Bibliothek der Dinge

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Bibliothek der Dinge bezeichnet Sammlungen von anderen Dingen als Büchern, die wie Bücher kostenlos ausgeliehen werden können.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verleih von Gegenständen ist ein Feld der Sharing Economy.[1][2] Für Spielzeug sind ähnliche Angebote bereits seit den 1970er-Jahren als Ludothek bekannt. Die Ausleihe von Kunstwerken ist in Artotheken möglich. Anbieter solcher Dienstleistungen sind „Leih-Läden“, Non-Profit-Organisationen, aber auch öffentliche Bibliotheken haben ihr Angebot um dieses Betätigungsfeld erweitert.[3] Bibliotheken stünden ohnehin „schon immer für die Praxis von Teilen und Tauschen“.[4]

Kriterien für die zu verleihenden Gegenstände sind beispielsweise Anschaffungskosten, die Gegenstandsgröße im Verhältnis zum verfügbaren Lagerplatz, die erhoffte Nachfrage aber auch die Einbindung in das Ausleihsystem eine Rolle. Es sollte nur ein geringe Wartungs- und Betreuungsaufwand anfallen. Beispielsweise haben im April 2016 das Goethe-Institut in Bratislava[3] sowie die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) im April 2016 eine solche Bibliothek eingerichtet, in der Nähmaschine, Lötstation, Akkuschrauber, Sportgeräte wie Slackline oder Tischtennisschläger, Action-Camcorder oder Bluetooth-Lautsprecher, ein Heimplanetarium oder eine Discokugel ausgeliehen werden können.[5] In der Jugendbibliothek „Hoeb4U“ der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen sind seit 2017 unter dem Namen Stuff4U beispielsweise Zeichentablett, Hängematte und Werkzeugkasten auszuleihen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Najine Ameli: Die neue Share Economy. Bibliotheken der Dinge. Gemeinschaftliche Nutzungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Transcript, Bielefeld 2020. ISBN 978-3-8376-5221-5.
  • Denise Baden, Ken Peattie, Adekunle Oke: Access over Ownership. Case Studies of Libraries of Things. In: Sustainability. Band 12, Nr. 17, 2020, S. 7180 ff. doi:10.3390/su12177180.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Najine Ameli: Libraries of Things as a new form of sharing. Pushing the Sharing Economy. In: The Design Journal 20(sup1), 2017, S. 3294–3304, doi:10.1080/14606925.2017.1352833.
  2. Mark Robinson, Lindley Shedd: Audio recorders to zucchini seeds : building a library of things. Libraries Unlimited, Santa Barbara 2017, ISBN 978-1-4408-5019-6.
  3. a b Die Bibliothek der Dinge: welche Rolle spielen Bibliotheken in der »sharing economy«? In: BuB – Forum Bibliothek und Information 68(7), 2016, S. 439–441, urn:nbn:de:0290-opus4-157008.
  4. Michael Knoche: Die Idee der Bibliothek und ihre Zukunft. Wallstein Verlag, Göttingen 2017, S. 7, ISBN 978-3-8353-3236-2.
  5. Peter Just, Florian Wieland: Von der Discokugel bis zum Heimplanetarium / Die „Bibliothek der Dinge“ an der ZLB in Berlin geht in den Regelbetrieb. In: BuB – Forum Bibliothek und Information 69(1), 2017, S. 34–35, urn:nbn:de:0290-opus4-140460.
  6. Clara Simon: #Stuff4U – Bibliothek der Dinge in der Hamburger Jugendbibliothek Hoeb4U. Präsentation beim 107. Deutscher Bibliothekartag in Berlin 2018, urn:nbn:de:0290-opus4-35768.