Bergkranzfest

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Ein Bergkranzfest ist eine bedeutende Veranstaltung in der fast ausschliesslich in der Schweiz ausgeübten Sportart Schwingen. Dabei handelt es sich um sechs Schwingfeste («Schwingeten)», die ein besonders hohes Prestige geniessen. Zu ihnen gehören der Brünigschwinget auf dem Brünigpass, der Rigi-Schwinget auf der Rigi, der Schwägalp-Schwinget auf der Schwägalp unterhalb des Säntis, der Schwarzsee-Schwinget am Schwarzsee bei Freiburg, der Stoos-Schwinget auf dem Stoos bei Schwyz und der Weissenstein-Schwinget auf dem Weissenstein bei Solothurn.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Bergkranzfest werden sie bezeichnet, weil sie in erhöhter Lage in den Voralpen oder im Jura stattfinden und dadurch an weit zurückliegende Zeiten erinnern, als das Schwingen überwiegend von Bergbewohnern an entlegenen Orten ausgeübt wurde; ausserdem gibt es hier die begehrten Kränze zu gewinnen. Hierarchisch und von der Bedeutung her stehen über den Bergkranzfesten das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, das Unspunnenfest und das Kilchberger Schwinget, während Teilverbands- und Kantonalfeste ihnen untergeordnet sind. Organisiert werden sie jährlich von den fünf Teilverbänden des Eidgenössischen Schwingerverbands.[1]

Besondere Richtlinien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Besonderheit ist die Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 90 oder 120. Dabei sind neben den Schwingern des austragenden Teilverbandes nur Eingeladene aus einem oder zwei der übrigen Teilverbände teilnahmeberechtigt. Ein einzelner Schwinger darf pro Jahr an höchstens drei Bergkranzfesten teilnehmen.[2]

Liste der Bergkranzfeste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergkranzfest Austragungsort Gemeinde, Kanton Teilverband Teilnehmer Bedingungen[2]
Brünigschwinget Brünigpass Lungern, Obwalden BKSV / ISV max. 120 je 40 bis 55 Schwinger des BKSV und ISV
10 bis 30 Schwinger von einem Gastverband
Rigi-Schwinget Rigi Staffel Arth, Schwyz ISV max. 90 50 bis 70 Schwinger des ISV
5 bis 30 Schwinger von max. zwei Gastverbänden
Schwägalp-Schwinget Schwägalp Hundwil, Appenzell Ausserrhoden NOSV max. 90 50 bis 70 Schwinger des NOSV
5 bis 30 Schwinger von max. zwei Gastverbänden
Schwarzsee-Schwinget Schwarzsee Plaffeien, Freiburg SWSV / BKSV max. 90 je 30 bis 45 Schwinger des SWSV und BKSV
5 bis 30 Schwinger von max. zwei Gastverbänden
Stoos-Schwinget Stoos Morschach, Schwyz ISV max. 90 50 bis 70 Schwinger des ISV
5 bis 30 Schwinger von max. zwei Gastverbänden
Weissenstein-Schwinget Weissenstein Oberdorf, Solothurn NWSV max. 90 40 bis 70 Schwinger des NWSV
5 bis 30 Schwinger von max. zwei Gastverbänden

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urs Huwyler: Könige, Eidgenossen und andere Böse: Schwingen – ein Volkssport wird trendig. AT Verlag, Aarau 2010, ISBN 978-3-03800-550-6, S. 140–142.
  2. a b Richtlinien Bergkranzfeste. (PDF, 61 kB) Eidgenössischer Schwingerverband, 2016, S. 1–2, abgerufen am 14. Februar 2024.