Blau und Kleine Lauter

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FFH-Gebiet „Blau und Kleine Lauter“
Kleine Lauter bei Blaustein-Lautern

Kleine Lauter bei Blaustein-Lautern

Lage Alb-Donau-Kreis und Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7524-341
WDPA-ID 555521956
Natura-2000-ID DE7524341
FFH-Gebiet 16,26 km²
Geographische Lage 48° 25′ N, 9° 54′ OKoordinaten: 48° 25′ 10″ N, 9° 54′ 9″ O
Blau und Kleine Lauter (Baden-Württemberg)
Blau und Kleine Lauter (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
Besonderheiten 12 Teilgebiete
f6

Das FFH-Gebiet Blau und Kleine Lauter liegt im Osten von Baden-Württemberg und ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es wurde 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen zur Ausweisung angemeldet und durch Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), ausgewiesen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 1626 Hektar große Schutzgebiet Blau und Kleine Lauter liegt in den Naturräumen Mittlere Flächenalb und Lonetal-Flächenalb. Seine 12 Teilgebiete befinden sich in den Gemeinden Berghülen, Blaubeuren, Blaustein und Dornstadt im Alb-Donau-Kreis sowie in der kreisfreien Stadt Ulm.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landschaftscharakter des Schutzgebiets wird im Wesentlichen von den Tälern der Kleinen Lauter und der Blau geprägt. Es umfasst den gesamten Verlauf beider Flüsse bis zum Stadtgebiet von Ulm. Die Talauen beider Gewässer sind weitgehend waldfrei und von Grünland geprägt. Die Talflanken sind von offenen Magerrasen und Wacholderheiden bzw. von naturnahen Waldbeständen geprägt und mit zahlreichen Felsformationen durchsetzt.

Im Arnegger Ried sind Reste eines Übergangs- und Schwingrasenmoors vorhanden.

Beide Bäche sind Lebensraum für mehrere streng geschützte Arten wie Bachneunauge und Groppe.[1]

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
40A0 * Subkontinentale peripannonische Gebüsche Felsenkirschen-Gebüsche
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden
6110 * Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) Kalk-Pionierrasen
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Übergangs und Schwingrasenmoore
8160 * Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas Kalkschutthalden
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald
9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) Orchideen-Buchenwälder
9180 * Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion) Schlucht- und Hangmischwälder
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Schmale Windelschnecke 1014 Schmale Windelschnecke Vertigo angustior Schnecken
Spanische Flagge 1078 * Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Kammmolch 1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Firnisglänzendes Sichelmoos 1381 Firnisglänzendes Sichelmoos Drepanocladus vernicosus Moose

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Naturschutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7524-341 „Blau und Kleine Lauter“. bearbeitet vom Planungsbüro PAN GmbH, München. 20. September 2019 (214 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Blau und Kleine Lauter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien