Benutzerin:18quirl08/Wikimania 2019

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Darüber, was ich sehe, was ich lerne, was ich erlebe. Nachzulesen für jene, die bei der Wikimania 2019 nicht dabei sein können. Als Newbee darf ich dabei sein. Dank eines Stipendiums von Wikimedia Deutschland. Danke für diese Unterstützung und Chance.

Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ende Mai: Die Anreise ist gebucht. Ein Dilemma, weil ich abwägen muss zwischen verfügbarer Zeit, möglichen Verkehrsmitteln und schönen Reisewegen sowie den Notwendigkeiten des Broterwerbs. Der Kompromiss ist leider nicht ganz ökologisch.
  • Registrierung: ist auch geschafft!
  • Mitte Juni: einen ersten Blick in die Reiseplanung gewagt und in Reisetipps vertieft. Stadtplan und Wetterkarten studiert, einen Überblick über ÖPNV verschafft und andere nützliche Tipps gelesen. Chaos im Kopf, dabei liegt Stockholm in Europa. No Bargeld, das wird eine Herausforderung! Bin keine Freundin von ausschließlich Plastikgeld und Digipay. Aber: Karten checken, vorbereitet sein.
Poster zur Wikimania 2019
  • Anfang Juli: Poster-Session von und über das Projekt Wikipedia:WomenEdit zugesagt. Aus der lockeren Laune ist bei einem Brainstorming mit IvaBerlin, Grizma und anderen Ladies ein lustiges Poster entstanden und das wir dann in Stockholm präsentieren.
  • Mitte Juli: Kurz vor knapp auf der Zielgeraden das Rahmenprogramm festgelegt. Kultur-Crawl, Foto-Spaziergänge, Schwedisches Parlament, Sidekicks - wer die Wahl hat, hat die Qual.
  • Anfang August: Einen Vormittag vom Job freigeschaufelt und das persönliche Wikimania-Programm geplant. Von Bildung bis Diversity, von GLAM bis Multimedia, von Growth bis Research – alles dabei. Hoffentlich macht das Hirn dann nicht schlapp.

Wikimania live[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Montag / Monday, August 12th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Letzte Erledigungen im Job! Liste abgearbeitet, sieht gut aus.
  • Tasche packen, fühlt sich gut an. ein lächelnder Smiley 

Dienstag / Tuesday, August 13th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschafft. Die Anreise hatte diverse Turbulenzen – und die sind nicht nur meteorologisch gemeint. Stockholm hingegen wirkt eher ruhig, entspannt.

Habe mich gleich auf den Weg gemacht, um die Stadt – im wahrsten Sinne des Wortes – zu erfahren und zu erkunden. Aus Pragmatismus, weil die blaue Linie direkt in der Nähe der Unterkunft liegt, entscheide ich mich für einen Ausflug mit dieser Linie, aber nicht ins hippe Kungsträdgården, sondern ans nördwestliche Ende der Stadt. Dass mir die jungen Mitarbeiterinnen an der Hotel-Rezeption versichert hatten, der Stadtteil Spånga-Tensta sei nicht so spannend, es gäbe da weitaus interessantere Plätze, animierte mich noch mehr, einen Abstecher in den Norden zu machen. Und siehe da: Schon der Supermarkt und das Café am Bahnhof lassen ahnen, dass hier viele Menschen mit Migrationsgeschichte leben. Der Friseur nebenan auch. Dass die Menschen hier aus Afrika und dem Maghreb, aus Zentral- oder Südasien kommen, verraten die nach Ländern geordneten Telefontarife, die an einer Wand im Café aushängen. Auffällig wenig Menschen sind auf der Straße. Aber die Häuser ganz schön: sachlich, kein Schischi, auch gepflegt, dazwischen viel Grün. Ein Spazierweg führt über einen spiralförmigen Weg alsschnell auf eine leider unwirtliche, lange Fußgängerbrücke, unter der sich der normale Wahnisnn verbirgt. Man hat einen guten Überblick. Neben kleinen, aber blühenden Gärten, die in Spuckweite unterhalb der Brücke liegen und den Kleingärtnern sichtlich Spaß und Entspannung bieten, rauschen im Kurzzeittakt die Schnellzüge der Schwedischen Bahn mit vollem Speed durch. Idylle geht anders. Aber wer braucht die schon?

