung der deutschen Insellage zufallen würde.[10]

Nicholas J. Spykman[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicholas J. Spykman war ein amerikanischer Geostratege niederländischer Herkunft und wurde als "Pate des Containment" bekannt. Seine Arbeit über Geostrategie The Geography of the Peace (1944) argumentierte dass das Kräftegleichgewicht in Eurasien direkten Einfluss auf die amerikanische Sicherheit hat.

N.J. Spykman begründet seine geostrategischen Theorien auf der Arbeit von Sir Halford Mackinder's "Heartland" Theorie (engl. Kernland). Spykmans Kernbeitrag war die Veränderung der Wichtung von Heartland vs. Rimland (Kernland vs. Randland) - einem geografischen Gebeit analog zu Mackinders Innerem oder Grenzbogen[14] Spykman betrachtet das Kernland nicht als ein Gebiet, welches in der näheren Zukunft durch mächtige Transport- oder Kommunikationsinfrastruktur geeint wird. Daher würde es nicht in eine Position geraten, in der es mit den USA (Seemacht) in Konkurrenz treten könnte, trotz seiner einzigartigen Verteidigungsposition.[14] Das Randland besaß alle Schlüsselressourcen und die Bevölkerung und damit die Vormachtstellung für die Kontrolle Eurasiens.[14] Seine Stratgie für die nicht-eurasischen Mächte und möglicherweise Russland war es einer Konsolidierung der Macht über die Randländer entgegenzuwirken.[14] Ein Kräftegleichgewicht würde zu einem Frieden führen.

George F. Kennan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

George F. Kennan

George F. Kennan, U.S. Botschafter in der Sowjet-Union, veröffentlichte seine fruchtbare Kalte-Kriegs-Geostrategie in seinem langen Telegramm ' und in The Sources of Soviet Conduct. Er prägte den Begriff "Containment",[15] aus dem sich die Leitidee für die U.S. Strategie der nächsten vierzig Jahre entwickelte, obwohl der Begriff sich zu etwas völlig anderem entwickelte, als Kennan es in seiner ursprünglichen Ausarbeitung beschrieb.[16]

Kennan befürwortet was man "'strongpoint containment". In seiner Sicht mussten die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten die produktiven Industriegebiete der Welt vor sowjetischer Vorherrschaft schützen. Er stellt fünf Zentren industrieller Stärke der Welt fest - die USA, Großbritannien, Japan, Deutschland und Russland, von denen nur Deutschland umstritten war. Kennan sah das Kräftegleichgewicht zwischen den USA und der UdSSR gefährdet und nach seinem Urteil zählten nur diese Gebiete.

Hier wich Kennan von Paul Nitze, ab, dessen Kalter-Krieg-Dokument, NSC-68, für uneingeschränktes, globales Containment plädierte zusammen mit einem erheblichen militärischen Aufbau.[17] Kennan betrachtete in der Sowjetunion mehr einen ideologischen und politischen Herausvorderer als eine wirkliche militärische Bedrohung. Es gab keinen Grund mit den Sowjets um Eurasien zu kämpfen, weil diese Regionen nicht produktiv waren, und die Sowjetunion durch den Zweiten Weltkrieg schon stark entkräftet war, was die Fähigkeiten zur Machtausbreitung erheblich einschränkte. Aus diesem Grund lehnte Kennen das US-Involvement in Vietnam ab und sprach sich später auch kritisch über Reagans Aufrüstungspläne aus.

Henry Kissinger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henry Kissinger

Henry Kissinger verfolgte während seiner Amtszeit zwei geostrategische Ziele: Die vorsätzliche Verteilung der internationalen Polarität von einem bipolaren zu einem tripolaren System, und, in Zusammenhang mit der Nixon-Doktrin, den Aufbau von stabilisierenden Staaten in den Regionen. Im Kapitel 28 seiner detaillierten Ausarbeitung Diplomacy, diskutiert Kissinger die Öffnung Chinas als einen vorsätzlichen Schachzug, der das Mächtegleichgewicht im internationalen System verändern sollte und die Chinesisch-Sowjetischen Spaltung ausnutzen sollte.[18] Die regionalen stabilisierenden Staaten waren Pro-Amerikanische Staaten, die mit US-Mitteln erheblich unterstützt wurden und im Gegenzug Verantwortlichkeit für die regionale Stabilität übernahmen. Unter den von Kissinger ausgeschriebenen stabilisierenden Staaten waren Zaire, Iran und Indonesien.[19]

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Zbigniew Brzezinski[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1997 legte Zbigniew Brzezinski seine wichtigsten Beiträge zur Nach-Kalter-Krieg-Geostrategie in seinem Buch The Grand Chessboard offen. Er definierte vier Regionen von Eurasien, und die Art und Weise, wie die Vereinigten Staaten sich diesen gegenüber verhalten sollten, um die globale Vorherrschaft zu erhalten. Die vier Regionen (anschließend an Mackinder und Spykman) sind

  • Europa, der demokratische Brückenkopf
  • Russland, das schwarze Loch
  • der Nahe Osten und der europäische Balkan
  • Asien, der fernöstliche Anker

In seinem anschließenden Buch The Choise modernisiert Brzezinski seine Geostrategie anbetrachts von Globalisierung, 9/11 und der anderen Vorkommnisse in den 6 Jahren, die zwischen den Büchern lagen.

