Benutzerin:Emma7stern/Gedanken in der Wikipedia

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Gesammelte Gedanken in der Wikipedia - man muss ja nicht alles wieder neu denken. manchmal geb ich mir mühe und schreibe meine gedanken zur wikipedia in die wikipedia hinaus. es ist wohl an der zeit, das mal zu sammeln. vielleicht ergibt sich ja irgendwann ein bild.


nochmal antisemitismus in der wikipedia - 16. september 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

überhaupt geht mir diese ganze angelegenheit ziemlich auf den keks. natürlich gibt es antisemitismus in der wikipedia, und damit meine ich den ANR. der ist m.e. in einem derart schlechten zustand, es wimmelt nur so, von bewussten und unbewussten "klöpsen", sprachgebrauch, der alle formen der ausgrenzung und vorurteile transportiert, von niemandem bemerkt, hinzu kommt diese flut von bausteinen aller couleur. von diesen knapp 1,5 mio. artikeln haben vermutlich die hälfte einen knick (man sehe sich nur den out-put dieses kaputte-link-bots an, wir kommen doch nicht mehr hinterher, das alles abzuarbeiten, meckern dann über den bot, statt das problem anzugehen, dass in vielen fällen die quellen weggebrochen sind.)

wenn ich den antisemitismus in der wp bekämpfen will, dann sehe ich ein großes betätigungsfeld im anr, die kontrolle, das sensible und aufmerksame gegenlesen und korrigieren von haste-nicht-gesehen-vielen mehr oder weniger langweiligen artikeln (eben nicht den honeypots). antisemitische, missverständliche oder antisemitismus implizierende formulierungen finden sich m.e. zuhauf und richten nach außen und innen schaden an. (das problem besteht m.e. zudem in größerem maße noch im sexistischen sprachgebrauch und etwas weniger im rassistischen.)

der sprachgebrauch der benutzer untereinander ist m.e. ein völlig anderes problem. hier geht es ja in vielen fällen darum, sein gegenüber möglichst süffisant zu beleidigen. effektiv ist das, wenn man z.b. frauen mehr oder weniger versteckt sexistisch anmacht, linke als antisemiten bezeichnet oder leute, bei denen man einen jüdischen hintergrund vermutet, eben antisemitisch. (u.v.m.) der wert und inhalt der einzelnen sprüche kann dann lang und breit diskutiert werden und zu diesen riesen-eklats führen, weil die auslegung dessen was gesagt wurde, immer der pov ist und sich nach freund und feind teilt.

was man meiner meinung nach begutachten lassen sollte, ist das sperrverfahren gegen Michael Kühntopf, einschließlich der versionslöschungen und des diskussionsarchivs, denn hier ist alles "böse" der wp aufeinandergeprallt, hier werden die strukturen - paradebeispielmäßig - mehr als deutlich: wut, hass, enttäuschung, süffisante beleidigungen, ja und insbesondere antisemitismus sowie berechtigte wie unberechtige antisemitismus-vorwürfe, das hochschaukeln von konflikten uswusf. und ja, zumindest der eindruck eines "mobs". hier könnte eine fachliche analyse vielleicht ein ergebnis bringen, das zeigt, was falsch läuft in der wp und uns im ergebnis vielleicht mal ein umdenken und handlungsoptionen bescheren.

entschuldige bitte, dass ich nun deine disk mal wieder für einen langen textausbruch benutzt habe. schweigestarre hat vermutlich bei mir einen nerv angerührt. (und dies hier sind nur die spitzen meiner aufgestauten gedanken.)