Kontrastprogramm in Mörby, einem nordöstlichen Teil der Stadt. Blumen- und Obstläden auf dem Bahnhofsvorplatz, Menschen hetzten zu ihren Anschlussbussen, Fahrräder. Quirliges Leben im Vorort. Man kommt mit Menschen in Kontakt, erfährt, dass hier die beste Hausarztpraxis von Stockholm praktizieren und sich ein Ausflug nach Djursholm mit einem Spaziergang am Wasser lohnen solle. Den Bus knapp verpasst, der Takt zum nächsten ist sehr lang.

Es kann losgehen

Und da ich schon an der Roten Tunnelbana-Linie bin, wird auch gleich noch die Registrierung zur Wikimania 2019 erledigt  –  kurz und schmerzlos. Bauchgefühl: Der Countdown läuft...

Mittwoch / Wednesday, August 14th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher Vogel: Frühstück, ehe der Run aufs Büffet losgeht. Café stark genug, Frühstück mehr als groß und reichlich. Auf geht's zur Preconference. Fühle mich in der Tunnelbana schon fast wie ein Profi. Kurzer Rundgang über den Campus der Universität Stockholm, um ein Gefühl für die Gebäude, Entfernungen und Zeit-Räume zu bekommen. Registrierung war ja schon erledigt, ergo kein Stress am Morgen. Kurzer Plausch auf dem Campus mit Vee. Sie ist eine der zahllosen Volunteers, die Wege weisen und jederzeit behilflich sind. Die Learning-Day-Session steht an und beginnt mit der „Friendly Space Policy“, die Christel alias Kritzolina und Kalliope im Plenum vorstellen und der Kurzeinführung, wie die Learning-Days organisiert sind. Wermutstropfen: Wer nicht die komplette Zeit dabei sein kann, muss sich neu entscheiden. Kurze Denkpause mit Café.

Ergo Programmwechsel in die Hackathon-Session. Auf der Zielgeraden das Ende der Vorstellungsrunde erlebt, wen welches Thema umtreibt und worüber er oder sie gerne mit anderen ins Gespräch kommen möchte. Templates kreieren, Daten strukturieren, mein Hirn animieren.

Das Herz der schwedischen Demokratie: Plenarsaal (2019)

Danach das große „Familienfoto“. Ganz offensichtlich: Hier fehlt der große Zampano, der mal richtige Ansagen macht, damit das Foto was wird und dass alle zusammenrücken müssen. Irgendwann hat jemand endlich eine Idee: aufstehen und bewegen. Könnte ein bewegendes Foto werden. ein lächelnder Smiley 

Wo ich mich einordnen könnte bei den Hackern, ist mir noch nicht klar. Da läuft GiFontanelle, eine junge Brasilianerin, durchs Bild. Ihr Wikidata-Logo animiert mich zum Small-Talk. Und schon gehts los. Als erfahrene „Wikidaterin“ hilft sie mir dabei, Datensätze von Frauen in Wikidata zu ergänzen. Großartig, wieder was gelernt. Und während ich Datensätze ergänze, füllt sich der Tisch. Und schon sitze ich in einer kleinen Einführung über ein Wikidata-GLAM-Projekt. Ich versteh zwar mehr als „Bahnhof“, aber da ist zwingend „Nachsitzen“ nötig.

Mittagessen greifen und ab zum Reichstag: Das Herz der schwedischen Demokratie einmal von innen sehen. Dank Per Lodenius von der Centrum-Partei zwei kurzweilige Stunden mit überraschenden Ein- und Aussichten.

Und zum Tagesende noch die wirklich charmante Einweisung, wie man als Newcomer eine Wikimania „überlebt“. Oberste Regel: Niemanden anmachen, aber gerne jemanden ansprechen. Nicht zu zaghaft sein und nicht zu forsch. Den Überblick behalten, niemanden aufhalten.

