Blumweiler

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Blumweiler
Wappen von Blumweiler
Koordinaten: 49° 24′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 49° 24′ 12″ N, 10° 5′ 49″ O
Fläche: 14,9 km²
Einwohner: 62 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1972

Blumweiler ist ein Stadtteil von Creglingen im Main-Tauber-Kreis im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

f1 Karte mit allen Koordinaten der Wohnplätze auf der Gemarkung von Blumweiler: OSM

Blumweiler liegt als kleine Weilersiedlung auf einer Hochebene.[2] Zur Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Blumweiler gehören die Weiler Blumweiler (), Reutsachsen (), Schwarzenbronn (), Seldeneck (), Weiler () und Wolfsbuch () sowie die abgegangenen Ortschaften Heroldeshalden und Heymot. Mit einer Gemarkungsfläche von 1490 Hektar ist Blumweiler der flächenmäßig größte Stadtteil von Creglingen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahre 1313 erstmals urkundlich als Bluomenwiler erwähnt. Die Siedlung bestand wohl zunächst aus zwei Höfen und war würzburgisches Lehen für die Freiherren von Seldeneck. Die Ortsherrschaft gelangte im Jahre 1404 mit der Burg Seldeneck an die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber, welche 1405 den Ort mit den hiesigen Leuten und Gütern an zwei ihrer Bürger verkaufte, bevor die Stadt den Ort um 1462 zurückerwarb. Später war Blumweiler ein Bestandteil der rothenburgischen Herrschaft Lichtel.[2]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auch die anderen Ortsteile gelangte Blumweiler im Jahre 1803 an Bayern. Die Orte Blumweiler, Seldeneck und Weiler bildeten eine, Schwarzenbrunn und Reutsachsen eine weitere Schultheißerei. Die sechs Orte der beiden Schultheißereien wurden erst 1824 zu einem Gemeindebezirk zusammengefasst, dessen Hauptort zunächst Reutsachsen und ab 1828 Blumweiler wurde. Bereits 1810 fiel der Ort wiederum an Württemberg und gehörte seitdem zum Oberamt Mergentheim und seit 1938 zum Landkreis Mergentheim,[2] der zum 1. Januar 1973 im neu gebildeten Main-Tauber-Kreis aufging.[4]

Am 1. Februar 1972 wurde Blumweiler in die Stadt Creglingen eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung von Blumweiler und den umgebenden Wohnplätzen auf dessen Gemarkung entwickelte sich wie folgt:

Jahr Gesamt
1961 464[6]
1970 429[7]
2016 326[8]

Am 31. Dezember 2016 lebten auf der Gemarkung des Creglinger Stadtteils Blumweiler 326 Menschen. Diese verteilten sich auf die folgenden Wohnplätze: Blumweiler (62 Einwohner) mit Wolfsbuch (75 Einwohner), Weiler (35 Einwohner), Seldeneck (16 Einwohner), Reutsachsen (78 Einwohner) und Schwarzenbronn (60 Einwohner).[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blasonierung des Blumweiler Wappens lautet: In Silber eine urnenförmige blaue Blumenvase mit sechs fünfblättrigen blauen Blumen an grünen Stengeln.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In reichsstädtischer Zeit gehörte Blumweiler kirchlich zur Pfarrei Leuzenbronn bei Rothenburg ob der Tauber. Heute gehört die evangelische Gemeinde Blumweiler zur evangelischen Kirchengemeinde Schmerbach, die vom Pfarramt Finsterlohr mit betreut wird. In Blumweiler gibt es keine Kirche. Die Katholiken gehören kirchlich zu Creglingen.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgruine Seldeneck

Kulturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Seldeneck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg Seldeneck (auch Burg Selneck und Burg Blumweiler) ist eine Burgruine der Herren von Seldeneck aus dem 13. Jahrhundert auf der Gemarkung von Blumweiler.[9][10]

Badesee Schwarzenbronn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Im Teilort Schwarzenbronn auf der Gemarkung von Blumweiler befindet sich ein frei zugänglicher Badesee, der durch den Hohbach mit Wasser gespeist wird.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blumweiler ist über vier Straßen zu erreichen. Im Nordosten führt eine Straße bis nach Weiler zur K 2869. Im Süden und Südosten führen zwei Straßen jeweils zur L 1020 und im Nordwesten führt eine Straße bis zur L 1005.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Blumweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Blumweiler auf der Website www.leo-bw.de
  • Blumweiler auf der Website der Stadt Creglingen unter www.creglingen.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stadt Creglingen: Zahlen, Daten und Fakten in der Übersicht. Online unter www.creglingen.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  2. a b c d e LEO-BW.de: Blumweiler - Altgemeinde~Teilort. Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  3. Stadt Creglingen: Blumweiler. Online unter www.creglingen.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453 f.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453.
  6. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
  7. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
  8. Fortgeschriebene Daten der Stadt Creglingen anhand der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 (Zensus)
  9. Ehemalige Burgen, Schlösser und Orte. (PDF) Pro-Region.de, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2015; abgerufen am 5. Januar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pro-region.de
  10. Burg Seldeneck (Burg Selneck) - Wüstung. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 5. Januar 2020.