Benutzer Diskussion:Manfred Liews

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Matthias M. in Abschnitt Lewisschreibweise
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Artikel "Entschlackung"[Quelltext bearbeiten]

Danke für Dein Interesse, aber ich habe meine Mitarbeit bei Wikipedia beendet. Grund: siehe Diskussion:Bernhard_Aschner. PS: Selbstverständlich widerspricht das vorwissenschaftliche Konzept der Ablagerungen und Ausscheidung von Ablagerungen nicht den heutigen Forschungsergebnissen. Im menschlichen Organismus findet ständig Vergiftung und Entgiftung in statu nascendi statt. Das gehört zur normalen Physiologie. Den Einwänden auf der Diskussionsseite des Artikels "Entschlackung" liegen ganz andere als wissenschaftliche Motive zugrunde. --MBRAN 13:36, 6. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Lieber Manfred, Du hast auf der Benutzerseite von MBRAN geschrieben, daß Du die alten Auffassungen zur Entschlackung für falsch hältst und diese nicht gleichzusetzen sind mit den heutigen Anschauungen zur Entgiftung. Da Du von Biochemie vielleicht mehr verstehst als ich (meine Ausbildung beschränkt sich auf die medizinische Biochemie und Physiologie im Rahmen des Medizinstudiums), würde ich gerne mehr darüber erfahren. Meine Frage daher: Warum ist es Deiner Ansicht nach nicht möglich, den Körper durch Diurese (oder über Schweiß, Stuhl und Menstruationsblut) von pathogenen Stoffwechselprodukten oder exogenen Giften zu entlasten? (Ich habe bspw. gelesen, daß Quecksilber über den Schweiß aus dem Körper eliminiert werden kann, was man daran sehen soll, daß sich das Wasser bei Überwärmungsbädern grau färbt.) Da mein wissenschaftliches Interesse u.a. solchen Prozessen gilt und ich hier keinen Widerspruch zu den alten Anschauungen sehe, würde mich Deine Meinung dazu sehr interessieren. Es würde mich freuen, wenn Du mir hier weiter helfen könntest. Grüße --Salutomed 19:44, 16. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Da ich gerade etwas Zeit habe, möchte ich gerne versuchen, Dir die Anschauungen der alten Ärzte und meine Interpretation möglichst genau zu erläutern, so daß Du dich auch möglichst konkret dazu äußern kannst.

Die alten Ärzte nahmen bei Gicht und anderen als "rheumatisch" aufgefassten Erkrankungen an, daß sich dabei entzündungserregende Stoffe ("Schärfen") im Köper niederschlagen. Als Behandlung waren offensichtlich Schwitzmittel (die in der Regel nicht nur schweiß- sondern auch harntreibend sind) besonders wirksam. (Auch heute behandelt man die Gicht durch Steigerung der Diurese, da die "schuldigen" Stoffe über die Nieren ausgeschieden werden.) Analog wurde die Pathogenese der Stein-Erkrankungen (Nieren- und Gallensteine) aufgefasst. Beide Formen wurden als "Ablagerungskrankheiten" zusammegefaßt und durch Anregung von Ausscheidungsprozessen durchaus individuell behandelt.

Nun meine Interpretation: Sowohl exogene Gifte als auch endogene Stoffwechselprodukte (die ja immer als pathogen aufzufassen sind, wenn sie vermehrt auftreten; sei es, weil sie nicht ausreichend abgebaut oder ausgeschieden werden) können im Prinzip durch Anregung von Ausscheidungsprozessen erfolgreich behandelt werden. Diese abgelagerten oder eingelagerten (siehe die Rolle des Zuckers bei der altersbedingten Gewebsversteifung oder beim Diabetes) kann man als "Schlacken" bezeichnen. (Paracelsus sprach auch in Analogie zur Weinsteinbildung im Weinfaß von "tartarischen" Krankheiten, ohne daß ich hiermit behaupten möchte, daß sich seine Auffassung mit denen der anderen Ärzte deckten. Heute würde man vielleicht von sklerotischen KH sprechen.) Es ist einleuchtend, daß eine besonders gute Wirkung dann zu erwarten ist, wenn die Ausscheidungen vermindert sind (also bei Obstipation, Hypohidrosis und Amenorrhoe). Unterstützend können dabei Arzneimittel wirken, die abgelagerte Stoffe wieder in Lösung bringen können.

Obwohl dies jetzt streng genommen nicht zu meiner Frage gehört (du kannst diesen Absatz deswegen gerne ignorieren), möchte ich auch erwähnen, daß diese Anschauungen anscheinend auch durch praktische Erfahrungen bestätigt werden. Ich habe jedenfalls keinen Grund, den Erfolg anzuzweifeln, da man ja die Wirkungen zeitnah und eindeutig beobachten kann. Ein Beispiel: Jemand der chronisch verstopft ist und seit einer Woche keinen Stuhlgang hat, leidet seit 3 Tagen unter einer Dauermigräne (Status migraenicus), die sofort aufhört, wenn das verabreichte Abführmittel wirkt.

Inwieweit diese vorwissenschaftlichen Anschauungen den heutigen wissenschaftlichen Widersprechen, kann ich, wie gesagt, nicht verstehen. Grüße --Salutomed 21:11, 16. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Hallo, Salutomed,

da deine Benutzerseite gerade gesperrt zu sein scheint, antworte ich hier in der Hoffnung, dass du es doch noch ließt. Ich war die letzten Tage nicht online und konnte daher noch nicht antworten.

