Benutzer:Zerohund/Baustelle "Die Suche nach Atlantis"

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Suche nach einer Kultur der „Atlanter“ sowie mit Problemen, die dabei gelöst werden müssen.

Einführung in das Thema

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Die Suche nach Atlantis bezeichnet das kulturhistorische Phänomen, dass durch alle Zeiten hindurch, in Europa gehäuft seit der „Wiederentdeckung“ Platons in der Renaissance und als Massenphänomen seit Ende des 19. Jahrhunderts, Menschen sich durch die aus seinen Dialogen „Timaios“ und „Kritias“ stammenden Beschreibungen und Andeutungen über den Untergang eines Inselreiches namens Atlantis fasziniert zeigen und nicht müde werden, immer neue Theorien darüber zu entwickeln und Expeditionen zu starten, um das sagenhafte Reich an den manchmal unwahrscheinlichsten Orten zu lokalisieren. Im 19. und mehr noch im 20. Jahrhundert schien das Echo in Presse und Bevölkerung auf die in die tausende gehende Zahl der Veröffentlichungen zum Thema Atlantis kein Ende zu nehmen, und dies obwohl die Mehrheit der Wissenschaftler seit etwa hundert Jahren der Ansicht ist, Platons Atlantis sei ausschließlich als politisches Lehrgedicht zu interpretieren und könne keine Hinweise auf ein bestimmtes Überschwemmungsgeschehen oder eine tatsächliche geographische oder kulturhistorische Zuordnung geben. Mangels Platon zugänglicher Quellen sei es unmöglich, dass in den Entwurf zu Atlantis mehr oder weniger mythisch überhöhte und verzerrte Erinnerungen an den Untergang einer Kultur durch einbrechende Wassermassen eingeflossen seien. Die wissenschaftliche Mehrheit ist also heute der Ansicht, dass es Atlantis, wie es Platon beschreibt, nie gegeben hat.

Andererseits versucht die Wissenschaft zu verstehen, warum das Thema ein derartiges Interesse erregt, dass das Etikett "Atlantis" fast jeder noch so abwegigen Theorie eine gesteigerte Aufmerksamkeit sichert, innerhalb wie außerhalb der Wissenschaften. Dazu muss man wissen, dass Platons Bericht, auch wenn er rein fiktiv ist, mächtige Wurzeln hat in der besonders im vorderen Orient reichlich blühenden Tradition der mythischen Sintflutberichte, die in Verbindung stehen mit dem mächtigen Mythos vom Goldenen Zeitalter. So ist es leicht nachvollziehbar, dass im stark griechisch geprägten europäischen Kulturraum und heute auch global Atlantis über seine eigentliche Bedeutung hinaus verstanden wird als Synonym einer maßgeblichen Kultur der Steinzeit, die durch eine Flukatastrophe vernichtet wurde.


Erstellt von: 217﹒125﹒121﹒169 03:10, 5. Feb 2006 (CET)

Historischer Hintergrund der Suche

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Atlantis ist ein politisches Lehrgedicht von Platon, das von ihm geschrieben wurde, um die zu seiner Zeit herrschenden politischen Verhältnisse allegorisch darzustellen und darin Position zu beziehen. Atlantis spielt dabei die Rolle einer glänzenden, in jeder Hinsicht übermächtigen, aber politisch insuffizienten Kultur, die darum schließlich dem sehr viel schwächeren, aber politisch perfekt organisierten, gegnerischen Athen unterliegt. Zu Ende des Lehrgedichts läßt Platon Atlantis mit einer Naturkatastrophe verschwinden.