Djurgården (2019)

Donnerstag / Thursday, August 15th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kollektives Stadterkunden beim Royal Djurgården Culture Crawl
  • WMDE-Einweisung für Newbies: Augen und Ohren auf!
  • WMDE-Kennenlernparty: Klönen gehört natürlich auch dazu. Und weiterhin Ohren auf!

Die kollektive Kulturexkursion Royal Djurgården beginnt so, wie man es erwartet: Ein Guide muss erkennbar sein. Das weiße Volunteer-T-Shirt reicht nicht, er hat den obligatorischen Erkennungs-Schirm gegen einen Wikimania-Wimpel getauscht.

Station 1: Das Schwedische Historische Museum. Beeindruckende Eingangstür aus Bronze: sehr schwer, kann man auch nicht steheln, weil sie ordentliche Geräusche macht. Goldkammer im Keller, in der auch Silbernes liegt: Schmuck, Ketten, ziselierte Arbeiten, Münzen. Hier liegen doch einige schwerwiegende und schön gestaltete Exponate. Führung durch die Frühgeschichte, mehr als eine Übersicht kann es nicht sein. Bei 10 Millionen Exponaten, über die das Museum verfügt, um die Zusammenhänge zu verstehen, braucht man sicher länger.

Quallen im Baltic Sea Science Center

Station 2: Spaziergang bis zu Djurgården, dann am Wasser ein Crashkurs in Geschichte der schwedischen Flotte, in königlicher Schiffbauerei und dem Untergang der Vasa (Schiff). Recycling kannte man übrigens schon beim Schiffbau. Damals. Sechzehnhundert soundso. Und später beim Verbauen alter Wracks.

Station 3: Das Spritmuseum ist weitaus mehr als Werbung für Hochprozentiges. Hier sieht man Fotokunst weltbekannter Fotografinnen und Fotografen, die den berühmten schwedischen Wodka in Szene gesetzt haben. Nicht als Werbung fürs Produkt, denn die ist in Schweden verboten.

Station 4: Weiter zum Liljevalchs Kunstmuseum, wo der Fotograf Anders Petersen erstmals sein „Stockholm“ ausstellen darf. Großformatige Schwarz-Weiß-Fotos, Menschen und Milieus, denen Petersen so nahe kommt, wie kaum jemand.

Station 5: Skansen mit dem Baltic Sea Science Center, wo sich Fische und Quallen keinesfalls „Gute Nacht“ sagen.

Freitag / Friday, August 16th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Los geht's!

Welcome Session! Mit einer kurzweiligen und mitreißenden Keynote von Michael Peter Edson, Mitgründer des Museum for the United Nations – UN Live. Keine Chance für müde Geister oder Morgenmuffel: Wir lernen im Speed-Talk den oder die Sitznachbarn kennen, spielen später Rock-Paper-Scissors, das Kinderspiel, das inzwischen auch ein Roboter beherrscht, der immer gewinnt. Und lernen über Inspirationen und Intelligenz der Crowd. Ab nun: Workshops..., Good Practice..., Empfehlungen..., Ideen..., Synapsenchaos!

Fast vergessen, dabei sehr beeindruckend: Mittags der WikiWomen's Lunch. Ein Raum voller Menschen aus allen Teilen der Welt, bunt, divers, lachend, lunchend, Pläne schmiedend. Lange vorbei die Zeiten, als sich ein paar einsame Wikipedianerinnen zu viert zum Lunch trafen.

Samstag / Saturday, August 17th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weiter geht's!

Geht ja gut los: Die „Mehl-Büchse“ versagt am Morgen, und die digitalen Notizen vom Vortag auch nur rudimentär vorhanden. Da hilft nur der gute alte Notizblock. Sieht oldfashioned aus, ist es auch, hilft aber gerade.

