Benutzer Diskussion:AndreasK

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Ich habe mal den Artikel zum Tensorprodukt aus folgenden Gründen überarbeitet:

  • Das Tensorprodukt sollte nicht über Basiselemente konstruiert werden, da das Produkt am Ende ja auch nicht von der (willkürlichen) Wahl dieser Basis abhängt
  • Ich bin der Meinung, dass die universelle Eigenschaft des Tensorprodukts im Vordergrund stehen sollte und nicht die konkrete Konstruktion als Quotient, soll heissen: Man nehme die universelle Eigenschaft zur Definition und lagere die Konstruktion in einen Satz aus, welcher besagt, dass das Tensorprodukt stets existiert. Der Grund hierfür ist, dass man mit dieser Konstruktion nie wieder konfrontiert wird, sobald man sich einmal vergewissert hat, dass das Tensorprodukt auch tatsächlich existiert. Von da an laufen alle Beweise über die universelle Eigenschaft
  • Die Verallgemeinerung von Vektorräumen auf Moduln über kommutativen Ringen mit 1 ist darart zwanglos, dass es vollkommen redundant wäre, diese Fälle separat zu behandeln. Der Fall von allgemeinen Ringen sollte selbstverständlich weiterhin separat behandelt werden

Da die Veränderungen recht drastisch sind, möchte ich aber zunächst die Meinung der bisherigen Autoren einholen, daher steht meine Fassung zunächst nur hier auf der Diskussionsseite.


Das Tensorprodukt ist ein sehr vielseitiger Begriff der Mathematik: in der linearen Algebra und der Differentialgeometrie dient es der Beschreibung von multilinearen Abbildungen, in der kommutativen Algebra und algebraischen Geometrie entspricht es einerseits der Einschränkung geometrischer Strukturen auf Teilmengen, andererseits dem kartesischen Produkt geometrischer Objekte.

Dieser Artikel beschreibt die mathematischen und koordinatenfreien Aspekte des Tensorproduktes. Für einzelne Tensoren und Koordinatendarstellungen siehe Tensor.

Tensorprodukt über kommutativen Ringen[Quelltext bearbeiten]

Seien R ein kommutativer Ring mit 1 und Moduln über R (z.B. Vektorräume, wenn R ein Körper ist). Dann gibt es bis auf kanonische Isomorphie genau einen Modul T und eine R-multilineare Abbildung derart, dass folgende universelle Eigenschaft erfüllt ist: Zu jedem weiteren R-Modul W und jeder R-multilinearen Abbildung gibt es genau eine R-lineare Abbildung derart, dass gilt. Man nennt diesen Modul T das Tensorprodukt der Moduln und schreibt für T, bzw. , wenn man deutlich machen will, über welchem Grundring das Tensorprodukt gebildet wird. Für Elemente schreibt man statt . Die Elemente des Tensorprodukts heissen Tensoren.

Die Abbildung ist i.a. nicht surjektiv, somit lässt sich nicht jeder Tensor in der Form darstellen. Die Elemente des Bildes von , also jene Tensoren, welche eine Darstellung in der Form besitzen, heissen auch zerlegbare Tensoren. Es gilt: Die zerlegbaren Tensoren erzeugen das Tensorprodukt.

Da multilinear ist, gelten für zerlegbare Tensoren im Falle n = 2 folgende Rechenregeln:

  •     ( ein Element des Grundrings R).

Diese Regeln sehen aus wie Distributivgesetze bzw. Assoziativgesetze; auch daher der Name Tensorprodukt. Entsprechende Regeln erhält man in gleicher Weise auch für n > 2.

Es gilt jedoch nicht in , selbst wenn V = W ist; andernfalls gehören sie sogar unterschiedlichen Moduln an.

Konstruktion des Tensorprodukts[Quelltext bearbeiten]

Um sich davon zu überzeugen, dass zu gegebenen Moduln das Tensorprodukt stets existiert, kann man es wie folgt konstruieren: Man bildet zunächst den von den Basiselementen frei erzeugten Modul ( hat dabei keine tiefere Bedeutung, sondern bedeutet nur, dass es zu jedem Element von in diesem Modul genau ein Basiselement gibt) sowie den Untermodul , welcher von allen Elementen der Form

  • mit

erzeugt wird. Dann setzt man und definiert eine Abbildung durch (wobei die Restklasse von in T/U bezeichne). Man überzeugt sich schließlich davon, das der gewonnene Modul T zusammen mit der Abbildung die geforderten Eigenschaften des Tensorprodukts erfüllt.