Obwohl es keine Quellen über Atlantis vor Platon gibt, kamen seit der Renaissance Annahmen auf, Platon könnte sich in seinem Lehrgedicht auf eine ältere, heute nicht mehr überlieferte Erzählung bezogen und diese lediglich verändert haben. Darüber hinaus nehmen heute verschiedene Wissenschaftler an, die von Platon beschriebe Kultur der Atlanter könnte tatsächlich bestanden haben. Auf welche Autoren diese Annahmen ursprünglich zurück geht, ist derzeit schlecht untersucht. Sicher ist aber, dass die Suche nach Atlantis in der jüngeren Vergangenheit intensiv betrieben wurde und es zahlreiche Publikationen dazu gibt, die teilweise wissenschaftliche Argumente, teilweise Spekulationen enthalten. Dieser Artikel erklärt Hypothesen und Forschungsvorhaben, die sich mit der Suche nach Atlantis beschäftigt haben oder noch beschäftigen.

Grundsätzliche Probleme

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Solange nicht genügend Spuren einer frühen Kultur gefunden werden, welche die Wissenschaft für hinreichend ähnlich mit dem platonischen Atlantis hält um zu der Überzeugung zu gelangen, dass Platon Atlantis nicht zufällig genau so beschrieben habe wie er es tat, geht die Wissenschaft davon aus, dass Platon keine Quellen über eine derartige vorgeschichtliche Zivilisation gekannt habe. Dabei ist noch zu bedenken, dass Platon ziemlich sicher aus mehreren Quellen schöpfte und verschiedene Motive in seinen Dialogen verband. Sollte der Fall einer anerkannten Lokalisierung von „Atlantis“ allen seitens der Mehrheit der Wissenschaftler bestehenden Zweifel zum Trotz eintreten, wären folgende Fragen zu klären:

  • Wodurch versank die Kultur im Wasser? (Diese Frage lässt sich bei allen bisher gefundenen versunkenen Städten und Inseln sehr sicher beantworten und dürfte auch im Fall eines aufgrund hinreichender Ähnlichkeit tatsächlich als „Atlantis“ identifizierbaren Ortes leicht zu klären sein.)
  • Wie gelangte die Überlieferung zu Platon? (Ob dieser Punkt geklärt werden kann, wäre allerdings im Falle einer sicheren Identifizierung irrelevant im Hinblick auf die Frage, ob Platons Dialoge auf Kenntnis alter Mythen beruhte oder nicht. Diese Frage müsste dann mit ja beantwortet werden.)
  • Es wäre auch zu untersuchen, ob sich aus dem Forschungsgegenstand eine Verbindung zu anderen Quellen, wie etwa dem Alten Testament oder seinen Vorläufern ableiten ließe.

Eine Theorie, die keinen Fundort präsentieren kann, der den Ansprüchen genügt, die erfüllt sein müssen um ihn als "Atlantis" gelten zu lassen, muss zumindest die obigen Punkte überzeugend genug erklären, um ernsthafte Beachtung seitens der Wissenschaft zu finden.

Einzelne Lokalisierungsversuche

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Atlantis-Theorien: Tabellarische Übersicht

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Kurzbeschreibung Platons Quellen / Vorbilder* Proponent(en) Genügt wissenschaftl. Krit. Bewertung
Atlantis ist reine Fiktion Von Platon zur Untermauerung seiner Staatstheorie erfunden Aristoteles
ja
Älteste und glaubwürdigste Theorie
Atlantis ist reine Fiktion Herodot Vidal-Naquet, Nesselrath
ja
Mehrheitlich anerkannt ist nur der Umstand der Erfindung, bei den Vorbildern und Gründen geht der Weg der Erfindungshypothetiker weit auseinander.
Atlantis ist reine Fiktion Homer Szlezak
ja
Mehrheitlich anerkannt ist nur der Umstand der Erfindung, bei den Vorbildern und Gründen geht der Weg der Erfindungshypothetiker weit auseinander.
Atlantis ist reine Fiktion Syrakus-Besuch Schmeck
(ungewiss)
Mehrheitlich anerkannt ist nur der Umstand der Erfindung, bei den Vorbildern und Gründen geht der Weg der Erfindungshypothetiker weit auseinander.
Atlantis war die minoische Kultur/Kreta/Santorin John V. Luce / Görgemanns u.v.a.
ja
gilt unter Mehrheitswissenschaftlern als wiederlegt, aber das ist normal bei Meinungsverschiedenheiten. Der Vulkanausbruch ist nicht entscheidend für diese Hypothesen, haben wir oben schon diskutiert. Abschnitt im Artikel dazu ist Schrott.
Atlantis war Troja Zangger
nein
gilt unter Mehrheitswissenschaftlern als wiederlegt, aber das ist normal bei Meinungsverschiedenheiten.
Atlantis war Libyen K.A. Frank, U. Hofmann, Paul Borchardt Zumindestens meist sehr ordentlich ausgearbeitet, und es gibt viele Vertreter dieser Hypothesengruppe. gilt unter Mehrheitswissenschaftlern als wiederlegt, aber das ist normal bei Meinungsverschiedenheiten.
Atlantis war Helgoland ?
Nein
Wenn nicht Rassistisch, wäre es ein guter Witz
Atlantis ist die alte Maya Kultur ?
Nein
Platon konnte nichts von den Mayas wissen
usw. .. .. ..