Also, ab jetzt volle Packung Diversity mit etwas Research: Let's Talk about Campaigns and Contests. Und dann „mappen“ und „bridgen“ wir den Gender Gap mit den Erfahrungen der indischen Wikipedia-Community und diverser Wiki-Loves-Campaigns. Interessanter Vorschlag: Weniger verschiedene „eigene“ Projekte in der Community starten, dafür mehr gemeinsam machen. Und gerne auch mal Ideen klauen.

Diversity, the next: Eine InterWiki-Women-Collaboration in Spanisch, Armenisch und Italienisch, die sich im Laufe der Zeit auf französisch und arabisch erweitert hat. Da fehlt definitiv eine deutsche Kollaboration.

Der Space Diversity ist abwechslungsreich, manches anregend, manches wie AfroCROWD at the United Nations and in the International Community eher informativ, aber auch mit Spaß performed. So auch Laliv und ihr Leben mit dem Gender-Gap. Fehlt noch die Idee, die Schweden in seinen Botschaften auf der ganzen Welt in die Welt trägt – und den Wiki-Gap schließen soll. Diplomatie mit anderen Mitteln.... Nicht hinter schwedischen Gardinen! Keinesfalls.

Übrigens: Für Fotos gerade keine Zeit.

Und bei der Postersession fast zwei Stunden lang den Mund fusslig geredet. ein lächelnder Smiley 

Sonntag / Sunday, August 18th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf geht's zur letzten Runde!

Starker Café, gutes Frühstück, allerbeste Laune!

Weiter Looking for Diversity. Aber dafür gibts genügend Gründe: Monokulturen gibts genug in der Wiki-Welt. Und genügend Menschen, die das nicht (mehr) wollen. Ideen, Projekte und Anregungen von Rosie zur Entstehung eines Wikidata-Models zur Rezeption von Schriftstellerinnen, von Marc, den Culture Gap zu schließen und von Deror, den Gender Gap sichtbar zu machen.

Schöne bunte Wiki-Welt 2019

Wie schafft man, mehr Aufmerksamkeit der Wiki-Autorinnen und -autoren auf Diversity-Themen zu lenken? Ein Workshop zum Mitmachen und Mitdenken von Leserättin und IvaBerlin.

Technisches Know-how – immer gut! Vor allem, wenn man mal in eine Region kommt, wo der Online-Zugang beschränkt oder versagt ist. Dann hilft garantiert Kiwix aus der Session Wikipedia für Dich, Deine Nachbarn und Deine Schule, damit alle irgendwie ans Wissen kommen. Minimale Technik und Software, großer Effekt.

  • Und finally the closing session der 15. Wikimania.

Emna Mizouni is the Wikipedian of the year 2019. Der Kopf dröhnt, das Hirn im Loop, die Synapsen haben Schnappatmung.

Und große „Surprise“ (weil schon per Mundpropaganda durchgesickert): 2020 lädt Wikimedia ESEAP zur 16. Wikimania nach Bangkok, in die wärmste Hauptstadt der Welt, ein. I'll hope I will come!

Sonnabend / Saturday, August 24th[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Es ging nach Stockholm einfach flott weiter, fast ohne Atempause.

Genug Anregungen gabs ja zur Wikimania, insbesondere auch im Space Diversity. Wir WomenEdits IvaBerlin, Leserättin, Quirl und weitere haben sich intensiv in die Interwiki Women Collaboration eingeklinkt, Listen für wichtige historische Frauen aus Deutschland und Österreich abgestimmt und flott in das Projekt gehievt, weil von den Hauptinitiatorinnen des Projektes um Camelia aus Italien und Armine aus Armenien aktuell ein Online-Edit-a-thon bis 20. September für Interwiki Women Collaboration ausgerufen war. Und da konnten und wollten wir einfach nicht zurückstehen und einen deutschsprachigen Beitrag leisten.

Nun heißt es für alle: Wer Lust und Zeit hat, bitte beteiligen, mitschreiben, übersetzen und viele Frauen in verschiedenen Sprachen sichtbar machen! Yes, you can!

What else[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]