Bethlehemkirche (Frankfurt-Ginnheim)

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Bethlehemkirche von Süden
Bethlehemkirche Innenraum

Die evangelische Bethlehemkirche im Frankfurter Stadtteil Ginnheim aus dem Jahr 1971 ergänzt die Alte Bethlehemkirche im Gemeindegebiet.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bethlehemgemeinde verfügte mit dem barocken Kirchengebäude nur über ein vergleichsweise kleines Gotteshaus. In den 1960er Jahren stieg die Zahl der Gemeindemitglieder aufgrund neuer Wohnviertel. Daher plante man einen Kirchenneubau. Um den finanziellen Aufwand zu begrenzen und neuen Formen gemeindlicher Zusammenkunft Rechnung zu tragen, sollte die Kirche auch Gemeindesaal sein.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bethlehemkirche entstand nach Plänen des Architekten Klaus Peter Heinrici und befindet sich in der Straße Fuchshohl. Die Kirche ist ein Zentralbau auf einem sechseckigen Grundriss. Die Wände und die gefaltete Dachkonstruktion bestehen aus Beton. Ein dreißig Meter hoher Glockenturm, der durch ein Vordach mit der Kirche verbunden ist, markiert den Eingang. Eine Lichtkuppel in der Dachmitte und Schlitze in den Wänden sorgen für einen hellen Innenraum. Altar, Kanzel und Lesepult sind in der Raummitte auf einem Podest angeordnet, das auch weggeräumt werden kann. Darum herum ist die variable Bestuhlung gruppiert. Der ungerichtete, zentrierte Raum kann multifunktional genutzt werden.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eingangstür wurde von Hans Heinrich Adam geschaffen. Den Wandteppich zum Thema Menschwerdung Gottes – Aufgabe für uns gestaltete Else Bechteler-Moses. Er wurde von der Nürnberger Gobelin-Manufaktur 1988 gefertigt.

Die Orgel mit 28 Registern, zwei Manualen und Pedal stammt von Orgelbau Friedrich Weigle und wurde 1971 eingebaut.

Geläut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kirchturm hängt ein Glockengeläut von acht Glocken, die 1971 von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn (Hessen) gegossen wurden.

Glocke Schlagton Gewicht Durchmesser
1 b1 443 kg  920 mm
2 c2 314 kg  820 mm
3 es2 260 kg  730 mm
4 f2 163 kg  650 mm
5 g2 122 kg  580 mm
6 as2 94 kg  535 mm
7 b2 69 kg  480 mm
8 c3 49 kg  440 mm

Die Glocken sind in eine mechanische Glockenspielanlage der Firma Eduard Korfhage & Söhne eingebunden.

Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde wurde 1910 nach Bethlehem, dem Geburtsort Jesu benannt. Von 1950 bis 1960 war Werner Hess Pfarrer der Gemeinde, der später Intendant des Hessischen Rundfunks wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Proescholdt, Jürgen Telschow: Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit. Frankfurter Societätsverlag, Frankfurt 2011, ISBN 978-3-942921-11-4.
  • Ulrike Schubert: Neue Bethlehem. In: Deutscher Werkbund Hessen, Wilhelm E. Opatz (Hrsg.): Einst gelobt und fast vergessen. Moderne Kirchen in Frankfurt a. M. 1948–1973. Niggli Verlag, Sulgen 2012, ISBN 978-3-7212-0842-9, S. 158–163.

Koordinaten: 50° 8′ 43,7″ N, 8° 39′ 10,4″ O