antisemitismus in der wikipedia - 8. Juni 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hallo x, dein Beitrag ist sehr vielschichtig, ich will mal versuchen, die entsprechend vielen gedanken, die mir dazu aufkommen, als einigermaßen sortierte antwort zu formulieren:

an sich äußere ich in der wp nicht meine politischen ansichten, da sie m.e. nicht die richtige plattform dafür ist. aufgrund der intensität der auseinandersetzung stelle ich aber jetzt mal meine subjektive sicht der dinge vorweg. antisemitismus ist schon in der bundesdeutschen gesellschaft ein krudes thema. einerseits gehört es zum mainstream, antisemitismus zu ächten (im gegensatz zu sexismus, der an bestimmten orten beklatscht, und zu allgemeinem rassismus, der in erschreckendem maße zunehmend gesellschaftsfähig wird.), andererseits sind antisemitische vorbehalte, denkmuster, sprachgebräuche und daraus resultierende handlungen zutiefst verankert. die meisten von uns älteren, aufgewachsen in den jahrzehnten der nachkriegszeit, wurde die welt von ns-geprägten lehrern erklärt, die ihren kaum verhohlenen judenhass ungehindert weitertransportieren konnten, u.v.a.m.. erschwerend kommt hinzu, dass im alltag nur an sehr wenigen orten in unserem land der "behauptete nicht-antisemitismus" mit irgendeiner realität konfrontiert wird, meint, dort, wo sich 70 jahre nach der shoah in zarten ansätzen jüdische gemeinden, lebensbereiche oder kultur etablieren. dass schritte vom latenten zum offenen bis hin zum gewalttätigen und mörderischen antisemitismus nach wie vor teil unserer gesellschaft sind, ist m.e. deutlich sichtbar (siehe dazu u.a. hier). aber gerade der latente antisemitismus steht im krassen gegensatz zur öffentlichen äußerung und wahrnehmung.

natürlich bricht sich dass im verhältnis zu Israel oder in einer Kritik an israelitischer politik bahn. ich will jetzt nicht die vielen facetten, die das hat, hier aufführen (wäre auch gar nicht möglich), aber das Grass-Gedicht ist in der tat ein gutes beispiel. es geht m.e. viel weniger darum, was er sagt (natürlich können wir die sätze auf ihren antisemitischen gehalt abklopfen und meinungsstreite führen), sondern mehr um den kontext in dem er es sagt und um die claquere, die er damit auf den plan ruft. ansonsten meine ich ganz knapp gesagt, dass wir, die wir in einem land leben, das bis heute von der arisierung profitiert, sehr kleinlaut sein sollten gegenüber einem land, dessen konflikte aus dem holocaust entstanden sind.

und da ich gerade dabei bin, noch ein paar worte zum linken antisemitismus. manchmal erschreckt mich die unhistorität, mit der insbesondere die zeit zwischen 1949 und 1989 betrachtet wird, es hat wiedermal etwas von "wir sind alle nicht dabei gewesen". der "linken" (eigentlich ein begriff einer unzulänglichen pauschalisierung, was meine aussage hier z.t. entwertet) werfe ich dabei die arroganz vor, in ihrem antifaschistischen selbstverständnis selbstüberzeugt und -überschätzt nicht gesehen zu haben, dass sie selbst teil des gesellschaftlich tief verwurzelten antisemitismus (s.o.) ist.

puh. lange vorrede. um auf den antisemitismus in der wikipedia zu kommen: ich gehe davon aus, dass die meisten von uns wp-autoren diese ganzen gesellschaftlichen päckchen mit sich tragen, was manchmal in der sprache oder in denkstrukturen zu tage tritt. ich gehe aber im weiteren davon aus, dass die wenigsten hier mit einer antisemitischen intention arbeiten, eher im gegenteil. das würde deine nachfrage nach dem umgang mit den zweideutigen/mißverständlichen/daneben liegenden textpassagen einfach beantworten: gehe von guten absichten aus, hinterfrage den sinn, mache drauf aufmerksam, lass uns gemeinsam die abgründe der sprache entdecken. doch leider liegt es verzwickter. es ist eines der phänomene in der wp-diskussionskultur (oder überhaupt online diskussionskultur), dass man sich gegenseitig niedermachen will, süffisante, wohl platzierte beleidigungen ablässt und sich dazu gerne der stereotype bedient, mit denen man tief treffen aber sich jederzeit rausreden kann. (im "richtigen leben" redet man nicht so miteinander, insbesondere nicht wikipedianer. wenn die sich treffen, stellen sie meist fest, dass sie, wo immer sie sonst auch stehen, etwas sehr gemeinsames haben: das etwas verrückte hobby "wikipedia".)

