Božo Vrećo

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Božo Vrećo (Божо Врећо, * 18. Oktober 1983 in Foča; SFR Jugoslawien, heute Bosnien und Herzegowina) ist ein serbisch-bosnischer[1] nichtbinärer Sänger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Božo Vrećo wurde als Kind bosnischer Serben am 18. Oktober 1983 in Foča geboren. Sein Vater beging Selbstmord als Božo 5 Jahre alt war.[2] Er wuchs mit seiner Mutter Mila und zwei Schwestern auf. Er wurde von seiner Mutter, die selbst Malerin war, künstlerisch in Musik und Malen unterstützt. Als feminin wirkender Junge wurde er häufig gemobbt. In Belgrad absolvierte er seinen Master in Archäologie und arbeite danach als Archäologieprofessor. Im Alter von 27 Jahren begann er das Singen traditioneller Sevdah-Musik, die ihn stark prägte. In Sarajevo wurde er beim Singen in einem Café von einem lokalen Musiker entdeckt. Zusammen mit der Band Halka, entstand 2013 seine erste CD. Sein erstes Soloalbum Moj Sevdah entstand 2014. Ein Jahr später erschien die zweite CD mit Halka. Es folgte mit Halka eine größere Tournee. Weitere Alben entstanden und seine Konzerte füllten die Hallen auch außerhalb des Balkan. Sein viertes Album Pandora besteht ganz aus seinen eigenen Liedern.[3]

Vrećo tritt sowohl als Frau als auch als Mann auf, da er sich selbst als Person beider Geschlechter sieht. Oft mit Conchita Wurst verglichen, betont er jedoch kein Drag-Performer zu sein. Conchita Wurst sei ein Alter Ego von Tom Neuwirth, während er authentisch auftritt.[4][5] Als Erneuerer eines traditionellen Frauengenres verteidigt Vrećo den Platz der Frauen in der bosnischen Gesellschaft, indem er ihre Lieder singt. Er trägt sein Haar lang, schminkt seine Augen mit Kajal und Lidschatten und kleidet sich in Kaftane, Kleider oder schwebende Mäntel, während er sich auf der Bühne dreht und singt.[6] Der Sevdah ist insbesondere in Bosnien-Herzegowina und Serbien beliebt, wird aber meist von Bosniaken interpretiert. Als bosnischer Serbe schaffte es Božo Vrećo so ethnische, religiöse, kulturelle und geschlechtliche Barrieren zu überwinden.

Er lebt und arbeitet in Sarajevo.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2013 Halka
  • 2014 O ljubavi (mit Halka)
  • 2014 Moj sevdah
  • 2017 Pandora
  • 2018 Melek (Croatia Records)
  • 2020 Lacrimae (Croatia Records)

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Dokumentar-Kurzfilm Maldita – A love song to Sarajevo erhielt er 2023 den renommierten spanischen Filmpreis Goya.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.vijesti.me/kolumne/84541/bozo-vreco-ili-sloboda-izbora
  2. https://banjalukain.com/clanak/160052/bozo-vreco-moj-otac-je-izvrsio-samoubistvo-kada-sam-imao-pet-godina-a-majka-je-morala
  3. Leben
  4. https://lolamagazin.com/2016/07/10/zasto-bozo-vreco-nije-balkanska-koncita/
  5. https://balkanist.net/queering-sevdah-with-bozo-vreco/
  6. bern lgbt Das queere Webmagazin