Criticisms of geostrategy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenige moderne Ideologien sind so verwunderlich all-umfassend, so romantisch fremdartig, so intelektuell schludirg und so wahrscheinlich dafür verantwortlich den dritten Weltkrieg zu verursachen, wie die Theorie der Geostrategie - "Few modern ideologies are as whimsically all-encompassing, as romatically obscure, as intellectually sloppy, and as likely to start a third world war as the theory of 'geopolitics.'"
Charles Clover, "Dreams of the Eurasian Heartland"[20]

Geostrategie wird auf vielfältige Art kritisiert. Man hat es als grobe Form von geografischem Determinismus bezeichnet. Man sieht es als Politur, um internationale Aggression und Expansionismus zu betreiben - seine Verknüpfungne zu den Nazi-Plänen und man nimmt es als eine Erfindung von US-amerikanischen Kalten Kriegern und ihrer Containment Strategie. Marxisten und kritische Theoretiker betrachten Geostrategie schlicht als Rechtfertigung für Amerikanischen Imperialismus. [9]

Manche Politikwissenschaftler argumentieren, dass in dem Mass in dem die Wichtigkeit von nicht-staatlichen Akteuren antsteigt, die Wichtigkeit von Geopolitik entsprechend sinkt.[9] Ähnlich sehen auch diejenigen, die ein Ansteigen ökonomischer Faktoren über Sicherheitsfaktoren beobachten, dass internationale Wirtschaft wichtiger sei als Geostrategie[21]

Die meisten Theorien internationaler Beziehungen, die diesen gegenüber einen kritischen Standpunkt einnehmen, sind auch kritisch in Bezug auf Geostrategie, weil die Annahmen über die den internationalen Beziehungen zugrunde liegenden Hierarchien, auf Machtbeziehungen aufabauen [9]

Weiter wird die Wichtigkeit der Geografie für die internationale Politik angezweifelt, weil die Wichtigkeit der geografischer Merkmale durch technischen Fortschritt verändert und in einigen Fällen sogar irrelevant wird. Deshalb habe die Geografie nicht die dauerhafte Wichtigkeit, die ihr von Geostrategen zugeschrieben würde.[9]

See also[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Homer Lea.jpg
Homer Lea

Other geostrategists:

Name Nationality
Brooks Adams United States
Thomas Barnett United States
Saul B. Cohen United States
Julian Corbett British
Aleksandr Dugin Russian
Colin S. Gray United States
Andrew Gyorgy United States
Homer Lea United States
Otto Maull German
Alexander de Seversky United States
Robert Strausz-Hupé United States
Ko Tun-hwa Republic of China (Taiwan)
Derwent Whittlesey United States

Geostrategy by country:

Geostrategy by region:

Geostrategy by topic:

Related fields:

References[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. John Garafano (5-9 July 2004) [url=http://www.afes-press.de/pdf/Garafano_Alternate_Secutity.pdf] (2006-05-19), Alternate Security Strategies: The Strategic Feasibility of Various Notions of Security, International Peace Research Foundation
  2. UN Secretary General, Report of the Secretary General (20 April 2001) [url=http://www.globalpolicy.org/security/peacekpg/reform/2001/0420sgreport.pdf] (2006-05-19), No exit without strategy: Security Council decision-making and the closure or transition of United Nations peacekeeping operations, United Nations Security Council version=S/2001/394;
  3. Col. David J. Andre (1995) The Art of War — Part, Present, Future, Joint Force Quarterly, pp. 129 (url = http://www.dtic.mil/doctrine/jel/jfq_pubs/2909.pdf, zugegriffen 2005-05-19)
  4. Zbigniew Brzezinski (1986) Game Plan: A Geostrategic Framework for the Conduct of the U.S.–Soviet Contest, The Atlantic Monthly Press, Boston, pp. xiv
  5. Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives. Basic Books, New York 1997, ISBN 0-465-02725-3, S. 40.
  6. Lim Joo-Jock: Geo-Strategy and the South China Sea Basin. Singapore University Press, Singapore 1979, S. 4.
  7. Stephen B. Jones: The Power Inventory and National Strategy. In: World Politics. VI. Jahrgang, 1954, S. 422.
  8. Herodotus, trans. David Grene: [[The History]]. University of Chicago Press, Chicago.
  9. a b c d e f g h i j k Mackubin Thomas Owens: In Defense of Classical Geopolitics. In: Naval War College Review. LII. Jahrgang, Nr. 4 (navy.mil [abgerufen am 11. Januar 2004]).
  10. a b c Edmund A. Walsh: Total Power: A Footnote to History. Doubleday & Company, Inc., Garden City, New York 1949.
  11. a b c d e f g h i j k l m Andreas Dorpalen: The World of General Haushofer. Farrar & Rinehart, Inc., New York 1984.
  12. a b c d e f Johannes Mattern: Geopolitik: Doctrine of National Self-Sufficiency and Empire. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1942.
  13. Halford J. Mackinder: Democratic Ideals and Reality: A Study in the Politics of Reconstruction. National Defense University Press, Washington D.C. 1942.
  14. a b c d Nicholas J. Spykman: The Geography of the Peace. Harcourt, Brace, New York 1944.
  15. "X": The Sources of Soviet conduct. In: Foreign Affairs. Nr. XXV, Juli 1947, S. 575–576.
  16. George F. Kennan: Memoirs: 1925-1950. S. 354–367.
  17. Walter LaFeber: America, Russia, and the Cold War. New York 2002, S. 69.
  18. Henry Kissinger: Diplomacy. S. 723.
  19. Stephen Kinzer. "Turkey, a longtime U.S. ally, now pursues its own path. Guess why." American Prospect, 5 February 2006
  20. Charles Clover: Dreams of the Eurasian Heartland. In: Foreign Affairs. 78. Jahrgang, Nr. 9 (foreignaffairs.org).
  21. George J. Demko and William B. Wood (Hrsg.): Reordering the World: Geopolitical Perspectives on the 21st Century. Westview, Boulder, Colorado 1994, S. 10–11.