derartige angriffe aber haben in ihrer beurteilung das problem, das sie nicht eindeutig sind, sie werden erst im kontext zur beleidigung: man interpretiert sie ganz nach bauchgefühl, spekuliert über die hinter- und beweggründe, mutmaßt, unterstellt oder wiegelt ab, je nach persönlicher verbundenheit oder abneigung. dabei verbietet sich dieser ganze rattenschwanz eigentlich in der schriftlichen kommunikation; er ist komplett sinnlos, da der beweggrund i.d.R. nicht nachvollziehbar und schon gar nicht nachweisbar ist. so kommt es leider, dass die seite, auf der in der wp am meisten über antisemitismus geredet wird, die vm ist. und natürlich die denkbar ungeeignetste, da sie immer mit vorwurf, spekulation, interpretation usw. verbunden ist, zudem die gefahr oder aussicht auf sanktion bietet und in einem erbitterndem maße der verdacht oder die unterstellung der funktionalisierung hinzukommt. unverhohlene antisemitische angriffe kommen nach meinem wissen in der wp selten vor.

der ganze lange text nun also für die antwort: ich weiß auch nicht, wie man mit zweideutigen/mißverständlichen/daneben liegenden textpassagen umgehen kann. ob eine wp:seite, wo man die problematik diskutiert, hilfreich ist, kann ich auch nicht beurteilen. (mir fehlt bei der ganzen sache ausgerechnet die dimension der artikelarbeit. m.e. hat die benutzersperrung von Michael Kühntopf ein tiefes loch diesbezüglich in die wp gerissen.) etwas bösartig würde ich mal mutmaßen: das thema antisemitismus in der wikipedia ist ja eben nur auf der nichtsnutzigen ebene der benutzerauseinandersetzung mit vm, sperre, sperrprüfung und großem drama nebst trittbrettfahrern und popcorn-zuschauern interessant.

kommunikationsstrukturen - 21. februar 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Turner: Brennendes Schiff

die kommunikation der benutzer in der wikipedia scheint mit dem meinungsbild zum diderot-club einen tiefpunkt erreicht zu haben. die teilweise berechtigte kritik am club führte m.e. zu verbalausfällen der gegner, die mit dem, was sie löschen wollten, konkurrieren. (Ach, wir die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit konnten selber nicht freundlich sein.) zugleich aber wird aus den kommentaren der abstimmenden, sowohl pro wie kontra, deutlich, dass die meisten benutzer die nase voll haben, von dem unterirdischen umgangston, egal auf welcher seite.

im folgenden habe ich versucht, meine gedanken zum kommunikationsverhalten zu sortieren. grundsätzlich gehe ich allerings davon aus, dass die meisten benutzer gar nicht davon betroffen sind. sie widmen sich dem wp-ziel und schreiben, korrigieren und verbessern artikel. wenn sie das diskutieren, tun sie das in der regel und in den meisten aller fälle konstruktiv und freundlich. dieses verliert man oft aus den augen, wenn man viel in meta liest oder agiert. (Meta ist weit überschätzt.)

