Benutzer:Zieglhar/Michael Braun (Landschreiber)

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Michael Praun


Michael Praun (* 15. Dezember 1626 in Nürnberg; † 11. Februar 1696 in Kempten) war ein deutscher Jurist und baden-durlachischer Hofrat.

Familie und Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammtafel der Familie von Praun

Praun stammt aus einem Patriziergeschlecht. Sein Vater war der Jurist und Nürnberger Ratsherr Michael Praun der Ältere († 1667), der 1663 mit seinen Söhnen Michael, Tobias Sebastian und Nicolaus Heinrich in den Reichsadelsstand erhoben wurde.[1] Seine Mutter Helene († 1632) war eine geborene Schwab.


Praun stammt aus einem Nürnberger Patriziergeschlecht. Sein Vater war Michael Praun der Ältere († 1667) Praun heiratete am 25. Oktober 1658 Sabina Heider (* 1641), die Tochter des Lindauer Syndikus Jacob Heider (1611-1655).[2]

Kinder:

  • Praun, Sabina Helena, Tochter des Michael Praun, 1626-1696, JUD, Syndicus in Lindau, Kempten, Mgfl. Badischer Hofrat in Durlach, und der Sabine Heider, 1641-1670[3]
  • Praun, Susanna Magdalena, (⚭ Gießen 22.9.1697) * Juli 1669, † Gießen 9.5.1699, Tochter des Michael Praun, Markgräflich-Badischer Hofrat in Durlach[4]


Tobias Sebastian Praun war ein Bruder ??[5] Tobias Sebastian von Praun d.Ä., 1629-1682

[https://books.google.de/books?id=LiLnBQAAQBAJ&pg=PA105 Die höchsten Reichsgerichte als mediales Ereignis herausgegeben von Anja Amend-Traut, Anette Baumann, Stephan Wendehorst, Steffen Wunderlich]

  • 2.⚭ Anna Magdalena Stattmüller (1648 - 1709)[6]
    • Wolfgang Jakob † 1735


Am 21. März 1656 wurde Tobias Sebastian Praun (I) die Aufnahme in den Kreis der Reichs-Agenten gewährt. Nach seiner Aufnahme war er rund 30 Jahre als Reichs-Agent für verschiedenste Auftraggeber tätig. 1696 erlangte sein Neffe gleichen Namens, Tobias Sebastian (II), die Aufnahme in den Kreis der ReichsAgenten. Nach dem plötzlichen Tod von Tobias Sebastian (II) im Jahr 1710 übernahm dessen jüngerer Bruder, Daniel Hieronymus Praun, die Agentenstelle. Die Aufnahmegesuche finden sich im Bestand Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, RHR RK – Verfassungsakten, RHR 50.[7]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Praun begann 1649 das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Helmstedt, wo er auch bei Hermann Conring studierte und wechselte 1652 an die Universität Altdorf. Hier promovierte er am 6. November 1655, wobei er bereits zuvor als Anwalt in Nürnberg tätig war. 1658 nahm er die Stelle eines Syndikus der damaligen Freien Reichsstadt Lindau an. 1663 erfolgte die kaiserliche Nobilitierung und er wurde zudem zum kaiserlichen Hofpfalzgrafen ernannt. 1667 wechselte er als Syndikus in die damals ebenfalls Freie Reichsstadt Kempten. 1674 wurde Praun in die Sprachakademie „Fruchtbringende Gesellschaft“ als 849. Mitglied aufgenommen, wo er den Beinamen „Der Vorstellende“ führte.[8] 1676 wurde Praun Landschreiber des baden-durlachischen Oberamts Rötteln und gleichzeitig Oberamtsverweser bis zum Amtsantritt des Landvogts Reinhard von Gemmingen im Jahr 16jj. 1680 folgte ihm Wilhelm Bernhard Reichenbach im Amt des Landschreibers, während Praun Hofrat der Markgrafschaft Baden-Durlach wurde. Von 1692 bis zu seinem Tode 1696 wirkte er wieder als Syndikus der Stadt Kempten.