Further reading[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brzezinski, Zbigniew. The Grand Chessboard: American Primacy and its Geostrategic Imperatives. New York: Basic Books, 1997.
  • Gray, Colin S. and Geoffrey Sloan. Geopolitics, Geography and Stategy. Portland, OR: Frank Cass, 1999.
  • Mackinder, Halford J. Democratic Ideals and Reality. Washington, DC: National Defense University Press, 1996.
  • Mahan, Alfred Thayer. The Problem of Asia: Its Effects Upon International Politics. New Brunswick, NJ: Transaction Publishers, 2003.



ALTER TEXT Geostrategie ist ein Bereich der politischen Geographie, mit der das planvolle Vorgehen eines Staates in der Geopolitik bezeichnet wird. Meist beinhalten die Planungen die natürlichen Ressourcen eines Landes und die geopolitischen Umstände auf lokaler, regionaler und globaler Ebene.

Begriffsklärung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geostrategen, im Gegensatz zu Geopolitikern, vertreten eine aktive Strategie und sehen die Geopolitik aus einem nationalistischen Standpunkt. Viele Geostrategen sind Geographen, die sich auf bestimmte Teilgebiete wie ökonomische Geographie, kulturelle Geographie, militärische Geographie oder politische Geographie spezialisiert haben.

Allerdings haben sich Akademiker, Theoretiker und Praktiker der Geopolitik bislang nicht auf eine einheitliche Definition geeinigt. Die meisten Definitionen betonen jedoch das Verschmelzen allgemeiner strategischen Erwägungen mit vorgegebenen geopolitischen Faktoren. Während die Geopolitik neutral die verschiedenen geographischen und politischen Faktoren und deren Zusammenwirken in verschiedenen Regionen der Welt untersucht, widmet sich die Geostrategie den Möglichkeiten, nationale Ziele umzusetzen oder politisches und militärisches Gewicht zu wahren und zu mehren.

Wichtige Geostrategien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Game Plan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zbigniew Brzezinski definiert Geostrategie in seinem Buch "Game Plan" als Kombination von Geographie und politischen Faktoren, um den Zustand eines Staates zu ermitteln und die Beeinflussung der Geographie auf die Politik darzustellen. Strategie bedeutet, eine ausführliche und geplante Aktion durchzuführen, um zentrale Interessen durchzusetzen. Geostrategie ist eine Kombination daraus.

The Grand Chessboard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinem Buch "The Grand Chessboard" beschreibt Zbigniew Brzezinski die Geostrategie an einem Beispiel der USA in Bezug auf Eurasien. Die von ihm entworfene Geostrategie in Bezug auf Eurasien sieht wie folgt aus: Die Vereinigte Staaten müssen ihre Interessen in den geopolitsch dynamischen Staaten Eurasiens wahren, indem sie dafür sorgen, dass die Interessen Amerikas und die der Länder Eurasiens dieselben sind, um auf kurze Sicht ihre einmalige Macht zu erhalten und auf lange Sicht die Kontakte zu institutionalisieren. Um sich klarer auszudrücken, beschreibt er den Sachverhalt in den Worten der antiken Imperien. Die drei wichtigsten Ziele imperialer Geostrategie sind: Verhindere geheime Absprachen und wahre die Sicherheitsabhängigkeiten der Vasallen, sichere die Nebenschauplätze und verhindere, dass die Barbaren sich einigen.

Lim Joo-Jock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lim Joo-Jock beschreibt den Begriff Geostrategie in einer seiner Publikationen als die Betrachtung der globalen Land-Meer Aufteilungen, Distanzen und die Einberechnung anderer geographischer Faktoren in strategische Planungen und Aktionen. Hier wird der Begriff Geostrategie in einem limitierten, regionalen Zusammenhang gesehen. Die geographischen Faktoren beeinflussen den Gegner und zwingen zur Änderung strategischer, politischer und militärischer Planungen.

Geschichte der Geostrategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon zur Zeit Herodots stellten Strategen fest, dass die strategische Aufstellung eines Landes sehr von den geographischen Gegebenheiten beeinflusst wird. Herodot beschreibt ein Zusammenprallen der Zivilisationen der Ägypter, Perser und Griechen, welches sehr stark von geographischen Umständen geprägt sein würde.

In der Neuzeit war der Preusse Dietrich Adam Heinrich von Bülow der erste Geostratege. Er nahm an, dass die größeren Staaten die kleinen schlucken würden und am Ende elf große Staaten übrig bleiben würden.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiker der Geostrategie behaupten, sie sei pseudowissenschaftlich und werde von dominanten Nationen für die Rechtfertigung ihrer imperialistischen oder hegemonischen Absichten herangezogen. Andere Kritiker behaupten, sie sei irrelevant, da sich die technologischen Voraussetzungen ständig ändern würden. Außerdem wird der Fokus auf die Geographie kritisiert, da dies zu falschen Schlüssen führen könne, weil die Außenpolitik zu wenig Beachtung finde.

Quellen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



In der Sprache der Geostrategen ähnelt Geostrategie allen anderen Strategien in dem Ziel angemessenen Einsatz von Mitteln"[1][2][3]

"Öl-Geostrategie" (engl. Oil geostrategy) und "globale Energiestrategie" (eng. global energy policy) sind beispielsweise weitestgehnd synonym mit "Ölpolitik" (eng. petroleum politics

Geostrategen, im unterschied zu Geopolitikern, befürworten proaktive Strategien, und gehen an Geopolitik mit einem nationalistischen Blickwinkel an. Wie die gesamte politische Theorie ist die Geostrategie prinzipiell nur in dem Zusammenhang relevant, in dem sie erfunden wurde &mdash die Nationalität des Strategen, die Stärke der Ressourcen ihres Heimatlandes, die Zielsetzungen des Landes, die politische Geographie und geschichtliche Periode, die technologischen Faktoren die das Militär, die Politik, die Ökonomie und das kulturlle engagement beeinflussen.