Atlantis im Atlantik

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Diese Annahme beinhaltet ein Atlantis, das sich als Inselreich im Atlantik befunden haben könnte. Atlantis wurde von Platon als Inselreich jenseits der "Säulen des Atlas" beschrieben. Diese Säulen werden heute als das Atlasgebirge interpretiert, jenseits dem sich aus griechicher Sicht der Atlantik befindet. Dieser Theorie gemäß muß Atlantis entweder mit ansteigendem Meeresspiegel, oder mit seismischen Aktivitäten unter gegangen sein.

Geologische Forschungen haben widerlegt, dass sich im Atlantik oder im Nordatlantik ein Inselreich befunden haben könnte.

Die Schwarzmeerhypothese

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Diese Hypothese der Wirtschaftswissenschaftler Siegfried und Christian Schoppe beinhaltet die Annahme, dass bei der vor ca. 7500 - 5500 Jahren in Folge des Meerespiegelanstiegs plötzlich eingetretenen Transgression des Mittelmeeres in das Schwarzmeerbecken eine dort zuvor beheimatete Kultur ausgelöscht worden sei, die sich rings um einen Binnensee aus Süßwasser niedergelassen habe. Diese sei gleichzusetzen mit dem platonischen Atlantis, Platon müsse auf einem unbekannten Überlieferungsweg Kenntnis von entsprechenden Mythen und Beschreibungen gehabt haben. Die frühere Existenz dieses Süßwassersees und die Transgression des Mittelmeeres sind unumstritten, letztere wird heute auch als möglicher Ausgangspunkt der Sintflut-Mythen diskutiert. Hinweise auf diese Kultur liefert die nachgewiesene Besiedlung der einmündenden Schwarmeerzuflüsse (Dnepr, Donau, Don u.a.) vom See her flussaufwärts. In zirka 130 Meter unter dem Wasserspiegel wurden am Rande des Kontinentalschelfs im südlichen Bereich des Schwarzen Meeres auch Reste von Siedlungsstrukturen gefunden, wodurch erwiesen ist, dass von der Flutung nicht nur einzelne Jäger und Sammler oder nomadisch lebende Stämme, sondern eine seßhafte Kultur betroffen war. Um den Umfang und Aufbau dieser Kultur näher bestimmen zu können, muss das Vorliegen weiterer Forschungsergebnisse abgewartet werden.

Da dieses Ereignis lange vor der Entwicklung der Schrift stattfand, ist unwahrscheinlich, dass Platon davon gewußt haben könnte. Platon bezieht sich in seinem Lehrgedicht auch nicht auf die Sintflut, sondern auf eine, den griechischen Annahmen gemäß in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Weltflut.

Die Helgoland-Theorie

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Diese Theorie nimmt an, dass Atlantis eine Kultur gewesen ist, die auf Helogland beheimatet war und in der Megalithkultur bestimmend gewesen sein könnte. Sie wird nicht durch archäologische Befunde von Helgoland gestützt.