Oberamtsverweser und Diplomat in Rötteln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Amtszeit tobte auch noch der Holländische Krieg (1672-1678). 1673 griff der Krieg auch auf deutsches Gebiet über und es war absehbar, dass wie in praktisch allen Kriegen zwischen Bourbonen und Habsburgern auch das Gebiet am Oberrhein zum Kampfplatz wurde. Praun unternahm einen diplomatischen Vorstoß zur Neutralisierung der vier Waldstädte und des Markgräflerlandes, wobei er versuchte die Beziehungen zum nahen Basel zu nutzen um die Eidgenossen für die Besetzung der festen Plätze zu gewinnen.

Anstelle des Landvogts von Rötteln, Reinhard von Gemmingen, bemühte sich der Landschreiber Michael Braun zu Beginn des Jahres 1678 für die Landvogtei einen Neutralitätsstatus zu erhalten, da nach dem Fall von Freiburg das ganze badische Oberland schutzlos den französischen Plünderungen ausgesetzt war. Braun nahm zunächst Kontakt mit dem Rat von Basel auf. Basel hatte aufgrund von Besitzungen seiner Bürger in der Markgrafschaft Baden-Durlach ein Interesse daran den Krieg von hier fernzuhalten und so deren Vermögen zu schützen. Nach dem Vorschlag von Braun sollte die Schweiz neben den vier sogenannten Waldstädten auch das badische Oberland mit den Burgen und Schlössern Friedlingen, Hiltelingen, Rötteln und Brombach besetzen und verwalten, wofür Frankreich auf die Plünderung und Zerstörung dieses Landstrichs verzichten sollte. Die deutschen Besatzungen sollten aus diesem Gebiet abgezogen werden. Die badischen Truppen waren militärisch ohnehin irrelevant und die kaiserlichen Verbände waren auch nicht in der Lage das Land zu schützen. Am 14. Januar 1678 forderte der französische General Boufflers die Besatzung von Rötteln zur Kapitulation auf und drohte andernfalls die Umgebung zu verwüsten, womit er in den folgenden Nächten sofort begann. In Rümmingen, Hammerstein und Tannenkirch wurden Häuser abgebrannt. Am 24. Januar wurde Tegernau fast gänzlich niedergebrannt und am 26. Januar waren es sieben Häuser in Märkt.

Der Basler Bürgermeister setzte sich bei der eidgenössischen Tagsatzung für Brauns Idee ein und der Ratsherr Zäslin konnte den französischen General Joseph de Montclar dafür gewinnen. Braun konnte auch die eidgenössischen Stände Bern, Solothurn und Zürich für seinen Plan gewinnen. Markgraf Hermann von Baden erhielt am 8. Februar das grundsätzliche Einverständnis von Kaiser Leopold. Der französische König Ludwig XIV. wollte die neutrale Zone auf einen Radius von maximal zwei Wegstunden begrenzen. Am 8. März 1678 einigten sich die Gesandten der Parteien auf den Plan. Gleichwohl scheiterte die Ausführung des Plans am gegenseitigen Misstrauen und nachgeschobenen Bedingungen der vor Ort agierenden Generäle beider Parteien. Der französische General Syffredy verweigerte eine schweizerische Besatzung für Friedlingen, solange die Kaiserlichen noch Rötteln und Brombach besetzt hielten. Der baden-durlachische Markgraf Friedrich VII. Magnus intervenierte beim kaiserlichen Feldmarschall-Leutnant Ernst Rüdiger von Starhemberg, der aber den Abzug aus den beiden Schlössern von einem schriftlichen Versprechen des französischen Königs abhängig machte, das er natürlich nicht erhielt. Das badische Oberland wurde derweil von den Franzosen ungehindert ausgeplündert und viele Häuser und Dörfer wurden niedergebrannt ohne dass Starhemberg von seinem Stützpunkt in Rheinfelden die Bewohner schützen konnte.