Viele Geostrategen sind auch Geografen, die sich auf Fachbereiche der Geografie konzentrieren, so wie Humangeografie, politische Geografie und strategische Geografie.

Kritiker von Geostrategie behaupten, dass es sich um die pseudowissenschaftliche Politur der dominanten Nationen handelt, mit dem sie ihre imperialistschen und hegemonischen Interessen vertreten oder dass die essentialistische Konzentration auf die Geografie die Geostrategen zu unzulässigen Schlüssen über das aussenpolitische Verhalten führen.

Definition von Geostrategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademiker, Theoretiker und Praktiker der Geopolitik haben sich auf keine allgemeine Definition für Geostrategie geeinigt. Die meisten Definitionen betonen die Verschmelzung von strategischen Betrachtungen mit geopolitischen Faktoren. Während Geopolitik sich ausdrücklich um Neutralität bemüht, wenn sie die geografischen und politischen Merkmale verschiedener Regionen untersucht - insbesondere bei der Betrachtung des Einflusses der Geografie auf die Politik, befasst sich die Geostrategie mit der sachgerechten Planung und dem Mitteleinsatz zur Erreichung nationaler Ziele oder zur Sicherung von Ressourcen mit militärischer oder politischer Wichtigkeit.

„Die Worte "geopolitisch, strategisch" und "geostrategisch" werden verwendet, umd die folgenden Bedeutungen zu vermitteln: "geopolitisch" zeigt die bestimmenden Kombination von geografischen und politischen Faktoren in einer Region auf und betonen den Einfluss der Geografie auf die Politik; "strategisch" bezieht sich auf die umfassende und geplante Anwendung von Mitteln zur Erreichung zentraler Ziele oder lebenswichtiger Mittel mit militärischer Bedeutung; und "geostrategisch" verschmilzt strategische Betrachtungen mit geopolitischen. - "[T]he words geopolitical, strategic, and geostrategic are used to convey the following meanings: geopolitical reflects the combination of geographic and political factors determining the condition of a state or region, and emphasizing the impact of geography on politics; strategic refers to the comprehensive and planned application of measures to achieve a central goal or to vital assets of military significance; and geostrategic merges strategic consideration with geopolitical ones.“

Für die Vereinigten Staaten bedeutet eurasische Geostrategie das zielgerichtete Management geostrategischer dynamischer Zustände und das vorsichtige Behandeln von geopolitisch katalytischen Zuständen durch das Beachten der Doppelinteressen Amerikas durch kurzfristige Erhaltung seiner einzigartigen globalen Macht und in der langfristigen Transformation seiner zunehmend institutionalisierten globalen Kooperation. In der Sprache einer Terminologie, die in die brutaleren Zeitalter großer Imperien zurückreicht, sind die drei großen Imperative der imperialen Geostrategie die Verhinderung der Verwirrung und Erhalt einer gemeinsamen Verteidigung unter den Vasallen, Erhalt und Schutz der Tributzahlungen und Verhinderung, dass sich die Barbaren organisieren. - "For the United States, Eurasian geostrategy involves the purposeful management of geostrategically dynamic states and the careful handling of geopolitically catalytic states, in keeping with the twin interests of America in the short-term preservation of its unique global power and in the long-run transformation of it into increasingly institutionalized global cooperation. To put it in a terminology that hearkens back to the more brutal age of ancient empires, the three grand imperatives of imperial geostrategy are to prevent collusion and maintain security dependence among the vassals, to keep tributaries pliant and protected, and to keep the barbarians from coming together."

Zbigniew Brzezinski, The Grand Chessboard[5]

Man erkennt, dass der Terminus „Geostrategie“ heute in zeitgenössischer Literatur öfter im globalen Kontext, als Beschreibung von Sichtweisen globaler Land-See-Verteilung, Entfernungen und Zugänglichkeit unter anderen geografischen Faktoren in strategischen Plänen und Aktivitäten verwendet wird.... Hier wird die Definition von Geostrategie in einem eingeschränkteren, regionaleren Rahmen verwendet, in dem die „Summe der geografischen Faktoren wechselwirken, um Vorteile gegenüber seinen Gegnern zu erzeugen oder zu beeinflussen, oder in die strategische Planung, politische und militärische Aktivitäten einzugreifen oder diese zu verändern.“ - It is recognized that the term 'geo-strategy' is more often used, in current writing, in a global context, denoting the consideration of global land-sea distribution, distances, and accessibility among other geographical factors in strategic planning and action... Here the definition of geo-strategy is used in a more limited regional frame wherein the "sum of geographic factors interact to influence or to give advantage to one adversary, or intervene to modify strategic planning as well as political and military venture."

Lim Joo-Jock, Geo-Strategy and the South China Sea Basin. (emphasis in original)[6]

„"Geostrategie - ein Wort mit unklarer Bedeutung - wurde ... vermieden / 'Geostrategy,'—a word of uncertain meaning—has... been avoided."

