Benutzer Diskussion:Thot 1/Salon/Album

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Hendrike in Abschnitt Troll (Haarbeutel)
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Neue Albumeinträge sind nur vom Hausherrn einzukleben.


hendrike hatte im Salon: Schlitzie, Gadji beri bimba

Felistoria hatte im Salon: Sebastián de Morra, Charles Byrne, Tognina Gonsalvus, Schädelpyramide, Bildnis der Marquesa de Pontejos

Der Hausherr hatte im Salon:


Nasenvermessung[Quelltext bearbeiten]

Kleine Ergänzung des ZITATS an der Eingangstür, zum Vortrag gebracht von --Felistoria 19:18, 11. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Die Nasenvermessung war ein beliebtes Gesellschaftsspiel der Salons des Rokoko, bei dem die Abstufungen der Vernunft des Nasenbesitzers festgestellt wurde. Das gesellige Vergnügen war entstanden aus der Begeisterung für die Physiognomik.

Physiognomik[Quelltext bearbeiten]

Das "Gesichtslesen" war seit dem Mittelealter bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde der Rückgriff auf die antiken Bildungen von Analogien zur Beschreibung der Natur und ihrer Geschöpfe sowie auf die Proportionslehren der Kunst Ausgangspunkt für Überlegungen, anhand der Maße des Gesichts auf den Charakter der Person Rückschlüsse zu erlangen.

Bereits Georges-Louis Leclerc de Buffon hatte in den 1840er Jahren in seiner vielbändigen Histoire naturelle générale et particulière auch eine ganze Abteilung dem Menschen gewidmet und auf Zusammenhänge der unterschiedlichen äußeren Beschaffenheit dieser Spezies mit ihren besonderen Eigenschaften hingewiesen, wobei er sich auch ausführlich deren Verformungen (Verkrüppelungen) seitens der Natur zuwandte. Die Idee, den Menschen nach Maß im Hinblick auf die Beschaffenheit seiner Seele zu betrachten, entsprang der Innerlichkeit, der Empfindsamkeit, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und beflügelte insbesondere die intellektuellen Zirkel. Der Schweizer Theologe Johann Caspar Lavater begann ein gewaltiges Archiv physiognomischer Darstellungen zusammenzutragen, die er in den Jahren 1775 bis 1778 in vier großen Konvoluten unter dem Titel: Physiognomische Fragmente veröffentlichte.

Kunst[Quelltext bearbeiten]

Hogarth und sein Mops Trump

William Hogarth hatte zwei Blätter gestochen, in denen er Kunstwerke antiken Zuschnitts zeigte, die er mit allerlei Darstellungen von Gegenständen einrahmte. Die Blätter waren einer eigenen Publikation zum Schönheitsideal beigefügt und zeigten unverhohlen die polemische Auseinandersetzung mit der Mode des Analogisierens: Küchengeräte, menschliche Beckenknochen oder Büstenhalter geraten zu Analogien der Symmetrien menschlicher Figuren in der Kunst.

Neben dem Nasenvermessen wurde auch das Profil zur Erkenntnis herangezogen; der Schattenriss erfreute sich bald allgemeiner Beliebtheit. Laurence Sterne fand seine eigene Anschauung dieser Mode. In seinem ab 1761 bis 1767 veröffentlichten "Tristram Shandy" nutzt er die ersten 25 Kapitel, mit denen er die Dauer des (im Sinne des Wortes) stecken gebliebenen Interruptus des Aktes seiner Zeugung überbrückt, für allerlei Anmerkungen zu Vater und Mutter und zu Onkel Toby, dessen Charakter darzustellen ihm nicht gelingen will; diesbezüglich verweist er auf die "Methoden", den Menschen in seinem Charakter zu erfassen. Die von ihm erwähnte ist allerdings als seine Erfindung anzusehen. Den Verweis auf die verwackelte Darstellung des Charakters nicht nur von Onkel Toby vermittels des Menschen "Ausleerungen" ergänzt er wie folgt: "... es sei denn, freilich, man machte zugleich eine Skizze seiner Einspeisungen; und zöge beide, indem man die eine Zeichnung durch die andere berichtigte, zu einem einzigen guten Bild zusammen." Er räumt allerdings ein, dass ein derartiges Verfahren womöglich "zu stark nach Studierlampe und -stuhl riechen" könnte.