Tagsatzung Philipp Anton von Segesser: Die eidgenössischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1649 bis 1680. Band 6. Abtheilung 1. I. Allgemeiner Theil, S. 1067, S. 1070-1073 online bei der UB Düsseldorf

Johann Hartmann von Roggenbach

Der Gelehrte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Auswahl digitalisierter Werke ist bei Wikisource zu finden.[9]

[6]

Michael Praun (d. J. 1632-1695; FG 849) RELATION von den Liebesneigungen Der Allerschönsten Princessin EUROPA, 1660. Zum Digitalisat der BSB München Zur Aufnahme im VD17

Michael Praun: Politische Betrachtung/ Von den Heerschilden deß Teutschen Adels, 1672. Zum Digitalisat der ULB Halle Zur Aufnahme im VD17

Michael Praun: Das Adeliche Europa und Das noch viel Edlere Teutschland, 1685. Zum Digitalisat der LB Speyer Zur Aufnahme im VD17

Michael Praun: Eines alten Theologi Christliches Bedencken/ Uber deß Hn. Christian Thomas gehaltene Rede, 1689. Zum Digitalisat der SLUB Dresden Zur Aufnahme im VD17

Michael Praun: Hellglänzender Ritter-Spiegel, 1695. Zum Digitalisat der HAAB Weimar Zur Aufnahme im VD17

Input[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Praun war mit Sigmund von Birken befreundet.[10]

Michael Praun der Jüngere, ein bislang wenig beachteter rechtshistorischer Schriftsteller mit großen literarischen Interessen, wurde 1632 in Nürnberg geboren. Er entstammte einer alten Nürnberger Familie und war Sohn jenes Michael Praun, der 1623 zu Basel Doktor beider Rechte wurde und 1667 zu Nürnberg starb.

Michael der Jüngere, den Jöcher irrigerweise einen Patricius aus Ulm nennt, studierte Jura in Helmstedt und Altdorf, wo er am 6. November 1655 die Doktorwürde in den Rechten erhielt, nachdem er zuvor seine Arbeit Juris Romani vera et non simulata philosophia et ars verteidigte. Er war damals auch bereits als ordentlicher Advokat in Nürnberg angenommen worden und als solcher tätig. 1658 zog er nach Lindau, wo er Stadtsyndikus und Konsulent wurde. Dort heiratete er am 25. Oktober 1658 Sabina Heider, Tochter eines bekannten Lindauer Stadtrats und -syndikus. Nach seinen eigenen Aussagen in der Vorrede seines 1667 erschienen Werkes, Ausführliche Beschreibung Der Herrlichkeit... der Adelichen und Erbaren Geschlechtern in den Vornehmsten Freyen Reichs Städten, hatte Praun in Lindau verdrießliche Amtsgeschäfte, mit ein Grund für seinen Umzug 1667 nach Kempten, wo er auch als Stadtsyndikus tätig war.

1663 wurde er kaiserlicher Pfalzgraf und 1685 markgräflicher baden-durlachischer Hofrat. Im Jahre 1674 wurde er in der Fruchtbringenden Gesellschaft aufgenommen, wo er als "der Vorstellende" bekannt war. Er starb vermutlich 1695, der Sterbeort ist unbekannt.

Praun veröffentlichte einige seiner zahlreichen Schriften unter dem Pseudonym Mercurius Platonissans: z. B. das Werk Cometae malus genius aus dem Jahr 1662, welches er dann 1682 unter seinem wahren Namen vermehrt auflegen ließ.


Literatur:

  • Deutsches biographisches Archiv, Mikrofiche-Edition, MF 978, 72-76.
  • Deutsches Literatur-Lexikon, hrsg. von Heinz Rupp und Carl Ludwig Lang, 3. Aufl., Bd. 12, Bern 1990, Sp. 237-238.
  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon: Darinne die Gelehrten aller Stände... vom Anfange der Welt bis auf ietzige Zeit... Nach ihrer Geburt, Leben... Schrifften aus der glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden, Band III, Leipzig 1751, Sp. 1758.
  • Raßmann, Friedrich: Kurzgefaßtes Lexikon deutscher pseudonymer Schriftsteller von der ältern bis auf die jüngste Zeit aus allen Fächern der Wissenschaften, Leipzig 1830. S. 120 Digitalisat
  • Zahn, Peter: Die Praun. Zur Geschichte einer Nürnberger Patrizierfamilie, Nürnberg 1972. (=Ausstellungskatalog der Stadtbibliothek Nürnberg; 79)