Stephen B. Jones, "The Power Inventory and National Strategy"[7]

Geschichte der Geostrategie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon zu Zeiten Herodots betrachtete man Strategie unter dem Einfluss der geografischen Gegebenheiten der Akteure. In [Geschichte] beschreibt Herodot einen Zivilisationsstreit zwischen den Ägyptern, Persern, Skythen und den Griechen, die seiner Meinung nach, alle stark durch ihre geografische Umwelt beeinflußt wurden.[8]

Adam Heinrich Dietrich von Bülow schlug schon 1799 eine geometrische Wissenschaft der Strategie vor The Spirit of the Modern System of War. Sein System sagt voraus, dass die größeren Staaten die kleineren schlucken würden, und dies zu elf großen Staaten führen würde. Mackubin Thomas Owens wies auf die Ähnlichkeiten zwischen von Bülows vorhersagen und der Landkarte Europas nach der Vereinigung Deutschlands und der Einigung Italiens[9]

Das Goldene Zeitalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1890 und 1919 wurde die Welt zu einem Paradies für Geostrategen, was zur Formulierung der klassischen, geostrategischen Theorien führte. Im internationalen Zusammenhang stiegen Großmächte auf und stürtzen wieder ab, viele mit weltweiten Auswirkungen. Es gab keine "neuen Länder" für die Großmächte zu erforschen oder kolonisieren - die ganze Welt war unter den Reichen und Kolonialmächten aufgeteilt. Von diesem Punkt an bedeutete internationale Politik den Kampf Staat gegen Staat.[9]

Zwei geopolitische Denk-Richtungen traten heror: eine anglo-amerikanische und eine deutsche Schule. Alfred Thayer Mahan und Halford J. Mackinder beschrieben jeweils die amerikanischen und britischen Standpunkte in ihren Werken The Problem of Asia and Heartland. Friedrich Ratzel und Rudolf Kjellén entwickelten eine organische Staatstheorie [Achtung! Keine Fach-Übersetzung - Das ist vermutlich nicht der richtige Fachausdruck] in der sie die Grundlagen für die deutsche Schule der Geostrategie legten.[9]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fr. Edmund A. Walsh, SJ

Der bekannteste deutsche Geopolitiker war General Karl Haushofer. Nach dem zweiten Weltkrieg und während der alliierten Besatzung Deutschlands untersuchten die Vereinigten Staaten viele Regierungsbeamte und Figuren des öffentlichen Lebens, um zu entscheiden, ob sie wegen Kriegsverbrechen in den Nürnberger Prozessen angeklagt werden sollten. Haushofer, der an erster Stelle Akademiker war, wurde von Vater Edmund A. Walsh, einem Professor für Geopolitk an der Georgetown School of Foreign Service, auf Wunsch der US-Militärregierung befragt. Trotz seiner Verwicklung in die Fabrikation eines der Begründungen der Nazis zur Aggression entschied Fr. Walsh, dass Haushofer nicht angeklagt werden solle.[10]

Kalter Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Begriff Geopolitik wegen der Assoziation mit den Nazis in Verruf. Praktisch kein Buch, das zwischen Kriegsende und Mitte der 1970er veröffentlicht wurde verwendete das Wort Geopolitik oder Geostrategie im Titel, und Geopolitiker hätten sich selbst so nie bezeichnet. Deutsche Theorien erzeugten eine Anzahl kritischer Untersuchungen von Geopolitik durch Amerikanische Geopolitiker, beispielsweise Robert Strausz-Hupé, Derwent Whittlesey, und Andrew Gyorgy.[9]

Als der Kalte Krieg anfing, legten N.J. Spykman und George F. Kennan die Grundlagen für die US-amerikanische Politik des "Containment", die die westlichen geostrategischen Gedanken für die nächsten 40 Jahre beherrschte.[9]

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Alexander de Seversky

Alexander de Seversky schlug vor, dass Lufthoheit die geostrategischen Überlegungen grundsätzlich verändert hätte und sprach von einer Geopolitk der Lufthoheit. Seine Ideen hatten einigen Einfluss auf die Eisenhower-Administration, aber die Ideen von Spykman und Kennan hatten weit mehr Gewicht.[9] Später während des Kalten Kriegs wies Colin Gray die Idee, das Lufthoheit geostrategische Überlegungen grundlegend verändert hatte, entschieden zurück. Gleichzeitig untersuchte Saul B. Cohen die Idee des "Shatterbelt" (zerstreuter Gürtel), welche sich später zur Domino-Theorie weiterentwickelte.[9]

Nach dem Kalten Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

steht noch aus...

Erwähnenswerte Geostrategen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im folgenden aufgeführten Geostrategen wirkten in der Begründung und Entwicklung der wichtigsten geostrategischen Doktrinen der Geschichte der Disziplin mit. Wenn es auch noch viele Geostrategen mehr gab, so waren diese doch die einflussreichsten in der Formung und Entwicklung des Feldes als Ganzes.

Alfred Thayer Mahan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Alfred Thayer Mahan

Alfred Thayer Mahan

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Halford J. Mackinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halford J. Mackinder

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Friedrich Ratzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Ratzel

Unter dem Einfluß der Arbeiten von Alfred thayer Mahan und den deutschen Geographen Karl Ritter und Alexander von Humboldt legte Friedrich Ratzel die Grundlagen der Geopolitik, Deutschlands eigenen Strang der Geopolitik. [der englische Autor verwendet hierr 1 Geopolitik in Deutscher und später in Englischer Schreibweise, wohl auf eine spezifische Ausprägung hinweisend]

Ratzel schrieb über die natürliche Unterscheidung zwischen Landmächten und Seemächten, wobei er mit Mahan insofern übereinstimmte, dass Seemächte sich selbst behaupten könnten, weil der internationale Handel zum Aufbau einer Handelsmarine führen würde.[11] Allerdings waren seine Schlüsselbeiträge die Entwicklung der Konzepte "Lebensraum" und "Theorie des Organischen Staates". In seiner Darstellung waren Staaten "organisch" und wuchsen, wobei die Grenzen nur temporäre seien, eine Pause im natürlichen Prozess ihrer Veränderungen.[11] Raum war das Land, welches spirituell mit der Nation (in diesem Fall der Deutschen Nation) verbunden war, aus dem diese Leute ihren Lebensunterhalt bezogen, unterlegene Nachbarvölker zu finden wären, welche sie unterhalten würden[11] und welche durch die Kultur befruchtet würden.[12]

Ratzels Ideen beeinflussten die Arbeiten seines Studenten Rudolf Kjellén, und auch die von General Karl Haushofer.[11]

