Bernardo Pfiffer-Gagliardi

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Bernardo Pfiffer-Gagliardi auch Bernard Pfiffer-Gagliardi auch Pfyffer-Gagliardi (* 19. September 1810 in Prato-Sornico im Maggiatal; † 14. Februar 1867 ebenda) war ein Schweizer Ingenieur und Politiker (Liberaler).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernardo Pfiffer-Gagliardi war der Sohn des Grundbesitzers und Grossrats Carlo Giuseppe Pfiffer-Gagliardi und dessen Ehefrau Marianna (geb. Gagliardi); sein Bruder war der Politiker Giacomo Pfiffer-Gagliardi (* 20. März 1809 in Prato-Sornico; † 31. Juli 1867 in Locarno)[1].

Er war mit Giuseppina, die Tochter von Michelangelo Mignami, der von den Konservativen 1839 umgebracht worden war, verheiratet; gemeinsam hatten sie einen Sohn. Sein Enkel war der spätere Historiker Ernst Gagliardi[2].

Werdegang und politisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernardo Pfiffer-Gagliardi war Oberaufseher der Straßen im Maggia- und Bleniotal und führte als Ingenieur im staatlichen Auftrag Strassenbauarbeiten aus.

Er war ein Vorkämpfer des Liberalismus der italienischsprachigen Schweiz und nahm mehrmals als Gesandter an den Tagsatzungen teil[3].

Von 1844 bis 1853 sowie von 1856 bis 1863 sass er als Radikalliberaler im Tessiner Grossen Rat, den er 1856 präsidierte[4].

Er war vom 6. November 1848 bis 1. Oktober 1849 Ständerat sowie von 1853 bis 1855 und 1863 bis 1865 Staatsrat; dort wurde er 1864 zum Vizepräsidenten gewählt[5].

Gemeinsam mit seinem Bruder wechselte er sich manchmal in den jeweiligen Ämtern ab.

1856 nahm er als Zuschauer an den Verhandlungen des Appellationsgerichts in Locarno teil[6], bei dem der wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft verurteilte Alberto Franzoni im Berufungsverfahren freigesprochen wurde.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1850 gründete Bernardo Pfiffer-Gagliardi gemeinsam mit seinem Freund Giuseppe Patocchi eine Gesellschaft zur Nutzung der Wälder von Campo. Das Geld floss in die Kassen des Patriziats; ein Teil wurde unter den Familien aufgeteilt, die dem Patriziat angehörten und ein anderer Teil wurde verwendet, um alte Schulden zu begleichen und den Bau von zwei Schulgebäuden zu beginnen.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marco Marcacci, Christoph Neuenschwander: Giacomo Pfiffer-Gagliardi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. November 2008, abgerufen am 19. Mai 2023.
  2. Deutsche Biographie: Gagliardi, Ernst - Deutsche Biographie. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  3. Neue Zürcher Zeitung 22. Februar 1867 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  4. Eidgenössische Zeitung 12. September 1856 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  5. Der Murtenbieter 6. Juli 1864 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  6. Eidgenössische Zeitung 28. April 1856 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  7. Cerini Uria; Filipponi Claudio: Le glissement de Campo Vallemaggia. l'Université de Lausanne - Institut de géographie, September 2000, abgerufen am 19. Mai 2023.