Benutzerin:Elya/Fritz Haferkamp

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Fritz Haferkamp (eigentlich Walter Friedrich Haferkamp; * 19. Juni 1925 in Köln; † 26. September 1994[1]) war ein deutscher Architekt. Er war ab ca. 1952 im Hochbauamt der Stadt Köln tätig; nach seinen Entwürfen entstand das neue Gebäude für das Historische Archiv der Stadt Köln an der Severinstraße, dessen Klimatisierungslösung – die „Kölner Lösung“ – über Jahrzehnteinternational als wegweisend galt.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fassade des Historischen Archivs der Stadt Köln 2006. Schlitze in der Fassade dienten der indirekten Beleuchtung und der natürlichen Belüftung des Archivguts

Haferkamp studierte ab November 1943[2] als Schüler von Hans Schwippert an der RWTH Aachen Architektur. Etwa 1952 trat er in das Hochbauamt der Stadt Köln ein.[3] Unter seiner Planung entstanden ab 1954 eine Reihe von Schulbauten in Köln, so etwa der Wiederaufbau des Gymnasiums Deutz in der Schaurtestraße (1955), die Realschule Lassallestraße in Mülheim (1956) sowie die Berufsschule in der Weinsbergstraße in Ehrenfeld (1963).

Grabstätte Fritz Haferkamp auf dem Friedhof in Bensberg

1971 leitete er den Neubau des Historischen Archivs der Stadt Köln an der Severinstraße (2009 zerstört). Dabei setzte er zum Schutz des Archivgutes vor den unterschiedlichsten Witterungs- und Klimaeinflüssen auf eine selbstregulierende Lösung, die mit wenig zusätzlicher Klimatechnik auskam. Dieses Modell für die Klimatisierung wurde zum Vorbild für zahlreiche nachfolgende Archivbauten, so etwa das Allgemeine Reichsarchiv in Den Haag 1980, das Züricher Staatsarchiv (1985), das Bundesarchiv in Koblenz (1986) sowie die Staatsarchive in Leipzig Darmstadt (jeweils 1994).[4]

Haferkamp starb 1994 und ist auf dem Friedhof in Bergisch-Gladbach-Bensberg beigesetzt.

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1954: Turnhalle Volksschule Zugweg 42, Neustadt-Süd[5]
  • um 1955 Kindergarten Rheinaustraße, Altstadt-Süd (mit Fritz Lammersen)[6]
  • 1955: Wiederaufbau Gymnasium Deutz mit Aula, Schaurtestraße, (mit Walter Mayer)
  • 1953–1956: Realschule Lassallestraße, Mülheim, 1956 (mit Annemarie Weimann)[7]
  • 1956/57: Städtische Volksbücherei Hollweghstraße, Kalk [7]
  • 1959: Erweiterung und Wiederaufbau Gymnasium Kantstraße 1-3, Köln-Kalk
  • 1960: Erweiterungsbau Realschule Sülzgürtel, Sülz
  • 1963–64 Aula des Herder-Gymnasiums, Kattowitzer Str. 52, Buchheim[8]
  • um 1957: Volksschule Fußfallstraße, Merheim (mit Annemarie Weimann)[9]
  • 1961–62 Volksbücherei Zollstock (Ausführung Günther Baumsteiger)[10]
  • 1963: Berufsschule Weinsbergstraße, Ehrenfeld
  • 1964–65 Grundschule (Fertigschule) Volkhovener Weg, Volkhoven-Auweiler[11]
  • 1964–65 Grundschule (Fertigschule) Balsaminenweg, Seeberg[11]
  • 1964–65 Grundschule Rendsburger Platz, Mühlheim (Fertigschule)[11]
  • 1966–67 Grundschule, Bocklemünd-Mengenich [12]
  • 1966–67 Grundschule An der Kaulen, Worringen[12]
  • 1966–67 Grundschule Ostheim[12]
  • 1965-68 Sonderschule für Körperbehinderte Belvederestraße, Müngersdorf (mit Annemarie Weimann)
  • 1967–68 Grundschule, Seeberg (mit Dipl.-Ing. Bönninger) [13]
  • 1967–68 Grundschule Helene-Weber-Platz, Neubrück (mit Dipl.-Ing. Bönninger) [13]
  • 1969–1971: Archivgebäude Severinstraße 222–228, Altstadt-Süd

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eva Christine Raschke: Stadtspuren Bd. 15 – Köln: Schulbauten 1815–1964, Verlag J.P. Bachem, Köln 2001, ISBN 9783761614716, S. 516
  • Deutsche Bauzeitschrift (DBZ) 3/1958. Thema: Schulen, Heimschulen, Kindergärten, Büchereien, Wohnbauten, Städtebau; Bertelsmann Gütersloh 1958
  • Deutsche Bauzeitschrift (DBZ) 11/1958. – Seiten 1191, 1198f., 1200f., 1208, 1209

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daten gemäß Friedhofsamt Bensberg und Grabplatte Friedhof Bensberg; das Todesjahr 1998 in Eva Christine Raschke: Stadtspuren Bd. 15 – Köln: Schulbauten 1815–1964 Verlag J.P. Bachem, Köln 2001, ISBN 9783761614716, S. 516 ist demnach nicht korrekt
  2. Stammbuch/Matrikelliste der Volksdeutsche [sic!] Studierende 1932–1951, S. 82: „immatrikuliert am 2. November 1943 RWTH Aachen, Fachrichtung Architektur, gestr. 15. August 1944. Hochschulpaßnummer 320281“
  3. nach Eva Christine Raschke: Stadtspuren Bd. 15 – Köln: Schulbauten 1815–1964, S. 516
  4. Maria Rita Sagstetter: Klimatisierungskonzepte in jüngeren Archivgebäuden in Deutschland, in: Archivalische Zeitschrift 86 (2004), S. 323–355
  5. Für eine unvollständige Liste der Schulbauten siehe ebenfalls: Eva Christine Raschke: Stadtspuren Bd. 15 – Köln: Schulbauten 1815–1964 S. 516, sowie Ausgaben der DBZ 1958
  6. www.nrw-architekturdatenbank.uni-dortmund.de – Kindergarten TU Dortmund: Forschungsprojekt Architektur und Ingenieurbaukunst der 1950er, 60er und 70er Jahre in NRW
  7. a b Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1956/57 E XII b 56/57, S. 129 (eingesehen in Stadtbibliothek Köln)
  8. Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1964, S. 132 (eingesehen in Stadtbibliothek Köln)
  9. www.nrw-architekturdatenbank.uni-dortmund.de – Volksschule Fußfallstraße TU Dortmund: Forschungsprojekt Architektur und Ingenieurbaukunst der 1950er, 60er und 70er Jahre in NRW
  10. Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1962, S. 127 (eingesehen in Stadtbibliothek Köln)
  11. a b c Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1965, S. 131/132 (eingesehen in Stadtbibliothek Köln)
  12. a b c Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1967, S. 143 (eingesehen in Stadtbibliothek Köln)
  13. a b Verwaltungsbericht der Stadt Köln 1968, S. 132/133 (eingesehen in Stadtbibliothek Köln)