Rudolf Kjellén[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Kjellén

Rudolf Kjellén war ein schwedischer Politologe und Student von Friedrich Ratzel. Auf ihn geht der Begriff "Geopolitik" zurück[12]. Seine Schriften beeinflussten Karl Haushofers "Geopolitik" erheblich und indirekt auch die Aussenpolitik des Nazi-Regimes in Deutschland.[12]

Seine Schriften konzentrierten sich auf fünf zentrale Konzepte, die einer deutsche Geopolitik zu Grunde liegen:

  1. Reich war das territoriale Konzept, welches sich aus Raum (Lebensraum) und der militärisch-strategischen Form zusammensetzt
  2. Volk war eine rassische Konzeption des Staates
  3. Haushalt war der Ruf nach Autarkie auf der Grundlage des Landes, als Reaktion auf die Veränderungen der internationalen Märkte
  4. Gesellschaft war der soziale Aspekt der Organisation der Nation und der kulturelle Anspruch. Kjellén vermenschlichte zwischenstaatliche Beziehungen mehr als Ratzel
  5. Regierung war die Form der politischen Führung, deren Bürokratie und Armee zur Befriedung und Koordination der Bevölkerung Einfluss nahm.[12]

General Karl Haushofer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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General Haushofer

Karl Haushofers Geopolitik baute auf den Ergebnissen von Ratzel und Kjellén auf. Während diese Geopolik als ein Staat-als-Organismus-im-Raum im Dienste eines Führers sahen, untersuchte Haushofer mit seiner Münchener Schule besonders die Geografie, ihren Einfluss auf Kriege und als Entwurf für Imperien.[11] Die Verhaltensregeln früherer Geopolitiker wurden so in dynamische, normative Doktrinen für die Aktivitäten um den Lebensraum und Weltmacht.[11]

Haushofer definierte Geopolitik 1935 als "die Pflicht, das Recht auf Erde zu gewährleisten, auf Land im weitesten Sinne, nichtnur das Land innerhalb der Grenzen des Reiches, sonder das Recht der Volksdeutschen und kulturell verbundenen Länder"[10] [kein Zitat, sondern eine Rückübersetzung aus dem Englischen]. Kultur selbst wurde als das einer dynamischen Ausdehnung zuträglichste Element betrachtet. Kultur diente als Führer zu den besten Ausdehnungsmöglichkeiten und konnte Ausdehnung sicherer machen, während rein militärische oder wirtschaftliche Macht dies nicht konnte.[11]

Für Haushofer beruhte die Existenz eines Staates auf dem Lebensraum, dessen Erlangung die Grundlage aller Politik sein musste. Deutschland hatte eine hohe Bevölkerungsdichte, während die alten Kolonialmächte eine viel niedrigere Dichte aufwiesen. Dies stellte für ihn das Mandat zur Verfolgung einer deutschen Ausdehnung in ressourcen-reiche Gebiete dar.[11] Eine Pufferzone von Gebieten oder unwesentlichen Staaten an der direkten Grenze würden als Schutz Deutschlands dienen.[11] Eng mit dieser Notwendigkeit verknüpft war Haushofers Bekräftigung, dass die Existenz kleinerer Staaten ein Anzeichen für politische Regression war und Unordnung im internationalen System aufzeigte. Die kleinen Staaten, die Deutschland umringten sollten der vitalen Ordnung Deutschlands eingereiht werden.[11] Diese Staaten betrachtete man als zu klein um praktische Autonomie erhalten zu können (selbst, wenn sie große koloniale Besitzungen unterhielten) und man glaubte, dass ihnen besser gedient sein, wenn sie innerhalb Deutschlands Schutz und Organisation erhielten. Ein Europa betrachtete e Belgien, die Niederlande, Protugal, Dänemark, die Schweiz, Griechenland und die "verstümmelte Allianz" von Österreich-Ungarn als Bestätigung seiner Thesen.[11]

Haushofer und die Münchener Schule der Geopolitik erweiterten ihre Konzepte des Lebensraums und der Autarkie weit über die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1914 und "einem Platz an der Sonne". Sie stellten Ziele für eine Neue Europäische Ordnung auf, dann eine Neue Afro-Europäische Ordnung, und schließlich eine Eurasische Ordnung[12]. Das Konzept wurde als Pan-Region bekannt, on der Amerikanischen Monroe-Doktrin, und der Idee der nationalen und kontinentalen Selbstgenügsamkeit.[12] Das war eine vorwärts schauende Neuordnung eines Drangs zu Kolonialen, etwas, was Geopolitiker nicht als wirtschaftliche Notwendigkeit betrachteten, sondern als Sache des Prestiges, und ein Druckmittel für die alten Kolonialmächte. Die grundlegende Motivation war nicht wirtschaftlich, sondern kulturell und spirituell.[11]

Jenseits eines reinen ökonomischen Konzepts waren Pan-Regionen auch ein Strategisches Konzept des Heartlands, welches von Halford Mackinder[11] vertreten wurde. Wenn Deutschland in der Lage wäre, Osteuropa und in der Folge Russland zu kontrollieren, dann hätte man ein Territorium, welches vor feindlichen Seemächten geschützt wäre.[13] Das Bündnis mit Italien und Japan würde Deutschlands strategische Kontrolle über Eurasien weiter verstärken, wobei diesen Staaten die Aufgabe der Seeverteidigung der deutschen Insellage zufallen würde.[10]

Nicholas J. Spykman[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicholas J. Spykman war ein amerikanischer Geostratege niederländischer Herkunft und wurde als "Pate des Containment" bekannt. Seine Arbeit über Geostrategie The Geography of the Peace (1944) argumentierte dass das Kräftegleichgewicht in Eurasien direkten Einfluss auf die amerikanische Sicherheit hat.