Tensorprodukt freier Moduln[Quelltext bearbeiten]

Sind freie Moduln (z.B. Vektorräume) mit Basen , wobei J_i für i=1,...,n geeignete Indexmengen seien, so ist auch wieder ein freier Modul mit Basis . Sind insbesondere endlich erzeugt vom Rang , hat den Rang (im Falle von Vektorräumen ersetze man Rang durch Dimension).

Eigenschaften des Tensorprodukts[Quelltext bearbeiten]

  • und sind kanonisch isomorph
  • , und sind kanonisch isomorph
  • und sind kanonisch isomorph

Tensorprodukt von Abbildungen[Quelltext bearbeiten]

Sind für i=1,...,n R-lineare Abbildungen, so gibt es genau eine R-lineare Abbildung derart, dass für alles gilt. Man schreibt für diese Abbildung auch .

Beispiele[Quelltext bearbeiten]

  • Ist R ein kommutativer Ring mit 1, I ein Ideal und M ein R-Modul, so ist
  • Ist R ein kommutativer Ring mit Einselement, so ist
  • Ist R ein kommutativer Ring, und sind A und B assoziative R-Algebren, so ist
wieder eine assoziative R-Algebra; die Multiplikation ist gegeben durch

Anwendung: Wechsel des Grundrings[Quelltext bearbeiten]

Sei S eine R-Algebra und V ein R-Modul, dann kann man bilden und auf eine S-Modulstruktur erklären via

Dies nennt man auch den kovarianten Grundringwechsel von R nach S. Ist V ein freier R-Modul, so ist der Rang von V als R-Modul gleich dem Rang von als S-Modul: ist {ei} eine R-Basis von V, so bildet die Menge

eine S-Basis von VS.

Tensorprodukt über einem beliebigen Ring[Quelltext bearbeiten]

Die Grundkonstruktion[Quelltext bearbeiten]

Es sei R ein Ring, M ein R-Rechtsmodul und N ein R-Linksmodul. Dann ist die abelsche Gruppe definiert als der Quotient der freien abelschen Gruppe in den Erzeugern (als Symbole) für alle Elemente m von M und n von N nach der Untergruppe, die von

erzeugt wird.

Spezialfälle[Quelltext bearbeiten]

  • Ist M ein S-R-Bimodul mit einem weiteren Ring S, so ist
ein S-Linksmodul.
  • Ist R kommutativ, so entspricht diese Konstruktion gerade der oben angegebenen
  • Ist A eine R-Algebra, so ist
ein A-Linksmodul; die Moduloperation ist gegeben durch
für a, b in A.

Kategorielle Eigenschaften[Quelltext bearbeiten]

Verschiedene Varianten des Tensorproduktes besitzen rechtsadjungierte Funktoren:

  • Ist R ein Ring, M ein R-Rechtsmodul, N ein R-Linksmodul und P eine abelsche Gruppe, so gilt:
dabei ist HomZ(N,P) ein R-Rechtsmodul via
  • Ist R ein Ring, S eine R-Algebra, M ein R-Linksmodul und N ein S-Linksmodul, so gilt:
.
  • Ist R ein kommutativer Ring mit Einselement und M, N, P drei R-Moduln, so gilt:
.

Insbesondere ist das Tensorprodukt ein rechtsexakter Funktor.

Das Tensorprodukt ist das Koprodukt (für endlich viele Objekte) in der Kategorie der kommutativen Ringe mit Einselement.

Beispiele[Quelltext bearbeiten]

  • Ist R ein Ring, I ein zweiseitiges Ideal und M ein R-Linksmodul, so ist
  • Lokalisierungen von Moduln sind Tensorprodukte mit den lokalisierten Ringen, also ist beispielsweise

-- AndreasK 17:39, 11. Aug 2005 (CEST)

Ich habe mal Deine grundsätzlichen Bemerkungen nach Diskussion:Tensorprodukt kopiert, Antwort und Diskussion besser dort.--Gunther 17:55, 11. Aug 2005 (CEST)