Berliner Konferenz 1880

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Berliner Konferenz ist die vom 16. Juni bis zum 1. Juli 1880 abgehaltene Konferenz zur Regelung der osmanisch-griechischen Grenze, an der europäische Bevollmächtigte teilgenommen haben.

Nachdem die Verhandlungen zwischen Griechenland und dem Osmanischen Reich über die Abtretung osmanischen Gebiets mit überwiegend griechischer Bevölkerung, wie Thessalien, Epirus und Kreta, erfolglos geblieben waren, wandte sich Griechenland am 21. März 1879 in einem Rundschreiben an die Schutzmächte Russland, Großbritannien und Frankreich.

Auf Vorschlag Englands wurde dann am 16. Juni 1880 die Berliner Konferenz im Auswärtigen Amt in Berlin aufgenommen.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürst Hohenlohe wurde zum Vorsitzenden der Konferenz und Oberst Blume zum Vorsitzenden der gesondert tagenden Militärkommission gewählt. Bevollmächtigte Griechenlands und des Osmanischen Reiches wurden zur Konferenz nicht zugelassen. Dies veranlasste die Hohe Pforte zu der Erklärung, dass sie die Beschlüsse der Konferenz als für sie nicht bindend ansehen werde. Frankreich machte einen Vorschlag zu einer neuen Grenze, die sich von der Mündung des Flusses Maurolongos bis zu der des Flusses Kalamas hinzog. Dieser Vorschlag wurden von den Bevollmächtigten angenommen. Am 1. Juli unterzeichnete man die Schlussakte, nachdem noch eine Kollektivnote an die osmanische und griechische Regierung vereinbart worden war.

Die Beschlüsse der Konferenz wurden von Griechenland angenommen, von der Pforte jedoch abgelehnt. Dieser Konflikt konnte dann erst 1881 beigelegt werden.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

blau: Teilnehmer der Konferenz
rot: Osmanisches Reich
orange: Griechenland
Teilnehmer Gesandte Personen
Deutsches Reich Deutsches Reich Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst
Oberst Wilhelm von Blume
Osterreich-Ungarn Österreich-Ungarn Graf Joszef Széchenyi
Generalkonsul von Zwiedinek
Oberst Freiherr Isidor von Ripp
Frankreich Frankreich Comte de Saint-Vallier
Oberst Perier
Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich Lord Odo Russell
Sir John Lintorn Simmons
Russisches Kaiserreich 1858 Russland Botschafter Pjotr Alexandrowitsch Saburow
Oberst Nikolai Iwanowitsch Bobrikow
Italien 1861 Königreich Italien Marquis Edoardo de Launay, Botschafter in Berlin
General Sironi

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Piotr S. Wandycz: Die Großmächte und Ostmitteleuropa vom Berliner Kongreß bis zum Fall der Berliner Mauer (1878–1989). Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2006, ISBN 978-3-86583-178-1

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]