Blob – Schrecken ohne Namen

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Film
Titel Blob – Schrecken ohne Namen
Originaltitel The Blob
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Irvin S. Yeaworth junior
Drehbuch Kay Linaker, Theodore Simonson
Produktion Jack H. Harris
Musik Ralph Carmichael, Burt Bacharach (Titel)
Kamera Thomas E. Spalding
Schnitt Alfred Hillmann
Besetzung
Chronologie

Blob – Schrecken ohne Namen (Alternativtitel: Angriff aus dem Weltall, englischer Originaltitel: The Blob) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Irvin S. Yeaworth junior aus dem Jahr 1958 mit Steve McQueen in der Hauptrolle. Spezialeffekte lieferte Baron Sloane.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jugendlichen Steve Andrews (gespielt von Steve McQueen in einer seiner ersten Filmrollen) und Jane Martin beobachten an einem Abend, wie eine Sternschnuppe in einen nahegelegenen Wald stürzt. Um herauszufinden, was da vor sich geht, machen sie sich auf den Weg zur Einschlagstelle. Ein alter Mann, der in einer Waldhütte lebt, stellt fest, dass es ein kleiner Meteorit war. Mit einem Stock zieht er eine gallertartige Substanz heraus, die ihm an die Hand rutscht. Der alte Mann versucht vergeblich, die Substanz zu entfernen, und schließlich beginnt seine Hand furchtbar zu schmerzen. Er rennt auf die Landstraße, wo er von Steve und Jane beinahe angefahren wird. Die Zwei bringen den Mann zu einem Arzt.

Der Arzt bittet Steve, zum Einschlagsort zu fahren, um nach Spuren zu suchen; dabei finden sie den Meteor und den Hund des alten Manns. Währenddessen kümmert sich der Arzt um den Mann und kommt zu dem Schluss, dass wohl nur eine Amputation helfen kann. Der Blob, wie das schwammartige außerirdische Lebewesen genannt wird, ist aber schneller und verschlingt den Mann. Die hinzukommende Arzthelferin entdeckt den nun gewachsenen Blob und schreit. Als der Arzt hinzukommt, rät er ihr, ein Glas Salzsäure auf den Blob zu kippen, was aber keine Wirkung zeigt. Die Arzthelferin wird verschlungen, schließlich auch der Arzt. Steve, der zurückkommt, sieht alles von außen mit an, woraufhin er die Polizei alarmiert. Später im Haus Arztes ist alles verwüstet und niemand anzutreffen. Man glaubt Steve nicht, da der Arzt eigentlich auf eine Konferenz wollte und vermutlich schon auf dem Weg sei. Steve und Jane werden mit zur Wache genommen und von ihren Eltern abgeholt. Beide geben vor, schlafen zu gehen, treffen sich aber anschließend, um weiter zu forschen.

