Bioparc de Doué-la-Fontaine

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Bioparc de Doué-la-Fontaine
Ort 103 Rue de Cholet, 49700 Doué-la-Fontaine, Frankreich Frankreich
Fläche ca. 15 ha
Eröffnung 1961
Individuen ca. 1800
Organisation
Mitglied bei EAZA, WAZA

Allee durch den Biopark

www.bioparc-zoo.fr/
Positionskarte
Bioparc de Doué-la-Fontaine (Frankreich)
Bioparc de Doué-la-Fontaine (Frankreich)

Koordinaten: 47° 11′ 25,8″ N, 0° 17′ 58,1″ W

Gänsegeieranlage mit Freilichttheater

Der Bioparc de Doué-la-Fontaine ist ein parkartiger Zoo in der Ortschaft Doué-la-Fontaine in der französischen Gemeinde Doué-en-Anjou im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Er ist bei der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) sowie der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) akkreditiert und Teilnehmer am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) von in Zoos gehaltenen Tierarten. Im Jahr 2022 besuchten rund 275.000 Personen den Zoo.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1960 entdeckte Louis Gay, ein in einem Familienbetrieb tätiger Gastronom einen alten, verlassenen Steinbruch in Doué-la-Fontaine. Auch die Umgebung des Steinbruchs war mit dschungelartiger Vegetation ein Ort unberührter Natur. Diese außergewöhnliche Landschaft erweckte in Gay einen schon lange gehegten Wunsch: die Erschaffung eines Refugiums für Tiere. Sogleich begann er mit der Aufschlüsselung des Geländes und der Errichtung von Anlagen zur Unterbringung von Tieren. Am 14. Juli 1961 wurde der privat geführte Zoo eröffnet. 1972 stellte Gays Sohn Pierre den Natur- und Artenschutz in den Vordergrund und schloss sich mit Naturschutzverbänden zusammen, um die Besucher für diese Themen zu sensibilisieren. Zum 40-jährigen Jubiläum des Bioparks gründete Pierre Gay 2001 das Projets Nature mit dem Motto „Um die Natur zu retten, müssen wir den Menschen helfen.“ Im Jahr 2003 stieß François Gay, der Enkel des Gründers zum Team des Zoos und begann als Landschaftsbauingenieur mit der Neugestaltung vieler Anlagen.[2]

Anlagenkonzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kreativität des Landschaftsbauingenieur Pierre Gay drückt sich in der Gestaltung vieler Anlagen aus. Die vorhandene landschaftliche Struktur des Geländes wird dabei sinnvoll mit einbezogen, beispielsweise Felsformationen, Naturhöhlen und Waldgebiete. Dadurch ergeben sich für die Tiere Rückzugs- und Versteckzonen. Für Steppenbewohner wie Giraffen, Zebras, Antilopen und Gazellen gibt es außerdem ausgedehnte Freiflächen. Primaten leben zumeist frei auf künstlich angelegten, vegetationsreichen Inseln. Pinguine bewohnen ein felsiges Gelände. Vögel sind in einer großen, begehbaren Freiflughalle und zusätzlichen Volieren zu besichtigen. Gänsegeier halten sich auf einer einem Amphitheater ähnelnden Anlage auf, wo sie bei der Fütterung von den Besuchern aus nächster Nähe beobachtet werden können. Die Parkverwaltung ist auch bemüht, den Pflanzenreichtum mit seiner lokalen, unverfälschten Artenvielfalt zu erhalten.[3]

Der empfohlene Rundgang erschließt alle Tieranlagen. Dabei bewegen sich die Besucher zunächst auf einer unteren Ebene am Fuße der Steinbruchbereiche sowie teilweise in Tunneln und am Boden der begehbaren Volieren. Danach setzen sie den Rundgang auf der oberen Ebene fort, die zum Teil einem konventionellen Zoo ähnelt (z. B. bei den Affeninseln). An vielen Stellen erreichen sie aber auch die gleichen Anlagen wie im unteren Rundgang und haben dort eine andere Perspektive auf diese Gehege.

Tierbestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem ca. 15 Hektar großen Gelände werden rund 1800 Tiere mit etwa 130 Arten gehalten.[3] Überwiegend werden Säugetiere, Reptilien und Vögel aus Europa, Asien, Afrika sowie aus Südamerika gezeigt.

Arterhaltungs- und Schutzprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 130 im Biopark vertretenen Tierarten befinden sich 30 % auf der Roten Liste gefährdeter Arten, wo sie als „gefährdet“, „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ geführt werden. Ein Ziel des Parks ist es, die Besucher auf diese Gefahren aufmerksam zu machen und Lösungen zu suchen, die der Arterhaltung dienen. Im Jahr 2022 nimmt der Biopark an 42 Ex-situ-Programmen der EAZA teil. Die Ex-situ-Programme sind nicht als Ersatz für In-situ-Programme gedacht. Vielmehr werden gemeinsame In-situ- und Ex-situ-Programme angestrebt, bis hin zur Wiederauswilderung von in Zoos geborenen Individuen in die Freiheit für Arten, für die dies möglich ist.[3]

Für die Erhaltungszucht hat der Zoo einige spezielle Volieren und Käfige eingerichtet, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Dort werden Mönchsgeier, Schmutzgeier und Rote Varis gehalten, die nach den Empfehlungen des jeweiligen Koordinators verpaart werden. Die dort geborenen Jungtiere sollen in Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden ausgewildert werden, um die Wildpopulationen zu stärken.[3]

Sonderprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen „Betreuer für einen Tag“ besteht für Besucher die Möglichkeit, einen halben Tag lang an den verschiedenen Aufgaben eines Tierpflegers teilzunehmen. Dabei haben die Teilnehmer dann gemeinsam mit den Tierpflegern folgende Aufgaben: Identifizierung der Art, Zubereitung von Nahrungsmitteln, Fütterung, Pflege und Reinigung der Außenanlagen und Gebäude sowie des Parks sowie Verlegung oder Versetzung der Tiere. Es wird ein privilegierter Kontakt zu einzelnen Tieren aus den Bereichen große Pflanzenfresser, Fleischfresser, Vögel, Primaten und Reptilien aufgenommen. Die Teilnahme ist für Besucher ab 16 Jahre möglich.[3]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgende Bildauswahl zeigt einige Tiere aus dem Bestand des Zoo de Doué-la-Fontaine:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zoo de Doué-la-Fontaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Zoo-Lageplan, [4]
  • Zoo-Video bei Youtube, [5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La fréquentation dans les zoos et parcs animaliers en France en 2022, Victor Lahcen bei Nature et Zoo vom 20. Januar 2023, [1]
  2. Geschichte des Tierparks, [2]
  3. a b c d e Informationen des Bioparc de Doué-la-Fontaine, eingesehen am 12. August 2023, [3]