thesen zur ausgangslage, vermutlich – hoffentlich unstrittig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • wikipedia-benutzer gehen schlecht miteinander um und haben im streit miteinander einen unterirdischen sprachgebrauch. während auf den vorderseiten (den artikeln) feine sprache und belegte aussagen die stärke der wp ausmacht, werden auf den rückseiten und in den hinterzimmern die grundlagen zwischenmenschlicher kommunikation und höflichkeit außer acht gelassen;
  • auch wenn es manchmal großes kino ist, sprechen sich fast alle gegen diese mittlerweile schon strukturell verfestigten umgangsweisen aus. es ist schädlich, nervenaufreibend und vertreibt sowohl potentielle neue benutzer wie alt eingesessene autoren;
  • schlechtes kommunikationsverhalten ist unabhängig von politischer einstellung, grad des engagement in der wp, vorbildlicher sprache beim artikelschreiben, blockzugehörigkeit;
  • online-kommunikation ist deshalb so schwer, weil die üblichen signale wie akkustik, mimik, haptik fehlen, hinzu kommen regionale besonderheiten der sprache, unterschiedliche schreibsituationen usw.;
  • beleidigungen nicht-angemeldeter oder schnell-angemeldeter benutzer sind zwar ärgerlich, aber nur ein kleines problem. sie werden gelöscht, ips eventuell für einige zeit gesperrt y basta. (die sind also im folgenden nicht gemeint.)
  • hauptproblem sind nicht die direkten beleidigungen, ein herzhaftes „du arschloch!“ ist eine konkrete botschaft, an der nicht diskutiert werden muss und die in der regel zu sofortigen sanktionen führt.

was ist eine beleidigung?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

fatal ist, dass die meisten benutzer die einfachen grundregeln der kommunikation nicht beachten: es ist ein erheblicher unterschied, ob ich sage du bist ein idiot ... (sogenannte du-botschaft) oder ich finde, du benimmst dich idiotisch (ich botschaft). viele sehen das als haarspalterei, doch ist der unterschied erheblich:

  • du-botschaften, also jegliche äußerung du bist ..., du machst das weil ..., du denkst das und das … ist eine mutmaßung, die beleidigend wirkt, und die wir in der regel über andere benutzer gar nicht treffen können, weil wir sie nicht kennen. wenn wir etwas über jemanden als gegeben behaupten, müssen wir das auch belegen. leider ist dies nicht nur nicht selbstverständlich, sondern wird eigentlich durchgehend missachtet.
beispiel: vm aufgrund einer du-botschaft: du bist bigott ist eine vermeintliche feststellung über einen benutzer;
  • in die gleiche sparte gehören kategorische behauptungen: das ist so und so. wenn derartiges nicht belegt ist, macht es ärger, aber wenig sinn.

konsequent wäre: jegliche behauptung oder mutmaßung über andere benutzer, ihren charakter, ihre motivation, ihre hintergründe, ihr handeln und denken ist unzulässig, wenn sie nicht belegt wird.

  • ich-botschaften stellen meine meinung dar, in der regel über das was ein anderer benutzer schreibt. auf nachfrage ist das diskutierbar, rücknehmbar, entschuldbar oder ich kann darauf beharren, das weiter begründen usw. wenn ich zum beispiel eine äußerung sexistisch finde, will und muss ich das sagen können. ein aufriss, ich hätte damit denjenigen, der die äußerung getätigt hat, beleidigt, ist in keiner weise weiterführend.
beispiel: vm aufgrund einer ich-botschaft: ich betrachte den beitrag als rassistisch heißt nicht du bist rassistisch
theoretisch ist es nicht schädlich, seinen eigenen sprachgebrauch zu hinterfragen und zu reflektieren – danke für den hinweis, und gut ist - a b e r:
  • ich bin durchaus beleidigt, wenn jemand etwas, was ich geschrieben habe, als sexistisch, rassistisch, blöd oder untauglich bezeichnet. da derartiges meistens in konfrontativen situationen passiert, bin ich dann nicht in der lage und will es auch gar nicht sein, eine sachgerechte diskussion zu führen. es ist mein gutes recht, derartige äußerungen als persönlichen angriff zu werten. (ich nenne das mal wp-kommunikationsdilemma 1)

grundkonflikt zwischen meinungsfreiheit und persönlichem angriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