Rezeption[Quelltext bearbeiten]

Der Erfolg des Gesichtermessens in den Salons verhinderte nicht, dass Lavater ein wenig wunderlich wurde im Bestreben, insbesondere das Gute in des Menschen Antlitz mit dem Maßband festlegen zu können; er forderte halb Europa auf, ihm Christus-Gesichter zu zeichnen, sammelte alle ihm zugänglichen in der Kunst und hoffte auf den Mittelwert, der ihm das gute Menschenbild angemessen zur Erkenntn is bringen sollte. Goethe, mit Lavater zunächst recht gut befreundet, bezeichnete dies als Unfug und stand - ohnehin dem geselligen Unsinn wenig zugeneigt - auch dem Nasenmessen nicht zur Verfügung. Lavater bildete das Profil des ehemaligen Freundes in seiner Studie Jesus Messias (1783/1786) ab als Versuchung Christi in der Rolle des Satans im Kleide des Sokrates.

Die Biologie folgte indes der systematischen Taxierung der Lebewesen, wie sie der Schwede Carl von Linnee vorgelegt hatte. Die analogischen Studien gerieten nach der Grande Revolution in Vergessenheit. Ende des 19. Jahrhunderts tauchten sie noch einmal auf im Rahmen der Vermessung von Verbrecherköpfen durch Kriminalisten in Italien; im 20. Jahrhundert wurde in den 1930er Jahren in Deutschland ein Jude an seiner Nase erkannt.

Literatur[Quelltext bearbeiten]

  • Georges-Louis Leclerc de Buffon: Allgemeine Historie der Natur, versehen mit einem Vorwort des Albrecht von Haller. Ab 1752 bei Grund und Holle in Hamburg erschienen, ab 1766 auch bei Holle in Leipzig.
  • Johann Kaspar Lavater: Physiognomischen Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe. 4 Bände, 1775-78
  • Ilsebill Barta Fliedl: Lavater, Goethe und der Versuch einer Physiognomik als Wissenschaft. In: Sabine Schulze: Goethe und die Kunst. (Ausstellungskaztlog Schirn Kunsthalle Frankfurt und Kunstsammlungen zu Weimar. Hatje: Ostfildern 1994; S. 193–217

Oh Captain, My Captain[Quelltext bearbeiten]

Oh Captain! My Captain!

Walt Whitman (1819−1892).

Oh Captain! My Captain! our fearful trip is done,
The ship has weather’d every rack, the prize we sought is
won,
The port is near, the bells I hear, the people all exulting,
While follow eyes the steady keel, the vessel grim and daring;
But O heart! heart! heart!
O the bleeding drops of red,
Where on the deck my captain lies,
Fallen cold and dead.

O Captain! my Captain! rise up and hear the bells;
Rise up−for you the flag is flung−for you the bugle trills,
For you bouquets and ribbon’d wreaths–for you the shores
a-crowding.
For you the call, the swayzing mass, their eager faces turning;
Here Captain! dear father!
The arm beneath your head!
It is some dream that on the deck,
You’ve fallen cold and dead.

My Captain does not answer, his lips are pale and still,
My father does not feel my arm, he has no pulse nor will,
The ship is anchor’d safe and sound, its voyage closed and
done,
From fearful trip the victor ship comes in with object won;
Exult O shores, and ring O bells!
But I with mournful tread,
Walk the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead.

Walt Whitman (1819−1892)

Bocksfigur als Buchhalter auf der Gasse (links sagt der Meister der Läuterung gerade: Suche nicht draußen!)

Die Bocksfigur oder Bocksgestalt gehört zur Familie der Höllengestalten; den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte sie in der mittelalterlichen und spätmittelalterlichen Buch- und Tafelmalerei. Ein Abglanz ihrer schönen Gestalt erhielt sich in dem Begriff "Sündenbock".