Sie begeben sich zum Kino, um ihre Freunde zu treffen, schließen sich mit ihnen zusammen und versuchen nun, alle Leute zu warnen. Doch keiner glaubt ihnen. Auf ihrer Tour kommen Steve und Jane am Supermarkt von Steves Vaters vorbei und bemerken, dass die Tür offen steht. Sie sehen nach und werden vom Blob angegriffen. Sie können sich im Kühlraum verstecken, den der Blob wegen der Kälte nicht betreten kann, und erfahren so von der Schwachstelle des Blobs. Nachdem sie den Kühlraum haben verlassen können, lärmt die Gruppe auf der Straße, um alle zu wecken und die Polizei zu alarmieren. Der Blob ist mittlerweile noch größer geworden und will nun die Menschen im Kino verschlingen. Es bricht Panik aus, und einige können flüchten. Der Blob ist nun abermals gewachsen und legt sich über ein Diner, in dessen Keller Steve, Jane, ihr kleiner Bruder und einige andere geflüchtet sind. Steve gibt den Hinweis bezüglich der Kälte, und sofort brechen alle auf, um Feuerlöscher zu holen. Mit vereinten Kräften gelingt es, den Blob einzufrieren und damit einzuschrumpfen. Die United States Air Force wirft ihn dann schließlich mit einem Transportflugzeug über der Arktis ab.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blob – Schrecken ohne Namen hatte seinen Ursprung in einer Zusammenarbeit zwischen der Drehbuchautorin Kate Phillips (auch als Kay Linaker bekannt) und dem evangelikalen Filmemacher Irvin S. Yeaworth. Yeaworth war Besitzer einer kleinen christlichen Filmfirma, die religiöse Kurzfilme für Sonntagsschulen drehte. Beide trafen sich 1957 auf dem Presidential Prayer Breakfast (heute National Prayer Breakfast) bzw. dem assoziierten International Christian Leadership Meeting in Washington, D.C., das von einem heute als The Family bekannten rechtsgerichteten evangelikalen Netzwerk initiiert wurde.[2] Der Film sollte subtil die antikommunistische Botschaft in den sogenannten Mainstream einbringen. Der hochinfektiöse und alles verschlingende „Blob“ diente dabei als Metapher für den Kommunismus.[3]

Blob – Schrecken ohne Namen startete am 12. September 1958 in den amerikanischen und am 18. März 1960 in den deutschen Kinos.[4][5]

Der in dem Kino, in das der „Blob“ eindringt, gezeigte Film ist John Parkers Dementia (1955). Blob-Produzent Jack H. Harris besaß damals die Verleihrechte an Parkers Film.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des internationalen Films beschreibt Blob – Schrecken ohne Namen als einen „[z]um Kultfilm avancierte[n] Grusel-Klassiker, der seine Spannung weitgehend aus dem Umstand bezieht, dass die Erwachsenen den Jugendlichen, die die Ursache des Grauens als erste sehen, lange Zeit keinen Glauben schenken“. Herausgekommen sei daher „auch ein durchaus vergnüglicher Film über den Generationskonflikt im Amerika der 50er Jahre“.[5]

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1972 drehte Schauspieler Larry Hagman eine Fortsetzung unter dem Titel Beware! The Blob, seine einzige Regiearbeit. Im Jahre 1988 entstand eine Neuverfilmung mit dem Titel Der Blob.

Im Januar 2015 wurde ein weiteres Remake unter der Regie von Simon West sowie mit Brian Witten als Produzent angekündigt.[6]

In Phoenixville, Pennsylvania, wird seit 2000 jährlich im Sommer das „Blobfest“ veranstaltet. Bei diesem Ereignis wird im Colonial Theater, in dem damals auch die Szene für den Film gedreht wurde, der Klassiker aufgeführt. Nach der Vorführung spielen die Zuschauer die im Film gezeigte Flucht aus dem Kino nach.[7]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schleimpilz-Art Physarum polycephalum wird in Anspielung auf den Film auch scherzhaft „der Blob“ genannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Blob – Schrecken ohne Namen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2015 (PDF; Prüf­nummer: 21 081 V).
  2. Tom Weaver: Science Fiction Confidential: Interviews With Monster Stars & Filmmakers, McFarland & Co., Jefferson (NC) 2002, S. 234 ff., ISBN 978-0-7864-1175-7.
  3. Jeff Sharlet: The Family, The Secret Fundamentalism at The Heart of American Power, Harper Perennial, New York (NY) 2008, Kapitel 7 The Blob, pass., ISBN 978-0-06-056005-8.
  4. Blob – Schrecken ohne Namen in der Internet Movie Database.
  5. a b Blob – Schrecken ohne Namen im Lexikon des internationalen Films.
  6. Erste Remake Details: [1]
  7. Franz Lidz: In Pennsylvania Hamlet, Much Ado About Goo . The New York Times vom 10. Juni 2007, abgerufen am 8. Dezember 2012.