Bernice Johnson Reagon

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Bernice Johnson Reagon

Bernice Johnson Reagon (* 4. Oktober 1942, geboren als Bernice Johnson in Dougherty County (USA)) ist eine Songwriterin, Komponistin, Wissenschaftlerin und Sozialaktivistin, die in den frühen 1960er Jahren ein Gründungsmitglied der Freedom Singers des Student Non-violent Coordinating Committee (SNCC) in der Albany-Bewegung in Georgia war.[1][2]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Albany-Singing-Bewegung wurde zu einem wichtigen Katalysator für den Wandel durch Musik in den frühen 1960er Jahren bei den Protesten der Bürgerrechtsbewegung.[3] Reagon widmete ihr Leben der sozialen Gerechtigkeit durch Musik, Aufnahmen, Aktivismus, Singen in der Gemeinde und Lehre.[4][5][6][7]

Sie promovierte an der Howard University zur Kulturhistorikerin, wobei sie sich auf die Rolle der Musik konzentrierte, und ist emeritiertes Fakultätsmitglied der Geschichtsabteilung der American University.[8] Außerdem war sie Stipendiatin in Stanford[9] und erhielt die Ehrendoktorwürde für Musik vom Berklee College of Music.[10]

1973 gründete sie das rein schwarze A-cappella-Ensemble Sweet Honey in the Rock mit Sitz in Washington, D.C.[11]

Reagon und andere Mitglieder der SNCC Freedom Singers erkannten die Kraft des „collective singing“ (kollektiven Gesangs), um die verschiedenen Gruppen zu vereinen, die bei den Freedom Summer-Protesten im Süden 1964 zusammenzuarbeiten begannen.[12]

„"Nach einem Lied", erinnert sich Reagon, "waren die Unterschiede zwischen uns nicht mehr so groß. Um ein Lied zu machen, musste man irgendwie das zum Ausdruck bringen, was uns allen gemeinsam war […] Diese Musik war wie ein Instrument, als ob man ein Werkzeug in der Hand hätte."“[13]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1963 heiratet sie Cordell Reagon, auch ein Mitglied der Freedom Singers.[14] Aus dieser Verbindung gingen zwei Kinder hervor: eine Tochter (Toshi) und ein Sohn (Kwan). Toshi ist auch Singer-Songwriterin.

Reagon glaubt, dass „die Herausforderungen des Lebens dich nicht lähmen, sondern dir helfen sollen, zu entdecken, wer du bist.“ Sie glaubt, dass die Schwarzen ihre eigene Welt geschaffen haben. Die Afroamerikaner mussten alles nutzen, was ihnen zur Verfügung stand, um ein Volk zu schaffen. Und dieses Territorium war nicht das Land, sondern die Kultur. Sie sagte auch, dass so viel getan wurde, weil die schwarze Kultur das einzige war, was die Schwarzen ihr Eigen nennen konnten. Deshalb ist sie der Meinung, dass die schwarze Kultur die mächtigste der Welt ist.[15]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Jahr 1991 erhielt Reagon den Candace Award der National Coalition of 100 Black Women.[16]
  • Im Jahr 1995 erhielt sie den Charles-Frankel-Preis für ihre Beiträge zum öffentlichen Verständnis der Geisteswissenschaften. Der Preis wurde von Präsident Bill Clinton im Weißen Haus überreicht.
  • Zu den weiteren bemerkenswerten Auszeichnungen gehört der 2003 verliehene 9th Annual Heinz Award in the Arts and Humanities.[17]
  • Im April 2009 erhielt Reagon die Ehrendoktorwürde des Berklee College of Music.
  • Im Jahr 2000 gewann sie den First National Leeway Laurel Award der Leeway Foundation in Philadelphia.
  • Im Jahr 1996 wurde Reagon mit dem Isadora Duncan Award ausgezeichnet.1996 Reagon won the Isadora Duncan Award.[18]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernice Johnson Reagon, Coalition Poitics (englisch) in Home Girls - A black feminist Anthology, Rutgers University Press, New Brimsweocl. New Jersey, London, 1983, ISBN 0-913175-02-1

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bernice Johnson Reagon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks (englisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freedom Singers. In: New Georgia Encyclopedia. Abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch).
  2. Albany Movement. In: New Georgia Encyclopedia. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  3. Norman Harris: Connecting Times: The Sixties in Afro-American Fiction. Univ. Press of Mississippi, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  4. Bernice Johnson Reagon: Civil Rights song leader. In: Smithsonian Folkways. Abgerufen am 29. Januar 2017 (amerikanisches Englisch).
  5. Bernice Johnson Reagon: Album Discography. In: AllMusic. Abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch).
  6. Bernice Johnson Reagon. In: Americans Who Tell The Truth. Abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch).
  7. Bernice Johnson Reagon: If You Don't Go, Don't Hinder Me. In: University of Nebraska Press. 2001, archiviert vom Original am 2. Februar 2017; abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch).
  8. Emeritus Faculty with the History Department at American University. In: american.edu. Abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch).
  9. Bernice Johnson Reagon in residence In: Stanford University. Abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch). 
  10. Bernice Johnson Reagon on Freedom Fighting. In: Berklee College of Music. Abgerufen am 29. Januar 2017 (englisch).
  11. Message from the Founder - Sweet Honey in the Rock® (Memento des Originals vom 13. Juni 2018 im Internet Archive) In: Sweet Honey in the Rock. Abgerufen am 29. Januar 2017 (amerikanisches Englisch). „First public appearance of Sweet Honey In The Rock at Howard University's W.C. Handy Blues Festival. The group is Bernice Johnson Reagon, Carol Maillard, Louise Robinson, and Mie.“ 
  12. Eileen M. Hayes: Songs in Black and Lavender: Race, Sexual Politics, and Women's Music. University of Illinois Press, 2010, ISBN 978-0-252-09149-0, S. 66 (englisch, google.com).
  13. Paula J. Giddings: When and Where I Enter: The Impact of Black Women on Race and Sex in America. Harper Collins, 2009, ISBN 978-0-06-198492-1, S. 279 (englisch, google.com).
  14. Hopkinson, Natalie Solid Rock. Archiviert vom Original am 16. März 2006; abgerufen am 30. August 2016 (englisch). Crisis, The. Sep/Oct 2003
  15. Leonard Brown: John Coltrane and Black Americas Quest for Freedom: Spirituality and the Music. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-977974-1, S. 23–24 (englisch, google.com [abgerufen am 18. Januar 2016]).
  16. Chronicle In: The New York Times, 26. Juni 1991 (englisch). 
  17. Bernice Johnson Reagon profile (Memento vom 20. Oktober 2016 im Internet Archive)
  18. Ida Jones: Guide to the Bernice Johnson Reagon Collection of the African American Sacred Music Tradition, circa 1822–1994. In: Smithsonian Online Virtual Archives. Abgerufen am 7. März 2018 (englisch).