über das, was ein persönlicher angriff ist, lässt sich trefflicher streiten als z.b. über relevanzkriterien, da es immer um eine subjektive wahrnehmung geht. jeder von uns kennt es: man kann an einer beschwerten äußerung nichts beleidigendes finden, ein anderes mal versinken wir im boden vor entsetzen, doch niemand ansonsten scheint sich daran zu stören. die folgen können in beide richtungen fatal sein: der beleidigte muss sich sagen lassen: das musst du aushalten. der sender wird aus ihm völlig unverständlichen gründen gesperrt. (wp-kommunikationsdilemma 2)

beispiel: rückzug eines benutzers,

konsequent wäre: wenn ein benutzer sich beleidigt fühlt, muss das ernst genommen und eine lösung gesucht werden. - aber auch: hinhören und akzeptieren, wenn jemand sagt, ich wollte dich nicht beleidigen, sondern habe es so und so gemeint.

beide dilemmata werden in der wikipedia erschwert durch:

  • fast alle äußerungen, insbesondere ich-botschaften, bieten große interpretationsspielräume, der konflikt wird zur glaubensfrage;
  • der sprachgebrauch und die ausdrucksweise selbst ist unreflektiert, grob, unüberlegt, verstärkt durch die anonymität hinterm bildschirm; siehe dazu auch diese diskussion bei den adminnotizen: Hiesiger Duktus
  • je nachdem wer sich da beleidigt fühlt oder wer die als beleidigung aufgenommene äußerung getätigt hat, wird die frage durch weitere benutzer pro und contra in vermeintlichen lagern und nicht an den tatsachen argumentiert;
  • je weiter der konflikt vorangeschritten ist, um so weniger wird beachtet, was der sender tatsächlich gesagt hat oder sagen wollte, richtigstellungen werden verworfen;
  • wenn derartige auseinandersetzungen auf vm geführt werden, drohen sanktionen;

konsequent wäre: zumindest auf artikeldiskussions- und bestimmten funktionsseiten nicht erst beleidigungen, sondern schon ad personam ansprachen nicht zuzulassen. diese seiten dienen allein der artikelverbesserung oder einer zielgerichteten inhaltlichen diskussion, die an der sache selbst geführt werden sollte.

folgeprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

das bisher gesagte gilt für konflikte, die an tatsächlichen und inhaltlichen fragen insbesondere bei der artikelarbeit entstehen und sind in ihren widersprüchen schon schwierig genug zu bewältigen. hinzu kommen eine reihe weiterer unerfreulichkeiten, die über das kommunikationsproblem hinaus gehen:

  • festgefahrene und eingespielte konflikte zwischen zwei oder mehreren benutzern: man stichelt, wo man kann, bis hin zu dem festen willen, seinen "feind" aus der wp zu schmeißen;
  • als lager oder club agierende benutzer können sich in derartigem kontext um ein vielfaches verstärkt auf andere benutzer stürzen, es entstehen berüchtigte lagerkämpfe, nicht genehme benutzer werden diskreditiert;
  • das süffisante verpacken von beleidigungen in texte, die äußerlich betrachtet, nicht als angriff wahrgenommen werden;
  • die empfundene oder tatsächliche ungerechtigkeit: manchmal wird gesperrt, manchmal nicht, kann über frust bis zu einer scheiß-egal-haltung führen, die eine spirale von beleidigungen auslöst und benutzer ins abseits drängt;
  • die akzeptanz einer beleidigung oder vermeintlichen beleidigung löst ebenfalls eine spirale aus (wenn der das gesagt hat, darf ich auch das sagen ...., der hat angefangen ...);
  • benutzer fühlen sich durch das "eigene lager" gestärkt und gerechtfertigt, so dass sie zunehmend ausfallender werden, bis sie nicht mehr getragen werden;

bestehende regeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

im grunde ist all das von mir aufgeführte in den wikipedia-regeln bedacht, sie enthalten einen prima fahrplan für das verhalten:

lösungsmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

die bestehenden regeln einhalten bzw. durchsetzen ! :-)

ich sehe das nicht als eine aufgabe, die man auf admins abwälzen kann. regeln sind nur dann wirksam, wenn sie allgemein akzeptiert und beachtet werden. wenn wir diese regeln wollen, sollten wir alle auf ihre einhaltung achten.

diskreditierung - 27. April 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