Landschreiber Praun berichtet im Juni 1678, dass die Franzosen aus dem Röttler Kirchturm eine Glocke „herabgebracht und zerbrochen“ hätten. Vermutlich als Ersatz dafür wurde die heute älteste Glocke im Geläut 1687 in Basel gegossen.[11]

des baden-durlachischen Agenten Tobias Sebastian Praun (Sohn ???)

849 Michael Praun (Der Vorstellende)

  • 1626-12-15 Nürnberg | † 1696-02-11 Kempten

GND-Nummer: 11951124X Bekenntnis: Lutherisch Gesellschaftspflanze und -wort: Blauer Augentrost | den Tugend-Adel Aufnahme: 1674-07-29, Halle a. d. S. | Aufnahme vermutlich durch förmlichen Aufnahmebrief Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402; Brief oder Konzept nicht erhalten). Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser FG-Erzschrein (SLUB Dresden: MS.M. 52) verzeichnet P.s Aufnahme unter dem Datum des 27. Juli 1674. Die vom Erzschreinhalter Heidenreich (FG 837) stammende Eintragung im Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ist jedoch auf den 27. Juni ("Brachmonats") datiert. P.s Aufnahmegesuch 730919 wurde aber lt. dortigem Empfangsvermerk nach längerer Verzögerung erst am 15. 7. 1674 in Halle entgegegen genommen, so daß wir vom Juli als Aufnahmemonat ausgehen dürfen. Mit erneut langer Verzögerung dankte P. für seine Aufnahme in 750920. Aufenthaltsort des Mitglieds: Kempten (im Allgäu) Wirkung: Jurist, Regierungsamt. Kontakte zu Sigmund v. Birken (FG 682) sind durch Korrespondenz und die Birken-Tagebücher belegt, auch steuerte Birken P.s Nachdencklichem Vortrag und Relation, So ... Fr. Religio wegen Teutschland/ in dem Parnasso abgeleget hat (1667) ein Gedicht bei. Möglicherweise hat Birken P. seine Aufnahme in die FG vermittelt. Prauns eigene Adaption der FG-Ziele zeigt schon sein Aufnahmegesuch (730919) mit dem Bekenntnis zur deutschen Muttersprache und "Wolredenheit": "Haben dann nur allein die Poeten ihre schöne Gedicht und Schäfereyen in Rein Teutscher Sprach vorzutragen? Wird nit auch in den Gerichten, auf Reiches- und Kraiß-Versamlungen und bey den Gesandschafften vor großen Teutschen Fürsten alles in Teutscher sprach abgehandelt? [...] Was ist, das einen Rath, Gesanden, oder Staatsman beßer anstehet, alß zu rechter Stund reden, wie es sich wol schiket, außerlesen schön, mit einer guten ordnung, Reinlichkeit, und mit zierlichen geberden?" (730919). Seine rechts- und verfassungsgeschichtl. Schriften entwickeln eine Reichspublizistik und eine politisch-ethische Regierungs- und Verwaltungslehre, die deutlich ihre Vorbilder Conring u. Seckendorff (FG 615) verraten. Dabei wird die angestrebte Herausbildung eines deutschen öffentlichen Rechts mit der Pflege der deutschen Sprache und Rede verbunden. Bei der reichspatriotischen Verteidigung der ständischen Freiheiten und Rechte im Rahmen der spezifisch deutschen Staats- u. Regierungsform stützte sich P. auf eine tradierte christlich-lutherische Obrigkeitsethik und das neue Selbstbewußtsein der politisch-rechtlichen Funktionselite. Hauptschriften: Ausführliche Beschreibung Der Herrlichkeit ... der Adelichen und Erbaren Geschlechtern in den Vornehmsten Freyen Reichs Städten (Kempten 1667), Politische Betrachtung/ Von den Heerschilden deß Teutschen Adels (Ulm 1672), Das Adeliche Europa und Das noch viel Edlere Teutschland (Speyer 1685), Der Alten Teutschen Reichs-Sachen Anmuthigkeiten/ In sich begreifend Den wahren