Ich denke, dass die Theorie über ausleitende Verfahren der Vergangenheit zu universell gedacht waren. Man nahm an, Methoden wie der Aderlass würden bei allen Erkrankungen helfen. Ich denke eher, hier wurden positive Ergebnisse bei einigen Krankheiten auf alle anderen übertragen.

Ich kenne mich mit den ausleitenden Verfahren der Vergangenheit nicht sonderlich gut aus, sondern nur damit, was heutzutage als richtig angesehen wird. Zum Beispiel ist die Theorie, dass der Körper sich selbst vergiftet, sehr vereinfacht. Ein grundlegendes Stoffwechselprinzip ist es ja, dass fettlösliche organische Verbindungen über Hydroxylierung, glurokonidierung und ähnliches in besser wasserlösliche Verbindungen umgewandelt werden, damit sie über den Harn ausgeschieden werden können. Bei diesem Stoffwechselschritt kommt es zur zeitweiligen Bildung von Epoxiden, die potentiell krebserregend und zellschädigend sind, allerdings werden diese Epoxide sehr schnell weiter verstoffwechselt und können deshalb gar keine pathogenen "Schlacken" bilden. Der Stoffwechsel sorgt in jedem Fall dafür, dass Stoffe besser ausgeschieden werden können, wenn dabei ein toxischer Stoff aus einem vorher nicht toxischen Stoff entsteht, ist das eher die Ausnahme als die Regel. Zu einer Bildung von Schlacken kommt es aber schon mal gar nicht.

Die Entschlackungstheorie ist sogesehen nur bei den Fällen, die auch du ansprichst, noch relevant, und da auch sicher nicht mit den alten Methoden. Arteriosklerose, Konkremente und im Fettgewebe eingelagerte, fettlösliche Gifte könnte man als Schlacken auffassen. Allerdings wird man Arteriosklerose und Konkremente kaum durch schwitzen oder erhöhte Flüssigkeitszufuhr los, man mit diesen Methoden höchstens dazu beitragen, dass sie nicht entstehen, und auch da sollte man vorsichtig sein. Wenn ein Mensch sehr viel Wasser ausschwitzt, heißt das nicht, dass er im gleichen Maße auch Harnstein und ähnliches ausscheidet, eher führt das ganze zu einer kurzfristig erhöhten Konzentration der Stoffe und begünstigt damit ein Ausfallen. Arteriosklerose entsteht auch nicht durch zu viel oder zu wenig Wasser, sondern durch zu viel LDL und eine ungesunde Ernährung.

Alles in allem bin ich der Meinung, dass die Anwendungsgebiete für ausleitende Verfahren früher zu groß angesetzt wurden. Wenn jemand eine Verstopfung und daher Migräne hat, ist es natürlich richtig ihm ein Abführmittel anstelle von LSD zu geben um die Migräne zu bekämpfen, wenn die Verstopfung denn als Auslöser für die Migräne in Frage kommt. In dem Fall behandelt man ursächlich und nicht, wie man es heute sehr oft tut, symptomatisch. In den meisten anderen Fällen finden ausleitende Verfahren aber schlicht und einfach keine sinnvolle Anwendung, vor allem bei bakteriellen oder viralen Infektionen.

Hoffe, ich konnte ein bischen helfen. Manfred Liews 15:07, 30. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Lieber Manfred, vielen Dank für deine Mühe. Ich kann Deine Sichtweise jetzt besser verstehen. Hat das Schlackenkonzept für dich noch eine Berechtigung? (Ich meine biochemisch gesehen, nicht als anti-alternativmedizinische Projektionsfläche für Fastengegner usw.) Und wie müsste man sie heute nennen? --Salutomed

Tag, Salutomed,

entschuldigung erstmal für die unregelmäßigen Antworten, ich bin hier nicht mehr so oft zugegen. :)

Zu deiner Frage: In einigen Teilbereichen hat das Konzept noch seine Berechtigung, eben bei Erkrankungen, die durch einen gestörten Metabolismus gekennzeichnet sind. Für diese Bereiche haben wir aber bereits eigene Begriffe, so gut wie alle Stoffwechselstörungen haben einen Namen und sind kategorisiert, Arteriosklerose, Konkremente... alles sehr individuelle Fälle, die man unter dem Überbegriff "Schlacke" zusammenfassen könnte. Das ist aber nicht mehr nötig, weil man diese Erkrankungen bereits anders kategorisiert hat. Als Universaltheorie ist die Schlackentheorie mit Sicherheit nicht mehr zu gebrauchen.

Manfred Liews 18:45, 22. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Lewisschreibweise[Quelltext bearbeiten]

via Wikipedia:Redaktion Chemie#Lewisschreibweise

Hallo, unter Diskussion:Lewisschreibweise#Generalüberholung steht eine brauchbare Artikelüberabeitung von Ihnen. Könnten sie sich bitte anmelden und diese bitte in den Artikel einpflegen, wir können das so ohne eine Urheberrechtsverletzung zu begehen nicht einfach rüberkopieren. Matthias M. 15:01, 3. Feb. 2009 (CET)Beantworten