... nein, das ist mir viel zu modellhaft schwarz-weiß. ich nehme erstmal dein beispiel 2. das ist doch der übliche artikel-alltag, und in den allermeisten fällen (und das muss man ja auch mal sagen), läuft es bestens, man kabbelt sich vielleicht ein bisschen, einer oder alle beide rennen in die bibliothek (oder googlen ein bisschen), und der mit den besseren belegen gewinnt. beide haben was gelernt und meistens hat es spaß gemacht. (ich glaube, dass ist auch das geheimnis der funktionierenden wp.) - böse wird es nur, wenn die kabbelei nicht um inhalte geht, sondern auf der ebene du hast ... und du bist ... geführt wird (du hattest dafür neulich so einen schönen fachbegriff.) nach meiner erfahrung lässt sich auch das relativ einfach in den griff bekommen, wenn man drauf besteht, dass auf artikeldisku-seiten keine ad-personam ansprachen zulässig sind. und da würde ich mir oft eine rigrosere community-regelung wünschen: eine wirkliche ächtung von persönlichen ansprachen (nicht erst angriffe über die ich diskutieren muss, ob das jetzt ne beleidigung war) auf artikeldiskussionsseiten. nicht vm, nicht admineingriff: wir alle wollen nicht, dass dort so miteinander geredet wird. und erst danach kommt das programm, das uns zur zeit zur verfügung steht.

aber diese z.zt. (zumindest mir) sehr nahe gehenden konflikte sind auf einer völlig anderen ebene, die werden auch nicht von deinem beispiel 1 getroffen (da hätten wir doch schon von vorneherein das problem: wer ist warum nicht förderlich für die wp?). hier werden diskussionen auf einer moralischen ebene geführt und immer weiter katapultiert. ich nehme mal als auslöser den beitrag von FJB, mit dem der vorstand angegriffen wurde. (ober er wirklich der auslöser war, vermag ich nicht zu sagen.) dazu gab es unendlich viel emotionales gerede und handeln. es gab auch einige sehr sachliche beiträge dazu. deutlich aber ist, man kann über den beleidigungsgehalt unterschiedlicher meinung sein. - und nun setzt aber nicht ein, dass man die sachlichen beiträge hervorhebt, dass man die unterschiedlichen meinungen einfach mal wahrnimmt und abwägt und dann mit den unterschiedlichen meinungen weiterlebt. kein beleg, keine quelle, kein lehrreicher disput. statt dessen wird immer weiter gemacht auf dieser emotionalen ebenen mit blinden und ekligen auswüchsen, jeder will recht haben, jeder will sich moralisch über den anderen erheben. (und tatsächlich steck ich emotional selber mittendrin, mich stört es ungemein, dass dieser artikel von Jens-Christian Wagner im Freitag, in dem dieser die leserreporter dem stürmer zuordnet, derartig diskreditiert wird. und im wikipedia-stil der letzten zwei wochen würde ich auch gerne fragen: wie kann es angehen, dass nichtsnutzige wikipedia-schreiberlinge den gedenkstellenleiter von Mittelbau-Dora derart angreifen. und warum tun sie das nicht auf der leserseite des freitags, sondern hier über tisch und stuhl hinweg.)

ich beende das jetzt erstmal. ist eh schon so lang geworden. und ich befürchte, ich verliere etwas meine gelassenheit.


persönliche angriffe - 14. april 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

... sondern eher mit meiner einstellung zum projekt wikipedia. das ich trotz aller unsäglichkeiten für das beste halte, das das internet hervorgebracht hat und darüber hinaus. alle, auch die, die ich blöd finde, machen das hier freiwillig und nach lust und laune. ergebnisse stammen sowohl aus der gemeinsamen arbeit wie der konträren diskussion, und nie von jemanden alleine oder durch eine homogene masse. im aufeinandertreffen der grundverschiedenen lebenswelten, politischen vorlieben und regionalen sprachgebräuche ist das wiederum oft sehr anstrengend bis hin zum vandalismus und zu persönlichen angriffen. doch deren wahrnehmung bleibt immer eine subjektive. und genau aus diesem grund laufen "bestrafungen" ins leere, da sie den grundlagen des projekts widersprechen. d.h. sperren sollten m.e. nicht als strafen verhängt werden, das bertrifft insbesondere die infinitiven sperren.