neu-entdeckten Uhrsprung der Teutschen und anderer Europäischen Völcker; wie auch der Abkunfft der Teutschen und aller andern Europäischen Sprachen (Speyer 1685), Philosophia elegantiarum & ceremoniarum aulicarum, oder Kluge und vernünfftige KunstReglen ... der Gesandten (Frankfurt a. M. 1689), Hellglänzender Ritter-Spiegel (Augsburg 1695). In seinen späten Schriften geben sich tw. frühpietistische Frömmigkeits- u. Endzeitstimmungen sowie Apokalypse-Visionen zu erkennen. Zahlreiche, von P. selbst und von anderen aufgelistete (nicht ermittelte) Handschriften und Stoffsammlungen bezeugen P.s Interesse am historischen deutschen Recht, der "ars juris", der politischen Ordnung des Reichs etc. mit Ausflügen in die Theologie und Exegetik. Bildungsweg: 1649 Aufnahme des Studiums der Rechte an der U. Helmstedt, u. a. unter Hermann Conring, 1652 Wechsel an die Universität Altdorf, dort 1655 Promotion zum Dr. der Rechte mit Juris romani vera et non simulata philosophia et ars ejus praestantissima (Altdorf 1655). Werdegang: Aus einer nach Nürnberg zugewanderten Familie mit Bürgerrecht. die erst 1788/89 patrizische Ratsfähigkeit erlangte; nicht verwandt mit der alteingesessenen Nürnberger Patrizierfamilie von Praun. P.s Vater Michael d. Ä. war ebenfalls promovierter Jurist und Advokat und Ratskonsulent in Nürnberg. Im Januar 1663 sollte ihm die ksl. Nobilitierung für sich und seine Söhne gelingen. - Zum Zeitpunkt seiner Promotion war Michael d. J. bereits als ordentl. Advokat in Nürnberg zugelassen. 1658 Ratskonsulent u. Stadtsyndicus in der oberschwäb. Reichsstadt Lindau (a. Bodensee); 1663 ksl. Noblitierung, in die für ihn auch die Ernennung zum ksl. Hofpfalzgrafen eingeschlossen war. 1664-1680 und von 1692 bis zu seinem Tode bekleidete er die selben Ämter wie zuvor in Lindau nun in Kempten, ebenfalls Reichsstadt im Schwäbischen Kreis. So vermerkt das Hallenser Wappenbuch der FG (s. "Aufnahme") zu seiner Person: "beyder Rechte D[octor] Keyßerl. HoffPfalzgraff, und Syndicus der freyen Reichsstatt Kempten". Seit 1676 in mgfl. baden-durchlachischen Diensten, 1680 Ernennung zum Hofrat; 1692 wieder Stadtsyndicus in Kempten. Unter den Reunionskriegen der französ. Krone gegen Ende des 17. Jhs. hatte ganz Südwestdeutschland schwer zu leiden. Auch Praun war mehrfach ins Exil gezwungen und hatte Vermögenseinbußen hinzunehmen. Auch dies mag seine Hinwendung zu reichspatriotischen Einstellungen bestärkt haben und seine dunkel eingetönte Frömmigkeit in den letzten Lebensjahren erklären. Stand/Stellung: Bürger; Hofrat u. Stadtsyndicus. Wappen/Portrait: kein Wappen vorhanden |HAB, PS A 27623

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Martin Vortisch: Landschreiber und Juristen der Oberen badischen Herrschaften. In: Das Markgräflerland Heft 2/1988, S. 157-173; hier. S. 167/168
  • Karl Tschamber: Friedlingen und Hiltelingen. Ein Beitrag zur Geschichte der Ödungen im badischen Lande, Hüningen 1900, S. 67–74
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Theil 3 Leipzig : Gleditsch, 1751, M - R, Sp. 1758 Digitalisat
  • Peter Zahn, Albert Bartelmeß: Die Praun: Zur Geschichte einer Nürnberger Patrizierfamilie; Ausstellungskatalog der Stadtbibliothek Nürnberg, Nr. 79
  • Ernst Heinrich Kneschke: v. Praun. In: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in ..., Band 3, S. 367–369 Google


