Bomanga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karte
Lage von Bomanga in Niger

Bomanga (auch: Bomoanga, Bomonga) ist ein Dorf in der Landgemeinde Makalondi in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt rund 21 Kilometer nordwestlich des Hauptorts Makalondi der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Torodi in der Region Tillabéri gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Bomanga zählt Kiki im Nordosten.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein aus Bomanga stammender Mann namens Douroumpo gründete spätestens Anfang des 20. Jahrhunderts den Hauptort Makalondi.[2]

In Bomanga wurde im September 1994 die römisch-katholische Pfarre Hl. Geist gegründet, die zum Erzbistum Niamey gehört.[3] Pier Luigi Maccalli, der aus Italien stammende Priester der Pfarre von Bomanga, wurde am Abend des 17. September 2018 entführt.[4] Seine Entführer von der Dschihadisten-Gruppe Dschamāʿat Nusrat al-Islām wa-l-Muslimīn verschleppten ihn nach Mali. Er wurde am 8. Oktober 2020 bei einem von der malischen Regierung vermittelten Gefangenenaustausch freigelassen.[5] Dabei fanden drei weitere Geiseln der Dschihadisten die Freiheit: die 2014 entführte Französin Sophie Petronin, die ein Kinderhilfswerk in Gao geleitet hatte, der 2019 in Mali entführte italienische Tourist Nicola Chacchio und der im März 2020 entführte malische Oppositionsführer Soumaïla Cissé.[6]

Die Grenzregion zu Burkina Faso und Mali wurde 2019 verstärkt zum Aktionsgebiet verschiedener terroristischer Gruppierungen. Die Schulen von Bomanga und Kiki wurden am 19. Oktober 2019 geplündert und in Brand gesteckt.[7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Bomanga 785 Einwohner, die in 78 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 390 in 41 Haushalten[8] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 1349 in 147 Haushalten.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 527, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Etude Niger. Médiation agropastorale au Sahel. Vers la mise en place de 7 réseaux de médiateurs communautaires à travers 13 communes frontalières. (PDF) Centre pour le dialogue humanitaire (HD), Februar 2020, S. 28, abgerufen am 1. Mai 2022 (französisch).
  3. Saint François Makalondi. Eglise Catholique au Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2020; abgerufen am 8. August 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eglisecatholiqueauniger.org
  4. Enlèvement du Père Pier Luigi Maccalli. Eglise Catholique au Niger, 18. September 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2021; abgerufen am 8. August 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eglisecatholiqueauniger.org
  5. Junno Arocho Esteves: Pope Francis meets with Father Pierluigi Maccalli, mission priest who was held captive for two years. In: The Dialog. 9. November 2020, abgerufen am 8. August 2021 (englisch).
  6. Mali: Abducted Italian priest, three others freed. In: Vatican News. 9. Oktober 2020, abgerufen am 8. August 2021 (englisch).
  7. Tillabéri : des écoles incendiées par des individus armés dans la commune de Makalondi. In: ActuNiger. 20. Oktober 2019, abgerufen am 8. August 2021 (französisch).
  8. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  9. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 255 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).

Koordinaten: 12° 58′ N, 1° 33′ O