N.J. Spykman begründet seine geostrategischen Theorien auf der Arbeit von Sir Halford Mackinder's "Heartland" Theorie (engl. Kernland). Spykmans Kernbeitrag war die Veränderung der Wichtung von Heartland vs. Rimland (Kernland vs. Randland) - einem geografischen Gebeit analog zu Mackinders Innerem oder Grenzbogen[14] Spykman betrachtet das Kernland nicht als ein Gebiet, welches in der näheren Zukunft durch mächtige Transport- oder Kommunikationsinfrastruktur geeint wird. Daher würde es nicht in eine Position geraten, in der es mit den USA (Seemacht) in Konkurrenz treten könnte, trotz seiner einzigartigen Verteidigungsposition.[14] Das Randland besaß alle Schlüsselressourcen und die Bevölkerung und damit die Vormachtstellung für die Kontrolle Eurasiens.[14] Seine Stratgie für die nicht-eurasischen Mächte und möglicherweise Russland war es einer Konsolidierung der Macht über die Randländer entgegenzuwirken.[14] Ein Kräftegleichgewicht würde zu einem Frieden führen.

George F. Kennan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

George F. Kennan

George F. Kennan, U.S. Botschafter in der Sowjet-Union, veröffentlichte seine fruchtbare Kalte-Kriegs-Geostrategie in seinem langen Telegramm ' und in The Sources of Soviet Conduct. Er prägte den Begriff "Containment",[15] aus dem sich die Leitidee für die U.S. Strategie der nächsten vierzig Jahre entwickelte, obwohl der Begriff sich zu etwas völlig anderem entwickelte, als Kennan es in seiner ursprünglichen Ausarbeitung beschrieb.[16]

Kennan befürwortet was man "'strongpoint containment". In seiner Sicht mussten die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten die produktiven Industriegebiete der Welt vor sowjetischer Vorherrschaft schützen. Er stellt fünf Zentren industrieller Stärke der Welt fest - die USA, Großbritannien, Japan, Deutschland und Russland, von denen nur Deutschland umstritten war. Kennan sah das Kräftegleichgewicht zwischen den USA und der UdSSR gefährdet und nach seinem Urteil zählten nur diese Gebiete.

Hier wich Kennan von Paul Nitze, ab, dessen Kalter-Krieg-Dokument, NSC-68, für uneingeschränktes, globales Containment plädierte zusammen mit einem erheblichen militärischen Aufbau.[17] Kennan betrachtete in der Sowjetunion mehr einen ideologischen und politischen Herausvorderer als eine wirkliche militärische Bedrohung. Es gab keinen Grund mit den Sowjets um Eurasien zu kämpfen, weil diese Regionen nicht produktiv waren, und die Sowjetunion durch den Zweiten Weltkrieg schon stark entkräftet war, was die Fähigkeiten zur Machtausbreitung erheblich einschränkte. Aus diesem Grund lehnte Kennen das US-Involvement in Vietnam ab und sprach sich später auch kritisch über Reagans Aufrüstungspläne aus.

Henry Kissinger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henry Kissinger

Henry Kissinger verfolgte während seiner Amtszeit zwei geostrategische Ziele: Die vorsätzliche Verteilung der internationalen Polarität von einem bipolaren zu einem tripolaren System, und, in Zusammenhang mit der Nixon-Doktrin, den Aufbau von stabilisierenden Staaten in den Regionen. Im Kapitel 28 seiner detaillierten Ausarbeitung Diplomacy, diskutiert Kissinger die Öffnung Chinas als einen vorsätzlichen Schachzug, der das Mächtegleichgewicht im internationalen System verändern sollte und die Chinesisch-Sowjetischen Spaltung ausnutzen sollte.[18] Die regionalen stabilisierenden Staaten waren Pro-Amerikanische Staaten, die mit US-Mitteln erheblich unterstützt wurden und im Gegenzug Verantwortlichkeit für die regionale Stabilität übernahmen. Unter den von Kissinger ausgeschriebenen stabilisierenden Staaten waren Zaire, Iran und Indonesien.[19]

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Zbigniew Brzezinski[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1997 legte Zbigniew Brzezinski seine wichtigsten Beiträge zur Nach-Kalter-Krieg-Geostrategie in seinem Buch The Grand Chessboard offen. Er definierte vier Regionen von Eurasien, und die Art und Weise, wie die Vereinigten Staaten sich diesen gegenüber verhalten sollten, um die globale Vorherrschaft zu erhalten. Die vier Regionen (anschließend an Mackinder und Spykman) sind

  • Europa, der demokratische Brückenkopf
  • Russland, das schwarze Loch
  • der Nahe Osten und der europäische Balkan
  • Asien, der fernöstliche Anker

In seinem anschließenden Buch The Choise modernisiert Brzezinski seine Geostrategie anbetrachts von Globalisierung, 9/11 und der anderen Vorkommnisse in den 6 Jahren, die zwischen den Büchern lagen.