- und zugleich, und das mag widersprüchlich klingen, vermisse ich an jeder ecke das beherzte eingreifen, wenn benutzer (insbesondere in artikeldiskussionen) angegriffen oder in der artikelarbeit gestört werden. und damit meine ich genau nicht, süffisante diskussionen zu führen, ob und in welcher spitzfindigen variante irgendwas beleidigend war, um anschließend ein strafmaß festzulegen. sondern - und hier zitiere ich jemanden, der es besser gesagt hat, als ich es kann: „Ein konsequentes administratives Entfernen von Textpassagen, die gegen die Wikiquette verstoßen, würde mMn schon eine große Verbesserung des Niveaus nach sich ziehen. Benutzersperren nur dann, wenn der Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden wurde.” (Hans Koberger) siehe hier.

heißt für mich im konkreten: gegen die beleidigenden edits vorgehen, sinnvolle wege suchen, wie das klein gehalten werden kann - und nicht auge um auge auf benutzer/accounts einprügeln und dabei die beleidigungen weiter führen und weiter verbreiten. heißt aber auch, dass zur verhinderung von no-go-edits empfindlich lange sperren verhängt werden können.


benutzersperren - 14. april 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

abgesehen von den unerfreulichkeiten und uneinsichtigkeiten von Benutzer:Arcy (ich kann die sperrbegründung sehr wohl nachvollziehen), möchte ich hier für die aufhebung der inifinitiven sperre eintreten. ich denke, es ist nicht viel gewonnen, wenn man langjährige benutzer rausschmeißt. Arcys verhalten ist oft extrem nervig, angriffig bis übergriffig und in manchen äußerungen komplett unakzeptabel. derartiges verhalten sollte konsequent unterbunden werden. doch in der gesamtbetrachtung finde ich den ausschluss eines problematischen benutzers bedenklich, denn die wikipedia lebt auch von eben diesen "störungen". im ergebnis ist es durchaus gewinnbringend, wenn standpunkte auf "arcy-art" hinterfragt werden, es führt dazu, dass bei der erstellung von artikeln mehr sorgfalt verwandt wird, formulierungen konkretisiert werden, quellen nochmal neu gelesen werden usw. es ist ja doch oft auch der andere standpunkt und der streit um standpunkte, der einem selbst bestimmte themen tiefer erschließen lässt. - ich sag das hier als jemand, der oft von Arcy genervt ist und in der artikelarbeit gestört wird. aber ich sehe ihn nicht als jemanden, der die never-ever-no-go-grenze überschreitet.

begründung einer kontrastimme im benutzersperrverfahren - 4. märz 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

begründung meiner kontrastimme: das diskussionsverhalten des benutzers Franz Jäger Berlin finde ich abstoßend und für die ziele der wp kontraproduktiv. ich will es auch nicht damit relativieren, dass eine derartige sprache hier weit verbreitet ist. dennoch ist dies (leider) kein grund für eine infinitive sperre, denn wenn es eine derartige regel gäbe, hat diese für alle zu gelten. [...]

aber selbst wenn man die indizien für hinreichend annähme, stellt sich die frage, ob die unter dem abschnitt "verbalattacken 2011" zusammengefassten vorwürfe eine sperre rechtfertigen. die aufgeführten beleidigungen von personen des öffentlichen lebens oder politischen institutionen fanden auf diskussionsseiten oder in editkommentaren statt und zeugen m.e. von schlechtem stil, da die wp keine plattform für politische meinungskundgebungen ist. mit den richtlinien zu biografien noch lebender personen haben sie nichts zu tun.