Herkunft und Bedeutung[Quelltext bearbeiten]

Die Ahnentafel der Bocksgestalt ist lang und illuster. Der legendäre Abgang von Großpapa, der im Zuge der Weltschöpfung in dem humorlosen Streit um Licht an! oder Licht bleibt aus! dem schicken Kollegen unterlag, brachte die Familie insofern in Schwierigkeiten, als man nun nicht mehr im Dunkeln saß, sondern sich fortan gegenseitig begucken musste. War bereits Urgroßpapa, ein Meeresdrachen mit geschupptem Rücken, in Rahmen der nunmehr Licht-an!-Verordnung des gemeinsamen Chefs im Design unterirdisch gewesen, versuchten sich die folgenden Generationen phantasievoll, wenn auch letztlich erfolglos dem Lehmentwurf zu widersetzen, indem sie sich aus dem Reichtum der Schöpfung kollagierten und allerlei abenteuerliche Kollektionen hervorbrachten aus Gewürm, Geflügel und Gewöll. Recht erfolgreich wurde eine geflügelte Création, die allerdings unter die Füße der Gläubigen geriet als beliebter Teppichentwurf. Ein durchaus traditionsbewusstes Modell indes machte Karriere und durfte auf die Straße: Bocksfüßig, geschwänzt, drachengeflügelt, gehörnt und als Breitmaulfrosch mit Unter- oder Überbiss maskiert, erinnerte es an Urgroßpapa als den symbolisierten Höllenrachen, indem es sich zwei weitere Gesichter ähnlich gelungener Art sonstwohin machte, manchmal auch alle drei direkt an den Kopf, als besonderen Affront gegen die Neigung des Konzerns zur Redundanz.

Nachleben[Quelltext bearbeiten]

In der Neuzeit wurde die Bocksfigur gelegentlich noch nach 3 Mose,16, 20ff. als Sündenbock geführt. Seit der Erfindung des elektrischen Lichts erhielt sie in dieser in diversen literarischen Fassungen überlieferten Rolle, wie zum Beispiel als unterkandidelter Widder Bellyn, der über 500 Jahre lang verbreitet den Wölfen vorgeworfen wurde, verstärkt Eingang in die Schulstuben, allerdings durchweg ohne Gesichtsöffnungen an den unzüchtigen Stellen.

Literatur[Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Krauss/Eva Uthemann: Was Bilder erzählen. Die klassischen Geschichten aus Antike und Christentum in der abendländischen Malerei. München 1987 ISBN 3 406 32364 2
  • Manfred Lurker (Hrsg.): Wörterbuch der Symbolik. Stuttgart, 1983 ISBN 3 520 46402 0
  • Teufel. In: Lexikon der christlichen Ikonographie. (LCI) Freiburg 1994/2004; Bd. 4 (Allgemeine Ikonographie), Sp. 295–300 ISBN 3 451 22568 9

Troll (Haarbeutel)[Quelltext bearbeiten]

Troll, aus: Der Haarbeutel von Wilhelm Busch

Miniatur zur Nacht für meine liebsten Zwerge, Ägypter und Verräterinnen; von --Felistoria 22:53, 2. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Schon im ANR? Dann musste noch die BKL „Troll“ ergänzen. ;-) Die Verräterin 12:08, 5. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Der Troll ist eine affenähnliche Figur aus einer Bilderfolge von Wilhelm Busch, gesammelt im Haarbeutel, die erst kürzlich in der Forschung als frühe Studie eines Trolls erkannt wurde.

Zum Zusammenhang: die Bilderfolge[Quelltext bearbeiten]

Die Bilderfolge zeigt in einer Reihe von Zeichnungen das Treiben eines in forscher Doppellinie angelegten Wesens, das stets als Äffchen gedeutet wurde. Das Äffchen turnt über den Tisch eines, wie im Laufe der Folge erkennbar wird, schlummernden älteren Herrn der schreibenden Zunft, der aufgrund übermäßigen Genusses einer Bowle unter den Tisch gesunken ist, und vollführt dabei allerlei Schabernack, um am Ende dem infolge des Getöses erwachenden Herrn ins verschlafene Auge zu schauen.