Criticisms of geostrategy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenige moderne Ideologien sind so verwunderlich all-umfassend, so romantisch fremdartig, so intelektuell schludirg und so wahrscheinlich dafür verantwortlich den dritten Weltkrieg zu verursachen, wie die Theorie der Geostrategie - "Few modern ideologies are as whimsically all-encompassing, as romatically obscure, as intellectually sloppy, and as likely to start a third world war as the theory of 'geopolitics.'"
Charles Clover, "Dreams of the Eurasian Heartland"[20]

Geostrategie wird auf vielfältige Art kritisiert. Man hat es als grobe Form von geografischem Determinismus bezeichnet. Man sieht es als Politur, um internationale Aggression und Expansionismus zu betreiben - seine Verknüpfungne zu den Nazi-Plänen und man nimmt es als eine Erfindung von US-amerikanischen Kalten Kriegern und ihrer Containment Strategie. Marxisten und kritische Theoretiker betrachten Geostrategie schlicht als Rechtfertigung für Amerikanischen Imperialismus. [9]

Manche Politikwissenschaftler argumentieren, dass in dem Mass in dem die Wichtigkeit von nicht-staatlichen Akteuren antsteigt, die Wichtigkeit von Geopolitik entsprechend sinkt.[9] Ähnlich sehen auch diejenigen, die ein Ansteigen ökonomischer Faktoren über Sicherheitsfaktoren beobachten, dass internationale Wirtschaft wichtiger sei als Geostrategie[21]

Die meisten Theorien internationaler Beziehungen, die diesen gegenüber einen kritischen Standpunkt einnehmen, sind auch kritisch in Bezug auf Geostrategie, weil die Annahmen über die den internationalen Beziehungen zugrunde liegenden Hierarchien, auf Machtbeziehungen aufabauen [9]

Weiter wird die Wichtigkeit der Geografie für die internationale Politik angezweifelt, weil die Wichtigkeit der geografischer Merkmale durch technischen Fortschritt verändert und in einigen Fällen sogar irrelevant wird. Deshalb habe die Geografie nicht die dauerhafte Wichtigkeit, die ihr von Geostrategen zugeschrieben würde.[9]

See also[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Homer Lea.jpg
Homer Lea

Other geostrategists:

Name Nationality
Brooks Adams United States
Thomas Barnett United States
Saul B. Cohen United States
Julian Corbett British
Aleksandr Dugin Russian
Colin S. Gray United States
Andrew Gyorgy United States
Homer Lea United States
Otto Maull German
Alexander de Seversky United States
Robert Strausz-Hupé United States
Ko Tun-hwa Republic of China (Taiwan)
Derwent Whittlesey United States

Geostrategy by country:

Geostrategy by region:

Geostrategy by topic:

Related fields:

References[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. John Garafano (5-9 July 2004) [url=http://www.afes-press.de/pdf/Garafano_Alternate_Secutity.pdf] (2006-05-19), Alternate Security Strategies: The Strategic Feasibility of Various Notions of Security, International Peace Research Foundation
  2. UN Secretary General, Report of the Secretary General (20 April 2001) [url=http://www.globalpolicy.org/security/peacekpg/reform/2001/0420sgreport.pdf] (2006-05-19), No exit without strategy: Security Council decision-making and the closure or transition of United Nations peacekeeping operations, United Nations Security Council version=S/2001/394;
  3. Col. David J. Andre (1995) The Art of War — Part, Present, Future, Joint Force Quarterly, pp. 129 (url = http://www.dtic.mil/doctrine/jel/jfq_pubs/2909.pdf, zugegriffen 2005-05-19)
  4. Zbigniew Brzezinski (1986) Game Plan: A Geostrategic Framework for the Conduct of the U.S.–Soviet Contest, The Atlantic Monthly Press, Boston, pp. xiv
  5. Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives. Basic Books, New York 1997, ISBN 0-465-02725-3, S. 40.
  6. Lim Joo-Jock: Geo-Strategy and the South China Sea Basin. Singapore University Press, Singapore 1979, S. 4.
  7. Stephen B. Jones: The Power Inventory and National Strategy. In: World Politics. VI. Jahrgang, 1954, S. 422.
  8. Herodotus, trans. David Grene: [[The History]]. University of Chicago Press, Chicago.
  9. a b c d e f g h i j k Mackubin Thomas Owens: In Defense of Classical Geopolitics. In: Naval War College Review. LII. Jahrgang, Nr. 4 (navy.mil [abgerufen am 11. Januar 2004]).
  10. a b c Edmund A. Walsh: Total Power: A Footnote to History. Doubleday & Company, Inc., Garden City, New York 1949.
  11. a b c d e f g h i j k l m Andreas Dorpalen: The World of General Haushofer. Farrar & Rinehart, Inc., New York 1984.
  12. a b c d e f Johannes Mattern: Geopolitik: Doctrine of National Self-Sufficiency and Empire. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1942.
  13. Halford J. Mackinder: Democratic Ideals and Reality: A Study in the Politics of Reconstruction. National Defense University Press, Washington D.C. 1942.
  14. a b c d Nicholas J. Spykman: The Geography of the Peace. Harcourt, Brace, New York 1944.
  15. "X": The Sources of Soviet conduct. In: Foreign Affairs. Nr. XXV, Juli 1947, S. 575–576.
  16. George F. Kennan: Memoirs: 1925-1950. S. 354–367.
  17. Walter LaFeber: America, Russia, and the Cold War. New York 2002, S. 69.
  18. Henry Kissinger: Diplomacy. S. 723.
  19. Stephen Kinzer. "Turkey, a longtime U.S. ally, now pursues its own path. Guess why." American Prospect, 5 February 2006
  20. Charles Clover: Dreams of the Eurasian Heartland. In: Foreign Affairs. 78. Jahrgang, Nr. 9 (foreignaffairs.org).
  21. George J. Demko and William B. Wood (Hrsg.): Reordering the World: Geopolitical Perspectives on the 21st Century. Westview, Boulder, Colorado 1994, S. 10–11.

Further reading[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brzezinski, Zbigniew. The Grand Chessboard: American Primacy and its Geostrategic Imperatives. New York: Basic Books, 1997.
  • Gray, Colin S. and Geoffrey Sloan. Geopolitics, Geography and Stategy. Portland, OR: Frank Cass, 1999.
  • Mackinder, Halford J. Democratic Ideals and Reality. Washington, DC: National Defense University Press, 1996.
  • Mahan, Alfred Thayer. The Problem of Asia: Its Effects Upon International Politics. New Brunswick, NJ: Transaction Publishers, 2003.