Blauschein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Blauschein ist eine Bezeichnung für Arbeitsbescheinigungen, die zusätzlich zur Kennkarte[1] an „Volksschädlinge“ ausgegeben wurden, wenn diese aufgrund von besonderen Fertigkeiten kriegswichtig oder unabkömmlich waren und von den besonderen Maßnahmen ausgenommen werden sollten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blauschein wurde ab September 1939 in Polen (Generalgouvernement), später auch in anderen besetzten Gebieten des Deutschen Reiches ausgegeben. Zusätzlich trugen die Arbeiter einen dreieckigen Aufnäher mit einem Buchstaben; entweder ein „W“ für Wehrmacht, „R“ für Rüstung oder „Z“ für Zivil.[1] Zweck war es, der deutschen Rüstung hochqualifizierte Arbeitskräfte für einen gewissen Zeitraum zu erhalten. Die meisten Blauscheine wurden an jüdische Ingenieure, Techniker und Handwerker ausgegeben.

Die Bezeichnung Blauschein erlangte in Deutschland erst durch den Film Schindlers Liste einen größeren Bekanntheitsgrad.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus L. Berghahn, Jürgen Fohrmann, Helmut J. Schneider: Kulturelle Repräsentationen des Holocaust in Deutschland und den Vereinigten Staaten Verlag P. Lang 2002, ISBN 0-8204-5208-4, S. 101.
  • Joanna Walas-Klute, Thorsten Klute: Mit Tarnów, Wieliczka, Zakopane, Ojców-Nationalpark und Auschwitz. Trescher Verlag 2015, ISBN 3-89794-316-6, S. 102.
  • Nederlands Auschwitz Comité: Auschwitz Bulletin, November 1995, nr. 04 : Ze heten Blauschein, Kennkarte en Judenpass. (niederländisch)
  • Tadeusz Pankiewicz: Die Apotheke im Krakauer Ghetto. Bettendorf 1995, ISBN 3-88498-058-0.
  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 8: Riga, Warschau, Vaivara, Kaunas, Płaszów, Kulmhof/Chełmno, Bełżec, Sobibór, Treblinka. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57237-1, S. 237.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b David M. Crowe: Oskar Schindler: The Untold Account of His Life, Wartime Activites, and the True Story Behind the List. 2007, ISBN 978-0-465-00849-0, S. 178 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. David M. Crowe: Oskar Schindler - die Biographie. Eichborn, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-0759-8.