einen wirklich schwerwiegenden vorwurf, der in keiner weise akzeptierbar wäre, sehe ich dort in punkt 9: Franz Jäger Berlin werfe anderen benutzern rassismus vor. doch der dort verlinkte vorgang verweist deutlich auf einen an den haaren herbeigezogenen beleidigungsvorwurf. FJB hat detailliert begründet, warum er einen bestimmten beitrag auf seiner diskussionsseite nicht duldet und ihn für puren rassismus hält. es ist eine der größten unsitten in der wp, inhaltliche kritiken an beiträgen als beleidigungen gegenüber deren verfasser auszulegen (unreflektiertes übernehmen von rassistischen stereotypen heißt genau nicht, du bist rassist). das ganze wurde hinlänglich auf vm diskutiert und durch einen beitrag von Benutzer:Toter Alter Mann trefflich analysiert. auf dieser grundlage wurde die vm letztlich geschlossen. hier wieder aufzugreifen, FJB werfe anderen rassismus vor, finde ich unangemessen und die diskussion missachtend. im gesamtergebnis sehe ich keinen grund, einen guten artikelschreiber infinitiv zu sperren. aber einen appell an alle sprachakrobaten, sich im sinne der hehren ziele der wp zurückzuhalten.

genealogische kreuzzeichen - 1. september 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

aus gegebenem anlass, zum meinungsbild Einleitung biographischer Artikel - lästig, blöd und ärgerlich - zum vierten male:
ja, meinetwegen auch abstimmen bis das meinungsbild passt. mir will es einfach nicht in den kopf, dass die christlichen symbole, insbesondere das kreuz in der deutschsprachigen wikipedia, als allgemeingültige kennzeichnung der lebensdaten per mehrheitsbeschluss sozusagen zwangsweise in jeder, aber auch jeder biografie stehen sollen:

  1. ihrer herkunft nach sind sie christliches territorial pissing: „Die Christen gebrauchten von alters her das Kreuz als öffentliches Religionszeichen: und so wie sie glaubten, dass sie ohne das Kreuzzeichen nichts mit Bestand und Erfolg thun oder verrichten könnten; so unternahmen sie auch nicht leicht, etwas zu schreiben, welchem sie nicht durch dieses Religionszeichen gleichsam das Siegel aufdrückten.“ [1]
  2. es sind genealogische abkürzungen, die aus platzsparzwecken in genealogischen tafeln eingeführt wurden, aus platzsparzwecken auch in den herkömmlichen enzyklopädien usw. (druckkostenersparnis!) übernommen wurden. in der wp sind abkürzungen ansich verpönt, weil das papierargument wegfällt.
  3. international gebräuchlich sind sie auch nicht, der versuch der schaffung einer internationalen hilfssprache am anfang des 20. jahrhunderts ist gründlich schief gegangen.[2]
  4. dass es menschen jüdischer herkunft beleidigt, ist hinreichend schon durch die vier meinungsbilder selbst dargestellt. warum dieses dilemma ausgerechnet in der deutschsprachigen wikipedia?

ich verstehe es einfach nicht, liebe mehrheit, warum ihr für den gebrauch dieses zeichens stimmt (und ich sehe auf der seite viele von mir hochgeschätzte benutzer), noch dazu für deren zwangsweise anwendung auf jede biografie - viertes meinungsbild, schlechtes meinungsbild, umstrittener antragsteller hin oder her - ich halte wikipedia-benutzer im großen und ganzen für dialektisch oder kritisch denkende menschen.
oder ist es so, wie Johann Gatterer bereits 1798 schrieb: Trägheit, Stolz (der Ritter unterschied sich namentlich vom Schreibervolke) und Mode?

aber sei's drum, es kommt immer auf die perspektive an: das leben ist halt ein wildschwein und liegt genau zwischen Asterix und Obelix. da kann einem ja nur noch der himmel auf den kopf fallen.

  1. Johann Christoph Gatterer: Abriß der Diplomatik, Göttingen 1798, S. 108 ff.
  2. Stephan Kekule von Stradonitz: Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung, Leipzig 1910, S. 27–38