Zur Deutung[Quelltext bearbeiten]

Das vorliegende Bild zeigt die Beschädigung aller geistigen Güter: den verächtlichen Weitwurf des Tintenfasses auf den Leibeshügel, die Feder - hier durchaus als Vorläufer der Tastatur zu sehen - sockengleich um die Zehen gewickelt, die Sehhilfe vom Schwanze fest umschlossen und die Quelle allen Wissens, das Buch, kurz vor dem Übergang in den gefledderten Zustand. Der Beschleuniger des Geistes, die Zigarre, liegt zerglimmt am Boden. Das Wirken des äffchenartigen Wesens kann gedeutet werden als Dämonie der Ungestalt, die dem berauschten, im Traum des Gelehrsamen gleichsam abwesenden Geist des Menschen nichts anhaben kann, denn der merkt nichts von der Zerstörung, weil er schnarcht. Nur die Flamme, Symbol des Lichtscheins der Aufklärung, steht kerzengrade, vom Luftstrom der heftigen Bewegung des äffischen Dämon gänzlich unbeeindruckt.

Zur Rezeption[Quelltext bearbeiten]

Die Zeichnung stand als Grundlagenwerk moderner Geisteswissenschaft und ihrer Gefährdung stets im Schatten großer Vorbilder, so zum Beispiel der berühmten Geschichte vom Mord in der Rue Morgue von Edgar Allan Poe, in der ein Affe die Wahrnehmung narrt, oder dem ebenso berühmten Akademiebericht von Franz Kafka, in dem der Affe vor dem Club der Gelehrten doziert. Zusätzlich hatte ein anderes, allseits bekanntes Werk von Wilhelm Busch, Fipps der Affe, bislang den Blick auf die Bedeutung des Trolls im Haarbeutel verstellt. Verschiedentlich geäußerte Annahmen, es könne sich hierbei um eine Vorlage für die Aktionskunst des Joseph Beuys handeln, haben sich als irrig erwiesen, da hier im Haarbeutel zuvor nicht Honig, sondern Bowle zum Einsatz kommt.

Heutzutage taucht der äffische Dämon unter dem Begriff Troll auch des öfteren, und immer öfter, als Zerstörer und Verhinderer digitalen Kulturgutes auf, um dieses, unter anderem durch Tintenfassweitwurf, Sockenfeder, Schwanzbrille und Editfledderei, nach seiner Façon zu unterminieren.

Gutenachtgeschichte[Quelltext bearbeiten]

von Fräulein Lämpel

Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten und die erzähl' ich euch jetzt nach: Sie spielt in Afrika, als noch alle Affen auf den Bäumen saßen und eines Tages die Bananen weniger wurden oder die Affen mehr, egal. Jedenfalls gab's vier Gruppen. Die eine betete fleißig, dass es Nüsse oder sonstwas regnen tät', aber der liebe Gott hatte kein Einsehen oder grad' was anderes zu tun. Da wurden die Affen ganz vergeistigt und verschrumpelt. Die andere Gruppe diskutierte fleißig, organisierte sich mit allerlei Regeln und machte eine Verfassung: Die Würde des Affen ist ... und so Sachen, die immer versprochen, aber nicht gehalten werden. Und deshalb haben sie die Evolution ausprobiert und sich gehauen. Am Ende blieb einer übrig, der aber als Krieger lieber verhungern als auf weniger angesehene Berufe umsteigen wollte, womit der Wechsel vom Jäger zum Sammler endgültig vergeigt war. Und dann gab's noch 'ne dritte Gruppe, so 'ne Art Haufen professioneller Übelnehmer. Dieser Club ausgebuffter Individualisten, der's mit der Theorie versuchte, palaverte so lange, bis einer nach dem anderen geschwächt den Geist aufgab. Die nunmehr verbliebene vierte Gruppe wollte wissen, ob's auch anders geht; die stieg 'runter von den Bäumen, wackelte durch die Savanne und überlebte. Das waren die Empiriker, die sich an die Technik hielten. Und deshalb sind wir alle jetzt hier. Ich mag die Geschichte, weil ich mir immer vorstelle, wie der gute alte Herr doch schier verzweifelt, wenn er zusehen muss, wie an seinem Spielzeug herumgebastelt wird. Das ist zwar eine sehr philosophische Geschichte, aber meint ihr nicht, liebe Kinder, sie passt hier auch?

Und jetzt aber das Sandmännchen geschnappt, ab damit in die Heia und fleißig über die Kunst nachgedacht! Fräulein Lämpel