Black Liberation Army

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Die Black Liberation Army (BLA) war eine von 1970 bis 1981 in den USA aktive Untergrundorganisation der Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner. Sie wird als radikale Splittergruppe der Black Panther Party (BPP) betrachtet und setzte sich personell vorwiegend aus vormaligen Mitgliedern derselben zusammen. Das erklärte Ziel der Black Liberation Army war es nach eigenen Aussagen, den bewaffneten Kampf für die Befreiung und Selbstbestimmung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA aufzunehmen. Die BLA war eine der Organisationen der May 19 Coalition (M19CO) einem Zusammenschluss der Revolutionären Gruppen in den USA, gegründet vom Weather Underground.[1] Auch die Black Guerrilla Family war Verbündete der BLA.

Die BLA wird unter anderem für eine Reihe von Bombenattentaten, Überfällen und Gefängnisausbrüchen verantwortlich gemacht. Auch diverse Morde gehen auf ihr Konto, darunter an über einem Dutzend Polizeibeamten.[2] Am Überfall der BLA auf einen Geldtransporter war 1981 auch die spätere Hochschullehrerin Kathy Boudin beteiligt.[3]

1972 wurde das BLA-Mitglied Joseph Skerritt mit einem Erntemesser umgebracht. Der anschließende Mordprozess erhob unter anderem Anklage gegen Michael X.[4]

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige stellvertretende Polizeichef Robert Daley schrieb 1973 den Tatsachenroman Target Blue, der auch die Taten der BLA thematisierte.[5] Auf Initiative Chuck Schumers und Eliot Engels wurde das U.S. Post Office Nyack nach den 1981 durch die BLA ermordeten Polizisten und des getöteten Werttransportwächters, Waverly Brown, Edward O’Grady II und Peter Paige benannt.[6]

2016 tötete Micah Xavier Johnson beim Attentat von Dallas fünf Polizisten und verletzte neun weitere Personen. Der Täter sympathisierte im Vorfeld der Tat mit der Black Liberation Army.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Redaktionskollektiv: Black Power: Interviews mit (Ex-) Gefangenen aus dem militanten Schwarzen Widerstand in den USA. Zur Geschichte der Black Panther Party und der Black Liberation Army. ID-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3894080310 Volltext

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A short history of the Black Liberation Army. In: Santa Barbara News-Press. 2003, archiviert vom Original am 23. Dezember 2003; (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. May 19th Communist Organization (M19CO). In: GlobalSecurity.org. Abgerufen am 16. Dezember 2017 (englisch, ISSN 2769-8947).
  2. David Porter: Joanne Chesimard, Black Liberation Army Fugitive In Cuba, Added To FBI’s Most Wanted Terrorists List. In: The Huffington Post. 7. Februar 2013, archiviert vom Original am 2. Dezember 2014; abgerufen am 16. März 2022 (englisch).
  3. The Brinks Robbery of 1981 - The Crime Library - The Crime library. 22. April 2008, abgerufen am 26. Dezember 2023.
  4. ‘MICHAEL X’ DOOMED IN TRINIDAD MURDER. In: The New York Times. 22. August 1972, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 26. Dezember 2023]).
  5. Virtual Library Search | Office of Justice Programs. Abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  6. Senator Charles E. Schumer. 21. Juli 2011, abgerufen am 26. Dezember 2023.
  7. Dallas shooting suspect's online posts reflect anger, frustration | Reuters. 9. Juli 2016, abgerufen am 26. Dezember 2023: „On Johnson's own Facebook page, which was deactivated on Friday, a profile photo showed him with one arm raised and fist clenched in a Black Power salute. The page included images of a Black Power symbol and a red, black and green flag associated with the Black Liberation Army.“