Benutzerin:Maimaid/Jean Sutherland Boggs

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Grace Jean Sutherland Boggs (* 11. Juni 1922 in Negritos, Peru; † 22. August 2014 in Ottawa, Ontario) war eine kanadische Kunsthistorikerin und weltweit bekannte Expertin für die Arbeiten von Edgar Degas.[1] Sie stand als erste Frau an der Spitze der National Gallery of Canada in Ottawa und des Philadelphia Museum of Art in Philadelphia.[1]

Leben und akademische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean Sutherland wurde im Juni 1922 als Tochter kanadischer Eltern in Peru geboren. Der Geologe Oliver Desmond Boggs und die Lehrerin Humia Marguerite (geborene Sutherland) hatten sich kennengelernt, als sie beide für International Petroleum arbeiteten.[2] Als erstes Familienmitglied kehrte sie nach Kanada zurück, um in der Nähe ihrer mütterlichen Großeltern das Alma College in St. Thomas (Ontario) zu besuchen. Nach ihrem Abschluss 1938 erwarb sie ihren Bachelor of Arts 1942 am Trinity College der University of Toronto; später folgten 1946 ein A.M. und 1953 ein Ph.D. am Radcliffe College in Cambridge (Massachusetts).[3]Von 1942 bis 1944 war sie als Bildungssekretärin für die Art Association of Montreal (heute bekannt als das Montreal Museum of Fine Arts) tätig. Im Jahr 1948 trat sie als Assistenzprofessorin in den Lehrkörper des Skidmore College in Saratoga Springs im US-Bundesstaat New York ein. Von 1949 bis 1952 war sie Assistenzprofessorin am Mount Holyoke College, einem privaten Liberal-Arts-College für Frauen in South Hadley (Massachusetts).

Von 1954 bis 1962 war „Ms. Boggs“, wie sich sich gerne ansprechen ließ, Assistenz- und außerordentliche Professorin an der University of California. Im Jahr 1962 wurde sie zur Kuratorin der Art Gallery of Ontario und 1964 zur „Steinberg-Professorin für Kunstgeschichte“ an der Washington University in St. Louis ernannt.[4][3]

1966 wurde Sutherland Boggs als erste Frau zur Direktorin der National Gallery of Canada ernannt[5] und war bis 1976 in dieser Position tätig. Während ihrer Amtszeit wuchs die Sammlung der Galerie um mehr als 8.600 Werke,[7] darunter Werke von Degas, van Gogh, Pollock, der Gruppe der Sieben und die Anfänge der Fotosammlung der Galerie.[8] Von 1976 bis 1979 war sie Professorin für Bildende Kunst an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts).

Von 1978 bis 1982 war sie Direktorin des Philadelphia Museum of Art.[3] Unter ihrer Leitung erwarb das Museum Edgar Degas’ Gemälde Nach dem Bad[6], das heute als die wichtigste Neuerwerbung des Museums in der Nachkriegszeit angesehen wird.[7] Unter ihrer Leitung fand auch 1981 die von der Kuratorin für indische Kunst, Stella Kramrisch (1898-1993), zusammengestellte, vielbeachtete Ausstellung indischer Kunst mit dem Titel Manifestations of Shiva statt.[8][7]

Sie war von 1982 bis 1985 Vorsitzende und Geschäftsführerin der Canada Museums Construction Corporation, wo sie in Zusammenarbeit mit den Architekten Moshe Safdie und Douglas Cardinal den Bau eines speziellen Gebäudes der National Gallery und des einzigartigen Canadian Museum of Civilization (heute als Canadian Museum of History bekannt) leitete.[5] Von 1991 bis 1993 war sie leitende Beraterin der Andrew W. Mellon Stiftung.

Als Kunsthistorikerin schrieb sie Bücher über das Leben von Edgar Degas, unter anderem Degas, die Portraits (1962).[3]

Sutherland Boggs starb am 22. August 2014 im Alter von 92 Jahren in Ottawa.[9]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1973 wurde Sutherland Boggs zum "Officer" des Order of Canada ernannt. "in recognition of her scholarship and the vision and energy she has displayed in developing the collection and the services of the Gallery". 1992 wurde sie zum "Companion" befördert.[10] In 1979 she was awarded an honorary Doctor of Literature from the University of Saskatchewan.[11] Im Jahr 2000 erhielt sie einen Ehrentitel der Concordia University in Montréal. Bereits im Herbst 1976 hatte sie einen Ehrentitel der York University erhalten.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Felix Baumann (Hrsg.), Jean Sutherland Boggs: Degas, die Portraits. Ausstellungskatalog Zürich und Tübingen, Merrell Holberton, London 1994, ISBN 1-85894-017-6.
  • Degas. Metropolitan Museum of Art, New York 1988, ISBN 0-87099-519-7. (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stephan Salisbury: Jean Sutherland Boggs; led Art Museum. In: philly.com. 5. September 2014, abgerufen am 2. Februar 2023 (englisch).
  2. Visionary curator Jean Sutherland Boggs framed a legacy. In: theglobeandmail.com. 19. September 2014, abgerufen am 2. Februar 2023 (englisch).
  3. a b c d Canadian Who's Who entry. In: University of Toronto Press. 1997;. (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2017.)
  4. Jean Sutherland Boggs – Department of Art History and Archaeology. In: arthistory.artsci.wustl.edu. Abgerufen am 2. Februar 2023 (englisch).
  5. a b Vorlage:Cite press release
  6. Link zum Gemälde Nach dem Bad, philamuseum.org, abgerufen am 8. Juli 2017.
  7. a b "History: 1980-1990", Philadelphia Museum of Art, Retrieved 1 January 2015.
  8. Manifestations of Shiva: Kramrisch, Stella, 1898-1993. In: archive.org. 27. September 1981, abgerufen am 2. Februar 2023 (englisch).
  9. Jean Sutherland Boggs 1922-2014 The National Gallery of Canada pays Tribute to the First Woman to lead the Institution, newswire.ca, abgerufen am 8. Juli 2017.
  10. Vorlage:Canadian honour
  11. Honorary degree recipients. In: University of Saskatchewan.


Kategorie:Kunsthistoriker Kategorie:Absolvent der University of Toronto Kategorie:Museumsleiter Kategorie:Kurator Kategorie:Companion des Order of Canada Kategorie:Mitglied der Royal Society of Canada Kategorie:Kanadier Kategorie:Geboren 1922 Kategorie:Gestorben 2014 Kategorie:Frau

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