Nachtrag - noch nicht in wiki

  • Andreas Herz: Zwischen Fruchtbringender Gesellschaft und Reichspublizistik : Michael Praun d.J. (1632-1695). In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten, Band 18, Heft H.2 (1991), Seite 115–140

DIVERSE Notizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlacht Stockach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • K. u. k Kriegsarchiv (Herausgeber): Österreichs Kriege seit 1495. Chronologische Zusammenstellung der Schlachten, Gefechte, Belagerungen etc., an welchen Kaiserliche Truppen auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen entweder allein oder mit ihren Alliirten theilgenommen haben. Von der Zeit Kaiser Maximilian's I. 1495 bis auf die neueste Zeit. Wien 1878, S. 93 Digitalisat

Vertrag Georg Friedrich mit Zürich und Bern 1612[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Ludwig von Erlach

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergänzung Leibfried[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1586 verließ er Schleusingen und wandte sich nach Karlstadt, von wo er im Zuge der durch den Fürstbischof des Fürstbistums Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn, eingeleiteten Rekatholisierung als Lutheraner fliehen musste.

1586 ließen ihn in Karlstadt die Inquisitoren des Fürstbistums Würzburg verhaften. Nach seiner Flucht ging er nach Heilbronn, wo sein Onkel Johann Woltz[12] Organist war.


Sein Interesse erstreckte sich auch auf die Astronomie was durch ein 1596 in seinem Auftrag von Anton Linden[13] in Heilbronn erbautes Astrolabium dokumentiert wird.[14] Der seit 1583 in Tübingen lehrende Mathematiker und Astronom Michael Mästlin besorgte 1596 die Herausgabe von Johannes Keplers Mysterium cosmographicum, wozu auch Leibfried eine Zeichnung beisteuerte.[15] Leibfried stand noch 1606 in Briefverkehr mit Mästlin.[16]


zu beschaffen:

  • Jürgen Emmert: Kirche und Frömmigkeit in der Würzburger Amtsstadt Karlstadt am Main vom Spätmittelalter bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter, Band 72 (2010), S. 13-204

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte, 2. Band, Görlitz 1881, S. 479 ULB Düsseldorf
  2. ein Bruder des Ratsherrn Valentin Heider. siehe K. Kiefer: Der Lindauer Zweig der Familie Haider. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 36. Heft, Lindau 1907, S. 155-164, hier S. 158
  3. [1]
  4. [2]
  5. [3]
  6. www.ancestry.com
  7. Dorfner
  8. [http://www.die-fruchtbringende-gesellschaft.de/files/ausgabe2.php#849 Mitgliederverzeichnis der Fruchtbringenden Gesellschaft
  9. Wikisource: Michael Praun – Quellen und Volltexte
  10. [4]
  11. 1250 Jahre Röttler Kirche: 751–2001, S. 316
  12. Johann Woltz im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)Vorlage:BMLO/Wartung/Verwendung von Parameter 2
  13. /details/PERSON/wlbblb_personen/112456828X/Linden+Hans+Antoni Eintrag Linden, Hans Antoni auf Landeskunde entdecken online - leobw
  14. Peter Wanner: Das Smartphone des 16. Jahrhunderts – ein Heilbronner Silberschmied im Fokus der Medien, Heilbronn 2016, S. 464
  15. Tabula III: Orbium planetarum dimensiones, et distantias per quinque regularia corpora geometrica exhibens. In: Johannes Kepler: Mysterium cosmographicum, Tuebingen: Georg Gruppenbach, 1596, nach S. 24 Digitalisat; Beschreibung auf http://www.astronomicalimages.group.cam.ac.uk/, abgerufen am 21. Mai 2018
  16. Brief von Christoph Leibfried an Michael Mästlin ; Eintrag DE-611-HS-587112 bei Kalliope