Benutzer Diskussion:Vollbracht/Christ sein

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Rechtfertigungslehre[Quelltext bearbeiten]

Sünder können nicht vor Gott treten?[Quelltext bearbeiten]

Also da wäre ich nicht ganz bei dir. Bzw. eine Frage - wenn jemand, der gesündigt hat vor Gott tritt, ist er dann noch ein Sünder oder nicht? —Ichigonokonoha (Diskussion) 21:50, 31. Mai 2022 (CEST)Beantworten

Ob jemand ein Sünder ist, oder ein Gerechtfertigter, ist nicht eine Frage der begangenen Taten. Wäre das anders, wäre der Himmel komplett leer. Es muss also eine Möglichkeit geben, dass jemand, der eine böse Tat (oder auch viele böse Taten) begangen hat, Gerechtigkeit vor Gott erlangen kann. Genau diese Möglichkeit wird im Alten Testament bereits vage angedeutet, im Neuen Testament aber beschrieben.
Wenn ich schreibe, dass ein Sünder nicht vor den absolut heiligen Gott Vater treten kann, berücksichtige ich natürlich nicht, dass Jesus wahrer Gott von wahrem Gott und eins mit dem Vater ist. Vor Ihn werden wir selbstverständlich alle treten, ob wir nun Sünder sind, oder Heilige. Nur in den Himmel können Sünder eben halt nicht kommen. --Vollbracht (Diskussion) 22:26, 31. Mai 2022 (CEST)Beantworten
Danke für die Antwort.
Was ich mich da frage, im Apostolischen Glaubensbekenntnis sagen wir ja:"Er sitzt zur Rechten Gottes, des Allmächtigten Vaters. Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten." - Meinst du im ewigen Gericht werden wir Jesus gegenüberstehen oder Gott in all seiner Gestalt? (Oder kann man gar nicht wirklich differenzieren?) - Ich finde das eine sehr interessante Frag. --Ichigonokonoha (Diskussion) 15:21, 8. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Hier gilt es zu unterscheiden: Diejenigen, die unter dem Gesetz stehen, werden nach dem Wort (Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes.) gerichtet werden. Sie bekommen also Jesus als Richter zu sehen. Das gilt insbesondere für alle, die versuchen, sich aus eigener Kraft durch ihre eigene Gerechtigkeit, bzw. das Befolgen von Geboten zu erretten. Menschen, die in unchristlichem Umfeld aufwachsen, weil Menschen in deren Umgebung ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden sind, sind nicht per se davon ausgeschlossen, dass Jesus sich ihnen offenbart. Zeugnisse dafür hat es schon oft gegeben. Aber jene, die diesen Jesus als Herrn angenommen haben, treten vor Jesus nicht als ihren Richter, sondern als ihren Bräutigam. (Joh. 5,24 lut) Da sollte man wohl annehmen, dass Papa dann auch dabei ist. Da wir den Geist schon jetzt haben, wird folglich alles, was ich von Gott weiß, wohl dann auch dabei sein. --Vollbracht (Diskussion) 22:00, 8. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Interssanter Gedanke, kann ich gut nachvollziehen. Aber was mir klar wird, ich werde nochmal die Apostelgeschichte lesen. Vielleicht komme ich danach nochmal auf dich zu. Übrigens finde ich es sehr gut sich über Glauben austauschen zu können, danke für diese Möglichkeit hier. --Ichigonokonoha (Diskussion) 22:57, 8. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Gerne! Meist verurteilen Christen unterschiedlicher Denominationen einander, weil sie einander an irgendeinem Punkt nicht verstanden haben, fragen dann aber auch nicht nach. Dabei konnte ich, wenn es um die eigentliche christliche Lehre geht, bislang keinen wirklichen Unterschied feststellen - ob ich mich nun mit dem lokalen Erzbischof, einem Pastor in einer Pfingstgemeinde, ICF, oder Baptisten unterhalten habe. Der Kern des christlichen Glaubens steht in der Bibel und ist eigentlich unmissverständlich. --Vollbracht (Diskussion) 23:13, 8. Jun. 2022 (CEST)Beantworten

Heilige können nicht zugleich Sünder sein?[Quelltext bearbeiten]

Der Ausdruck bzw. die entsprechende These stammt von Luther, da wundert es mich, dass jemand, der sich als orthodoxer Lutheraner outet, Luther widerspricht. ;)

Ob der Satz stimmt hängt natürlich davon ab, wie er interpretiert wird. Da kommt es u.U. auf theologische Feinheiten an, die ich jetzt noch nicht völlig überblicke …

Gottes Segen dir!

--Helmut w.k. (Diskussion) 17:05, 29. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Ich denke, dies ist die steilste These, die ich umseitig aufgestellt hatte. Mir geht es erkennbar nicht darum, zu behaupten, dass wir Heiligen keine Menschen mehr sind, die Dinge tun, die unserem Herrn missfallen, die also Sünden begehen. Luther wollte sicher mit Recht ausdrücken, dass wir weiterhin Sünden begehen. Vielmehr will ich betonen, dass wir mit Recht auf einer neuen Identität in Christus bestehen. Indem wir unser falsches Handeln nicht mehr als Teil unserer Identität ansehen, fällt es leichter, die richtige Blickrichtung beizubehalten. Wann immer wir hingegen in egal welchem Zusammenhang unserer Identität schlechtes zuschreiben, legen wir auch eine Grundlage für Resignation. Und das sollten wir nie tun.
Man könnte meinen, manchmal sei diese Botschaft pädagogisch auf der schwachen Seite. Wenn wir ganz vergäßen, dass wir immer wieder falsch handeln, könnten wir ja vielleicht auch vergessen, dass wir auf die Gnade Gottes angewiesen sind. Das aber widerspricht meiner persönlichen Erfahrung. Darauf, dass ich Fehler mache, werde ich immer wieder gestoßen. Dafür brauche ich nicht erst zum Flagellanten werden. Aber das ist (selbst in Teilen) nicht mehr meine Identität.
Auch ohne die Identität des Sünders mit mir zu schleppen, weiß ich, dass ich klein vor meinem großen Gott bin. Den Sünder muss dieser Größenunterschied abschrecken. Das Kind hingegen ist froh, einen so großen und mächtigen Vater zu haben. Bildlich gilt mir der Sünder als einer, der an der Oberkante des Grant Canyon steht und nicht weiß, wie weit er gehen kann. Als Heiliger kenne ich die Grenze, bleibe in sicherem Abstand und genieße die Aussicht. Furcht des Herrn ist weiterhin aller Weisheit Anfang. Das bedeutet mir aber folglich nicht Angst und Schockstarre, sondern einen gesunden Respekt und den unbedingten Wusch, dahin zu gehen, wohin Er mich zu gehen heißt. --Vollbracht (Diskussion) 19:48, 29. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Wer gesündigt hat, ist kein Sünder?[Quelltext bearbeiten]